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Langsam färbt sich die Beere im Blatt; aus grün wird gelb, hellrot, rot. Ein paar Schnabelhiebe in die reifsten: sie sind noch zu sauer.

Und endlich leuchten die Zweige! Rot, dunkelrot, schwarz- rot. Süße schwillt in die Beere. Die Amseln schwelgen. Vor meinem Fenster im Tal steht ein alter Kirschbaum. Er gehört nicht mir; aber er freut mich, wie wenn er mir ge­hörte. Dunkelgrün wölbt sich sein Wipfel. Der alte Naze hat immer eine Sense hinaufgesteckt und einen Butzimann, wenn die Kirschen reif wurden, mit Scherben undBlschstücken, das klunkerte im Wind, und immer saß ein alter Rabe drauf, - der sich vor nichts fürchtete. Da der Naze tot war, wanderte ein Hut, ein Wams und ein Stecken hinauf; man meinte, er säße selber im Grünen, und die Stare fürchteten sich.

Und dann kamen die Buben. Meist am Sonntag, wäh­rend der Kirche. Einer steigt hinauf und wirft herunter. Hände voll, Hüte voll. Ich Habs eine ganze Generation dro­ben fitzen sehen, die älteren sind schon Männer, und ich muß oft lächeln, wenn ich ihnen begegne um die Kirschen,zeit. Aber es wachsen immer wieder neue nach; und der Naze guckt verzweifelt vom Himmel herunter auf seinen Chriesibäum. Ich pfeife auf zwei Fingern wie der Feldschütz, oder saas der Adelheid, sie solle eine Wache hinstellen, wenn sie noch Kirschen günnen wolle dieses Jahr.

Denn ich weiß, wie's tut; ich habe ein paar Bäumchen drüben auf der Halde. Alle Jahr ists die Geschichte. Das Gütchen ist umzäunt mit Gitterdraht. Der Draht wird abge­zwickt. Das Tor wird erbrochen. Und dann geht es über dis Bäumchen her wie eine Horde; alle paar Abend. Dis Aeste werden geknickt, die Kirschen heuntergerissen, reif und unreif: darunter zertreten, zerstampft. '

Ihr Jungen und Buben, würdet ihr mir noch ein paar Mrschen auf meinen Zweigen lassen? Ich schäme mich vor den Amseln um die Menschen. Wir haben uns so gefreut auf unsere Kirschen, vom Frühsohr bis heute, und ich habe selber fünf Kinder, und zehn Mäuler zu stopfen.

Oder sollen wir die Kirschböume umhauen? Sie leiden anrer der Gewalt, sie möchten nicht bloß bestohlen sein.

Vor den-geleerten Bäumen aber glaubt man, die Welt gehe Loch unter, und sie st!s wert. Samt ihren Amseln, Staren und Kirfchendieben!

Sparsame Wärmewirischaft im Hausbrand

Früher hieß esWer Brot vertut, begeht Sünde", das­selbe Wort kann man heute auf die Kohle anwenden. Darum muß man lernen, sparsam mit den Kohlen umzugehen, um die noch vorhandenen Brennstoffe vollkommener als bisher auszunutzen. Der deutschen Bevölkerung ist es immer noch nicht klar geworden, wie kohlenann es durch dcn Verlust aller Kohlengruben in Lothringen, im Snargebiet und in Oberschlesisn geworden ist. Die Industrie dagegen hat bereits neue Verbrennungsansagen geschaffen die auch die Abfall­stoffe in erhöhtem Maß ausnutzen. Aber auch im Haus­brand muß gespart werden, das liegt nicht nur im Interesse de>' Gesamtheit, werden doch allein im Hausbrand jährlich nicht weniger als 20 Millionen Tonnen Kohlen verbraucht. Man ist sich klar darüber, daß eine durchgreifende Aende- rur:g nur durch Mitarbeit der K-Müm erreicht werden kann. Nur so ist es möglich, Rat und Belehrung in jede der 1.4 Mil­lionen Haushaltungen Deutschlands zu bringen und es jedem zu ermöglichen, mit weniger Kohlen mehr Wärme zu erzeu­gen. Erst nach einer Reihe von Jahren werden diese Be­mühungen zu dem erstrebten Ziel führen, wenn auch heute schon vielfach sichtbare Erfolgs zu verzeichnen sind. Jeder Haushaltungsvorstand, jede Hausfrau muß genau über die wichtigsten Grundlagen der Verbrennung?- und Wärmelehre

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unterrichtet sein, sie muß genau ihre Oesen kennen und ge­nau wissen, welches Brennmaterial und wie sie es zu ver­wenden hat.

