KkuWark, 5. Mkz. B «rk« hr»fache. Der MsäM- verkshr vom unbesetzten Gebiet nach der Pfalz ist infolge Militar-stcnmg der Hauptstrecke durch die Franzosen ge- - sperrt, es fallen daber auch die Schnellzüge O 52 (Stuttgart ab 12.56 nachm.) und 53 (Stuttgart an 5.00 nachm.) zwischen Bruchsal und Germersheim aus. Die Schnellzüge über Mannheim beginnen und endigen daselbst.

: Schramberg, 5. März. Wodurch die Ware ver-

^ teuert wird. Ein hiesiger Gemüsehändler erhielt aus . Tübingen eine Eilgutsendung im Gewicht von 140 Kilo. Die j Fracht kostete sage und schreibe 22 808 -ll! Wenn der Händ' ler dann diese horrende Fracht auf das Gemüse schlägt und schlagen muß, dann heißt es, er ist einWucherer".

Biberach a. R.» 5. März. Nichts ist mehr sicher. In der Nacht wurde der Psörchkarren der Schafhalter Hayd . und Grotz zwischen hier und Rindenmoos erbrochen und E 4000 c.ll Bargeld entwendet. Ferner ließ der Dieb auch noch zwei wollene Decken mitlausen. Außerdem hat er ein Schaf abgestochen.

Ravensburg, 5. März. Diebstahl. In der Bleicherei . in Weissenau wurden von den Arbeitern Benedikt Rutscher i und Adolf Katz Vorhangstofss im Wert von mehreren Mil­lionen «-»bohlen. Der größte Teil der Waren wurde in den Wohnunaen der Diebe wieder gefunden.

. ZNafsenbachhausen OA. Brackenheim, 5. März. Ber' steig erung. Bei einer Nachlaßversteigerung wurden für 5,61 Ar Wiese 500 OVO -4L, 26,3 Ar Feld 1 700 000 -4l und 82,8 Ar Feld 2 270 000 -4l erlöst. Bei der Verpachtung von 910 Grundstücken wurden als Pachtzins für 1 Ar im Durch­schnitt 12,8 Pfund Wcize.! gelöst. Die höchste Steigerung be- trug 20 Pfund Weizen.

Gerftetten, 5. März. In der Wirtschaft zur Linde wur­den, während das Wirtschastslokal mit Gästen besetzt war, aus einem Zimmer neben der Küche 500 000 -4( gestohlen, h die zum Ankauf eines Rindes, für einen auswärtigen Ver­wandten bestimmt waren.

Tübingen, 5. März. Ein Nachspiel zur Regi­me n t s f e i e r. Das Schöffengericht hat, wie dieSchrväb. Tagwacht" berichtet, die Tübinger Genossen Seger, Hart­mann, Walter, Hipp und Müller (Reutlingen), die anläßlich der Tübinger Regimentsfeier an das Ministerium des Innern ein Schreiben mit Drohungen gerichtet hatten, um die Regierung zum Verbot der Regimentsfeier zu zwingen, zu einer Geldstrafe von je 20 000 Mark, sowie zur Tragung der Kosten des Verfahrens verurteilt. Der Staatsanwalt hatte Gefängnisstrafen beantragt.

Allerlei

Rok im Hause Wahnfried. Durch die anhaltende Geld­entwertung und den Umstand, daß die Wagneropern nicht mehr abgabepflichtig sind, ist die Frau C-osima W a g- n er in große wirtschaftliche Bedrängnis geraten. Sie war gezwungen, wertvolle Wagnerandenken des Hauses Wahn- -- fried zu veräußern. Infolgedessen hat die Wirner Volksope r beschlossen, von allen Wagneraufführungen 1 Prozent als Ehrengabe an die Familie des Meisters ab­zuführen. Wie verlautet, ist eine Bewegung im Gang, den Deutschen Bühnenverein zu einem Beschluß gleichen Inhalts für alle ihm angegliederten Theater zu veranlassen. Es darf als selbstverständlich betrachtet werden, daß die deut­schen Bühnen es als eine Ehrensache ansehen, von der greisen Witwe Richard Wagners in ihren letzten Lebensjahren jede Not fernzuhalten.

