l'n!i es sehr blutige Unruhen uns Piun-serungen. Gel­senkirchen sind bei einem Angriff auf die Polizei 3 Per­sonen gerötet und über 100 schwer verletzt worden. In Aachen suchten die Kommunisten das Polizeipräsidium zu stürmen: es gab 15 Tote und viele Verwundete. Das Land um Aachen wurde arg ausaeraubt, die Polizei war machtlos, r Die französische Regierung wird als Erwiderung auf die : letzte englische Note ein Blaubuch mit allen zwischen der englischen und französischen Regierung geführten münd- d lichcn und schriftlichen Verhandlungen veröffentlichen, mit Ausnahme der letzten englischen Note, deren Uebersetzung erst mit der amtlichen Antwort Poincares veröffentlicht wer­den soll.

Die Pariser Blätter sind über Ton und Inhalt der eng­lischen Note entsetzt: man müsse sich in Frankreich mit dem j Gedanken einer endgültigen Trennung von England vertraut machen.

Der Generalstreik ln Berlin zusammengehrochen

Berlin, 14. August. Die Betriebsräte von Groß-Berlin beschlossen, den Streik abzubrechen. Die Arbeit wird am , Mittwoch wieder ausgenommen.

Scheußliche Zustände in Thüringen

Mühlhausen (Thür.), 14. August. In verschiedenen größeren Betrieben halten die Kommunisten Mitglieder des Ivngdeutfchen Ordens heraus, mißhandelten sie schwer und jagten sie durch die Straßen, Die Polizei tat nichts. Das Rathaus wurde von den Kommunisten einige Stunden be­lagert.

"Der Lebensmittelraub oder dieRequisitionen" Lurch kommunistische Trupps auf dem Lande nehmen immer mehr zu. Auch das Vieh wird weggeholt. Die Bauern haben keinen Schutz, sie werden sogar gezwungen, die geraubten Güter mit ihren eigenen Gespannen in die Fabrikstätte zu führen.

Deutscher Reichstag

Erklärung der neuen Regierung

Berlin, 14. August.

Die heutige Sitzung konnte erst eine Stunde später er­öffnet werden, als vom Präsidium anberaumt worden war. Tagesordnung: Entgegennahme der Regierungserklärung.

Reichskanzler Dr. Stresemann (von den Kom­munisten mit Lärm empfangen) dankt der Regierung Enno. Das neue Kabinett ist nur eingesetzt, um in der jetzigen schweren Zeit der deutschen Regierung eine breitere parla­mentarische Grundlage zu bieten. Bisher ist jede Politik mr Festigung der deutschen Verhältnisse von außen unmög­lich gemacht worden. Der Staat wird dem Ansturm von außen und .innen nur begegnen können, wenn Regierung und eine staatsbejahende Opposition sich in der Sorge um dis deutsche Zukunft zusammenfinden. Der Kabinettswechsel ist kein Zeichen der Schwäche. Das neue Kabinett ist breiteo-als je ein Kabinett seit Bestehen der deutschen Republik, und will auch das stärkste Kabinett gegen jede Vergewaltigung Deutschlands sein. Das Kabinett hat volles Verständnis für den Drang nach Eigenleben in den deutschen Ländern.

Wer heute glaubt, gewalttätige Angriffe gegen den Staat und seine Vertreter richten zu können, wird aus den unbeug­samen Willen der Reichsregierung stoßen. Die Reichsr'gie- rung hat die Machtmittel, um jeder Gewalttätigkeit entgegen- zutreten und wird sie auch einsetzen. Das gilt auch für den Kampf an Rhein und Ruhr. Der passive Widerstand hat seine tiefsten Wurzeln in dem festen Bewußtsein drc guten Rechts. (Beifall.) Wir sind bereit, die Frage der Ruhr- Mon einem internationalen Schiedsgericht zu unterbreiten und sind überzeugt, daß dies uns das Ruhrgebist wieder­geben würde. -Nach einer uns zu gewährenden Atempause werden wir unter Aufbietung aller Kräfte auch *ie Mittel für eine Regelung der Cntschädigungsfrage, die uns die Existenz ermöglicht, aufbringen-^können. Die wichtigste außenpolitische Aktivität, die wir entfalten können, ist die Ordnung der deutschen Verhältnisse, im Innern.

Ohne Produktionsstekgerung würden wir aus der Ver­armung des Volkes nicht herauskommen.