Was den Heizwert der Brennstoffe betrifft, so sind auf 1 Kilogramm Brennstoff festgestellt: Holz frisch 22W Wärme­einheiten, lufttrocken 3300, Torf trocken 3500, Rohbraun­kohle 2060, Braunkohlenbriketts 4500, Steinkohlen 6000, Koks 6560, Anthrazit 7000. Leim jetzigen Preis für Elektri- zität, Gas und Kohle stellt sich das Heizen mit Elektri­zität etwa viermal so teuer als mit Gas oder Kohle. Es empfiehlt sich entschieden, die früher verbotenen Lnftklappen in den Ofenröhren wieder eit»z>iführen. Die neuere -.echmk hat diese Lustklappen, die eine Verminderung der starken Luftzufuhr ermöglichen, so verbessert, daß Kohl moxydver- gistungen ausgeschlossen sind. Daß in einem sparsamen Haushalt eine Kochkiste unentbehrlich ist, sei nur nebenbei erwähnt.

Handelsnachrichten

Dollarkurs am 10. lluli: 186 067 (176 440). .

1 Pfund Sterling 847 000, 1 holl. Gulden 72 817.50, 1 Schw. Franken 31920, 1 franz. Fr. 10 972.50. 1 belg. Fr. 9002. 1 ital. Lira 7930, 1 österr. Krone 2.63, 1 tjchech. Kr. -)595, 1 jap. Ten 89 775.

25 Billionen schwebende Schulden. Am 30. 3uni hak die schwe­bende Schuld des Reiches die Höhe von 24 926 Milliarden Mark erreicht. Sie seht sich zusammen aus diskontierten Reichsschatz­anweisungen in Höhe von 22 019 Milliarden, weitere Zahlungsver­pflichtungen aus Schahanweisungen und Schatzwechseln in Hohe von 74 Milliarden und Sicherheitsleistungen mit Schahanweisungen und Schahwechseln von 2833 Milliarden Mark. Darunter befinden sich 2320 Milliarden für Getreideversorgung und deren Nebenkosten. Reichspost und Telegraphenverwaltung »ereinnahmenim Monat Mai (ohne die Direktion Dortmund) im besetzten Gebiet) 97^ Mil­liarden, seit 1. April 167 '^ Milliarden, die Eisenbahnverwaltung 662H bezw. 120614 Millarden Mark.

Me Notenausgabe der Privatbanken. Der Reichstag hak den Gesetzentwurf angenommen, nach dem berechtigt werden: die Bayerische Notenbank in München und 'die Sächsstche Bank in Dresden zur von Banknoten Ins zb 270 Milliarden, me

Murlk. Vvienlxlnk ln SiutbHgrt unö> die Vaöische Ban« ln Mannheim bis 94'/- Milliarden Mark.

Berliner Getreidebörse (in 1000 Mark): Weizen 620 bis 640. Roggen 528 bis 540. Hafer 520 bis 550, Weizenmehl 1900 bis 2100, Roggenmehl 1400 bis 1500, Weizenkleie 350 bis 360, Rog- genkleie 365 bis 370. '

M-tkelernke in Aussicht. Nach den Berichten norddeutscher Blätter haben sich die Einteaussichken durch den Witkerungsum- schlag gebessert. Nach dem gegenwärtigen Stand sei eine Mittel- ernte zu erwarten.

