«Zwischenfälle- in Paris

Paris. 12. Juli. In äußerst vorsichtiger Form berichtet Havas vonZwischenfällen", die sich bei der Rückkehr von Besetzungstruppen aus dem Ruhrgebiet ereigneten. Die Truppen sind für einige Tage nach Paris berufen, um bei der üblichen Narade für das Revolutionsfest am 11. Juli in Paris teilzunehmen. Als diese Ruhrtruppen an dem Ver- einshaus der kommunistischen Jugend in Paris oorbeizogen, wurden militärfeindliche Schriften unter sie verteilt. Ein Soldat wurde auf dem Marsch vom Hitzschlag getroffen, meh­rere andere wurden schlapp und mußten ins Lazarett ge­führt werden. Der Abgeordnete G i r o d verlangt vom Kriegsminister Maginot Auskunft über die Vorgänge.

Für das Ruhrgebiet

Bis zum 15. Juli sind vom Bruusi-nburgischen Land­bund für das Ruhrgebiet abgeliefert worden. 143 Rinder. 147 Schafe, 63 Schweine. 52 861 Ztr. Getreide, 2570 Ztr. Mehl, 126 621 Ztr. Kartoffeln, 317 ZK Hisifinfrüchte. 189 Ztr. Fett, 167 Ztr. Zucker, dazu sonstige Lebensmittel im Wert von 367 Millionen Mark. Der Gesamtbetrag eläaft sich auf 32V, Milliarden Mark.

Neue Nachrichten

Minister Jeigner in Berlin

Berlin. 12. Juli. Der sächsische Ministerpräsident Zeigner, der vor einiger Zeit eine unerhört scharfe Rede gegen Reichskanzler Cuno und den passiven Widerstand hielt, ist jetzt in Berlin eingetroffen, um vor der Reichsregierung die geforderte Aufklärung über seine Rede zu geben.

Der Reichskanzler gegen die Bremer Goldanleihe

Bremen, 12. Juli. Der Reichskanzler hat den Senat von Bremen dringend ersucht, von der beabsichtigten Dollaran­leihe Abstand zu nehmen, da hierdurch eins ungünstige Be­einflussung des Markwerts zu befürchten sei.

Wertbeständige Löhne

Berlin, 12. Juli. Zwischen der Stadtgüter-Gesellschaft und den Gutsarbeitern wurde ein Stundenlohn vereinbart, der einer gewissen Menge Roggen entspricht. Der Lohn wird in Bargeld ausbezahlt Der Roggenwert wird nach dem Wochendurchschnitt der Berliner Börsennotierungen be­rechnet.

In kommender Woche werden im Neichsarbeitsmini- sterium Verhandlungen über die Einführung wertbeständi­ger Löhne im Bergbau beginnen, die sich im wesentlichen aus die Vereinbarungen mit den Metallarbeitern stützen.

Der Berliner Streik verhütet

Berlin, 12. Juli. Bei der Einzelabstimmung aller Ar­beiter der Berliner Metallindustrie ergab sich eine erhebliche Mehrl>eit für die Annahme der Vermittlungsvorschläge des Reichsarbestsministeriums, während die Parteifunktio­näre tags zuvor die Vorschläge abgelrhnt hatten. Die Arbeit wird am Freitag wieder ausgenommen.

Der Zirkus-Busch-Prozeß

Berlin, 12. Juli. Wegen des Angriffs einiger tausend angeblich Erwerbsloser auf eine nationale Feier im Zirkus Busch wurden vom Schwurgericht vier Angeklagte zu je 1 Jahr, einer zu 10 Monaten, zwei zu je 8 Monaten, zwei zu je 4 Monaten Gefängnis verurteilt. Gegen den Redak­teur Steinicke von derRoten Fahne", der zu den sehr blutigen Krawallen aufgereizt hatte, wurde eine Gefängnis­strafe von 6 Monaten verhängt, sechs Angeklagte wurden jreigesprochen.