Rittmeister Hindenburg bet Alars-la-Tour. Ein weiterer Neberlebender des berühmten Reiterangriffs bei Mars-la- Touk, Reinhard Kästner in Leipzig, gibt einem Blatt be­kannt, daß er das Gefecht in der 4. Schwadron des 2. Garde- Dragoner-Regiments mitgemacht habe unter dem Kom­mando des tapferen Rittmeisters Freiherrn non Bennecken- ^ dorf und von Hindenburg, der den Heldentod fand. Dieser Rittmeister war der Oheim des Generalfeldmarschalls.

Eine Million für die Wartburg. Ein aus Eisenach ge­bürtiger Deutsch-Amerikaner hat seiner Vaterstadt 1000 Dol­lar (22 Millionen) Mark geschenkt. Davon soll für die Wart­burg eine Million verwendet werden.

Einbruch in die deutsche Botschaft in Rom. In der Nacht zum Sonntag drang eine bewaffnete Bande in die deutsche Botschaft in Rom ein. Es entspann sich ein Kampf mit dem Personal, wobei Legationssekretär Altenburg und elner der Räuber verwundet wurden. Die Räuber sollen verhaftet sem. Mussolini sprach sein Bedauern aus; er habe getadelt, daß der italienische Schutz der Botschaft ungenügend ge­wesen sei.

ep Die Bibel als Schundliteratur. In einer Bücheraus­stellung derArbeiterjugend" in Sprottau wird di« Bibel unter der Schundliteratur ausgestellt.

ep. Die »humanen" Franzosen. Wie dem Zentralaus­schuß für Innere Mission aus dem Ruhrgebiet berichtet wird, ^ werden besonders die Anstalten der evang. Liebestätigkeit ^ von den französischen Truppen in Anspruch genommen und vergewaltig!. Der Hauptausschuß hat für die Berufsarbeiter der Inneren Mission in Rheinland und Westfalen die Sammlung eines Notopfers eingeleitet.

Verständige Hunde. Auf Befehl der Einbruchsarmee müssen in Dorstfeld sämtliche Hunde Maulkörbe tragen, weil ein deutscher Hund einen französischen Offizier gebissen hat. Ob der Hund vor ein Kriegsgericht gestellt werden wird, ist poch nicht bekannt.

Die tägliche Herstellung von Retchsbanknoten. die in den

letzten Tagen 35 Milliarden Papiermark betrug, ist jetzt auf 45 Milliarden erhöht worden. Für die Herstellung von Zah­lungsmitteln beschäftigt die Reichsbank nicht weniger als 33 Druckereien und 12 Papierfabriken. Durch den neuen 50- Tausender, der jetzt herausgekommen ist, können weitere 15 Milliarden im Tag geliefert werden, und man hofft, noch Ende dieser Woche die Leistung auf 75 Milliarden zu er- - höhen. Durch die Herstellung von 100 OOO-Mark-Scheinen

D wird man es Ende des Monats auf 125 Milliarden täglich

bringen.

Hereingefalleu. Die Metzgermnung in Koblenz hatte einen Posten Häute im Wert von 25 Millionen Mark an eine Firma in Leipzig verkauft und wollte ihn ins unbesetzte Ge- biet absenden, obgleich die Verzollung an den Feind verboten ist und alle Geschäfte der besetzten Gebiete übereingekommen sind, keine Abgaben an dis Franzosen zu bezahlen. Trotzdem bezahlte die Metzgerinnung die Kontributionsabgabe von 10 Prozent (2^ Millionen) an die französische B-chörde. Als aber die deutschen Eisenbahner in Limburg von dem undeutschen ? Verhalten der Innung erfuhren, singen sie die Sendung ab, «k die nun auf irgend einer kleinen Station des Westerwalds in Verwahrung rubt, um iie vor den frgnzösischm HrullKst zu

bewMren. "Die Leipziger Firma ist vom Kalls zurückgetitzM und so ist die Innung die an die Französin gezahlten 2i- Millionen los. Wann sie Me Häute wieder bekommt, kann heute noch kein Mensch sa>"?n.

Skudenkisches Gefrmdheilsanck. An der Technischen Hoch­schule in Dresden ist ein studentisch - ' ffundheitsa..,! ge­gründet worden, das olle tuberkulösen Studenten einer ge­eigneten Be^üi'.vlun«" 'usühren soll. "Eine Untersuchung des Hygienischen Lmtitun- hat nämlich ergeben, daß etwa zehn Prozent der Studenten als tuberkulös oder tuberkulös ge­fährdet angesehen werden ' ''ßten.