Die wertbeständige Entlohnung ist eine berechtigte For­derung. Es muß aber davor gewarnt werden, die Verhält­nisse vor dem Krieg schemalisch zur Grundlage für die Gegen­wart zu machen. (Lärm bei den Komm.) Ich versiehe ja Ihre Erregung über den Zusammenbruch Ihres unverantuortli ben Streiks. (Lebhafter Beifall und Händeklatschen auf den Tri­bünen. Erregte Zurufe bei den Kommunisten. Präsident Lobe bittet Ruhe zu halten und kündigt für den Fall der Nichtbefolgung Ausweisungen an.) Die Sicherung der Maß­nahmen der Regierung durch die Reichsbank muß gewähr- leistet werden. Der Kanzler bittet den Reichstag dringend, in Verbindung mit der Aussprache über die Regierungs­erklärung die Verabschiedung der Goldanleihe vorzunehmsn. Wir haben das Recht, an Deutschlands Zukunft zu glauben und die Aufgabe, sie zu sichern.

Nach seiner Erklärung gaben die Parteien ihrerseits kurze Erklärungen ab.

Die Deutschnakionäien erklärten durch den Abgeordneten Dr. Hergt in einer kurzen Ausführung, sie versagten dem neuen Kabinett das Vertrauen.

Sicherheitsvorkehrungen der württ. Regierung

Stuttgart, 14. August. Das württ. Staatsministerium erläßt folgende Verordnung:

Auf Grund des Art. 48 Abs. 4 der Verfassung des Deut­schen Reiches wird zur Wiederherstellung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung verordnet:

In Stuttgart, im Bezirk des Amksoberamts Stuttgart und in den Oberamtsbezirken Cannstatt, Eßlingen und Lud­wigsburg, sowie in den Oberamtsbezirken Ulm und Hcil- bronn sind Versammlungen unter freiem Himmel, Ansamm­lungen, Aufzüge und Demonstrationen bis auf weiteres ver­boten. Versammlungen in geschlossenen Räumen bedürfen der Genehmigung des Ministeriums des Innern, die späte­stens drei mal vierundzwanzig Stunden vor dkm Beginn der Versammlung einzuholen ist. Zuwiderhandlungen sowie die Aufforderung hiezu werden mit Gefängnis nicht unter 14 Tagen, neben dem aus Geldstrafe erkannt werden kann, bestraft.

Württemberg

Skuttgark, 14. August. Todesfall. Am Sonntag starb vier Professor a. D. Dr. Hermann Siegl, n , früher

Professor an der Landw. Hochschule Hohenheim und Landes- sischereisachverständiger.

Vom Rathaus. Der Gemeinderat hat den Gaspreis um 67 000 auf 90 000 Mark erhöht.

Die Preise am Stuttgarter Schlachtoiehmarkt sind so stark gestiegen, daß mit einer Verdoppelung der Freischpreise i>- Stuttgart zu rechnen ist.

Straßenbahn. Die unglücklichen Inhaber von Straßen­bahn-Monatskarten haben am 15. August für die kürzeste Strecke von 2 Teilstrecken nicht weniger als 700 000 Mk. nachzuzahlen, für weitere Strecken 11>- Millionen Mark für den Rest des Monats.

Die Hanptstelle der Nationalsozialisten in Württemberg ist nach dem N. T. bei einer Haussuchung in einer Firma in der Reinsburgstraße in Skuttgark gefunden worden. Außer dem Namensverzeichnis sollen noch andere Schrift­stücke und einige wenige Waffen entdeckt worden sein. Meh­rere Personen wurden verhaftet. Die Vereinigung der National ozialisien ist in Württemberg verboten.

Neue Bierpreiserhöhung. Ab 15. August kosten lOproz. Lagrbier-Faßbier 100 000 -1t das Liter, im Ausschank 50S10 -A das 0,3 Lit-erglas, Flaschenbier im Einkauf das 0,5 Liter 70 000tt, im Verkauf 80 000 °1t. Die 0,7 Liter­slasche im Einkauf 100 000 <4t, im Verkauf 112 000 -1t. Spezialbier ab Faß 120 000 .1t das Liter, im Ausschank das 0,3 Literglas 60 000 -It; Flaschenbier die 0,6 Literflasche im Einkauf 105 000 -1t. im Vertäut 120 000 -1t.