Stuttgart. 10. 3ul>. Außerordentliche Preisfk eige- runq am Schlachtvieh markt. Dem Dienstagmarkt am Vieh- und Schlachthof waren zugeführk.29 Ochsen, 32 Bullen, 260 öungbullen, 130 Iungrinder, 156 Kühe, 334 Kälber, 284 Schwede, 154 Schafe, 3 Zielen. Verkauft wurde alles, Erlös aus je 1 Pfund Lebendgewicht (alles in Tausend): Ochsen 1.: 1821 (letzter Markt: 13.7 bis 14.5), 2.-. 16 bis 17.5 (11.5 bis 13.5), Bullen 1.: 18.5 bis 19.5 (13 bis 14), 2.: 17 bis 18 (10.5 bis 12.5). llungrinder 1.: 19 bis 21 ( 14 bis 15), 2.: 17 bis 18.8 (12 bis 13), 3.: 15 bis 16 (19 bis 11.5), Kühe 1.: 16 bis 18 (11 bis 11.2), 2.: 13 bis 15 8.5 bis 10). 3.: 10 bis 12 (7 bis 8). Kälber 1.: 22 bis 32 (14.5 bis 15), 2.: 20 bis 21 (13 bis 14), 3.: 19 bis 20, Schweine 1.: 26 bis 27 (18 bis 19), 2z 25 bis 26 (16.5 bis 17.5), 3.: 21 bis 24. Verlauf des Marktes: sehr lebhaft.

Schweinepreise. 3n Roktweil waren dem Schweinemarkt 252 Milchsckweine zugesührt. Bezahlt wurde 850 000 bis 1 200 000 Mark pro Paar. 3n Tuttlingen kostete das Paar Milch- 'cbweine 800 000 bis 1 300 000

Musikfest iu Saalbau in Pforzheim. (1. Tag ) Kirchenkonzert am 25. 6. 23 in der Stadtkirche. Pforz­heims musikalische Kreise haben gewaltige Anstrengungen gemacht, ein würdiges Musikfest zu veranstalten und im ganzen Großen maß man dasselbe auch als wohlgelungen ansehen. Es bestand aus drei Teilen, war Beethoven- Bach und Bruckner gewidmet und begann mit einem Kirchenkonzert, welches wir heute besprechen wollen. Dies Kirchenkonzert wurde jedenfalls in Erwartung großen Andrangs doppelt gegeben (Montag 25. und Diens­tag 26. Juni); wir waren in dem zweiten und können

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uns nur hochbeftiedigt oussprechen über die gebotenen Leistungen. Es kamen zur Aufführung zwei Cantaten von I. S. Bach für Soli, Chor und Orchester und Orgel, so­wie am Schlüsse Bruckner's berühmtesTe7emn" für die­selbe Besetzung alles unter Oberleitung des weit über Pforzheim hinaus wohlbekannten Dirigenten Herrn Fauth, den man gerade bei diesem Musikfest am meisten bewun­dern gelernt hat. Wer weiß, was das heißt, in monate­langen Vorbereitungen mit allen unvorhergesehenen Hin­dernissen kämpfen, Chor- und Orchesterproben leiten, und sozusagenHund und Hase" zugleich zu sein, der muß nicht nur die musikalische Tüchtigkeit des Herrn Fauth, sondern auch seine gewaltige Energie und Tatkraft be­wundern. Der Musiker fühlte auch sofort die Hand des Meisters, in der Art, wie Herr Fauth die musikalische Leitung handhabte. Von den Solisten ist vor allem Herr C. M. Voigt (Violine, Karlsruhe) aber auch die übrigen Jnstrmnentalsolisten rühmend zu erwähnen. Weniger be­friedigten die Sängersolisten. Vorzüglich war im Kirchen­konzert Orchester und Chor, besonders im Bruckner'schen Tedeum, welches in der Tat wie die Stimmen des jüng­sten Gerichts durch die weiten Räume erklang und uns predigte, daß Bruckner noch lange nicht so geschätzt wird wie er es verdiente. Auf die beiden folgenden Abende kommen wir in den nächsten Nummern zu sprechen. I)...r.

Ein neu Wilobader Liedlem.

(Mel.:Wer hat dich du schöner Wald" u. s. w.) Wer hat dich du schöner Wald Aufgebaut so hoch da droben Wohl die Alten will ich loben

' Die dich hegtenihren Wald".

Tief die Welt verworren schallt Keine Reh mehr oben grasen Wenn sie drechseln unten Phrasen lieber deinenGeldwert", Wald.

Lebe wohl, du kahler Wald!

Was sie still gelobt im Wald Dich zu hegen, unsere Alten Wollen auch wir Jungen halten Bis das letzte Lied verhallt.

Schirm dich Gott, o Börgerwald!!

H- - . . r-

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