Das Heiraten wird teurer. Dem Reichstag liegt ein Gesetz' entwurf vor, nach dem die Standcsamtsgebühren der Neuzeit angepaßt werden sollen. So sollen die Verehelichungsgebühren für gewöhnlich auf 1000 Mark festgesetzt werden.

ep. Der Deutsche Evang. Kirchenausschuß hat außer dem bereits veröffentlichten Schreiben an die evang. Kirchen des Auslands wegen der Vergewaltigung des Ruhrgebiets auf Anregung des Schweizerischen Kirchenbunds die Errichiung einer deutschen Hauptstelle für ausländische Klrchenhilfe be­schlossen; 7 Mitglieder des Kirchenausschusses und 3 Ver­treter der Freikirchen sollen dieser Stelle angehören. Ein­gehend verhandelt wurde über brennende Fragen des so­zialen Lebens, die Alkoholsrage (Schankstättengesetz), dis Elrernbewegung, den Stand des Reichsschulgesetzes sowis über innerkirchliche Fragen. Der Kirchsnausschuß empfahl den Landeskirchen eine Kirchenkollekte für den neu gegrün­deten Verband für evang. Auswandererfürsorge. Besondere Fürsorge wird den nach Holland auswandernden Mädchen zugewandt. Trotz der wachsenden allgemeinen Schwierig­keiten wurde an dem Beschluß festgehalten, im Herbst wenn möglich nach Elbersöld-Barmen den 2. Kirchen- t a g einzuberufen.

Ss ist nichts so fein gesponnen. In einem Ort des Tauber- tals lieh sich ein Mann vom Küfer heimlich einen Hahne» an der Rückseite des Weinfasses im Keller anbringen; seine bessere Hälfte sollte nichts davon missen, wenn er dann und wann sich einen Extraschoppen zur Stärkung leiste. Der Küfer tat, wie ihm geheißen. Es dauerte nicht lange, da kam auch die bessere Hälfte zum Küfer mit dem gleichen Anliegen; ihr Magen brauche so eine Nachhilfe, aber der Mann dürfe bei­leibe nichts davon erfahren. Der Küfer kam wieder, diesmal war er aber rasch mit der Arbeit fertig, der heimliche Hahnen war ja schon da. Er sagte aber auch kein Sterbenswörtchen. Nach kurzer Zeit aber war das Fäßchen leer, obwohl der Schlüssel zum vorderen Sicherheitshahnen von beiden Seiten gewissenhaft gehütet worden war. Die Frau kam aber nun doch dahinter und beide waren so klug, herzlich über die List des anderen zu lachen und zur Feier der Versöhnung-ein neues Fäßchen anzustechen.

Einen guten Schädel scheint ein Geschäftsmann aus Kon­stanz zu besitzen, der auf dem Bahnhof Radolfzell auf den schon in Fahrt befindlichen Schnellzug aufsprang, dabei aber mit den: Kopf vor die Räder fiel und vom Bremsblock zur Seite geschleudert wurde. Er kam mit einer leichteren Kopfver­letzung davon.

Zurück zur Arbeit. In Braunschweig ist feit der Revolution der vierte Fall zu verzeichnen, daß ein gewesener Minister wieder zurHandarbeit" zurückkehrt. Der erste weibliche Kul­tusminister wurde bekanntlich Garderobefrau, der zweite Kul­tusminister wurde Gastwirt, ein weiterer Minister übernahm eine Fabrik und nun hat der ehemalige Justizminister Tunke den bekannten Gasthofzum braunen Hirsch" in Braun- schweig käuflich erworben,

Straßenraub. Zwei Kassenboten der Darmstadter Bank ln Niederschöneweide bei Leipzig wurden auf offener Straße bei Hellem Tag von drei maskierten Männern überfallen und ibrer Mappen mit 10^ Millionen Mark beraubt. Die Räuber entflohen auf Fahrrädern. Der Vorgang scheint etwas dunkel zu sein. Die Kassenboten trugen Revolver, von denen sie aber erst Gebrauch machten, als die Maskier­ten davongefahren waren.

Ein 17jähriger Saufmannslehrling unterschlug in seinem Geschäft 2i6 Millionen Mark. Als er nach einigen Tagen verhaftet wurde, hatte er noch 75 000 Mark. Das übrige hatte er verbraucht.

