,st, konnte gestern in Hanau verhaftet werden. Er wurde ins hiesige Aintsgefängnis eingeliefert.

Heidelberg, 12. Juli. Auf dem Vorortbahnhof in Kirch- iheim wurde eine Frau Klank vom Zug totgesahren.

Velnheim, 12. Juli.. Im Möllheimer Tal verfolgte nachts ider 19jährige Mechaniker Adam mehrere Einbrecher, die '«inen Einbruch in seine elterliche Wohnung versucht hatten. Auf der Straße schoß er auf zwei Nachtwächter, die er irr­tümlicherweise für die Cinbrechre hielt, und verletzte beide erheblich, jedoch nicht lebensgefährlich. Adam wurde ver­haftet.

Hilfingen, 12. Juli. Bei einer Nachlaßversteigerung wurde hier für zwei Ziegen ein Höchstgebot von einer Million abgegeben.

Steißlingen bei Stockach, 12. Juli. Eine größere Anzahl hiesiger Bürgersöhne, lauter Handwerker, rüsten sich zur Auswanderung nach Portugiesisch-Ostafrika. Der Leiter der Meisegesellschaft und der zukünftige Bürgermeister von Neu- ^ Steißlingen in Portugiesisch-Äsrika ist Schreinermüster Lchmiedt - Wiechs.

! Worndorf, bei Meßkirch 12. Juli. Nach dem Genuß von verdorbenem Fleisch sind hier mehrere Familien unter schweren Vergiftungserscheinungen erkrankt. Der Landwirt Heinrich Boos ist bereits gestorben, drei an­dere Mitglieder der Familie Boos befinden sich in Lebens- i gefuhr.

Lahr» 12. Juli. Der 36jährige Gasarbeiter Karl Groß s stürzte infolge eines Schwindelanfalls aus dem Fenster sei- ' «er Wohnung und brach das Genick. Er war sofort tot.

Vom Bodensee. 12. Juli. Unselige Tat eines Schwachsinnigen. Nach einem Streit mit seinem Ba- i tec zündete der schwachsinnige Sohn des Landwirts Fried- i rich Lang in Wiladingen einen Heuwagen an. Die Flam- ! men setzten auch das Wohnhaus, sowie die Anwesen des ' Landwirts Gerspach und der Witwe Albing in Brand, die : samt dem ganzen Inhalt eingeäschert wurden. Dein Land­wirt Lang sind auch 8 Stück Vieh verbrannt. Die Geschä­digten sind schlecht versichert.

In Lindau stießen auf dem Eisenbahndamm, der die Insel mit dem Festland verbindet, ein ausfahrender öster­reichischer Leerzug mit einem einfahrenden Güterzug zusam­men. Mehrere Wagen wurden vollständig zertrümmert. Der Obcrlokomotivführer Ludwig Heubel wurde sofort getötet: drei Personen erlitten Verletzungen.

Die Strahlung der Sonne

Einen schwachen Begriff von der wahren Macht der Sonne «halten wir immer, wenn sie, wie in den letzten Tagen, bei hohem Stande im Sommer eine zeitlang vom wolkenlosen Himmel ihre Strahlen herabsendei. Da steigt die Luftwärme in Deutschland vielfach über 30 Grad Celsius, im südwest­lichen Teile sogar zuweilen bis auf 37 Grad und 38 Grad. In den wölken- und regeulosen Gebieten der tropischen Zone, in denen die Sonne während des ganzen Jahres täg­lich beinahe den Zenit erreicht, wirkt die mittags fast senk- rechl einfallende Strahlung aber noch viel stärker. Fährt dort auch die der Tagesdauer beständig nahezu gleichende, rund 12 Stunden währende Dauer der Nacht durch starke Ausstrahlung der Bodenwärme in den Weltraum eine ge­wisse Milderung herbei, so steigen die Temperaturen doch vielfach auf 40 Grad und darüber.

Erfahrung und Beobachtung lehren also, daß die Höhe der Bodenwärme und die erst von dieser erzeugte Luft- wärme in erster Linie eine Folge des Sonnenstands ist, daß die Wärme an der Erdoberfläche um so größer wird, je mehr senkrecht die Sonnenstrahlen emfallen. Die Lufthülle der Erde nimmt um so mehr Wärmestrahlen weg, je länger der Weg ist, den die Strahlen in ihr zurücklegen müssen; sieht die Sonne senkrecht im Zenit, so ist der Weg am kürze­sten, steht sie am Horizont, so ist der Weg am längsten. Da dis Dicke der Luftschicht gegen den Horizont sehr schnell zu­nimmt, vermindert sie auch die Wirkung der Sonnenstrah­lung auf den Boden ungemein schnell.

