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wird 'man sie auf das Matz zurückschraüben müssen, das sich die Reichsbank für die Befestigung der Mark gesetzt hat, oder der Markwert wird dem Kohlenpreis folgen. Keine Staatsgewalt, keine Zwangswirtschaft wird stark genug fein, diese Entwicklung in anders Bahnen zu lenken.
In naher Zukunft wird nun die Festsetzung des Bro t- preises die Regierung vor schwere Entscheidungen stellen. Sie kann der Landwirtschaft eine weitere Erhöhung des unzureichenden Preises für das Umlagegetreide unmöglich versagen und möchte doch nicht den Massen in dieser kritischen Zeit eine schmerzliche Verteuerung des Vrot- preises zumuten. Der Brotpreis gehört ja auch zu den stärksten Elementen der Preisbildung für unendlich viele Dinge und vor allem für die persönlichen Leistungen. Aber in unserm übervölkerten Land mit seiner engen Verflechtung aller Erwerbsstände in Stadt und Land und seiner Abhängigkeit vom Weltmarkt sind die Wechselwirkungen zwischen Brot- und Kohlenpreis viel stärker als in den großen Agrarstaaten, in Rußland z. B. oder in Rumänien. Selbst in den Kornkammern Deutschlands ist es nicht gleichgültig, ob am Ende eines Monats die Kohle doppelt so teuer ist wie am Anfang. Die Düngung des Bodens, seine Bearbeitung, die Beförderung des Getreides, die Vermahlung, das Backen des Brots, all das hängt vom Kohlenpreis ab und treibt der verhängnisvollen Schlüsselzahl 12 000 zu. Bom Wohnungsbau spricht man besser überhaupt nicht, denn der steht jetzt wieder mehr als je nur auf dem Papier. Was nützt zudem dem Deutschen das bescheidenste Obdach, wenn er nicht mehr die Kosten für die Heizung erschwingen kann!
Die zwei Kohlenpreiserhöhungen nach dem Einbruch ins Ruhrgebiet haben die Grundlagen der deutschen Wirtschaft mehr erschüttert als mancher Dollarsprung. Eine Verfün - fachung des Kohlenpreises innerhalb von sechs Wochen muß das ganze Preisgebäude ins Wanken bringen und gräbt überall ihre tiefen Spuren ein. Vergesse man nicht, dah zur selben Zeit der Dollarkurs in Deutschland nur auf das Dreifache vom Jahresanfang gestiegen ist. Daß man ihn vorübergehend auf das Sechs- bis Siebenfache des Stands vom 2. Januar hinaufklettern ließ, bleibt ein Versäumnis der Reichsbank. Der Dollartaumel war die sachliche Unterlage für die Preispolitik im Kohlenbergbau und die stärkste Triebfeder zu einer neuen beispiellosen Schnellarbeit der Notenpresse. Den Dollarkurs hat die Reichsbank überraschend schnell senken können, billigere Kohlenpreise wird aber das deutsche Volk schwerlich bald zu sehen bekommen.
Es mag noch geraume Zeit vergehen, bis sich die letzten zwei Kohlenpreiserhöhungen in Deutschland ausgewirkt haben werden. Diese Zeit wird an die Kunst der Reichsbank übermneschliche Anforderungen stellen. Die deutsche Ausfuhr ist jetzt zu einem großen Teil unterbunden, und die Einfuhr wird mit steigenden Kohlenmenaen belastet wer- werden. Die Rückwirkungen der Ereignisse auf die öffentlichen Finanzen lassen sich auch nicht annährend abfchätzen- Der Wirtschaftskrieg schafft ein neues Trümmerfeld in Europa. Vernichtung statt Wiederaufbau ist die treibende Kraft der französisch-belgischen Ruhrpolitik.