Ein Dienstmädchen wurde in Berlin verhaftet, das der Sängerin Kemp Juwelen im Wert von vielen Millionen ge­stohlen hotte. Die Juwelen sind verloren, da sie das diebische Mädchen an einen ausländischen Händler um ein Spotlgeld verkauft hat.

Die Gans als Goldfmdec. Die Frau eines Farmers in Invermere in Britisch-Kolumbien fand neulich im Kropf einer von ihr geschlachteten Gans Feingold im Wert von 5 Pfund Sterling. Als dies bekannt wurde, bemächtigte sich der ganzen Gegend ein Goldfieber und selbst von weit her kamen Abenteurer und Spekulanten zugereist, die in den Flüssen und Bächen jener Gegend das Schürfrecht erwerben oder sonstwie die Aufregung geschäftlich ausbruten wollen,

Woher stammt der Name Fibel? Die Fibel, das ABC- Buch für Anfänger, ist uns allen aus unserer frühesten Schulzeit her wohlbekannt, aber der Name dieses nützlicher, Büchleins ist schwer zu erklären. In einem kleinen Roman, demLeben Fibels", erzählt Jean Paul von einer sächsischen Nogslftellersamilie namens Fibel. Einer aus diesem Ge­schlecht war es, der das damals im Gebrauch befindliche ABC-Buch auf Anregung eines Pfarrers verbesserte und als Neues ABE-Buch von Fibel" herausgab. Der Eigenname dieses viclverbreiteten Büchleins wurde dann bald zum Gat­tungsnamen, wie ja auch heute noch gerade Schulbücher meistens kurzweg mit dem Namen des Verfassers genannt werden. Inlieber Land und Meer" wird aber daraus hin- gewiesen, daß es auch noch eine andere Ableitung des Wortes gibt. Die Fibel soll nämlich von Bibel Herkommen und eine Verballhornung dieses Wortes sein. Die Fibel enthielt nämlich in früherer Zeit hauptsächlich biblischen Lese­stoff und war eine kleine Bibel, die wohl Kinder zuerst fcllsch- lich alsFibel" ausgesprochen haben mögen.

Handelsnachr ichten

Dollarkurs am 5. März 22 824.40 (22 8519V).

1 Pfund Sterling 106 732., 100 holl, Gulden 807 251,. 100 Schw. Franken 424935., 100 franz. Franken 138 153, 100 belg. Franken 120 697., 100 ikal. Lire 108 927.. 100 ösierr. Kronen 31.92, 100 tschcch. Kronen 674.31, 100 polnische Mark 50..

Der Wert von 1000 Mark in Pfennigen am 3. März: Holland 19, Belgien 67, Dänemark 26, Schweden 19, Italien 74, London 19, Neuyork 18, Paris 59, Schweiz 19, Spanien 23.

Die Eoldanleihe. Die Zeichnungsfrist, auf die Goldanleihe soll am 12. März beginnen und bis Mitte April laufen. Es werden Schahanweisungen ausgegeben m Stücken zu 5, 10, 20, 50 und 100 Dollar zum Kurs von 100 Prozent. Stücke zu einem Dollar werden nicht ausgegeben. Die Rückzahlung erfolgt nach drei Jahren zum Kurs von 120 Prozent. Als einzahlungsfähige Devisen sind zu­gelassen: neben Dollars, Pfund Sterling, holländische Gulden, Schweiz« Franken, nordisch« Kronen, spanisch« Peseten, argenkl-

Nische Pesos und japanische Ben. Die Rückzahlung erfolgt in Dol- lardeotsen: aber das Reich hak auch die Möglichkeit, die Rück­zahlungen in Gold zu leisten, und zwar in einem bestimmten Grammgewicht Gold für jeden Dollar.

Der Goldankaufspreis bleibt vorläufig unverändert 85 000 «tt für ein Zwanzig- und 42 500 Mark für ein Zehnmarkstück. Silber- münzen der 1500fache Betrag des Rennwerkes.

Vom Geldmarkt. Zinsfuß auf Schahwechsel 9 bis 10 Prozent, gegen Wertpapiere 13 Prozent. Nachfrage noch immer groß.

Weizenmehlpreis der Südd. Mühlenvereinigung am 5. MÄvß- 175 000 Mark (unverändert) für 100 Kilo.

