Mittelallerüchen wahren Kunsthandwerkers nur in den Werk­stätten einzelner K ü n st l e r g o l d s ch m i e d e. Dort hat sie sich bis heute erhalten, und von dort gelangen Schmuck­stücke von Eigenwert in die Hände der Händler, denen es karum zu tun ist, dem Publikum echte, deutsche Kunstschöp­sungen zu bieten. Bei diesen wenigen Meistern ihres Fachs steht die Vertiefung in handwerkliche Kunst in glücklichster Harmonie mir dem aus der Zeit geborenen feinen Empfin­den für eine neue Formgestaltung von bleibendem Wert. Durch ihre Werke ist die Nnterlage gegeben für ein Aufblühen einer neuen handwertl'chen Kunst des Goldschmieds, die allen Anforderungen an Qualität und Geschmack gerecht wird und die der Industrie einen deutlichen Fingerzeig geben wird, daß der Weg der deutschen Wirtschaft auch auf diesem Gebiet durch das Bekenntnis zu Form, Stil und Qualität bestimmt wird. Notwendig dazu ist freilich nicht nur die Er­ziehung des Publikums für einen verfeinerten Geschmack, sondern auch die bewußte Heranbildung eines Goldschmiede­nachwuchses, dem nicht nur Linie und Form, sondern auch die Beherrschung alter oft schon halb vergessener Techniken in der Materialbearbeitung im Vordergrund der Bedeutung stehen. _ E. T.

Letzte Nachrichten.

Die wichtige Reichstagssitzuüg am Dienstag.

Berlin, 5. März. Ueber die Einzelheiten der morgi­gen Regierungserklärung wird noch innerhalb des Ka­binetts beraten. Dienstag vormittag 10 Uhr wird der Reichskanzler die Parteiführer zu einer Besprechung emp­fang n und nachmittags wird der Ältestenrat des Reichs­tags zusamiw'ntr ten um die geschäftlichen Modalitäten für die Plenarsitzung vorzubereiten. Die Sitzung be­ginnt nm 5 Uhr. Der Reichskanzler wird in feierlicher und verschärfter Form Protest gegen die fran­zösischen Gewaltakte entlegen. T^ß dafür neuer­dings die Form einer Reichstagserklariing gewählt wor­den ist, hat seine Begründung in der Tatsache, daß die vielseitigen von der Reichsregierung an die Vertrags­brüchigen, zugleich aber auch an die übrigen Unterzeich­ner des Versailler Vertrages gerichteten Protestnoten nicht genügmd Beachtung gefunden haben. Das Vorgaben der Franzosen mit der Androhung der Todesstrafe und der Besetzung der Rl einhäfen in Baden verschärft aber den Zustand in einer Weise, daß hiergegen ein Einspruch angesichts der ganzen Welt in augenfälligerer Form erfolgen muß, als in einfachen Note, die das Schicksal ihrer Vorgängerinnen teilen könnte.

Tie Einberufung des Reichstages hat in Berlin zu den wildesten Gerüchten Veranlassung gegeben. Ander Börse wurde neben der angeblichen Absicht der Reirhs- regierung, die diplomatischen Beziehungen zu Frankreich abzubrechen, be! vtet, die Dentschvölkischen hätten anläß­lich der Reise E.mos nach München eine Aktion gegen den Kanzler geplant. Beide Gerüchte sind leeres Börwn- gerede, denn im Kabinett ist man sich durchaus klar darüber, daß ein Abbruch der diplomatischen Beziehungen die Schwierigkeiten noch wesentlich verschärfen würde. Weiter wird amtlich erklärt, daß die Deutschvölkischen zu irgendwelchen Maßnahmen keinen Anlaß geboten haben. Der Kanzler hat lediglich die Absicht, dem Parlament ei­nen Bericht über die durch die weitere Besetzung der Städte Mannheim, Darmchadt und Karlsruhe verschärfte Lage zu geben, worauf die'Sprecher der einzelnen Par­teien Erklärungen ihrer Fraktionen abgeben werden. Man darf annehmen, daß alle Parteien die bisherigen Maß­nahmen der Regierung Cuno gutheißen werden. Außer­dem ist von parlamentarischer Seite erklärt worden, daß die deutsche Volksvertretung sich morgen mit einem Pro­test gegen die Versklavung des deutschen Volkes an alle Parteien der Welt wenden werde.

