Gemeingut ^er Sängerschaften deutscher Zürige K?vk>rden. Auch seine eigenen, klanglich reizvollen und musterhaft ge» setzten Liedschöpfunqen, wieRosenfrühling",Spielmanns­fahrt,Frühlingseinzua" usw. haben we-teste Verbreitung gefunden. Wie auf allen freien Berufen, lastete auch auf ihm, dem sonst so hochgemuten und sang:sfreud'gsn Künst­ler. die schwere Not der Zeit, wenn er auch vor dem Schlimmsten geschützt war.

In Stettin starb der Senior der deutschen Komponisten Prof. Dr. Adolf Lorenzim Alter von 86 Jahren Lorenz war seit 1867 der Nackstorscher Karl Söwes an der Jakobi- Orgel und. städtischer Musikdirektor. Seit zehn Jah--en lebte er im Ruhestand. Adolf Lorenz ist Vs Kuanonist in ganz Deutschland bekannt. Unter anderem hat er Wilhelm Vuschs Max und Moritz" vertont. Seine MerkeGolgatha" und »Das Licht" sind wohl am bekanntesten.

Zeichen der Zeit. Im Landgerichtsbezirk Waldshut (Baden) sind alle Gefängnisse so überfüllt, daß der Bezirk Konstanz in Anspruch genommen werden mußte.

101 Jahre. Die Schjfferswitwe Bruhns in' Ditzum bei Leer (Ostfriesland) feierte am 22. Februar, geistig und körperlich rüstig, den 101. Geburtstag. Das ganze Fischer­dorf beging den Tag festlich und die im Hafen liegenden Schiffe hatten Flaggenschmuck angelegt. Kurz vor dem Krieg wurde von Ostfriefinnen im Alter von 103 und 105 Jahren berichtet.

Der Teufel ausgelrieben. In einem Dorf bei Schlawe (Pommern) hatte eine Bauersfrau an einen Metzger eine Kuh um eine Million Mark verkauft und 20 000 Hand­geld erhalten. Am Abend erschien nun vsi der Frau leib­haftig der Teufel und verlangte die Auslieferung der Mil­lion. Die Frau konnte ihm nur die 20 000 geben, das übrige wollte er am andern Tag holen. Dis Frau erzählte das Erlebnis dem Metzger, als er das Kaufgeld brachte, und dieser blieb nun da und versteckte sich. Als nun in der Dunkel­heit der Teufel richtig wieder kam, schlug chm der Metzger etwas unsanft mit der Axt zwischen die Hörner. Es war der Schwager der Bauersfrau, der die 'wse Maskerade mit dem Leben bezahlen mußte. Im Krankenhaus ist er feinen Verletzungen erlegen.

Brand. In Nörresundby bei Aalberg (Dänemark) ist eine große Zementfabrik zum größten Teil abaebrannt. Der Schaden beläuft sich auf etwa 6 Millionen Kronen.

Abgestürzk. Ein besonders kühner Artist, Howard Doung, stürzte bei einer Vorführung für eine Filmaufnahme, wobei er an der Außenseite eines Hotels hinaufkletterte, vom 8. Stockwerk ab und blieb sofort tot.

Scheintot. Bei Bischofshofen (Oesterreich) wurde eine Bauernmagd, welche vorher mit ihrer Bäuerin Streit hatte, im Stalle leblos aufgefunden. Man glaubte, sie sei einem Herzschlag erlegen. Als man die vermeintliche Tote zum Friedhof trug, glaubten die Totengräber Schwankungen im Sarg wahrzunehmen. Als man sie in das Grab versenkte, hörte man klopfen. Man holte daraufhin einen Arzt, der den Sarg sofort öffnen ließ und fand darin das Mädchen mit dem Rücken im Sarge nach oben lebend vor. Sie starb jedoch bald darauf.

Handelsnachrich ten

Dollarkurs am 8. März: 22 631.4 (22 824.40).

Teilweise Ermäßigung der inländ. Farbfioffprelse. Nachdem die Interessengemeinschaft der chemischen Industrie zuletzt Anfang Februar ihre inländ. Farbstoffpreie um etwa 100 v. H. erhöht hatte, ist nunmehr eine teilweise Ermäßigung beschlossen worden, und zwar wurde für eine große Gruppe Farbstoffe Abschläge zu 10 und 25 v. H. festgesetzt. .