, Sanktion gegen die Postbeamten der Pfalz

Kaiserslautern. 12. Juli. Der Vorsitzende der Verbonds- kommissian hat gegen die Postbeamten der Oberpostdirek­tion Pfalz persönliche Strafen verfügt und den Post- und Telegraphenverkehr, auch für die Regierung der Pfalz, vor­erst auf 8 Tage verboten, die Oberpostdirektion hatte die Be­förderung von französischen Diensttelegrammen untersagt.

Limburg beseht

Limburg a. L., 12. Juli. Heute früh 6 Uhr wurde die Stadt Limbura militärisch besetzt und als französische Gar-

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es zoz« drei Msch« wshl »er d« Rhein..!"

Roman von Erica Trupe-Lörcher s12

Raymund achtet« kaum auf bas kleine Intermezzo, welches Alceste jetzt von seiner Seite wegfiihrte. Das Bild vor sich nahm ihn ganz gefangen. Es war schon recht luftig, einige Straßburger Bekannte, in der Tracht von Dorfmusikanten, mit ihren Blas­instrumenten hin und wieder sich schüttelnd vor Lachen, und die spalierbilde irden Bekannten im Vorbeimarsch schnell grüßend, her­ankommen zu sehen. Und dann der Mehtihüter allein hinter ihnen, das geladene Gewehr geschultert. Er war im Gegensatz zu den meisten jungen Burschen ohne Hut, und trug über der feuer­roten West«, dem kurzen, runden, schwarzen Rock und schwarzen Beinkleid eine breite weiße Schürze. Mit der Rechten schwang er hocherhoben nach dein Takt der prickelnd-sröhlichen Musik einen großen hölzernen Kochlöffel, von dem ein Sträußchen und Seidenbänder herabftakterten.

Auf das Paar unmittelbar hinter dem Mehtihüter richteten sich alle Blicke. Es waren aus dem Lande die im Zugs am meisten Gefeierten. Aber auch hier konnte man der heutiges Metztimaid den Preis zuerkennen, an Anmut, an Grazie, an jugendsrischer Fröhlichkeit. Manche-r kannte die junge Baronesse Welzin, auch von der Straße her, durch ihre graziöse Eleganz. Manche fragten untereinander, wer sie sei. Und man begriff es, daß ihr Meßti- bursche so getragen von Stolz und frohem <Äück neben ihr dahin­schritt.

Raymund sah sich das Paar genau an, wie es nun, ihn grüßend, hinter dem einsamen Meßtihütcr im Takte des frohe,, ländlichen Hopsas, an ihm tänzelnd vorbeieilte. Es dünkte chm, er habe Fritz Menger noch nie in einer so günstigen Kleidung gesehen. Zum Kuckuck! Was war doch der schwarze Gesellschaftsfrack für ein langweiliges Kleidungsstück! Fritz Wenger hat sich eine Tracht gewühlt, wie sie die jungen Burschen in der Weißenburger Gegend bei Hochzeitsfeiern anlegken, wenn daS .Grabenreiten' um ein Ge­schenk der Braut begann: anstatt des üblichen runden schwarzen Rockes ein kurzer Tuchrock aus kräftig:m Blau, eine lange weiße Hose, di« an den Sritennähten und die ganze West« hinauf von einer Reihe ganz kleiner blinkender Eoldknöpse begrenzt war, und erst dem Kopfe die traditionelle und charakteristische runde Pudel-

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»ifon erklärt. Das Gymnasium wurde als Kaserne ein­gerichtet und der stello. Direktor, Oberstudienrat Louis, verhaftet. Die Franzosen verlangen, daß die Beamten unter französischem Befehl ihren Dienst weiter tum

Denesch auf Reisen

Paris, 12. Juli. Der tschechoslowakische Außenminister ist nach mehrfacher Rücksprachen mit Mitgliedern der französi­schen Regierung nach London gereist, wo er eine tangere Unterredung mit Lord Curzon hatte. Er wurde von Cur- zon zu Tisch geladen. DerPetit Parisien schreibt, der hervorragende Staatsmann Benesch habe alles ausgeboten, um für die Erhaltung des Verbands zu wirken.

