Akuftgark, 7. März. Zeitungsverbot. Die „Süddeutsche Zeitung" ist auf drei Monate im besetzten Gebiet verboten worden.
Ankerrichkskurse im Hufbeschlag. Im Fall genügender Beteiligung finden an den Lehrwerkstätten für Hufschmiede in Heilbronn, Reutlingen und Ulm Unterrichtskurse von dreimonatiger Dauer statt, die am 1. Juli ds. Js. voraussichtlich chren Anfang nehmen.
Gasvergiftung. In der Küche eines Hauses der List- jtrasie wurde ein 47 Jahre alter städtischer Arbeiter tot ausgefunden. Es liegt vermutlich ein Unfall durch Gasvergiftung vor. — In der Hasenbergstraße wurde eine 66 Jahre alte Witwe in ihrer Wohnung infolge von Gasvergiftung bewußtlos aufgefunden. Der Gashahnen der Zimmerlampe war mangelhaft verschlossen. Die Frau konnte ins Leben zurückgerufen werden.
Feuerbach, 7. März. Z u s a m m e n st o ß. In der Lud- wlgsburger Straße fuhr ein Personenkraftwagen auf einen Rangierzug, der die Straße kreuzte, auf. Der Kraftwagen wurde vollständig zertrümmert. Die beiden Insassen erlitten erhebliche Verletzungen und wurden ins Krankenhaus über- geführt.
Von der Tauber. 7. März. Hausierhandelm it« tels Auto treiben seit einiger Zeit in unserer Gegend einige großstädtische Händler. Die hochfeinen Kraftwagen sind mit Bettzeug und Stoffen mehr oder weniger hervorragender Güte bepackt und sie suchen ihren Kram bei den Landwirten gegen Eier, Butter, Schmalz, Mehl usw. einzu- tauschen. In Neubronn kamen neulich vier auf einmal, angeblich aus Würzburg an. Sie wurden aber überall hinauskomplimentiert.
Tteresheim. 7. März. Wucher. Das Schöffengericht hak den Landwirt Diemer von Nöttingen wegen Wuchers zu drei Monaten Gefängnis und 250000 Mk. Geldstrafe verurteilt. Der Angeklagte hatte einen Stier zu 350 000 Mk. angekauft, den er kurz darauf auf dem Nördlinger Markt um 900 000 Mk. verkaufen wollte.
Duchau, 7. März. Teure Hunde. Bei der Hundebörse wurden für Schlachthunde 25 000—30000 Mark bezahlt. Für Rassehunde wurden bis zu 1 Million gefordert.
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Pforzheim. 7. März. Zur Anzeige gebracht wurde eine Händlerin, die Eier um 240 Mk. eingekauft und um 330 Mk.
Jer gute Geist »m Wdsee-M«.
Ein Märchen von Dr. Weidner.
Als es in Urvorzeiten noch kein Wildsee-Moor gab, wuchs, wie über den ganzen Schwarzwald, so auch bei dem kalten Bronnen, jetzt Kaltenbrunn genannt, ein einziger, kaum zu durchdringender Urwald. Immer wieder säte er sich von selber aus. Für die wenigen Menschen, die es damals gab, — sie wohnten in den Tälern und an den sonnigen Berghängen — gab es kaum Weg noch Steg.
Der Geist, der in den Bergwäldern wohnte, hatte damals leichte Arbeit, in seinem Reich Ordnung zu halten, denn das war seine Aufgabe. Nur selten stieg einmal ein Mensch in den unwegsamen Wald; zum Holzmachen suchte man die Stämme, welche sich leicht abfahren ließen, am Waldrand. Die Förster hat der liebe Gott erst später erschaffen.
Kamen Jäger durch den Wald, dann ließ sich der gute Geist nicht stören, weil er aus Erfahrung wußte, daß niemals ein Jäger den tiefen Frieden in Gottes schöner Natur schändet, noch Blumen oder Zweige abbricht. Das tut kein rechter Jägersmann. Und weil zu jener Zeit das Schießgewehr noch nicht erfunden worden war, gab es auch nicht einen einzigen Knall im Wald. Die wilden Tiere wurden mit der Armbrust erlegt oder mit dem Speer der grimme Bär getötet. Jedem Jäger und erst recht den Förstern ist der Wald und jeder einzelne Baum heilig.