Das Krankenkassengesetz
Den Reichstag beschäftigt zurzeit ein Gesetzentwurf zur Erhaltung leistungsfähiger Krankenkassen. Dieser Entwurf sieht davon ab, die großen grundsätzlichen Fragen einer Umgestaltung der Krankenkassen zu regeln, beschränkt sich vielmehr darauf, mit einer Reihe von kleineren Mitteln der schlechten Finanzlage der Krankenkassen einige Erleichterungen zu gewähren. Die Forderung der Krankenkassen, die Ausgaben für die Sachleistungen durch Auszahlung von Bargeld zu ersetzen, lehnt der Entwurf ab, weil diese Forderung letzten Endes ein Kampfmittel der Krankenkassen gegen die Aerzteschaft mit dem Ziel der Beseitigung der freien Aerztewahl sei. Ebenso vermeidet der Entwurf eine Stellungnahme zu der Frage der Beseitigung von Sonderkassen. Im einzelnen sieht der Entwurf unter anderem vor eine C r h ö h u n g der für die Versicherungspflicht maßgebenden Verdien st grenze von 720 000 auf 2 400 000 Mark. Die Festsetzung des Wertes der Sachbezüge bleibt den Versicherungsämtern überlassen, wird aber zur Vermeidung ungeeigneter Anordnungen an bestimmte Richtlinien oder an die Zustimmmung des Oberversicherungsamts gebunden. Dabei sollen die Feststellungen der Finanzbehörden berücksichtigt werden. Der gesetzliche und der
satzungsmäßige Höchstsatz der Grundlöhne wird auf 2400 und 14 400 Mark erhöht.
Neue Betriebskrankenkassen sollen nur dann errichtet werden dürfen, wenn die Mindestzahl ihrer Mitglieder statt bisher 250 nunmehr 500 beträgt, wenn der allgemeinen Ortskrankenkasse nach Errichtung der Betriebskrankenkasse statt bisher mindestens 1000 mindestens 5000 Mitglieder verbleiben und wenn nicht sonstige Gründe die Annahme einer Gefährdung der Ortskrankenkasie infolge der Errichtung der neuen Betriebskrankenkasse rechtfertigen. Wenn bisher für die Errichtung der Betriebskrankenkasse allein der Wille des Unternehmers ausschlaggebend war und die beteiligten Ver- sicherungspslichtigen nur auf Gehör Anspruch hatten, wird in Zukunft die Zustimmung des Betriebsrats der Versicherungspflichtigen gefordert. Arbeitgeber, die mit der Zahlung der Beiträge in Rückstand bleiben, müssen in Zukunft Verzugszuschläge zahlen, die vom gesamten Beitrag erhoben werden, aber nur dem Arbeitgeber zur Last fallen. Ferner gibt der Entwurf den 'Krankenkassen das Recht, für bestimmte kurze Zeitdauer, nämlich bis zum Ablauf des laufenden Kalenderjahres, besondere Notzuschläge zu erheben. Der Anspruch auf Gewährung der Wochenhilfe wird non einer zehn- monatigen Zugehörigkeit zur Krankenkasse abhängig gemacht. Diese Frist soll sich aber auf zwei Jahre verteilen dürfen mit der Maßgabe, daß sechs Monate in das Jahr vor der Niederkunft zu fallen haben. Für Entbindungen, die bis zum 1. Dezember dieses Jahres eintreten, bleibt es bei der alten Voraussetzung einer nur sechsmonatigen Versicherungsdauer. Ferner soll ein Ausscheiden aus der Kasse während sechs Wochen r' r der Niederkunft für die Wöchnerin unschädlich bleiben. Hinsichtlich der Bemessung des.Stillgelds ist dem Vorstand der Krankenkasse das Recht einge>'äumt, einen angemessenen Höchstbeirag festzusetzen. D'c Festsetzung der Grundlöhne wird dem Neichsarbeitsminister übertragen, wobei dem bisher uständigen Reichsrat und dem Sozialausschuß des Reichstags ie Möglichkeit eines Eingreifens gesichert wird.
Wie im finstersten Mittelalter!
Von einem angesehenen Bochum er Bürger erhält die „D. A. Ztg." folgende Zuschrift:
Tie grundlosen Drangsalierungen der Bochumer Bevölkerung gehen immer weiter. Bis Freitag mußten alle Einwohner bis 8 Uhr zu Hause sein, von Sonntag an bis 4 Uhr nachmittags! Vor 7 Uhr morgens darf niemand das Haus verlassen. Angeblicher Grund für diese Maßnahme: der veranstaltete Proteststreik wegen der Erschießung auf dem Wilhelmsplatz.