Teuerungskrawalle in Potsdam

Potsdam. 12. Juli. Auch in Potsdam sind wegen der Teuerung Unruhen ausgebrochen. Die Menge drang in die Läden ein und erzwang gewaltsam die Herabsetzung der Preise. Die Polizei konnte die schlimmsten Ausschreitungen eindämmen. Alle Lebensmittelgeschäfte sind geschlossen..

Eine große Löbensmittelhandlung ließ an die Arbeits­losen Mehl verteilen.

Ein schwieriger Posten

Warschau. 12. Juli. Der neue polnische Finanzminister Linde ist wieder zurückgetreten, da sein Plan über die Stützung der polnischen Mark vom Sejm-Ausschuß auch nicht gebilligt wurde. Als Nachfolger wird Dr. Benis in Kra­kau genannt.

Generalstreik in Spanien?

Paris, 12. Juli. DasJournal" meldet aus Madrid, die soziale Lage in Spanien werde ernst. Die Gewerkschaften in Barcelona, Sevilla, Valencia, Zaragossa und Madrid haben den Generalstreik beschlossen und die Unterstützung der Kom­munisten zugesichert erhalten. Die Lage in dem ewig un­ruhigen Barcelona verschlimmere sich zusehends.

Württemberg

Deukelsbach t. R., 12. Juli. T r a u b e n r e i f e. An einer hiesigen Kammerz sind blaue, fast reife Trauben. Die letzten heißen Sommertage haben demnach rasch vieles gut- gemacht, was der kalte Juni verdorben zu haben schien. Der vergangene Juni war, nebenbei bemerkt, der kühlste seit 73 Jahren.

Gmünd, 12. Juli. Den Lebensmut verloren bat der 50 Jahre alte Bauer Jakob W. in Grohdeinbach in­folge von Verlusten, die unter seinem Viehstand durch Maul- nnd Klauenseuche entstanden. Er erschoß sich auf seinem Kornacker.

Roitweil, 12. Juli. Ueb erfahren. Bei der Rückkehr von einer Wirteversammlung in Freiburg i. B. geriet der Gastwirt Georg Schurr von hier beim Einsteigen in den schon in Bewegung befindlichen Zug unter die Räder und wurde sofort getötet. Seine Frau, die im Zuge saß, erhielt während der Fahrt die grauenvolle Meldung.

Schramberg, 12. Juli. Brandstiftung. Infolge von Brandstiftung ist der stattliche Wisserbauernhef in El,zach ganz nieder gebrannt. Die Bewohner tonnten buchstäblich nur das nackte Leben retten. Das Vieh wurde geborgen.

Stuttgart. 12. Juli. E r n e n n u n g e n. Regierungsrat a. g. St. Psletschinger beim kath. Oberschulrat ist zum Oberregierungsrat und der Regierungsrat Dr. Latze bei der Ministerialabteilung für die höheren Schulen zum Re- gierungsrat a. g. St. befördert worden.

Fräulein Julie E rmle r, gebürtig von K'.ßlegg, ist zum Oberregierungsrat im preuß. Kultministerium ernannt wor­den. Sie ist ans dein Schuldienst hervvrgegangen und eins entschiedene Verfechterin der Konfessionsschule.

Todesfall. Ehrenobermeister Lorenz, Vorstand des Verbands württ. Gewerbevereine, ist gestern gestorben.

Aleischpreiserhöhung. Vom Freitag ab kostet in Stutt­gart je das Pfund Ochsen- und Rindfleisch 1 Güte 34 000 (plus 6000), Rindfleisch 2. Güte 30 000 (plus 6000), Kuh- fleisch 1. Güre 25 00026 000 (plus 5000), Güte 18 000 bis 20 000 (plus 6000), Kalbfleisch 38 000 (plus 8000), Schweinefleisch 40 000 (plus 4000), Hammelfleisch 31000 (plus 1000) -/ll.