Außer dem Teil der der Erde zufli ehender Sonnen- wärme, der von der Lufthülle vorweggenommen wird, geht noch ein weiterer großer Teil an den Weltraum rerloren; rund 50 Prozent der Erdoberfläche sind stets von Wolken bedeckt. Bon den der Erde zukommenden 63 Prozent der direkten Sonnenstrahlung gelangen daher, wie I. Hann in seinem Lehrbuch der Meteorologie aussührt, nur etwa 31 Prozent zur Erdoberfläche selbst. Dazu kommt aber noch die zerstreute Strahlung der erwärmten Lufthülle, die zu 9 Prozent angenommen wird. Demnach beläuft sich die Menge der an der Erdoberfläche wirksamen Son­ne n w ä r m e auf insgesamt 40 Prozent der wahren Strah­lung an der Grenze der Lufthülle, 60 Prozent gehen dauernd für uns verloren.

Nach langen mühevollen Beobachtungen in verschie­denen Höhenlagen hat man endlich festgestellt, daß die Sonne uns an der Grenze der Lufthülle 1,9 bis 2,0 Kalo- neu pro Quadratzentimeter und Minute zusendet, d. h. eine Wärmemenge, die bei senkrechtem Einfällen der Strahlen in einer Minute 1,9 bis 2,0 Kubikzentimeter Wasser >1,9 bts 2,0 Gramm) von 0 Grad auf 1 Grad Celsius zu erwärmen vermag. Diese Einheit nennt manSolorkonflante" Die ganze Erde erhält demnach 1,34 Ouadmllionen Gramm- Kalorien, und am Aequator empfängt jeder Quadratzenti- meier jährlich 321 170 Gramm-Kalorien, die imstand sind, eine Eisschicht von 44,2 Meter Dicke abzuschmelzen oder eine Wasserschicht von 5,49 Meter Höhe zu verdampfen.

Die durch diese Wärme erzeugte mittlere Temperatur der gesamten Erdoberfläche (auf Meereshöhe berechnet) be­irüg! 14,3 Grad Celsius, die der Nordhalbkugel 15,2 und die der Südhalbkugel 13,4 Grad; die südliche Halbkugel '.st also 1'ft Grad kälter als die nördliche. Da durch den etwa 100 Kilometer dicken Eesteinsmantel der Erde nur noch sehr wenig Wärme aus dem Innern unseres Planeten an die Oberfläche gelangt, ist fast deren gesa.me Wärme auf Son­nenstrahlung zurückzuführen: ohne diese würde eine unge- beure Kälte herrschen und kein organisches Leven möglich sein.

Auf verschiedenen Wegen ist es schließlich auch gelungen, Üe W ä r m e der Sonne selbst zu ermitteln. I. «chenrer, Abbot u. a. berechneten sie auf 7000 Grad an der Oberfläche Photosphäre). Von dieser absoluten Wärme geht der Strah­lung aber durch die sehr hohe Sonnenatmosphäre (Chromo- Iphäre) ein Teil verloren, so daß nur e>»e ^genannte wirk­liche Strahlung von reichlich 6000 Grad zur kommt. Das ist eine so gewaltige Hitze, wie sie w< den elektrischen Flammbogen noch durch whermit hervor- gebracht werden kann, und hinreichend, noch in einer Ent- flrnimg von 159 Millionen Kilometern auf unserer Erd- ohsriläcks reiches Leben «l

>er durch

Aus dem Hause Doorn.

Der entstellte Bericht über einen Studentenbesnch

Vor einiger Zeit ging durch eine Reihe deutscher . Zeitungen ein Bericht über einen Besuch deut­scher Studenten iin Hause Doorn. Für jeden Kenner der Verhältnisse charakterisierte sich der Bericht von vornherein als ein tendenziöses Mach­werk. Von den sechs Studenten, die an jenem Besuch teilgenommen haben, studieren vier in Marburg. Das Presseamt des Hochschulringes deutscher Art veröffentlicht nachstehende Zuschrift, wobei zu bemerken ist, daß der Verfasser der­selben seine Erklärungen im Namen seiner übri­gen drei Marburger Kommilitonen abgibt. Es heißt darin:

Etwa Mitte Juni sind in verschiedenen deutschen und schweizerischen Tageszeitungen Artikel über den Besuch einiger Leipziger und Marburger Studenten beim ehe­maligen Kaiser in Doorn. gelegentlich einer Spielfahrt durch Holland erschienen, die ihre Grundlage in denste­nographischen (??) Aufzeichnungen des Üeipziger Stu­denten cand. Phil. Wiehe haben, dem die Spielleitung übertragen worden war. Bei den anwesenden Teilneh­mern an der Audienz (insgesamt waren es nur sechs) herrscht völliges Einvernehmen, da sie sich durch das Vorgehen des Herrn Wiehe ans das peinlichste verletzt und in empörender Weise beschimpft fühlen.

Dir objektiven Grundlagen des Berichtes sind in Kürze folgende: Wir hatten zunächst Gelegenheit, bei einem Tee, der etwa eine Stunde dauerte, einige Herren der Umgebung des ehemaligen Kaisers (seinen Hofmarschall, Leibarzt usw.) flüchtig kennen zu lernen und wenige Worte mit ihnen zu wechseln. Zwei Tage später waren wir am Hause Doorn, d. h. wir trafen um 11 Uhr im Tor­gebäude ein, begegneten eine gute halbe Stunde später dem Kaiser, der sich ungefähr eine Viertelstunde mit uns in seinem Park unterhielt, sodann nahmen wir in einem Nebengebäude ein Mittagsmahl ein, worauf wir ins Torf zurückwanderten. In bezug auf die näheren Einzelheiten ist zu sagen, daß dieunbefangenen Auf­zeichnungen" ein unglaublich wüstes Gemisch von Wahr­heit und tendenziöser Dichtung darbieten. Es stellt sich als unmöglich heraus, auf jede einzelne Ungenauigkeit, Gehässigkert und Unrichtigkeit einzugehen.

Es muß mit aller Schärfe betont werden, daß der Kaiser jedes Wort über Politik, Krieg, Frankreich, Sozial­demokratie, Konservatismus usw. völlig vermieden hat. Alle dahingehenden Aeußerungen sind ihm fälschlich in den Mund gelegt, erdichtet. Tie einzigen Worte, denen politischer Sinn untergeschoben werden könnte, fielen, als Schreiber auf Befragen erzählte, daß auch er sich im März 1920 der Regierung zur Verfügung gestellt hat und mit dem Studentenkorps in Thüringen gewesen ist. Ter Kaiser sagte darauf:Me Marburger Studenten stehen bei mir in gutem Andenken" und weiterhin:Tie Studenten müssen es mal wieder ma­chen." Alles, was nun in dem Bericht folgt, ist frei er­funden.

Noch einige kleine Züge. Von der Inneneinrichtung des Schlosses konnten wir beim besten Willen nichts be­merken, da wir überhaupt nur auf etwa hundert Meter herangekommen sind. Tie darüber gemachten Angaben sind vollkommen aus der Luft gegriffen. Ten übrigen Teilnehmern gilt es als völlig ausgeschlossen, daß die hämischen Bemerkungen über die körperliche Beschäfti­gung des Kaisers auf persönlicher Beobachtung beruhen. Ueberhaupt sind fast alle geschilderten Einzelheiten ins Groteske oder Possenhafte verzerrt.

Zum Schluß heißt es in dem Bericht: Das Vorgehen des Herrn Wiehe weisen wir nicht nur als ungerecht­fertigt, sondern als leichtfertig zurück.

cand. med. Fritz Katz (Marburg).

Allerlei

Argentinischer Flotter,besuch. Am 20. Juli trifft das SchulschiffPresident« Sarmiente" der argentinischen Ma­rine in Hamburg ein, das erste fremde Kriegsschiff, das nach dem Krieg das verachtete Deutschland eines amtlichen Be­suchs würdigt. Aus diesem Anlaß wird der Kleine Kreuzer Berlin" mit 6 Torpedobooten zur Begrüßung der befreun­deten Macht aus Kiel in Hamburg einireffen.

ffp. Schillers Mutter. In Westermanns Monatsheften werden jetzt die Briefe von Schillers Tochter, Emille von Gleichen, veröffentlicht, die sie an den Verfasser der Lebens­beschreibung Schillers, an Emil Palleste, schrieb. Sie äußert sich u. a. über Schillers Mutter:Wie interessant wird es Ihnen sein, auch Schillers Mutter mehr kennen zu lernen, diese einfache, tiesfühlende, schwergeprüfte Frau, die ich nur allem jetzt kenne, auf deren Begegnen in jener Welt ich mich wahrhaft freuen kann. Wenn ich in ihre Briefe gerate, möchte mir das Herz oft vor Wehmut zerspringen, und wie dankbar erkannte sie die Liebe des Sohns, welche auch tief und innig in ihm lebte, sich auch^mit der Tat immer be­währte. Sie allein war würdig, Schillers Müiür zu sein, schon um der Leiden willen, welche sie getragen und wie sie sie getragen."