Keine Stickstofflicferungen an Frankreich «nd Belgier,

Berlin, 5. März. T*» Revarationskommission Haiti

für Montag Vertreter ver deutschen Regierung zu Be- sprechungen über eine deutsche Stickstoffliefe­rung an Frankreich, Belgien und Italien eingeladen Die deutsche Regierung hat darauf geantwortet, das sie wegen des Einfalls der Franzosen und Belgier in das Ruhrgebiet nicht in der Lage sei, Stickstoff für Frankreich und Belgien zu liefern und daß sie deshalb zu der Sitzung keine Vertreter entsenden werde, das, aber mit Italien unmittelbare Verhandlungen wegen Stickstoffneserungen eingeleitet seien.

Tie sächsische Regierungsbildung.

Dresden, 6. Mürz. Bei der Landeskonferenz der Sozialdemokratischen Partei wurde mit großer Mehr­heit ein Antrag angenommen, der Verhandlungen mit den Demokraten ablehnt und weitere Ver­handlungen mit den Kommunisten zum Zwecke der Re­gierungsbildung fordert. Tiefer Verhandlungen werden bereits heute wieder ausgenommen.

Ein neuer Mord in Essen.

Essen, 5. März. Ter dem Polizeirevier in der Bon­ner Straße in Essen gegenüber wohnende Justizbeamte Löwe befand sich auf dem Wege zu seiner Wohnung, als er vor dem Polizeirevier von einem Franzosen an- gerufen und, Noch ehe er antworten konnte, durch einen Bauchschuß getötet wurde.

Hcctors Amtsniederlegung.

Saarbrücken, 5. März. Las saarländische Mitglied der Regierungskommission, Tr. Hector, hat, wie die Regierungskommission mitteilt, ausGesundheitsrück­sichten" sein Amt niedergelegt. Gemäß den Anweisun­gen des Völkerbundsrats vom 13. Februar 1920 wurde der ehemalige Landrat des Kreises Saarlouis, Land, als stellvertretendes saarländisches Mitglied der Re- gierungskommission bezeichnet. Damit hat derVer­räter" des Saarlandes nach üblicher Manier sich der Verantwortung entzogen.

Lokales.

Wild bad, 6. März 19L3 ' Thomasdüngemehl wird infolge der Absperrung des be­setzten Gebiets vorerst nicht oder nur in bescheidener Menge erhältlich sein. Es wird empfohlen, Rhenaniaphosphat und Mischdünger für die Frühjahrssaat der Felder zu verwenden, die beide schneller wirken als Thomasmehl.

Lehrstellen für Gärtner. Die Württ. Landwirtschastskam- mex. in Stuttgart hat eine Vermittlung von Gärtner-Lehr­stellen eingerichtet. Sie weist nur solche Betriebe nach, die von ihr als Lehrbetriebe anerkannt woroen sind. Rach dem 1. April 1925 werden Lehrlinge aus nicht anerkannten Lehr­betrieben zu den Gärtner-Lehrlingsprüsungen der Vandwirt- schastskammer nicht mehr zugelassen. Es empfiehlt sich des­halb, beim Abschluß eines Gärtner-Lehrvertrags sich daxan zu überzeugen, ob die Gärtnerei als Lehrbetrieb anerkannt worden ist. Die Landwirtschaftskammer gibt hierüber be­reitwilligst Ausschluß. Den Anfragen ist das Rückporto bei- Mlsgen. .

Auswsispapiers auf Reisen mitnehmsnt Gegen Schmuggel und Schleichhandel wird namentlich in- Eisenbahnverkehr scharf vorgegangen und es werden iewells in den Zügen Stichproben vorgenommen werden. Es empfiehlt sich daher, um größeren Unannehmlichkeiten zu entgehen, auf Reisen stets Ausweispapiere bei sich zu führen.