Unveränderte Preise am Ledermarkt. Trotz des Rückgangs der Rohhäukepreise und der abwarkenden Haltung der Käufer blieben die Lederpreise in diesem Monat gegenüber Ende Februar ziem­lich unverändert. Im Großverkehr notierten aus erster Hand und für erste Sortimente Sohlleder (in 1000 -K): März 1922 (Febr. lg22), Wild-Vacheleder in Kernstücken 2328 (2328), je für 1 Kilogramm: Rindbox, schwarz 67,5 (68) für 1 Ouadratfuß.

Dom Eiermarkk. Die Produktion nimmt immer mehr zu und die Preise bewegten sich in der verflossenen Woche eine Kleinig­keit abwärts. Im Großverkehr notierten für 1 Stück in Mark am: Berliner Markt 300310. Sächsischer 250 bis 300, Olden­burger 290300, Schlesischer 260290, Süddeutscher 240 bis 280, Westdeutscher 320350.

Berliner Karkofselnokierungen. Die Berliner Notierüngskom- mission für Kartoffeln notierte am 2. März folgende Preise (in Mark für 50 Kg.): Spellekarkoffeln, weiße und rote, 4500. Er­zeugerpreise ab märkischen Stationen. Tendenz fallend bei sehr großen Zufuhren.

Berliner Fekkmarkk. Bukker: Die Haltung des Marktes ist weiterhin fest und genügten die Zufuhren bei weitem nicht zur Deckung des Bedarfs. Infolge der Unsicherheit in der weitere« Preisgestaltung sah man jedoch von einer Veränderung der Notie­rung ab. Die amtliche Preisfeststellung im Verkehr zwischen Groß­handel und Erzeuger, Fracht und Gebinde zu Lasten -er Käufer am 3. März war je 1 Pfund 1. Sorte 5000 2. Sorte 4600 -K

bis 4700 -Zt. Margarine: Das Geschäft bleibt schleppend und lustlos, da das Interesse sich fast ausschließlich dem Schmalz­markt zuwendet, wogegen Margarine vernachlässigt bleibt. Schmalz: Wenn auch die Konsumnachfrage ruhiger geworden ist, so besteht doch hier und in Hamburg die Knappheit an Ware immer noch an. Die amerikanischen Fektwarenmärkke behielten ihre feste Tendenz. Bei der festen Haltung der Devisenkurse blie­ben die Preise unverändert. Die Notierung am 3. März war: Lhoice Western Steam 3750 -K, Pure Lard 3900 -4t, Berliner Bratenschmalz 4000 -4t, Rinderspeisetalg 3200 -4t.' Speck: Nachfrage ruhig. Amerikanischer gesalzener ALckenspeck notiert NOO bis 3900 ^t je nach Stärke.

.. . ^ 77^--- -----

^ Märkte

Stuttgarter Schlachlviehmarkt, 6. März. Dem Dienskagmärkk LM Vieh- und Schlachthof waren zugeführt: 28 Ochsen, 23 Bullen, 139 Iungbullen, 130 Iungrinder, 164 Kühe, 609 Kälber, 382 Schweine, 7 Schafe, 2 Ziegen. Verkauft wurde alles. Erlös aus se 1 Zentner Lebendgewicht (in 1000 -4t): Ochsen 1.: 205230 (letz­ter Markt 200225), 2.: 160195 (150-185), Bullen 1.: 185-195 P80195), 2.: 150170 (145165), Iungrinder 1.: 210235 (200 bis 225), 2.: 170200 (165-190), 3.: 140160 (140155), Kühe 1.: 155175 (150170), 2.: 120-145 (115140), 3.: 85110 (unver- lindert), Kälber 1.: 245265 (250265), 2.: 220-235 (220-240), r.: 180205 (185-210), Schweine 1.: 285295 (280295), 2.: 255 bis 270 (250-270), 3.: 220235 (215235). Verlauf des Marktes: fiäßig belebt.

Schweinepreise. In Heilbronn kostete das Paar Milch- Ichweine 180 000220 000 -4t, ein Läuferschwein 180 000200 000 Mark. In Schwenningen wurde für das Paar Mtlch- Khweine 200 000 bis 260 000 °4t bezahlt.