Vom Skadkgarlen. Vom 13. bis 15. Juli finden im Stadtgarten Gastkonzerte von Johann Strauß aus Wien, den,Walzer-Strauß", statt. Das Konzert am Sonntag, den 15. Juli, ist besonders als Fremdenkonzert gedacht. Das

Aooimentensest ani Montag war von 12 000 Personen be­sucht. Herr Albert Jungeblodt hat es verstanden, in kurzer Zeit den Stadtgarten Stuttgart, der unrettbar dem Zerfall geweiht schien, zu einem Hauptanziehungspunkt nicht nur für die Stuttgarter, sondern auch für die auswärtigen Be­sucher der Stadt zu machen.

yeilbronn, 12. Juli. Brand. In dem Lagerhaus der Weinhandlung Bammesberger u. Co. und des Kill:: Meisters Heilig in der Querschulgasse brach abends Feuer aus. Das Haus ist fast ganz ausgebrannt, wobei viel Nutzholz und Weinzucker vernichtet wurde, dagegen konnte das bedeutende Faßlager gerettet werden. Der Schaden beträgt 80 bis 100 Millionen Mark.

Gmünd. 12. Juli. Lohnabkommen. In der Gold- warcnindustrie wurden Erstlöhne von 11 300 -sii in dieser >md von 12 630 in nächster Woche ^ür di: Stunde und ohne Leistungszulage vereinbart. Das bedeutet eine Er­höhung um 7090 Prozent.

Ebingen, 12. Juli. Unter den Rädern. Der im 13. Lebensjahr stehende Hubert Krimmel geriet beim Abstei­gen von einem Lastauto unter das Hintere Rad und trug so schwere Verletzungen davon, daß er nach wenigen Minuten verstarb. Er hinterläßt eine Witwe und zwei Kinder.

Beuron, 12. Juli. Fleischvergiftung. Heinrich Boß in Warndorf, seine Frau und zwei erwachsene Kinder hatten Fleisch von einer notgeschlackteten Kuh genessen. Hein­rich Boß ist jetzt gestorben, der Zustand der übrigen Fa­milienmitglieder ist noch sehr bedenklich. Noch mehrere Ein­wohner von Warndorf, die von dem Fleische gegessen haken, sind erkrankt, jedoch sind bei diesen die Vergiftungsorschei- nunaen leichter.

Haidgau OA. Waldsee, 12. Juli. In der Nacht wurde im Gasthof zum Adler eingebrochen und ein Kübel voll einge- kalkte Eier, Schnaps, Butter und Brot, sowie auch Geld ge­stohlen.

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Wörttembergischer Landtag

Stuttgart, 12. Juli. 19 4. Sitzung. Der Landtag ar­beitete heute in raschem Tempo den Rest der gestrigen Ta­gesordnung, die dritte Lesung des Wohnungsabgabegesetzes auf. Die Gesamtabstimmung und die dritte Lesung des Woh­nungsbaugesetzes wurden nochmals auf morgen verschoben. Die zweite Beratung des Gemeindesteuergesetzes gedieh dann rasch bis zu Art. 24 und bietet Aussicht auf eine Beendigung in der morgigen Sitzung. Angenommen wurden als Teile dieses Gesetzes die Artikel über Fremdenwohn- und Ver­gnügungssteuer, Einwohner- und Hundesteuer. Die Wieder- einsührung der Warenhaussteuer, wie sie von der Bürger­partei gewünscht wurde, fand keine Mehrheit. Bei der Ge­tränkesteuer wurde Äurchgesstzt, daß der Obstmost, der im eigenen Haushalt verbraucht wird, steuerfrei bleibt. Auch Mineralwasser und alkoholfreie Getränke bleiben der Be­steuerung durch die Gemeinden entzogen. Bei der Gasst-mer hatten die Kommunisten unnötige Bedenken, wurden aber vom Fmai-.j.ninistsc beschwichtigt.