Eßlingen, 14. Aug. Instandsetzung der Frauen­kirche. Der Arbeitsausschuß des Frauenkirchenbauvereins beschloß, in nächster Zeit eine Werbeschrift hinausgehen zu lassen, worin die Notwendigkeit der Instandsetzung der Frauenkirche und ihre künstlerischen Schönheiten in Wort und Bild dargelegt werden und zur Beihilfe an dem großer: Werk eingeladen wird. Von Architekt Benz in Amerika ist eine weitere Spen^- von 10 Dollar eingegangen-

Büchenbronn OA. Göppingen, 14. August. Familien- skreit. Die beiden Söhne des Landwirts Schurr, Albert und Christian, gerieten in Streik, in dessen Verlauf Albert seinen Bruder erschießen wollte. Die Mutter suchte ihm den Revolver zu entwinden. Der Schuß entlud sich und traf die Mutter tödlich, ein Streifschuß verletzte Christian im Genick. Als Albert sah, was er angerichket hatte, erschoß er sich im Keller. Er stand im 21. Lebensjahr.

Viberach, 14. August. Spende. Dem Stadtoorstand wurden für Wohlsahrtszwecke 120 Schweizer Franken über­geben, ebenso für die Mittelstandsnothilfe 10 Mill. Mark.

Waldsee, 14. August Haftbefehl. Die Staatsanwalt­schaft hat gegen den Metzgermeister Rieger zum Lamm Haft­befehl erlassen in Sachen der Wurstvergiftung, der bekannt­lich bis jetzt 5 Personen zum Opfer gefallen sind und nahezu 30 Personen krank darniederliegen.

Verleihung von Bergrverkseigenkum. Der württ. Staaks- finanzverwaltung wird unter dem Namen Dotternhausen II das Bergwerkseigentum in dem auf drn Gemeindemarkun­gen Dotternhausen und Dormettingen, .Oberamt Rottweil, gelegenen Grubenfelde von 1 999 992 Quadratmeter Flächen­inhalt zur Gewinnung des daselbst vorkommenden Oelschie-, fers verliehen.

Sigmaringen, 14. August. Gerettet. Der des Schwimmens unkundige Fabrikarbeiter Johann Burt aus Inzigkofen badete am Sonntag mittag in der Donau, geriet in eine Untiefe und verschwand in den Fluten. Genchts- assessor Dr. Haas stürzte sich vom andern Ufer sofort ins Wasser und brachte den Ertrinkenden wieder an Land. Nach 20 Minuten waren die Wiederbelebungsversuche mit Erfolg begleitet.

Gospoldshofen, OA. Leutkirch, 14. August. Ein Un­glück. Landwirt Pfälzer hatte letzten Dienstag beim Oebmdgrnsmähen mit der Maschine das Unglück durch den Messerbalken der Maschine einem Pferd sämtliche Sehnen eines Hinterfußes zu durchschneiden, so dF; dasselbe not­geschlachtet werden mußte.

Baden

Bühl, 14. August. Die Witwe Holl ist nach schweren Qualen einer Verletzung erlegen, die ihr durch ihr Kind, das mit einer geladenen Schußwaffe spielte, verursacht worden war.

Immendingen, 14. August. Der 84jährige Landwirt Rund von Jppingen wollte am Schmelzeweiher oberhalb von Bachzimmern Weidenruten schneiden. Tr bekam das Uebergewicht und ertrank oder erstickte in den schmalli- gen Gewässern

Engen, 14. August. Am Samstag nachmittag schlug iri dem Schwarzwalddorf Schlatt am Randen der Blitz in die Hochspannungsleitung. In den meisten Häusern des Ortes entstanden sofort kleinere Brände, die aber nach kurzer Zeit gelöscht werden konnten. Das Gasthaus zum Löwen, zwei Wohnhäuser und mehrere Oekonomiegebäude wurden dagegen vollständig ein ge äschert. Die gesamte em- gcbrachte Ernte wurde ein Raub der Flammen.

Lt, Margen b. Freiburg, 14. August. Gestern nachmittag wurde hier in einem nahen Walde ein 1214 Jahre altes Mädchen aus Freiburg ermordet aufgefunden. Das Kind befand sich mit seiner Mutter in St. Märgen und war in ein Bauernhaus geschickt worden, von welchem Gang es auffallend lang nicht mehr zurückkehrte. Die Nachforschungen erbrachten die Ermordung des Kindes. Ob Raub oder Lust­mord vorliegt, muß die Untersuchung ergeben.