- Gmünd, 6. März. Viehmarkt. Zufuhr: 3 Farreik, 1 Ochss tud 1 Stier, 35 Kühe, Kalbeln und Rinder, 41 Milchschweine. In­folge der enorm hohen Preise war der Handel sehr gedrückt und schleppend. Für ganz geringes Vieh wurden eine halbe bis Zwei

WLogsü ... , . -

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Allgemeine Ortskrankeukaffe Neuenbürg.

Bekannt rnachung.

Die fortschreitende Teuerung und die dadurch bedingte Notlage der Krankenkassen hat die Reichsregrerung veranlaßt, durch Verordnung vom 27. Febr. 1923 eine weitere Ausdehnung der Grundlöhne in der Krankenversicher­ung vorzunehmen. Der Kasjenoorstand hat durch Beschluß vom 6. 3. 23 vorbehaltlich der Genehmigung des Ober- vecsicherungsamts die Grundlöhne bis zum gesetzlichen Höchstbetrag von Mk. 14400. ausgedehnt und zwar mit Wirkung vom 5. März 1923 ab.

Die Beiträge und Leistungen der Kasse ändern sich von diesem Zeitpunkt an folgendermaßen:

Übersicht über Lohnstufen, Beitrage und Leistungen ab 5. Marz 1923.

Beitragsfuß: 8°/«, Leistungen 50"/» des Grundlohns.

Lohnstufe

Täglicher Arbeitsverdienst

Grundlohn

VC

Beitrag zur

Wochen-

Peitrag

Kranken-Verstcherung

Anteil des

Arbeitgeb.I Versichert.

Tägl.

Kranken­

geld

Sterbe­

geld

VC

I

bis 300,99 einschl. der Lehr­

linge ohne Entgeld

300

150

50

100

150

6000

II

von 301 bis ^ 900.99

600

285

95

190

300

12000

III

von 901 ^ 1400.99

1200

570

190

380

600

24000

IV

von ^ 1401 2300.99

1800

870

290

580

900

36000

V

von VC 2301 3700.99

3000

1440

480

960

1500

60000

VI

von VC 3701 5200.99

4500

2160

720

1440

2250

90000

VII

von VC 5201 VC 6700.99

6000

2880

960

1920

3000

120000

VIII

von VC 6701 VC 8200.99

7500

3600

1200

2400

3750

150000

IX

von 82)1 VC 9700.99

9000

4320

1440

2880

4500

180000

X

von VC 9701 VC 11200.99

10500

5040

1680

3360

5250

210000

Xl

von VC 11201 12800.99

12600

5760

1920

3840

6000

240000

XII

von VC 22801 und mehr . .

14400

6900

2300

4600

7200

288000

Der 2. Einzugsabschnitt, welcher ordnungsgemäß die Zeit vom 29. 1. bis 26. 2. 23 umfaßt, wird nun um 1 Woche verlängert und zwar bis 4. 3. 23, umfaßt daher dieses mal anstatt 4 Beitragswochen deren 5.

Die Arbeitgeber werden aufgefordert, binnen einer Woche die Lohne der bei ihnen Beschäftigten nach dem Stand vom 5. März 1923 unserer Kasse anzuzeigen und wird darauf aufmerksam gemacht, daß bei Unterlassung dieser Meldung der Kassenvorstand berechtigt ist, bis zur ordnungsmäßigen Meldung den Grundlohn in der Höhe festzusetzen, die für Versicherte der gleichen Art in Betrieben gleicher Art gilt und, ohne Pflicht zur Rückerstattung, die entsprechenden Beitrüge zu erheben.

Die freiwilligen Kassenmitglieder werden darauf aufmerksam gemacht, daß auch für sie vom 5. März 1923 ad obige Kcankenversicherungsbeiträge zu gelten haben und kann eine niederere Einstufung wie seither nur in den dringendsten Fällen staltfinden.

Die erhöhten Barleistungen ckis den neuen Grundlöhnen werden nach der gesetzlichen Schutzvorschrift erst vom 29. Tag nach dem Borstandsbejchluß also vom 2. April 1923 ab gewährt.

Eine Aenderung der Juvalidenverstcherungsbeiträge hat bis jetzt noch nicht startgefunden.

Neuenbürg, den 6. März 1923.

Vorsitzender des Vorstands: Verwalter:

Fr. Heinzelmann. Dobernek.

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