Freitag wurden zwei Knappschaftsbeamte, die ohne jede Widerrede sofort den Anordnungen der Soldaten Folge leisteten, schwer mißhandelt. Der eine erhielt einen Baojnettstich von hinten in den Unterleib. Ueberhaupt nehmen die Mißhandlungen, besonders der Verhafteten kein Ende.
Alle Geschäfte in der inneren Stadt sind zwangsweise schlossen. In der Nacht, tvenn keine Deutschen auf der traße sein dürfen, werden die Geschäfte von den Franzosen geplündert. Die Geschäftsinhaber in der inneren Stadt sind in einer scheußlichen Lage. Besonders leiden die Lebensmittelgeschäfte, von denen gerade die größten in der abgesperrten Zone liegen, und natürlich auch die Bevölkerung, die die Einkäufe nicht vornehmen kann. Ein Geschäslsfüh er ist nach der Verhaftung derartig mißhandelt worden, daß kaum ein heiler Fleck am ganzen Körper war, und zwar nur deshalb, weil er die Bestände seines Geschäftes nicht freiwillig ausliefern wollte.
Fast jede Verhaftung ist gleichbedeutend mit schwerer Mißhandlung, ganz gleich aus welchem Grunde die Verhaftung erfolgt ist. Zur Verhaftung kann man kommen, ohne daß der geringste Grund ersichtlich ist. Täglich werden andere Straßen und Stadtviertel willkürlich ohne jede vorherige Ankündigung abgesperrt und in diesen alle Leute zwecks Paßkontrolle angehalten. Die Verhafteten werden dann in in der Nähe liegenden Wirtschaften mehrere Stunden eingepfercht und dann in Massen abtransvortstrt. Das Verhör ist oft erst am nächsten
Tage. Nahrung wird nicht gereicht. Schlafgelegenheit wird nicht geboten, ganz gleich, ob es sich um junge oder alte Leute, um Gesunde oder Kranke handelt. Oft zwingt man die Gefangenen, die ganze Zeit der Haft auf dem Fußboden liegend znzubringen. Es ist ihnen in mehreren Fallen nicht einmal erlaubt worden, auch nur zeitweise sitzende Stellung einzunehmen. Andererseits werden die Gefangenen teilweise gezwungen, sämtliche groben Arbeiten, wie Stiefelputzen und Fußbodenreinigen, für die rohe Soldateska auszuführen. Ein mir bekannter alter Herr, der von außerhalb nichtsahnend mit der Straßenbahn hier ankam, wurde, nur weil er etwas nach 8 Uhr aussti'g, sofort verhaftet und im Quartier der Soldaten gezwungen, mit einem Stück Holz die Fugen im Fußboden zu reinigen, nachdem er, obivoht er ^ nierenleidend ist und dies auch angegeben hatte, die ganze Nacht auf dem kalten Fußboden hatte liegen müssen. Drei junge Mädchen wurden gezwungen, die ganze Nacht für die Soldaten Kartoffeln zu schälen. Solche und ähnliche Fälle kommen täglich zu Hunderten vor. Erst nachdem in dieser geradezu gemeinen Weise nnt den Verhafteten verfahren worden ist, wird am nächsten Tage eine Auswahl getroffen, wer nach der Meinung der Franzosen mit oder ohne Grund verhaftet worden ist.
Alles in allem ist die Behandlung derBevöl- kerung, gleichgültig, ob Arbeiter, Beamter oder ande- , rer Beruf, derartig gemein und grausam, daß : ! man es heutzutage nicht für möglich halten sollte und sich ft ins finsterste Mittelalter zurückversetzt glaubt. ft
Die vorstehend geschilderten Ereignisse sind nur wenige von vielen, und zwar alle verbürgt und ohne jede Ueber- ! treibung geschildert.
