solcher Art hängt di'effaprmksche Regierung mehr und mehr oom Christentum ab." Noch weiter geht das Urteil eines japanischen Arztes Dr. Natsuo, der selbst Buddhist, aber mit einer Christin verheiratet ist und gegenüber Missionsdirektor Dr. Witte in Berlin ausgesprochen bat: „Di? einzige Religion, die für die Zukunft Japans in Betracht kommt, ist das Christentum."
Durchhalten ist das Gebot der Stunde
k. Nach Meldung aus Paris fängt man in der franz. Kammer an, mit der Ruhraktion unzufrieden zu werden. Der „Figaro" klagt über die Riesenkosten, die sie verschlinge: denn zu den gewaltigen Ausgaben für die Besatzung müsse man den Verlust hinzurechnen, der durch das Aufhören der deutschen Sachlieferungen und die dadurch verursachte Schädigung der französischen Industrie herbeigeführt werde. Dabei häufen Ich die von Frankreich an England und an die Vereinigten Staaten von Amerika geschuldeten Zinsenbeträge immer mehr an und in England macht sich eine gewisse Unruhe bemerkbar wegen drohender Verluste für den englischen Geldbeutel. So schreibt Lloyd George in seinem letzten Artikel im „Daily Chronicle": „Poincar« erklärt, Frankreich habe nicht die Absicht, seine Schulden zu zahlen, so lange es nicht seinen Entschädigungsanteil von Deutschland erlangt habe. Das bedeutet, daß Frankreich überhaupt nicht die Absicht hat, seine Schulden zu zahlen. England muß daher jetzt auf einer Regelung mit denjenigen bestehen, in deren Interesse es die Schulden aus sich genommen habe, d. h. der Franzosen."
Zu den finanziellen Schwierigkeiten Frankreichs werden sich bald Schwierigkeiten in Heeresangelegenheiten gesellen: der Tag rückt nämlich heran, an dem ein Teil der Jahresklasse 1621 entlassen werden müßte. Nun ist aber, wie der „Figaro" ausführt, bei den augenblicklichen Zuständen in den alt- und neubesetzten Gebieten diese Entlassung undenkbar. Das wird die Fahnenflucht vermehren, die schon jetzt zahlreich vorkommt. Erst in einer der vergangenen Wochen sind in Speyer wieder 41 Deserteure gefesselt durch die Stadt abgeführt worden.
Auf die Tapferkeit der glorreichen französischen Armee im neubesetzten Gebiet wirft ein grelles Licht der folgende Vorfall: In der Nacht vom Donnerstag auf Freitag machte sich ein Junge in Speyer den Scherz, einen „Frosch" genannten harmlosen Feuerwerkskörper dem vor dem französischen Hauptquartier stehenden Militärposten vor die Füße zu werfen. Die Zündschnur knisterte leise, ohne daß eine Explosion erfolgte. Das Knistern aber genügte, daß der Posten, von Panik ergriffen, sein Gewehr zu Boden fallen ließ und in das Gebäude flüchtete.
Am nächsten Morgen brachte die Zeitung einen von der französischen Besatzungsbehörd« verfaßten Bericht über ein „Funkenattentat auf das französische Hauptquartier!"
Die „Allgem. Deutsche Ztg." bringt folgende kleine Er- zählung: „In der Nähe der Zeche Dahlbusch steht ein französischer Posten. Da es ihnen in ungeheizten Räumen zu kalt rst, besorgen sich zwei Franzmänner Schiebkarren und holen vom Zechenplatz Kohlen. Ein altes Mütterchen sieht dies uni» sagt in unverfälschtem Essener Platt: „Jungs, Jungs, do hefst ower en schwor Stücksken Arbeit, wenn Ihr die Reparations- kohley mst de Schufkar no Frankreich fahren wollt!"
Lokales.
