se7!7 erschwert, namentlich ist Mllch ka»M äuszutrelben. Jn- ^ 'edesi-n steigt d'e Kindersterblichkeit -ajch. mährend ge-

- se ansteckende Krankheiten der Franzosen sich ausbreiten. Die Feuerwehr, die an die Stelle der Polizei getreten ist, ist Tag und Nacht alarmiert, sie kann aber die zunehmenden Eigmtumsverbrechen nicht ganz unterdrücken. Zahlreiches Verbre-bergesindel hat sich in der Stadt eingefunden.

In Westerholt wurde ein Bergmann, inHördeder Ingenieur Birkes ohne jeden Grund erschossen und der Schlosser Bangert mit einem Eisenstück geschlagen, daß er bewußtlos zusammenbrach.

Sehl, 6. März. LautKehler Zeitung" hat die Rhein­landkommission auf dem hiesigen Postamt Marken der Rhein- und Nuhrspende im Betrag von 1,5 Millionen Mark und eine halbe Million Mark aus dem Erlös solcher Marken beschlagnahmt, nachdem vorher die Vesatzungs- behörden die Entfernung des zu einer Versammlung ein­ladenden Plakats verlangt hatten.

Verkehrsstörungen

Diez a. Lahn, 6. März. Nachdem die Franzosen alle Post­ämter des Unterlahnkreises besetzt haben, ist der Postverkehr nahezu unterbrochen. Personen- und Güterzüge werden durchsucht.

Der Bahnhof in Griesheim wurde aufs neue besetzt. Dis Eisenbahner legten den Betrieb still.

Ausdehnung der Besetzung an der Wupper.

Elberfeld, 6. März. Die Franzosen sind über Cronenberg in Remscheid einmarschiert, von wo aus sie Wipper­fürth besetzten. Die Städte Barmen und Elberfeld sind dadurch umkreist; die Besetzungslinie ist um 25 bis 30 Kilo­meter vorgerückt.

Offenburg, 6. März. Französische Posten halten Ebers- , weier, östlich von Windschläg, besetzt; in der Richtung nach Durbach und Messelried rücken Streifwachen vor, um den Bahnverkehr nach dem Schwarzwald zu verhindern.

Franzosen im englischen Desehungsgebiek

Köln, 6. März. Französische Abteilungen marschierten durch das englische Besetzungsgebiet und bezogen in einer Anzahl Orte Ouartier.

Die Wirkungen in Belgien

Brüssel. 6. März. LautLibre Belgique" hat im Januar die Einfuhr 2 183 192 Tonnen im Wert von 931'X Millionen Franken betragen, die Ausfuhr dagegen nur 1315 577 Ton­nen im Werte von 488 Millionen Franken erreicht. Be­sonders auffallend sei der Fehlbetrag gegenüber den Ver­einigten Staaten. Belgien habe von dort im Januar für 120 Millionen Franken Waren gekauft, aber nur für zehn

- - Millionen Franken nach Amerika ausgesührt.

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^ Warnung vor französischen Zügen

Karlsruhe, 6. März. Die Reichseisenbahndirektion teilt mit: Nach einem Telegramm der Direktion der Eisenbahnen sür Elsaß-Lothringen wollen die Franzosen ab 6. März den Bahndienst zwischen Offenburg und Straßburg mit täglich zwei Personenzugspaaren in jeder Richtung aufnehmen. Da dem deutschen Personal bei der Durchführung dieser mit französischem Personal fahrenden Züge jede Mitwirkung untersagt ist, kann für derartige Züge keinerlei Betriebssicher­heit geleistet werden. Die Reichsbahn warnt das Publikum vor der Benutzung dieser Zuge. Etwaige Schadensersatz­ansprüchen könnte jedenfalls nicht stattgegeben werden.

Für die besetzten Gebiete

- Berlin, 6. März. Die Verteilungsstelle in M i n den ar­beitet seit fünf Wochen nach den Anweisungen der Oberoertei-