Stall rter Börse, 5. März. Der welkere Bormarsch der fran­zösischen Truppen in Süddeulschland und die verworrene politisch« Lage im allgemeinen beeinflußten die Börse heute recht ungünstig. Im Gegensatz zu den vorhergegangenen Börsenkagen war heut« reichlich Material vorhanden, indem zahlreich« Berkaufsaufkräg« Vorlagen, wogegen die Kauflust sehr gering war. Die Folge waren Kursermäßigungen auf der ganzen Linie, welche zum Teil beträcht­lichen llmfang angenommen haben. Man bleibt bis zum Schluß schwach. Bankaktien: Hypothekenbank 4000, Notenbank 20 000 (18 000), Bereinsbank 6000. Brauereiakktien:- linger 5 500, Rettenmeyer 18 500, Pfauen 11000, Ravensburg 4000 (3800), Hohenzollern 22 500, Wulle 10 000 (9000). Me.-.

kallakkien: Feinmechanik 109 000 (114 000), Hohner 55 004, Iunghans 16 000 (19 000), Mekailwaren 23 000 (29 OVO). M»- s ch i n e n w e r t e: Daimler 9500 (12 ltOO), Laupheimer 56 000, Etz» lingen 15 000 (18 000), Hetzer 20 000 (19 000), Neckarsulmer IS Süll (18 500). Spinnereiwerte: llnterhausen 30 000, Erlangen 21000, Kolb-Schüle 19 000 (22 250), Bietigheim 70 000 (65 000), Kuchen 27 000 (20 000), Filz SO 000 (35 000), Eßlingen S4SR (38 000), Kattun 80 000; Leinenindustrie 43 500 (45 000). Son­st i g e M e r t e: Anilin 80 000 (36 000), Heidelberger Zement 15 OOS (21 000), Köln-Rottweil 24 000 (31000), Krumm 8000 (9000), Sal»- werk Heilbronn 85 000, Stuttgarter Zucker 14 000 (16 000), Mann­heimer O«l 30 000, Ziegelwerke 25 000 (30 OVO).

Mürkt. Vereinsbank.

Stuttgarter Produktenbörse, 5. März. Rener württ. Weizen (Preise in 100V ^t): 16V110, neue württ. Sommergerste 8085, Hafer 5065, Weizenmehl 0 180ILO, Brotmehl 165175, Klei« 5055, Heu 4042, Stroh (drahkgeprchk) 4042.

Mannheimer Produktenbörse vom 5. März. Die Produkten­börse zeigte keine ausgesprochene Haltung. Die Umsätze blieben ge­ring. Verlangt wurde bahnfrei Mannheim für die 100 Kilo (alles in 1000 Mark): Weizen 105108, Roggen 9095, Gerste 92100, Safer inländ. 60-85, ausländ. 100110, Mais 110, Wiesenheu 48 bis 47, Luzerne Kleeheu 50, Preßstroh 4042, gebundenes Stroh

38 bis 40.

Märkte

Mannheimer Schlachtvieh- und Pferdemarkt vom 5. März. Zum Viehmarkt waren zugeführt und wurden die 50 Kilo Lebendgewicht gehandelt (alles in 1000 °4t): 58 Ochsen 16V230, 88 Bullen 160 bis 230, 383 Kühe und Rinder 110265, 302 Kälber 230270,1060 Schweine 250290. Die Haltung mit Großvieh war mittelmäßig, in Kälbern und Schweinen lebhaft. Der Markt wmde geräumt. Zum Pferdemarkk waren zugeführt und das Stück gehandelt: 10 Wagenpferde 1.4 bis 4.5 Milt. Mk., 103 Arbeitspferde 1.5 bis 5 Millionen Mark und 350 Schlachtpferde 0.31 Mill. Mark. Der Handel verlief in allen drei Gattungen mittelmäßig.

Donaueschingen, 3. März. Auf dem hiesigen Biehmarkt wurden bezahlt für Ochsen 1.5 bis 5 Millionen Mark, für Kühe 12 Mil- lionen, Kälber 1.2 bis 2.5 Millionen, Stiere 500 000 -4l bis 1 Mil­lion, Rinder 350 000700000 -K, Läufer 250 000 bis 400 000 das Paar, für Ferkel 100 000 bis 220 000 °4l.