Die 299 Rlarkmünze, mit deren Prägung am 2. Marz begonnen worden ist, wird Ende dieser Woche zur Ausgabe gelangen. Die Münze hat den Umfang des Aluminum- 50-Pfennigstücks und etwa zwei Drittel so dick wie dieses.

Goldkonken der Sparkassen. Um den Sparern für dis Zukunft die Sicherstellung ihrer Rücklagen gegen die Geld­entwertung zu ermöglichen, hat der Deutsche Sparkassen- .usrband allgemeine Richtlinien über die Frage der Ein­führung wertbeständiger S pareinlagen aus­gearbeitet. Die Sparkassen werden aufgefordert, sobald als möglich die erforderlichen Vorkehrungen zur Einrichtung derartiger Konten zu treffen. Die bisherige Methode der Er­höhung des Zinsfußes wird als ungeeignet bezeichnet und

vasür die S i ch e rchi ekko ri g dktkch Roggen-, Koh­len- und Goldschatzanweisungrn empfohlen. Die "parkassen sollen die Cindeckung in wertbeständigen An­lagen stets Zug um Zug mit der'Aufnahme wertbeständiger Einzahlungen vornehmen. Dis Goldkontsn sollen von den ' Gxuertönten kastenmäßig st-eng getrennt werden. Bei der Durchführung dieser Maßnahme wird der Deutsche Zentral- Wrovsrband den Sparkassen insofern behilflich sein, als er ihnen die Beschaffung der wertbeständigen Anlagen ab­nimmt. Zwischen den zuständigen Verbänden finden zurzeit noch Verhandlungen über die praktische Durchführung des Goldpariverkehrs statt.

ep. Frachlsreiheit für Kirchenglocken. WieDas Volk" meldet, bat das RDchskabinett dieser Tage beschlossen, für Kircheualocken, die die in den Krieg g-gangenm ersetzen sollen, Frachtsreiheit zuzugestehen. Der Beschluß hat rück­wirkende Kraft.

Der Pskemc' kehr nük Belgien und Frankreich ist nunmehr ganz eingestellt, unterwegs ch-findliche Sendungen werden zurückgeleitet.

Der Tag der 49 Ritter. Vom 9. März, der im Kalender als Gedächtnistag der 40 Ritter bezeichnet ist, sagt das Volk: Wie die 40 Ritter einreiten, so reiten sie auch wieder aus. Mag die Wetterregel auch noch so wenig stimmen, so wird doch seit alter Zeit mit merkwürdiger Zähigkeit daran fest­gehalten, daß das Wetter 40 Tage lang so bleibt, wie es sich an diesem Tags gestaltet. Man kann an Hand der Statistik Nachweisen, daß diese Regel ebensowenig haltbar ist, wie so viele andere, wenn man sie wörtlich auffaßt. Aridesten liegt dem alten Spruch doch eine richtige Beobachtung zugrunde, daß nämlich nicht selten die Witterung im März eine» be­ständigeren Charakter trägt als im April, und daß sich eine Wetterlage, die sich in dieser Zeit Zumal festgesetzt hat, auch für längere Zeit zu erhalten sucht.

Der deutsche Viehbestand im Dezember 1922

Q. E. DerNeichsanzeiger" veröffentlicht irr seiner letzten Nummer die vorläufigen Ergebnisse der Viehzählung am 1. Dezember 1922. Der Viehbestand im Deutschen Reich weist danach folg. Zahlen auf: 16 309 474 Rinder. 14 682 622 Schweine, 5 565 086 Schafe, 4 135 950 Ziegen, 3 647 977 Pferde.

Darnach ist unser Viehstand seit 1913 ständig Zurück­gegangen, und zwar gegenüber 1921: Rinder um 481 225 (gegen 1913 um 2 166 330), Schweine um 1 135 197 (gegen 1913 um. 7 851 785), Schafe um 325 943 (577 256 mehr gegen 1913), Ziegen um 199 080 Stück. Die Rückzahlminderung gegenüber dem Vorjahr ist also bei allen Gattungen fest­zustellen: dasselbe gilt in natürlich höherem Maße im Ver­gleich zu den Zahlen des Vorjahres 1913, wobei nur Schafe und Ziegen niedrigere Ziffern cmfweissn als im Dez. 1922.