^ lungsstelle in Essen in der Verteilung der landwirtschaftlichen

ö Spenden für das Ruhrgebiet. Anfangs hatte man mit großen

? Schwierigkeiten zu kämpfen, weil die Mitglieder des Aus-

- schusses der westfälischen Landwirtschaftskammmer fast sämt-

^ lich verhaftet und ausgewiesen wurden. Doch wickelte sich im

j weiteren Verlaus die Arbeit gut ab. Bis zum 20. Februar

; waren geliefert: 14 700 Zentner Mehl, 42 635 Zentner Ce-

i treibe, 117 518 Zentner Kartofse>, außer gr-.ßrn Mengen

Speck und Trockenwaren '17 geschlossene Wagenladungen Vieh

- sowie in einzelnen Ladungen 123 Kühe, 8 Kälber, 134

f Schweine, 194 Schafe, 400 Kisten Kondensmilch aus Bayern,

i Die feindli' m Besetzungstrupoen bereiten dadurch besondere

s Schwierigkeiten, daß sie Truppenküchen einrichtsn, um die Be-

^ völkerung daraus zu speisen und in ihrem Widerstand erlah-

k men zu lassen. Um dem entgegenzutreten, sind vom Roten

f Kreuz verschiedene Milchküchen eingerichtet. Durch eine

1. Spende von 660 000 Gulden ist es möglich geworden, daß

z täglich aus Holland 50 000 Liter Frischmilch ins Jndustrie-

^ gebiet eingeführt werden.

^ Von den Deutschen in Jerusalem ist eine Million ^ Mark für die Ruhrspende gesammelt worden.

Der deutschamerikanische Industrielle Th. Häbler W stiftete für die besetzten Gebiete 10 Millionen, eine andere amerikanische Firma eine halbe Million Mark.

Die Franzosen haben bei demEuskirchener Volksblatt" für die Ruhrhilfe gesammelte Gelder in Höhe von rund 250 000 Mk- weggenommen.

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Unlerhaussragen über den Ruhreinfall.

London. 6. März. Auf eine Anfrage im Unterhaus erklärte ! der Unterstaatssekretär des Auswärtigen Amts M ar Neill, nach der Besetzung des rechtsrheinischen Gebiets zwischen den Brückenköpfen MainzKoblenzKöln durch die Franzosen habe die Rheinlandkommission dieses Gebiet unter ihre Verwaltung genommen. Das englische Mitglied der Kommission habe sich der Stimme enthalten und die Verantwortung für den Beschluß abgelehnt. Die französische Regierung sei darauf aufmerksam gemacht worden, daß weder ^ der Vertrag von Versailles, noch das Rheinlandabkommen W den Hohells'anspruch der Rheinlandkommission auf diese neu- besetzten Gebiete rechtfertigen. Auf eine weitere Anfrage er­widerte Neill, er könne nicht sagen, ob der englische Vertreter eine Anweisung bekommen habe, gegen das Vorgehen der Rheinlandkommission Einspruch zu erheben. Es sei keine Nachricht eingelaufen, daß Deutschland di e d > p l o - malischen'Beziehungen zu Frankreich und Belgien Lbb rechen wolle. Auf die Frage, ob die englische Regie­rung bezüglich der Eisenbahnen im Kölner Bezirk nochwei- ter entgegenkornmen wolle, gab Neul keine Ant­wort.

Neue Nachrichten

Frankreich«-es Gewissen

Paris. 6. März. Zu dem A k t e n d i e b st a h l in der deutschen Botschaft in Rom wird durch die halb­amtliche Havasagentur verbrecket, es handle sich um einen einfachen Zwischenfall, den Deutschland ausbeuten und zum Schaden Frankreichs zu einer politischen Angelegenheit ma­chen wolle. Die französische Regierung habe nicht die Absicht gehabt, sich deutscher Dokumente zu bemächtigen. Deutschland wolle nur d>e Beziehungen zwischen Frankreich und Italien trüben. Müssen die ein schlechtes Gewissen haben!

Württemberg

Stuttgart, 6. März. O r t s v e r e i n i g u n g. Die bei­den räumlich zusammenhängenden, jedoch selbständigen Ge­meinden des Amtsoberamts Stuttgart, Ober- und Ünter­ste l m i n g e n haben im Einverständnis mit der Staats­behörde die Vereinigung zu einer Gemeinde ab 1. April mit dem Namen Sielmingen beschlossen.

Bei der Stuttgarter Straßenbahn scheint es stehende Ein­richtung werden zu wollen, jede Woche eine neue Fahrpreis­erhöhung eintreten zu lassen. Nach der 'ehr bedeutenden Preissteigerung vom 1. März ist eine solche schon wieder auf den 7. März angekündigt. Die kleinste Fahrt (zwei Teil- strecken) kostet nunmehr 250 °K, drei Teilstrecken 300 »K, b's 8 Teilstrecken 350 ckt, darüber ZOOK, ein Fahrscheinheft (6 Karten für je 2 Teilstrecken) 1350 -ll.

Streik. Die in der Edelmetall- und optischen Industrie be­schäftigten Arbeiterinnen und Arbeiter stehen seit Montag we­gen Lohndifferenzen im Streik.