Auch die Holzmacher machen dem guten Geist keine Mühe und Plage. Die tun nur ihre Arbeit und wenn es vier Uhr schlägt, dann ziehen sie heim. Und alle Waldtiere kennen der Holzhauer Axtschlag; sie fürchten sich nicht davor und manchmal werden sie so zahm, daß sie zu den Männern dicht heran kommen, um sich im Winter, wenn sie nichts mehr zu fressen finden, füttern zu lasten. Ja, die Männer mit der Axt zum Däume- fällen sind zur damaligen Zeit dem guten Geist besonders willkommen gewesen, weil sie oft die Bäume in der Richtung fällen, wo später eine Straße gebaut werden soll. Und war dann im Laufe vieler Jahre so eine Straße fertig geworden, dann freute sich der alte gute Geist sehr, weil er sah, daß die Menschen dann lieber über die Straße
verkauft hat; ferner ein Zigarrenhändlcr, der Zigaretten mit der Steuermarke von 330 Mk. für 1500 Mk. abgab.
Heidelberg. 7. März. Die Polizeidirektion will der Auto- plage dadurch entgegentreten, daß sie vom Frühjahr bis zum «pätjahr für einzelne Straßen den Autoverkehr vollständig sperrt, so auf den Straßen Heidelberg—Schlierbach and Heidelberg—Ziegelhäusern
Waldkirch, 7. März. Die Gemeinde Oberwinden verpachtete kürzlich ihr F i s ch w a s s e r, wobei sie eine jährliche Pachtsumme von rund Millionen Mark erlöste. Teure Forellen.
villlugen, ?. Marz. Aus dem Baynyos wurven aus dem Schnellzug heraus 3 Personen verhaftet, die badische Eisenbahner für den französischen Eisenbahndrenst -m besetzten Gebiet werben wollten.
Areiburg, 7. März. Der Zimmermann H. Dürrmaier in Lörrach hatte einer Schmugglerin aus Basel ein Zimmer seiner Wohnung zur Einrichtung eines Warenlagers überlassen. Die Strafkammer verurteilte ihn wegen Beihilfe zu 3 Monaten Gefängnis und 100 000 Alk. Geldstrafe.
Emmendingen, 7. März. In einem Hause in der Linkenstraße verbrannte in der Räucherkammer dar Fleisch von 4 Schweinen.
Der Preisabbau
Nach amtlicher Mitteilung ist die Reichsregierung entschlossen, den mit der Markstützung bestrittenen Weg zum Abbau der Warenpreise trotz äußerer und innerer Hemmungen weiter zu verfolgen. So soll der Brotpreis keine weitere Erhöhung erfahren Die zunächst in Aussicht genommene neue Erhöhung der Cisenbahngebühren wird unterbleiben, vielmehr sollen die Frachtgebühren für wichtige landwirtschaftliche Düngemittel, außer Superphosphat und Natronsalpeter, die bereits um 10 Prozent herabgesetzt sind, ermäßigt werden. Der jetzige Kohlenpreis erscheint so ausreichend, daß eine weitere Erhöhung nicht anzunehmen ist. Die Zuschüsse öffentlicher Mittel zum Wohnungsbau sollen nach der Mitteilung eine Senkung der Baustoffpreise herbeigeführt haben. Unter diesen Umständen wird erhofft, daß der mit der Festigung der Mark eingetretene Preisrückgang der Einfuhrwaren nach und nach auch auf dem übrigen Warenmarkt zur Auswirkung kommt. Dazu ist freilich auch nötig, daß die aufsteigende Preiswelle nicht durch neue Lohnerhöhungen in Bewegung gesetzt wird. Die amtliche Auslassung schließt: Erfreulicherweise
zogen, als durch den unwegsamen Wald, und so blieb es im Wald feierlich ruhig und still. Nur die Vögel sangen und den Hirsch hörte man im Herbst, bei der Brunstzeit schreien.