Die vor acht Tagen so schwer mißhandelten Schüler sind jetzt endlich ihren Eltern zurückgegeben worden. Die Väter mußten sich unter Androhung schwerer Strafen verpflichten, die Jungens während der nächsten drei Tage nicht auf die Straße zu lassen und sie auch von den Fenstern fernzuhalten. Grund: Tie Wunden der Schüler sollten erst noch besser ausheilen. Diese , Schüler sind von den Soldaten schwer gemißhandelt !, worden, well sie der damals noch im Dienste befindlichen Schupo zwei Deutsche, die für die Franzosen Spitzeldienste leisteten, angezeigt hatten. Die Jungens mußten zwischen den Soldaten richtig Spießruten laufen und wurden unter anderem mit schweren Schraubenschlüsseln und mit Stiefelabsätzen ins Gesicht geschlagen.
Die Rnhrarbeiter an die schwedischen Bischöfe
Essen, 6. März. Außer dem allgemeinen Rundschreiben und dem Schreiben an Kardinal Schulte in Köln haben die schwedischen Bischöfe, wie berichtet, auch an Poincare sin Schreiben gerichtet und gegen den Ruhreinfall und die Gewalttätigkeiten der Franzosen im Ruhrgebiet Einspruch erhoben. Poincare hat es fertig gebracht, in einem Antwortschreiben seine Ruhrpolitik zu verteidigen und das maßvolle Benehmen des französischen Heeres in den besetzten Gebieten zu rühmen. Daraufhin haben nun die Arbeiter in Essen an die schwedischen Bischöfe einen Brief geschickt, der zunächst den Bischöfen für ihr hochherziges, mutiges Eintreten dankt und dann genauer die Vorgänge im Ruhrgebiet schildert, das durch die Franzosen für alle Einwohner, auch die Arbeiter, zur Hölle gemacht worden sei. Der Schluß des Briefs enthält eine äußerst scharfe Anklage gegen Poincarö und die Franzosen.
Dom Nuhrkrieg
Raub und Mord
Essen, 6. März. Die Raubanfälle auf offener Straße mehren sich in Essen in erschreckendem Maße. Französische Soldaten überfielen einen Bürger und nahmen ihm die goldene Uhr und 45 000 in bar ab. Bei der Besetzung einer j Polizeistation wurde ein Gerichtsbeamter und auf dem Haupt- ! bahnhof ein noch unbekannter Deutscher erschossen. Durch die k Verstopfung des Bahnhofs ist die Anfuhr von Lebensmitteln f
Gerechtigkeit.
Roman von Eduard Appek.
27. (Nachdruck verboten.)
Sie hatte eine männliche Gestalt über den Garten eilen und die Wohnung Reginas betreten sehen. Sie preßte die Hand aufs Herz, denn sie hatte Borr erkannt. Eine Weile stand sie da — ganz versunken. Immer höher stieg die Nacht empor und griff bereits nach den am Firmament aufblitzenden Sternen. Heller gellten einzelne Töne, die sonst im Brausen des Tages verschwommen, aus der Nacht heraus und zwischen den dunklen Schatten der Häuser lag da und dort ein grünlicher Nebelflor, wenn irgendwo in der Nähe eine Straßenlaterne hing.
Klara besann sich plötzlich und eilte fort. Ein unbe- zwingliches Verlangen zog sie aus dem Lusthäuschen, stieß sie über den Weg und hin zum Gartenhaus. Sie wußte, daß es unpassend war, zu horchen, aber es riß sie hin — gegen ihren Willen. Und nun stand sie wieder dort, wie am Abend der Abschiedsfeier, im Schatten der Bäume, mit schlagendem Herzen. Die Fenster standen weit offen und so konnte sie die Beiden nicht nur sehen, sondern auch hören.
Regina und Borr standen einander gegenüber.
Ein slecch-Zes Leuft ,'N lag in ihren Blicken, während er verlegen zu Boden starxte.
„Ich will dir entfliehen""— hörte Klara ihn sagen — „ich heiße mich einen Narren, einen ehrlosen Wicht — aber — ich stehe in deiner Gewalt — — ich muß zu dir."