Das Goekhe-Haus ln Frankfurt noch immer gefährdet. Die

vorigen Jahre eingeleiteten Sammlungen für das Goethehaus in Frankfurt a. M. haben durchaus unbefriedigende Ergeb­nisse gezeitigt. In Frankfurt a. M. selbst wurden nur zwei Millionen Mark gesammelt (!). im ganzen Deutschen Reich nur 40 Millionen Mark. Es ist beschämend für Deutschland, daß das Ausland, namentlich Deutsch-Böhmen, größere Be­träge aufbrachte. Die gesammelten Beträge setzen die Ver­waltung nicht in die Lage, das Goethehaus, einen Kultur­besitz von höchster Bedeutung, vor dem allmählichen Verfall zu retten. Man erwartet in Frankfurt, daß angesichts des Fehlschlags der Sammlungen der Staat und die Sadt Frank­furt denn Goethehaus einen dauernden und ins Gewicht fal­lenden Beitrag zuwenden werden.

Lin Gegenwartsbild. Wir lesen in derD. Allg. Zig." folgende Schilderung:Im Speisesaal eines der größten Berliner Hotels. Es ist nachts gegen zwölf Uhr, die Reihen der Gäste haben sick schon stark gelichtet. Die Kapelle spielt eaü^ e^R heinlaiidlieder und zum S^.^otz dem^rmn ^ich

über alles ..." Da springt der im vornehmsten Sinne des Wortes berühmte Herr Hans v. Bleichröder auf und brüllt: Unerhörte Provokation! Was soll dieser nationalistische Rummel?!" Kellner versuchen ihn zur Ruhe zu bestimmen, der Direktor erscheint und verbittet sich den Radau, aber Herr v. Bleichröder räfonniert weiter: er käme eben aus Paris, solche Ungehörigkeiten seien dort undenkbar usw. Einige Holländer vom Nebentisch erheben sich und erklären dem scnderbarenDeutschen":Wenn Sie das in Holland ge­macht hätten, wären Sie nicht lebendig aus dem Hotel ge­kommen; seien Sie dessen gewißl" Besagter Blrichröder ist der Sohn des bekannten Berliner Großbankiers. Herr Hans hat sich schon in früheren Jahren in ähnlicher Weise hervorgetan.

Das größte Rindvieh. Ein humorvoller Mitarbeiter der der Leipz. R. Nachr. kleidet das Verhältnis Deutschlands zu seinen Feindsn in folgendes Gleichnis: Es war einmal ein schöner Bulle, der weidete unter eine: Herde wilder Tiere. Und weil er so stark war, fürchteten sie sich vor ihm. Da kam die Schlange und sagte zu ihm:Du siehst, wie die andern sich vor dir fürchten. Nimm ihnen diese Furcht, du bist zu stark. Lege deine Hörner ab und laß dich kastrieren, und du wirst nur freundliche Gesichter um dich sehen." Weil der Bulle aber nicht nur stark, sondern auch dumm war, glaubte er der Schlange und dachte bei sich: die Schlange hat recht, ich will ihrem Rat folgen, und keiner wird mir mehr feind sein. Also tat er und entmannte sich leibst. Als er dann aber erwachte, war er an Haupt und Gliedern gefesselt, wurde gestoßen und geschlagen, verhöhnt und bespien, und die andern Tiere fielen über ihn, den Wehrlosen, her, um ihn zu töten. Cr aber merkte nicht, daß die Schlange ihn betrogen hatte, sondern sagte zu den an­dern:Was wollt ihr denn noch, ich bin doch gar ksin Bulle mehr, ich bin doch bloß ein Ochse!" Da rüüen die andern: Ein Ochse? Du bist nicht nur ein Ochse, du bist überhaupt das größte Rindvieh auf Gottes Erden" und rissen ihn in Stücke.