Stuttgart, 6. März. BewertungderSachbezüge beim Steuerabzugvom Arbeitslohn. Mit Wir­kung vom 1. März an werden für den Steuerabzug vom Arbeitslohn veranschlagt: 1. Für Lehrlinge, Lehrmädchen, weibliche Hausangestellte usw.: a) die volle freie Station auf täglich 1000, wöchentlich 7000, monatlich 30 000 Mk.; b) die f?eie Beköstigung lohne Wohnung) auf 830 bezw. 5800 bezw. 25 000 Mk. 2. .Für männliche Hausangestellte, Knechte, männliche und weibliche Gewerbegehilfen und für Personen, die der Angestelltenversicherung unterliegen: g) die volle freie Station mit 1300 bezw. 9100 bezw. 40 000 Mk.; b) die freie Beköstigung mit 1100, 7700, 33 000 Mk. 3. Für Angestellte höherer Ordnung, z. B. Aerzte, Apotheker, Hauslehrer, Haus­damen, Geschäftsführer, Werkmeister, Gutsinspektoren: ä> die vo^e freie Station mit 1700, 12 000, 50 000, b) die freie Be­köstigung mit 1400, 10 000, 42 000 Mk.

Asperg, 6. März. Explosion. Infolge eines Ketten­bruchs stürzte in der Eisengießerei Streicher ein mit glühen­dem Eisen gefüllter Gießkessel in ein Wasserbassin. Durch den Dampfdruck explodierte der Kessel. Dabei erlitten einige Angestellte und Arbeiter größtenteils leichtere Verletzungen, mit Ausnahme des verh. Stahlmeisters Kodusch, der an beiden Füßen schwer verletzt wurde.

heilbronn, 6. März. M i ll i o n e n st i f tun g e n. Der Aufsichtsrat der G. Schaeuffelenschen Papierfabrik hat in sei­ne».' Satzung aus Anlaß des lOOjähr. Gründungstages der Fabrik beschlossen, für öffentliche Wohltätigkeit eine Stiftung van 10 Millionen Mark zu machen. Davon sollen 5 Millionen Mark für die Stadt Heilbronn und 2 Millionen Mark für d'e Stadtgemeinde Pfullingen bestimmt sein, der übrige Teil zur Unterstützung kultureller Werte und Werke in Betracht kom­men. Den Beamten und Arbeitern, sowie den Pensionären der Fabriken in Heilbronn und Pfullingen wird ein Jubi­läumsgeschenk von 25 Millionen Mark zugewendet.

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Baden-Baden, 6. März. Hier wohnende Holländer haben ein Komitee zur Linderung der Not unter der deut­schen Bevölkerung gebildet.

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Vom Württ. Landesverein vom Roken kreuz

Das Württ. Rote Kreuz hat neben seinen Hauptaufgaben im Frieden, nämlich der Durchführung der weiblichen (Char­lottenschwestern) und männlichen (Sanitätskolonnen) Kran­kenpflege, in beschränktem Maße, wie das Deutsche Rote Kreuz, jetzt auch gewisse Wohlsahrtsaufgaben in sein Ar­beitsgebiet eingeschlossen; u. a. ist es in die Hilfe für not- leidende Studierende unseres Landes seit längerer Zeit eingetreten. Durch eine Spende des Deutschen stellv. Gesandten in. Kopenhagen, des Grafen von Bassewitz, der dort für beregten Zweck ein Konzert veranstaltete, ist der Landesverein jetzt in die Lage versetzt, einer Anzahl von Hochschulen Beträge zuzuweifen. Es konnten zunächst ge­geben werden: Der Universität Tübingen 1 Million Mark, der Technischen Hochschule Stuttgart außer den schon früher zugewendeten Beträgen 500 000 Mk., der Kunstakademie und der Hochschule für Musik in Stuttgart ebenfalls je 500 000 Mark.' Dazu ist die Kinderhilfe (Banat und Feldstetten) ge­kommen. Ein weiteres Ausgabengebiet des Roten Kreuzes im Frieden sind: das Mutterhaus der Charlottenschwestern in Cannstatt, die Krankenpflegerinnenschule mit Schwestern­heim in Tübingen, das neuerrichtete Kindererholungsheim in Botnang und die im ganzen Land verbreiteten und mit reichen Verband- und Transportmitteln versehenen freiwilli­gen Sanitätskolonnen, die alle zum Wähle der Allgemein­heit dienen.

Lokales.