SsirkM-c'i 15 . Juki. 194. Sitzung. Der Landtag bestätigte vorläufig den Ei K itt des Abg. Dangel (Ztr.) für den ver­storbenen Abg. Mk' ster Graf. In dritter Lesung wurde die 3. Aenderung des W o h n u n g s a b ga b e g e s etz e s an­genommen, die Schlußabstimmung aber auf morgen ver­schoben. Hierauf werden in 2. Lesung Art. 113 des G e - meindesteuergesetzes rasch angenommen. Der An­trag Aug. Müller (Bürgerpgrtei), die Warenhaus- steuer wieder einzuführen, wird mit 45 (Linke und ein Teil des Zentrums) gegen 25 Stimmen bei 1 Enthaltung ab­gelehnt, nachdem sich auch Fin-anzmimster Schall dagegen ausgesprochen hatte. Die Baulandsteuer (Art. 15) wird in der Fassung der Vorlage angenommen. Die Hundesteuer wird nach einem soz. Antrag auf den an­derthalbfachen Betrag der Regierungsvorlage erhöbt mit 33 gegen 31 Stimmen. Die G e t r ä n k e st e u e r wird an­genommen mit Ausnahme der Steuer auf Mineralwasser und alkoholfreie Getränke und Obstmost für den eigenen Haus­halt. Auch Gassteuer (Art. 24) gelaugt zur Annahme. Nächste Sitzung Freitag vorm. 9 Uhr: Aufteilung des Oberamts Cannstatt u. a.

Baden

Karlsruhe, 12. Juli- Der Taglöhner Fr. Reither aus Karlsruhe-Beiertheim, der am 4. Juli die Frau Fuchs in der Durlacherstraße ermordet hat und dann flüchtig gegangen

Drinnen bei -er Ausstellung des Zuges im Rebensaal hatte er sich und Melusine schnell noch mit den Attributen des Meßki­paares geschmückt: Jedes von ihnen trug auf -er linken Brust­seike einen weißen hölzernen Kochlöffel, -er mit einem Sträuß­chen von Blumen und einigen bunten flatternden schmalen Seiden- bän-ern geschmückt war.

Dem Meßkipaare folgten in langem Zuge die. anderen Herren und Damen in -er Verschiedenheit der einheimischen Trachten. Ueberall begrüßte stürmischer Jubel, Winken, Zuwrrsen einzelner frischer Blumen -en herannahenden Zug, der zuerst durch den großen Hauptfach dann durch die Nebensäle sich wieder in den großen Tanzsaal zurückbewegte und mit der Spitze auf dem Po­dium endete. Denn hier, wo sonst bei den klassischen Abonne­mentskonzerten -er Stadt die Orchestermitglieder saßen, hatte man vor -er improvisierten Bauernschenke einen hohen Baum errichtet, unter -essen Zweigen jetzt der Meßkihüter mit seinem steil auf­gerichteten Gewehr den feierlichen Schuß als Eröffnung der Kirch­weih abgab. Die vier Musikanten kletterten geschwind di« kleine Treppe zur Holzgalerie hinauf, die man um den Stamm des Bau­mes angebracht und intonierten nun den ersten ländlichen Walzer, nach dessen Klängen das Meßkipaar sich tm schleifenden Hopsa gleichfalls zur Eröffnung des allgemein nun folgenden Tanzes zu drehen hatte.

Metward v. Schölzer stand Ziemlich im Hintergrund des Saales, wo ein guter Ueberblick auf das Podium möglich war, und sah unverwandt mit brennenden Blicken auf das tanzende Mehtipaar dort auf dem Podium.