TP. Die Ehescheidung in den Vereinigten Stsaken. Die

Vereinigten Staaten stellten bisher den Weltrekord der Ehc- icheidungen auf, indem dort durchschnittlich von 8 Ehen eine gerichtlich gelöst wird; so kamen letztes Jahr auf eine Mil­lion Eheschließungen 125 000 Scheidungen Um dieser Zer­rüttung der Ehen entgegenzutreten, ist dem Senat ein Ge­setzentwurf zugegangen, der an Stelle der bisherigen Bunt­heit des Cherechts in den einzelnen Staaten eine gleich­mäßige Regelung desselben in der ganzen Union vorsieht. Die gesetzliche Eheerlaubnis wird darin u a. von Zeug­nissen beider Eheschließenden über ihre normale Geistesver­fassung und das Fehlen ansteckender Krankheiten abhängig gemacht. Die Scheidung soll nur auf Grund von Untreue, Grausamkeit, Verlassung oder Ehebruch, unheilbarer Gei­steskrankheit oder ehrenrühriger Verbrechen möglich sein; zwischen die erste Entscheidung des Gerichts und das tab- sächliche Eintreten der Ehescheidung wird <äne ems'hris»; Frist eingeschobeü.

Eingelegte Stachelbeeren. Reife, besonders rohe, rote Stachelbeeren werden hierzu vorge,zogen, doch kann man auch grüne nehmen. Sie werden von Stiel und Blume be­freit. Auf jedes Kilogramm Stachelbeeren rechnet man drei Viertel bis ein Kilogramm Zucker, welcher nüt den Beeren schichtweise in eine irdene oder gut vnzinnte Kupferrasse­rolle kommt, wobei darauf zu achten ist, daß die unterste Schicht aus Beeren besteht. Nun stellt man die Kasserolle' schüttelt man das Gefäß eine Viertelstunde lang auf einer aufs Feuer, und sobald die Beeren zu kochen beginnen, sehr heißen Stelle der Platte immer hin und her. Dann nimmt man es vom Feuer und schüttelt es auf einem Tische nochmals eine Viertelstunde. Dies geschieht, damit der Saft in die Beeren eindringt und sie voll und rund macht. Gut zu­gedeckt, bleiben sie bis zum nächsten Tage stehen, werden dann in Gläser gefüllt und fest zugebunden.

Aussehenerregende Operationen. Regierungsmedizinalrat Dr. Boeters, Bezirksarzt für Zwickau-Land, hat nach lang­jährigen Forschungen im Interesse der Einzelnen wie der All­gemeinheit die operative Unfruchtbarmachung geistig minder­wertiger Kinder und Erwachsener empfahlen. Mediziner und aridere Kreise stehen der Sache sympathisch gegenüber. Im staatlichen Krankenhause Zwickau sind bereits derartige, übri­gens ganz gefahrlose Operationen ausgeführt worden.

Ein Fernbrief wird vom 1. August an 1000 Mark und vom 1. September an 2000 Mark Porto kosten.

Im blühenden Roggen

Nun rauchen die Roggenbreiten,

Darüber die Winde reiten,

Wie zittern die Kelche vor Glut!

Wie lodert die alte Erde,

Daß wieder Ernte werde,

In den Schollen braust das Blut.

Und wie sich im zitternden Wiegen Die Halme beugen und biegen,

Steigt Sturmgesang empor,

Hoch über in funkelnden Lüften,

Hoch über dem Drängen und Düften Singt ein himmlischer Chor.

Hindurch vieltausend Stimmen,

Die strömend im Aether schwimmen,

Braust immer wieder e i n Wort,

So mächtig mannigfaltig,

So stark und sturmgewaltig Nimmt's alles mit sich fort:

Arbeit.

Arbeit, sei gebenedeit,

Aller Dinge Kern und Kleid.

Lodernder Puls der Erde,

Lebst, daß alles aus dir werde.

In die Felder stürmt dein Schritt,

Schwaden schneid't deiner Sensen Schnitt.

Arbeit, quellendes Blut und Leben,

Werke und Stärke mußt du geben.

Völkern, am Boden, gebunden schwer.

Bringst du den heiligen Heiland her.

Heiland Arbeit, Erlöserkraft,

Allmacht, die alle Wunder schafft^

Arbeit, brich ein zu allen Toren,

Du Tochter Gottes, neugebor-m.

Gystav Schüler!

Das Wetter

Die Liiftdrnckverkellung ist immer noch unverändert. Am SomS- kag und chonntug ist neben vereinzelte» Gewittern trockeyes q»,dc