Sie lächelte.
Er stampfte mit dem Fuße und ballte die Fäuste. „Es ist Wahnsinn, es ist gemein — aber — ich kann nicht anders — ich kann nicht. Es ist mir, als fehlte mir ohne dich die Luft zum atmen, als fehlte mir das Licht."
„ ^.So ist^S-rechtl"—-
„O! — ich könnte mich ja zerreißen, ich komme mir ja so verächtlich vor, — aber — ich habe dich ja so lieb - so - lieb."
„Aber — die — Vergangenheit."
„Laß sie uns vergessen."
„Wirst du es können?"
„Wenn du mir nur eines sagen willst."
»Was,,"
„Daß du mich liebst."
„Wirst du es mir Dauben?"
„Du kannst es mir beweisen."
„Wie?"
Er machte ein sehr ernstes Gesicht und trat ihr einige Schritte näher.
„Wenn du mit mir — sterben willst," sagte er leise.
Sie erschrak heftig und schwieg.
„Du besinnst dich?" fragte er.
„Ich möchte wohl lieber mit dir leben."
„Wenn ich aber sterben muß."
„Kann es wirklich nicht anders sein?"
Er trat zu ihr und nahm sie bei der Hand.
„Komm," sagte er — „setzen wir uns; ich will dir alles erklären." Er führte sie zum Sofa und sie setzten sich auf dasselbe nebeneinander nieder.
„Weißt du,, was aus deinem Verführer geworden ist?" fragte er.
„Ich weiß von ihm kein Sterbenswörtchen. Das Kind starb nach sechs Wochen und nach ihm fragte ich nicht mehr, ebensowenig er nach mir."
Er hatte wieder ihre Hand erfaßt und preßte sie fest in der seinen. Dann zischelte er es zwischen den Zähnen hervor und die Augen sprühten dabei Flammen:
„Ich habe den Schurken — getötet."
Gina schrie gellend auf.
„Hans!" Und dabei brach sie in Tränen aus.
„Du — weinst —-um — ihn?" fragte Borr betroffen.
Sie machte eine verächtliche Geberde. „Um — ihn?
Doch um dich."
„Um — mich!"
Er lies ihre Hand los und schwieg. Stumm starrte er in die Ferne. Seine Gedanken zogen zurück — weit zurück. Dann sah er Gina wieder voll Liebe an und fragte sie, warum sie ihm damals eigentlich untreu ^
war. <
„War ich dir denn untreu?" 8
Borr sah sie erstaunt an. Er war einen Augenblick k sprachlos. s
„Ob — du mir — untreu-" s
„War denn zwischen uns jemals die Rede von Treue?
Wir wuchsen miteinander auf, wie Geschwister, und waren einander gut — aber mehr war es doch nicht."
Borr dachte nach. Er mußte zugeben, daß sie recht ' habe, er hatte ihr mit keinem Wort verraten, was er ! für sie empfand. Und er schalt sich einen Narren, einen blödsinnigen Schäfer, der vor seine Empfindung einen- dicken, schweren Vorhang zog und — wartete bis sie i diesen wegschieben würde. k
„Und — den anderen" — fragte er — „den Verfüh- s rer — hast du — ihn geliebt?"
„Ich habe bisher niemand geliebt." ,
Er sah sie fassungslos an. ^
„Und dennock — gebarst du ihm ein Kind?" ^
Sie blickte verschämt zu Boden.
„Du weißt nicht, Hans, wie leicht ein Mädchen in diesem Alter fällt. Und es ist gar nichts von Liebe dabei, gar nichts von einem Gedanken überhaupt. Es ist einfach das Gelüste erwacht, das Sinnliche, die Neugier. Und hinterher, wenn der Verstand erwacht, i dann kommt die Reue und der Ekel. O! — das ist fürchterlich."
„Das ist ja schrecklich!" entsetzte sich Borr.
„Denke nur nach Hans, suche in deinen Erinnerungen ^
und sage mir ehrlich, ob es nicht so ist." D
(Fortsetzung folgt.)..