Wildbad, 7. Mörz 1923

Auswanderungsfieber. Aus dem Obsramt Urach wird uns berichtet, daß dort, hervorgerufen durch Lockungen, ein wahres Auswanderungsfteber herrsche, sodaß viele selbst ein schönes Besitztum verkaufen,, um das Geld zur ileberfuhrt und zur Gründung einer neuen Eristenz in Argentinien und be­sonders in Brasilien zu schaffen. Bei den Gutsverkäufen machen die Händler und Agenten ein Riesengeschäft und ver­dienen Millionen. Die Auswanderer aber gehen fast aus­nahmslos schweren Enttäuschungen entgegen. Von einem Schwaben, der vor 18 Jahren nacki Südamerika auswan- derte und es zu einer angesehenen Fabrik brachte, der also die Verhältnisse drüben gut kennt, wird uns versichert, daß die Lage der meisten, die nach Neu-Württemberg in Brasilien verzogen sind, sehr traurig ist. Von ihren Er­sparnissen ist bei dem Valvtaunterschied meist fast nichts übrig geblieben und nun müssen sie gegen kärglichen Lohn die schwersten Arbeiten verrichten. Sie sehnen sich wieder in die deutsche Heimat zurück, in der sie ihr Besitztum dran ALk»htzn haben, um einem vorgestne gelten Trugbild nachzu­

jagen. Sie wären froh, wenn sie Mk wieder" das kleinste Häuschen in Deutschland ihr eigen nennen könnten. Und doch können sie daran nicht mehr denken, der Rückweg ist abgeschnitten, weil die Mittel fehlen. Nur wenigen ist «» bisher geglückt, in Brasilien Boden zu finden, auf dem sie vorwärts und in die Höhe kommen können. Die Regie­rung sollte sich das Treiben der Agenten und Händler aber doch einmal genauer ansehen.

Die Mitgift der Reichsposi. Wegen Heirat ausscheidende Beamtinnen der Reichsxost erhalten nach einer Entschließung des Reichstags eine Abfindung, für die jetzt die näheren Be­stimmungen getroffen worden sind. Die BeamtiniMn müssen am Tage des Ausscheidens sich mindestens 5 Jahre im Dienst befunden haben und verheiratet sein oder doch die feste Ab­sicht haben, sich zu verheiraten. Da zur Ausführung dieser Absicht bekanntlich zwei gehören, so wird die Absindung erst am Tage der Eheschließung fällig. Sie muß bis zum 30. Sep­tember erfolgt sein. Im 6. und 7. Dienstjahr soll das Sieben­fache, im 8. und 9. dos Achtfache, iin 10. und 11. das Neun­fache, im 12. und 13. das Zehnfache, im 14. und 15. das Elffache und darüber hinaus das Zwölffache eines Monats­einkommens gezahlt werden. Als Dienstzeit gilt auch die im Lohn- oder Angestelltenverhältnis verbrachte Zeit Die Maß­nahme ist eine einmalige. Ob die Mitgift dauernd werden wird, hängt von den Erfahrungen ab.

Der Mehl- und Zuckerpreis. Die Reichsregierung hat beschlossen, den Abgabepreis der Reichsgetreidestelle für G s- treide und Mehl an die Kommunalvcrbände trotz der gestiegenen Frachten usw. jetzt nichtzu erhöhen, damit die sonst sicher eintretende Störung der Balutasestigung durch eine weitere Geldentwertung vermißen werden kann. Dagegen wurde der van der Neichstagskommission be- schlossen« neue Preis von 30 000 Mark ür den Zentner U m- lagerogge n von der Reichsregierung nur -für das fünfte Sechstel der Ablieferung zugesianden, während für das vierte Sechstel 25 000 Mark vergütet werden sotten. Für die März­ablieferung des Zuckers wurde ein Preis von nur 81000 Mark für den Zentner festgesetzt, obgleich der Beirat der Zuckerbewirtschaftsstelle einen Preis von 90 000 Mark be­schlossen hatte. Dagegen soll, um die Landwirte nicht zur weiteren Einschränkung des Zuckerrübenbaus zu veranlassen, für das nächste Erntejahr die Zuckerwirtschaft grundsätzlich freigegeben werden.

Vorsicht bei Briefen ins besetzte Gebiet! In den besetzten Gebieten haben die Franzosen und Belgier eine geheime Briefüberwachung eingerichtet, teils zum Zweck der Han­delsspionage, teils um Privatpersonen aus Grund des Brief­wechsels beobachten und bespitzeln zu können. Im Brief- verkehr mit den besetzten Gebieten ist daher größte Vorsicht geboten.