Ueberlmgen, 14. August. Der 35jährige Maschinist Gust. Kcmzinger war in der Nähe der Hafermühle mit dem Ab­montieren einer Leitung beschäftigt; als er die Drähte gelöst hatte, fiel der morsche Mast mit ihm um und begrab ihn unter sich. Kanzinger starb auf dem Transport nach dem Krankenhaus. Er hinterläßt eine kranke Frau mit zwei kleinen Kindern.

Gammertingen, 14. August. Betrüger. Der schon mehrfach mit Zuchthaus bestrafte Schick aus Bitz bei Ebin­gen betrog den Krouenwirt Bumiller in Iungingen um 710 000 Mk., indem er ihm Weizen und Gerste verkaufte, die er gar nicht besaß. Schick wurde hier verhaftet. Er wird sich noch wegen vier gleicher Fälle zu verantworten haben.

Allerlei

Me Familie des ,,Emden"-Führers in Nok! Der Führer unserer unvergeßlichen .Emden", Kapikänleutnant v. Müller, ist im März 1923 gestorben, nachdem er wenige Jahre vor seinem Tod geheiratet hatte. Frau v. Müller, die in Blan­kenburg a. H. lebt, ist nun, da sie nicht pensionsberechtigk ist, in größte Not mit ihren beiden Kindern im Alker von vier Mono*-", und 114 Jahren geraten. Um der bedrängten Fa­

milie zu helfen, hak der Ausschuß der deutschen Iugendver- bände Berlin ein Hilfswerk begonnen. Die Jugend allein kann die Not nicht steuern. Darum müssen auch die übrigen Volkskreise ihr Scherflein beisteuern.

Alpenführer und Held. Ein aufregendes Hochgebirgs- drama, dessen Held der Alpensührer Bischof ist, ereignete sich vor wenigen Tagen bei einer Besteigerung des Mönches, die eine Engländerin namens Coninx unternahm. Bei dem Aufstiege fiel der Führer in eine Gletscherspalte: die ange­seilte Dame, die von dem Falle in den Schnee geworfen wurde, konnte mit Aufbietung aller ihrer Kräfte verhindern, daß sie von ihm nachgezogen wurde, aber sie war nicht stark genug, um den Führer aus der Spalte herauszuziehen, so daß er am Ende des Seils über einem unermeßlichen Ab­grunde hängen blieb. Nachdem die beiden in der furchtbaren Lage eine Zeitlang vergebens auf Hilfe gewartet hatten, be­schloß Bischof, sein Leben zu opfern, um das der Englän­derin zu retten. Er befahl ihr daher, das Seil durchzuschnei­den. Mrs. Coninx weigerte sich zunächst, auf seine dringen­den Beschwörungen aber gehorchte sie und zerschnitt das Seil. . Wie durch ein Wunder wurde trotzdem Bischof ge­rettet. Das Seil hatte sich während der langen Zeit so tief in das Eis am Rande des Spalts eingsschnitten, daß cs fest­gefroren war und den Führer weiter hielt. So konnte Mrs. Eoninx um Hilfe forteilen und kehrte nach drei Stunden mit Führern zurück, die Bischof glücklich aus der Spalte heraus­zogen.

Wettstreit gegen den Schlaf. In einem Triefter Ballsaal haben mehrere Personen beiderlei Geschlechts einen Wett­streit gegen den Schlaf begonnen. Jeder Teilnehmer mußte sich die Zeit mit lustigen Beschäftigungen vertreiben, wäh­rend am Klavier die traurigsten Weisen gespielt wurden. (!) Eine junge Dame hielt diese unsinnige Selbstfolker 76 Stun­den aus. Der Wettstreit um die Höchstleistung der Schlaf­losigkeit endete nach einer Dauer von 97 Stunden, 50 Mi­nuten, 11 Sekunden.

Jüdische Auswanderung aus Palästina. Die FriedenZver- kräge haben den Zionisten die Crfülluna ihres Wunsches ge­bracht, daß in Palästina ein jüdischer Staat errichtet werde. Neuerdings nimmt aber trotz der Werbetätigkeit für Ein­wanderung die Auswanderung zu. So sind nack den amt­lichen Erhebungen im Mai d. I. 164 Juden in Palästina ein- und 230 ausgewandert, im Juni 660 gegen 900 und seitdem hak die Auswanderung noch mehr zugenommen.

Explosion. In Glogäu (Oberschlesien) hantierte ein Zigar­renhändler mit einem Messer an einer Granate. Das Ge­schoß explodierte und zerriß den Händler, einen Arbeiter und einen Schüler.