Auf einer neuen fertigen Straße setzte sich der Gci't gern auf einen großen Felsblock, betrachtete der Menschen Werk und freute sich. Er nickte mit dein Kopf und streichelte sich über sein dickes Haar. Dann und wann sang ec sogar ein kleines Liedlein, aber vom Reden und Schwätzen hielt er nichts. Einmal hat er zum Oelmüller im Tal gesagt: „Wozu reden? Meist ist es überflüssig. Maul halten ist besser. Gut kann sein, was hereingehet, aber was herauskommt, ist nur zu oft schlecht." Und wenn in der Straße ein Loch entstanden war. besserte er es aus und über Nacht war alles fertig; schneller, wie jetzt und viel billiger, denn es kostete nichts.
Was die richtigen Sonntagskinder sind, die konnte er gut leiden, die nicht nur an einem Sonntag geboren waren, sondern die ganz von selber auf sich hielten und keine Unarten an sich hatten. Die schreien auch nicht im Wald umher und toben da nicht wie die Wilden. Aber es gibt wirklich nicht viele Sonntagskinder mehr heutzutage.
Einmal waren ganz armer Leute Kinder in den Wald gegangen, Beeren zu sammeln. Aber so sehr sie suchten, so fanden sie doch nur wenige. Und als es Mittag war, setzten sie sich auf einen gefällten Baum und wollten ihre Suppe an einem kleinen Feuer wärmen. Aber es war nicht viel Dürrholz an der Stelle. Da sagte das Iaköble vom Bäck: „Oh, ihr lieben Geschwister, seiet doch nicht traurig; richtet nur schon alles, indeß ich Dürrholz suchen gehe". Weg war er .Aber weil er zu wenig fand, ging er etwas tiefer in den Wald. Die Geschwister sahen ihn nicht mehr, kaum hörten sie ihn noch im Unterholz knakken. Horch, rief da nicht jemand? War das vielleicht der gute Waldgeist? Da erkannten sie, daß es das Iaköble sein müsse und sie verstanden: „Kommt, ihr guten Geschwister — hier hat es Beeren, die schwere Menge. Kommt mit den Körben herbei!" Und sie liefen so schnelle, wie sie konnten und ließen Suppe, Suppe sein. Und sie fanden so viel Beeren, daß sie nicht alle pflücken konnten. Schwer beladen kamen sie heim.
Das war aber durch den Waldgeist geschehen, der
wachst Sie Erkenntnis, daß Höhen'PMerMckmoyM Mcht ohne weiteres eine Besserung Ler Lebenshaltung zur Folge haben, daß aber dabei immer die Warenpreise weiter steigen. Mögen alle an der Regelung der Lohnverhältnisse Beteiligten --araus die richtige Lehre ziehenl
Hande!snachrichten
Dollarkurs am 7. März: 80 726.70 (22 631.40).
1 Pfund Sterling 97 755.—, 100 holl. Gulden 817 950.—, 100 Schweizer Franken 383 788.—, 100 franz. Franken 124 687.—,
100 belg. Franken 108 727.—, 100 ital. Lire 98 253.—, 100 Lskerr. Kronen 28.17, 100 kschech. Kr. 61 146.—, 100 polnische Mark 48.—.
Vom Berliner Geldmark. Nachfrage nach Geld seitens des Warenhandels bei sehr hohen Zinssätzen andauernd dringend: billiger gegen Verpfändung von Schahwechseln (9—10 Proz.) und I. Wertpapieren (13 Prozent).
Bevorstehende Erhöhung der Eisenprerse ln Süddeulschland. önfolge Erhöhung der Werkpreise für verzinkte und verbleite Bleche ab 28. Februar sind auf die Preise der Süddeutschen Eisenzenkrale (Mannheim) vom 21. Febr. Zuschläge von 212—224 -1t, für verzinktes Bandeisen 313 -K, für 1 Kg. zu rechnen.
Preiserhöhung für Gardinen. Die Bereinigung deutscher Gartinenwebereien hat den Tenerungszuschlag für appretierte Ware von 100 aus 140 v. H. erhöht. Die Folge ist, daß jetzt allein Ausrüstung und Einfassung eines Meters Gardinen 950 Mark kostet.