Vom Sternenhimmel

Am 21. März nachmittags 4 Uhr tritt die Sonne aus dem Zeichen der Fische in das des Widders ein; damit erreicht der Winter sein Ende und der Frühling zieht ein. Die Sonne befindet sich in diesem Zeitpunkt im Frühlingspunkr, dem einen Schnittpunkt des Aequators mit der Ekliptik; Tag und Nacht sind einander gleich, allerdings nur ohne Berücksichti­gung der Refraktion, denn diese bewirkt, daß wir die Sonne noch einige Minuten sehen, wenn sie sich unter dem Horizont befindet; die Folge davon ist, daß die Tagsslänge 12 Stunden 8 Min. beträgt, wenn die Sonne im Aequator steht. Die Bewegung in Deklination ist beträchtlich; am 1. steht die Sonne 7X Grad südlich vom Aequator, am 31. März 4 Grad nördlich von ihm. Dieser Deklinationsänderung von fast 12 Grad entspricht eine Zunahme der Tazeslänge von 2 Stun­den; die Sonne geht am 1. März 6 Uhr 59 Min. auf und

5 Uhr 47 Min. unter, am 31. März 5 Uhr 51 Min bezw.

6 Uhr 39 Min., so daß also die Tageslänge von 10 St. 48 Min. auf 12 St. 48 Min. zunimmt. Die Vormittage nehmen um 68 Min., die Nachmittage um 52 Min. zu; das rührt von der Zeitgleichung her, die von plus 12 Min. 40 Sek. auf plus 4 Min. 30 Sek. abnimmt.

Am 3. März findet Vollmond statt, am 9. ist das letzte Viertel erreicht, am 17. tritt Neumond ein und am 25 ist das erste Viertel wieder erreicht. Den aufsteigenden Knoten seiner Bahn durchläuft der Mond am 3. und 31., den absteigenden am 17.; in Erdnähe kommt er am 4., in Erdferne am 19. Der Durchgang durch den aufsteigenden Knoten am 3. war mit einer Mondfinsternis verbunden, der Durchgang durch den absteigenden bringt eine Sonnenfinsternis. Diese (am 17.) ist ringförmig und dauert von 10 Uhr 50 Min. vorm, bis 4 Uhr 39 Min. nachm.; sie ist bei uns nicht zu sehen

Merkur bleibt unsichtbar. Venus nimmt an Sichtbarkeits­dauer ab und leuchtet Ende des Monats nur noch eine halbe Stunde als Morgenstern. Mars ist anfangs von >4710 Uhr, schließlich von 1481411 Uhr im Westen sichtbar. Ju­piter geht bereits vor Mitternacht auf, Ende des Monats gegen 1410 Uhr. Saturn ist anfangs von 9 Uhr an zu sehen- Ende des Monats schon von 148 Ühr an.

Die glänzenden Sternbilder des winterlichen Himmels versinken immer früher unter dem Horizont. Der Orion hat seinen höchsten Stand schon überschritten und schreitet auf Westen zu; der Sirius im großen Hund strahlt nur noch kurze Zeit im Südwesten. Im März kann man auch das Zodiakal- licht noch sehen, sine Pyramide zarten Lichtes, allerdings nur unter günstigen Verhältnissen; in der Großstadt hat man wegen der Dünste am Horizont kaum das Vergnügen, lieber die Natur des Zodiakallichtes ist man sich noch nicht ganz im klaren: man erklärt es als Sonnenlicht, das durch kos­mische Staubmassen reflektiert wird.

Allerlei

Das Wiedererwachen -es kirchlichen Bewußtseins. In allen evangelischen Kirchen Deutschlands haben sich in der letzten Zeit die Wiedereintritte Ausgetretener in die Kirche in starkem Maß vermehrt. Desgleichen ist ein? Zunahme der Zahl der Tauten zu verzeichnen. Die Zahl der Abendmahls- gästö nahm M Preußen bis zu 5 Prozent zu. In Baden und Württemberg hat sie wieder den Stand von 1910 erreicht, in Bayern sogar überschritten. Die Statistik zeigt also ein Wie­dererwachen des kirchlichen Bewußtseins und des Zusammen- gehörigkeitsgefühls.

Ein neues Instrument. In der Walckerschen Orgelbau- Anstalt in Ludwigsburg ist ein neues Instrument,Oskalyd" genannt, gebaut worden, das eine Verbindung von Orgei, Harmonium und Klavier darstellt und die Vorzüge dieser drei Instrumente vereint. Bei der Vorführung durch den Orga­nisten Dr. Lüdtke - Berlin erregte die Vielseitigkeit des In­struments bei schöner Tonfarbe allgemeine Bewunderung.

Hugo Jüngst, der Meister des deutschen Lieds, ist wenige Tage nach seinem siebzig^ n Geburtstag in Dresden verstorben, Zahlreich» reizvolle BoMirder- siüd durch ZN