Zusammenstoß. Bei Puebla (Colorado, Vsr. Staaten) sind zwei Personenzüge zusammengestoßen. 9 Mann des Eisenbahnpersonals wurden getötet.

Ein von Marseille nach Aets fahrender Personenzug stieß mit einem Güterzug zusammen. 32 Personen sind, großen­teils schwer, verletzt.

Bei einem Ausflug in die Pyrenäen in der Nähe von Lourdes (Düdfrankreich) stürzte ein mit 25 Personen be­setzter Kraftwagen über einen 80 Mir. tiefe« Abhanß. Alle Insassen sind tot.

Lokales.

Wildbad, den 15. August 1923.

Gewerbefchau. Da der Besuch der Ausstellung in den letzten Tagen ein so reger war, haben die Aussteller mit der Ausstellungsleitung beschlossen, die Ausstellung noch die ganze Woche geöffnet zu halten und sie erst am Sonntag abend, den 19. August zu schließen.

Sitzung des Gemeinderats am 24. Juli 1923.

Kriegerdenkmal. Bei dem am 29. Mai 1923 erfolgten zweiten Wettbewerb zum Kriegerdenkmal wurde der Entwurf des Bildhauers Hipp in Stuttgart als der zur Ausführung geeignetste bezeichnet. Bei beiden Wett­bewerben fiel der erste Preis somit auf die Entwürfe des Bildhauers Hipp. Die Kosten seines ersten Entwurfs, eine Gruppe mit Treppenanlage darstellend, berechnet Hivp auf 180 Millionen Mcwk, die Kosten seines zweiten Ent­wurfs, eine Halle mit Gruppe und Treppenanlage dar­stellend, auf 560 Millionen Mark. Zuschläge gemäß der fortschreitenden Geldentwertung behält er sich hiebei vor, Mit Rücksicht auf die Zeitumstände spricht sich die Mehr­heit des Gemeinderats für den ersten Entwurf aus. Es wird beschlossen, dem Kunstbildhauer Hipp die Fertigung des Kriegerdenkmals nach dem ersten Entwurf (Gruppe mit Treppenanlage) zu übertragen, vorbehaltlich eines mit ihm noch abzuschließenden Vertrags, dessen Genehmigung der Gemeinderat sich vorbehält. Lohnzahlungen der städt. Arbeiter. Die städt. Arbeiter bitten mit Rück­sicht auf die rasch fortschreitende Geldentwertung ihnen wöchentliche Lohnzahlung zu gewähren und zwar in der Weise, daß ihnen jeden Mittwoch, an denen kein Zahl­tag ist, ein Vorschuß mit etwa ^/g des verdienten Lohnes cmsV«zahlt wird, so daß jeden Mittwoch entweder Zahl­tag ist oder Vorschußzahlung erfolgt. Es wird beschlossen, dem Gesuch zu entsprechen, und die Stadtpflege entsprech­end anzuweisen. Begräbnisverein. Der Beitrag der Stadt zum hiesigen Begräbnisverein wird auf 10 000 für jeden Sterbefall eines Erwachsenen und 6000 Mk. für jeden Sterbefall eines Kindes mit sofortiger Wirkung er­höht. Mosterei. Der Ankauf einer kompletten Mosterei mit 2 Doppelpressen, 2 Hochdruckpumpen, 1 Obstmühle, 1 Elektromotor und sämtlichen Zubehör von W. Aichele, Göppingen um den Preis von 60 Millionen wird ge­nehmigt. Bergbahnfahrpreise. Mit Rücksicht auf die rapid fortschreitende Geldentwertung werden die Berg­bahnfahrpreise mit sofortiger Wirkung um 100 °/o erhöht. Einsprache gegen die Gemeinderatswahl. Die Einsprache und die erfolgten Zeugenvernehmungen werden verlesen. Nach längerer Beratung wird die Ein­sprache als unbegründet abgewiesen und die Wahl als gülrig erklärt. Den Einsprechenden steht binnen 1 Woche das Beschwerderecht an den Bezirksrat zu. Woh n- hausbauten. Infolge des Beschlusses vom 13. Juli ds. Is. betr. Baukostendarlehen und Zuschüsse der Stadt zu Kleinwohnungsbauten haben sich eine Anzahl Bau­lustiger gemeldet, welche bereit wären, sofort mit dem Neubau von Wohnhäusern zu beginnen. Allen Gesuchen kann die Stadtgemeinde nicht sofort entsprechen, da die Aufbringung der nötigen Geldmittel in Höhe von mehreren