« Lonsumv6k'6in8-!V!itg!i6cj. ksuksn k Z vm'ieiikM nur- im 6ig. üssekM. 8

.

r« §«6/° 6/FA'xre/r -V'e/ire/r s/r?/)/s/?/s

/<O>Z///Mcr/rc/e/rcr/r2^A^ «5/pKT

Lsüo/ic/s/'s /ms/srr/s/lls Or/oZ/Ms/? //?

M/r>ö/?so, M/ncHss/SN r//?ck Zcr/i/k.'

Äs/'/? .7

! Z//cHZ/c7/7ck////?F r//?ck .V -V//? ZZc?/),asZZ>s/'§»

i SV- ZZs/// Z-c/cZs/?. -Wr S

Volkslümlioken östsntl. Vontnsg

am Donnerstag, clen 8. Näre i923 um 8 llkr im tlotel-Maisck-Saal:

^ntspriebt riss kauiigs dsskl unri Sroi bersvktigisn Lnsprüekvn borügliak dläbrawiksn. llssakmaok » Sskömmliabksit?

Enter besonäsrer Derücksiciniguug VViiäbaäer Verkältmsso. Kostproben auswärtiger null kiesiger Lrole unä von koggenkornmekl. 2um Lckluss -tusspracüe. Kein Vereekrrvang.

kksünsr: Or. msri. cisnt. unä ptn!. Vlsiänsr.

1 ntereS 8 ierto Leti-räen, äle Herren Zerrte unä k-äckermelster slnä namentlich eilige- lsävn. VekcnnVkarwn 1923 xexen äbxade äer alten von 1922 . >'ithtnljtxUeäer willkommen Lesen kleinen tte 1 tr«ix ln äen leiler rur tellwelssn Dnkostenäeckunx. .

^llg. Vilöungs-Vsr'sin V/iS 6 bsci. ^

Homäopstk lVisisi'

KM Lpk'öekltuMs in ^/iicibsc! jscisn 1. u. 3. f^sitag im IVlonst

IN äsn KoLlislrsKs bei Liplöi'MVtk'. ^isekiop.

«5eH/-e/L/-ra,r<H//re/r-

Z'ckn c/s /1 cZo/Z/c/s/? ZZs^//>/? /s/ cZ/6 ZZ/cksn- ^s/V/>sZ///?.</ s///s/- s/'sZ/iZr/süchs/, sabs/? ZcH/'e//),7?c7scH/r7s ^// Zr/ms/Hwons/i-, A//cHstö/?cZZs/'/r ocZ. /ZöncZ- Zs/m c///s ö^/rZ/rZis/' m/7 ärs/s/?

ZZe^/s^r/n^s/? -3s/?ö/'cke/?, Z//cZ//s//vs r//?cZ ZZoncZsZ ZZmss /§ö 2 />^s L/s/sZ s/cZ? §ck/7/?/§s 6e/s9s/?/?s/7 ^///> /5>ll-6/7sn///7F /Ansn ZZ//?s57^s.

Z7/?Z>c7§s// s/Gsks/i r//?ks/> FF. 20 - 7 /? /a6c>6 /Z/rn.-L'x/).,

siur

^ «UU E-1 knorme

_ 1 1

'.MaiMOyüyM

Allein-Verkaufsrecht:

Salmaiidtt-SWH«

Hem. Lutz. MM

Kitz j«M Acht

mit guten Zeugnissen, in der Landwirtschaft erfahren, für kleine Landwirtschaft mit einem Pferd sofort gesucht. Gute Kost, Wohnung und Lohn zugesichert.

Johann Dangel, Wicsloch (Baden).,

L. u. V. 8 edm!t, Nsü.-llkügekia.

kiitrsMs!,

Me» ». keutel,

sowie klüNlkkelvWier

empfiehlt billigst

E. Reinhardt.