Was war doch das Menschenherz für ein sonderbares, unbe­rechenbares Ding! Jahr und Tag lang war er sin der Familie von Welzin-Hammerschlag als Freund -es einzigen Sohnes ge­kommen, und hatte sich nicht um die junge Schwester des Freundes viel bekümmert! Und jetzt tat ihm das Herz fast weh, oder war's ein leise brennendes Gefühl von aufstelgender Eifersucht, als er sah, mit welch strahlendem Lächeln Fritz Menger seine junge Partnerin führte und sich mit ihr im Tanz drehte? Mit feinem Ahnen fühlt« Dietmar- sofort, daß bei der Urwüchsigkeit und Ur­sprünglichkeit von Wengers ganzer Art dieses Lächeln mehr war und tiefer saß als die lächelnde Höflichkeit des Kavaliers oder die durchschnittliche Festesfreude des Abends!

Etn noch unklares Gefühl drängte sich in Dietmar- vor, sich bald die Baronesse für heute abend sichern zu müssen.

Meil Ach t jchMang auch in ihr ein ähnlicher Klang. Denn mit

Geschicklichkeit und Umsicht brachte sie eS bald .rach diesem Tanze fertig, von -er Seite Fritz Wengers zu verschwinden. All« mög- liehen anderen Herren -es Komitees wandten sich immer von neuem « Anfragen an Menger, um über das äußere Arrange­ment des Abends seine Meinung einzuholen. Wußte man -och, daß kaum einer von ihnen sonst so vertraut war mit allen Sitten und Gebräuchen und Neigungen und Sichgsben -es elsässischen Volkes selbst, als Fritz Menger es in seiner glühenden Heimat- liebe und seinem häufigen Aufenthalt ans dem Lande ez war!

Baronesse Melusine pirschte sich von: Podium auf ereem kleinen Umweg >n -en großen Tanzsaal herunter und strich durch die Zuschauer hindurch, -i« am Räude Spalier für die tanzenden Paar« bildeten. Erst musterte sie einige der Vorübertanzenden und sah mit stiller Genugtuung, daß Dietmar- v. Schölzer nicht unter ihnen zu sein schien. Aber wie schwer würde es sein, ihn nun unter diesen Hunderten von Menschen wiederzufinden, welch« jetzt nicht nur den Tanzsaal, sondern auch alle Nebensäle füllten?

Plötzlich stand er neben ihr. Sie erschrak zuerst fast «in wenig, weil ihre Gedanken ihn so gesucht hatten. ,3ch habe Sie eben vom Podium herabstcigen sehen und hehlest Sie im Auge, Baro-' nessel Aber bei dem Gedränge im Saal war es mir erst jetzt möglich. Sie einzuholen!'

Sie sah ihm in die leuchtenden Augen. Damals, als er ihr bewußtlos nach dem Anfall beim Schlittschuh fahren auf den Stein­fliesen des großmütterlichen Schlosses zu Füßen gelegen, waren dies« Augen fest geschlossen gewesen. Mi« anders heute der Aus- druck dieses Gesichtes durch diese blauen Augen, die mit ihren leuchtenden Strahlen seinem Gesichte immer den Ausdruck »er. liehen, als blicke er in lauter Sonnenland!

pcy geicymercyerr, wie jie aus feinen Dorten heraushörte. Laß er sie bereits gesucht. Schnell nahm sie seinen Largebotenen Arm und lenkte ihn aus dem Gewirr -eS Tanzsaales heraus. .Kommen Sie, Herr v. Schölzer! Es ist mir hier im Saal« zu eng. Zum Tanzen vorläufig direkt ungemütlich. Dohin wollen wir? Lassen Sie uns ein wenig plaudern!' Sie warf einen Blick über ihre Umgebung. Es war im Augenblick weder Alceste, noch Fritz Wenger zu sehen. Aber bei jedem Schritt konnte si« dem Vetter begegnen, und dann war es Mt dem ungezwungenen Zusammensein mit Schölzer vorbei!

>./^R>ar's, Baronesse, wenn wir oben von der Empore aus uns das Fest eine Zeittang ansehen würden?'

(Fortsetzung folgt.)

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