Entringen OA. Herrenberg, 5. März. Bei dem ick Watdtell Winterhalde und Schweinshag abgehaltenen HolzverKauf wurden Flächenlose, geschätzt zu 150 Wellen, bis zu 336000 -4i gesteigert.

Balingen» 5. März. Dem Schweinemarkt waren zage- führt 150 Stück Milchschweine. Der Handel war schleppend, aber alles wurde verkauft. Der Preis für 1 Stück betrug 70 000 bis 120 000 Mark.

Ravensburg, 5. März. Pferdemarkk. Zufuhr: etwa 100 Stück. Preise zwischen 2.5 und 25 Millionen Mark. Fohlen 2 bis 2.5 Millionen Mark.

Vfullendors, 3. März. Aus dem Viehmarkt wurden für Arbeitspferde 17 Millionen, für Schlachtpferde 300 000 bis 350 000 -4t und für Fohlen 1,46 Millionen bezahlt. Auf entsprechender Höhe standen die Preis« für Rindvieh und Ferkel. , 4 «^

Wetterbericht

Druckstörungen beherrschen andauernd di« Wetterlage in Süd­deutschland. Nördliche Winde drücken die Temperatur herunter. Am Mittwoch und Donnerstag ist daher naßkaltes Wetter zu er­warten.

M Entwicklung in der Goldschmiedekunst

Ein Rückblick auf die letzten Jahrzehnte der Entwicklung im Goldschmiedegewerbe bietet leider ein trostloses Bild gei­stiger Verarmung auf dem Gebiet echter und wahrer, d. h. schöpferischer Kunst. Von der Ueberlieferung der mittelalter­lichen Schmuckschöpsungen, welche in den Werken erster deut­scher (Münchner, Nürnberger) Meister lebendig war, sind im letzten Jahrhundert nur ganz spärliche Reste übrig geblieben. Der Glanz derkünstlerischen Kultur", der von Paris aus­ging, überflutete auch Deutschland und ließ hier einKunst­gewerbe" und eineKunstindustrie" aufkommen, die weder mit Kunst nocy Qualität etwas gemein hatten. Der ausschlaa- gebende Wert wurde darauf gelegt, den Weltmarkt mit bil­liger Ware zu überschwemmen; die Schlote rauchten, Fabri­ken und Industrien erstanden neu. Man stellte sich auf di« Masfenerzeugung ohne Rücksicht auf die Güte der Erzeugnisse ein. Und das in einer Zeit, in der man durch Neugründung von Akademien und Schulen ber hohen Kunst immer neue Tempel baute. Auf die Industrie sah diese hohe Kunst jedoch infolge deren einseitiger Einstellung herab, und das Kunst- Handwerk nahm sie nicht für voll.

So kam es, daß das in früheren Jahrhunderten so be­deutsame Goldschmiedehandwerk zur Seite gestellt durch Im dustrie, Händlerschaft und Publikum ein kümmerliches Dasein fristete. Die Produktion an Juwelen und Gold-Waren" wurde dem Zeitgeist insofern angepaßt, als man es sich be­sonders angelegen sein ließ,reale" Werte zu schaffen. Der große Stein herrschte vor, und zwar nicht aus Freude am Schmuck, sondern aus Freude am Geldwert. Die Produktion stellte sich auf die Vermittlung von Kapitalwerten ein. Aller­dings wurde die Faßarbeit bis zur höchsten Bollendung in technischer und geschmacklicher Beziehung gesteigert unter steter Anlehnung an die Vorbilder französischer Juwelier­kunst. Eine Generation tüchtiger Fässer wuchs heran. Ihnen zur Seite standen die Goldarbeiter der moder­nen Schule, deren Hauptleistung in der Platinbsarbeitung und der geschickten Borbereitungsarbeit für die Fassung be­stand. Es ist erklärlich, daß demgegenüber die Metall­bear b e i t u n g des Golds in den Hintergrund trat ind die künstleriscbe Verwertung desselben mangels geeigneter Kräfte und aus der Verständnislosigkeit der Zeit für sie nach und. nach schwand.

Das ist bis in die Anfangsjahre dieses Jahrhunderts so geblieben, bis die durch die Tätigkeit des Werkbunds charak­terisierten Bestrebungen einsetzten, die auf Förderung des Qualitätsgedankens hinaueliefen. Seitdem geht die Entwick­lung stetig vorwärts. Nord blüht die alte Meistertechwk de?