Preisabschlag auch auf der Mitteldeutschen Hauteversteigerung in Halle am 6. März. Es waren 55 125 Häute zum Verkauf gestellt. Nach einem anfänglichen Preisabschlag von 5 v. H. gegenüber der letzten sächsischen Versteigerung trat später eine leichte Befestigung ein.
We'mversteigerungHeilbronn, 6. März. Zm Auftrag der neu- gegründeten Landes-Winzergenossenschaft fand in der Stadtkelker eine Versteigerung von 1922er Wein stakt. Verkauft 60 Hektoliter zu 110 000 -1t für den Hektoliter.
Weizenmehlpreis der Südd. Mühlenvereinigung am 7. März:
175 000 -1t (unv.) für 100 Kilo.
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Skutkgarler Börse» 7. März. Die Kurse haben heute weitere Rückgänge erfahren müssen, welche zum Teil wieder recht beträchtlichen Umfang angenommen haben. Das zum Verkauf gelangende Material war jedoch wesentlich geringer als vorgestern und es zeigte sich bei den ermäßigten Kursen ein gewisser Widerstand: die Allgemeinskimmung ist daher heute trotz der niedrigeren Notierungen eine etwas zuversichtlichere, wozu auch die im Verlauf der Börse von den auswärtigen Plätzen gemeldeten höheren Kurse bzL> getragen haben. — Bahnaktien: Hypothekenbank 2LL» rtdoO), Notenbank 20 000. Vereinäbank 4900 (6000). — "
allen braven Kindern Hilst, wenn sie den Wald nicht in seiner göttlichen Ruhe stören. Er war es, der gute Geist, der das Iaköble mit Willen zu den vielen Beeren hingeführt hatte, und er hatte sich hinter einer dicken Tanne versteckt und sah, wie die Kinder sich freuten, und er freute sich mit ihnen, daß ihm die Tränen über die alten, oer- schrumpsten Backen herabliefen. Nach einer Weile verschwand er ungesehen, denn er hatte anderswo noch, viel zu tun.
Nur ganz wenig Menschen haben den guten Geist bisher gesehen, aber er ist stündlich da, jeden Augenblick. Auch wenn er am Waldrand spazieren geht, was er jeden Abend tut, wenn die Sonne rotglühend untergeht, — auch dann ist es nur wenigen Glücklichen vergönnt, ihn zu erkennen. Wie er eigentlich aussieht? Er ist viele tausend Jahre alt und wegen seines hohen Alters ganz klein geworden, aber noch so flink, wie ein Wiesel. Er hat einen großen Kopf und ganz lange Haare und einen großen Bart, denn damals gab es noch keine Scheeren. Und er hat einen blauen Rock an, mit goldenen Knöpfen, was jetzt sehr teuer ist. Den Rock hat er einmal vom Lieben Gott zu Weihnachten erhalten. Und seine Lederhose, die schon ganz graugrün aussieht, wie das Moos und die Flechten an wettertgen Bäumen, die hat er vom Erzengel Michael geschenkt bekommen, weil er ihn einmal, in unglaublich kurzer Zeit bei Nacht durch den unwegsamen Wald geführt hat vom Wildbad bis dorthin, wo jetzt Herrenalb liegt. Und die großen braunen Schaftstiefel mache er sich selber, im Winter, wenn er in seinem unterirdischen Schloß sitzt. Denn, wenn es eiskalt ist und viel Schnee liegt, hat er wegen der Menschen in seinem Reich einigermaßen Ruhe. Dann schafft er an neuen Stiefeln und bessert seine Kleider aus. Sein Hut ist auch aus Leder und er hat einen schönen Auerhahnfederstutzen daran. Denn vor tausend Jahren gab es im ganzen Schwarzwald noch über eine Million Auerhähne. Jetzt sind es viel weniger, keine hundert mehr, denn als die Menschen das Schießgewehr erfunden hatten, Hub für die Auerhähne, aber auch für andere Tiere deren böse Zeit an, ebenso schlimm, wie im Winter, wenn sie nichts zu fressen finden.
Schluß folgt.
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Samstag, den 10. März, abends 8 Uhr
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im Gasthaus zur Eintracht.
Zahlreicher Besuch ist sehr erwünscht.
Der Vorstand.
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Wer, sagt die Tagblatt» Geschäftsstelle.
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