Wild bad, 5. März 1923
Bürgerversammlung. Gestern fand abermals eine Bürgerversammlung des Bürgervereins statt. Nachdem
der Vorsitzende Herr Karl Schmid die Versammlung eröffnet hatte, gab er bekannt, daß für heute eigentlich nur eine Ausschußsitzung des Bürgerveceins vorgesehen war und nur durch ein Versehen zu einer Mitgliederversammlung aufgerufen worden sei. Aus -diesem Grunde seien auch verschiedene Punkte noch nicht spruchreif. Ms erster Punkt der Tagesordnung wurde über die Konstituierung des Vereins gesprochen, wobei die Statuten, auf deren sich der Verein aufbauen sollte, verlesen wurden. Durch eine Abstimmung über die vorläufig aufgestellten, Statuten, denen Ergänzungen je nach Notwendigkeit hinzugefügt werden sollten, wurden dieselben angenommen und war der Verein somit gebildet. Die Wahlen jedoch wurden, weil es zuvor nicht bekannt gemacht war, für die nächste Versammlung zurückgestellt. Hierauf gab Heer Karl Schmid seine Ansicht bekannt über eine Regelung des Bürgernutzens, die Anklang von der Versammlung gefunden hatte. Es wurde beschlossen, daß der vorlänsn in seinem Amt verbleibende Ausschuß einer Kommission des Gemeinderats die Wünsche in der Bücgernutzungs- frage unterbreiten soll. Zinn Punkt „Verschiedenes" bemerkte der Vorsitzende daß nunmehr Wünsche aus dec Versammlung geäußert werden mögen in nur sachlicher Weise die keinen persönlichen Charakter haben. -Zu der onaekündigteu Mehlabgabe wurde wiederholt aus der Versammlung heraus an den Ausschuß das Ersuchen gerichtet, dahingehend vorstellig zu werden, daß dasselbe auf 2 bezw. 3 mal abgegeben werden soll um ärmeren Personen oder kinderreichen Familien auch die Möglichkeit zu geben: sich das ganze Quantum beschaffen zu können. Neben anderen Tagesfragen wurde noch über die von der Stadt' eingeschlagene Art der Veröffentlichung der städtischen Bekanntmachungen an den Plakatsäulen gesprochen, wobei Redner von en'legenen Stadtteilen und Parzellen über die sich für sie ergebenden Nachteile äußerten. Mit einem Dank an die Anwesenden und einer Aufforderung an der nächster Bürgeroersammlung sich zahlreicher zu beteiligen, schloß alsdann dec 2. Vorsitzende die Versammlung.
Dlaumohnsaakgu!. Auf Anregung des Württ. Oelmuller« uerÄands hat die Landwirtschaftskammer die Prüfung und Züchtung bewährter Oelsaaten in Hohenheim veranlaßt. Zchon iin Vorjahr konnte eine kleinere Menge der Blaunohnsaat verteilt werden, die sehr günstige Ergebnisse gehabt hat. Heuer -steht eine erheblich größere Menge zur Verfügung, die die Mahnbauenden von Mitgliedern des -el- nüllerverbands beziehen können. Der Saatgutwechsel verdient die volle Beachtung seitens des Landwirts.
Die Teuerungszulagen der Gemeinderatsmikglieder zum 'kaggeld für die außerhalb der Sitzungen liegenden Dienst-- Verrichtungen werden ab 1. Februar in den großen Städten Württembergs auf 8885 Mark (mit dem Taggeld zusammen 8960 Mk.), in den mittleren aus 8590 (8600), in den übrigen Gemeinden aus 8243 Mark (8250) festgesetzt.
Vmyemuye Fremdenbesleusrrrng. Die Fremdensteuer soll, wie verlautet, im ganzen Reich künftig einheitlich gehandhabt werden. Diesbezügliche Verhandlungen zwischen den Reichsund Landesbehörden finden derzeit in Bamberg statt.
llebervorteilungen bei Gesprächen an Privatfernsprechern. Von amtlicher Seite wurde die Gebühr für Benützung der Fernsprecher zu Gesprächen im Ortsbezirk auf 30 -K sestgelegt. Eine Gesprächsdauer wurde nicht festgesetzt. Trotzdem glauben Telephoninhaber von Personen, die zu privaten Zwecken ihren Fernsprecher benützen, bei länger als drei Minuten
Spenden snr die MWnder
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sind weiter eingegangen:
Stadt-Apotheke: Ungen. 50(P Gasverwalter Güthler 1000, Ungen. 1000, Ungen. 500, Stadtpfarrer Fischer 2000, Frau Kiechle 200, Ungen. 500.
Wildbader Tagblatt: Wilhelm Bolz 1000, Ungenannt 300, Alb. Schmid, Bauarb. 1000, Ungenannt 1000, F. B. 3000, W. R. 2000.
Apotheke zusammen . . . 622 220 Mk. TagbI..Geschäftsstelle . . 357 503 Mk.
insgesamt. .
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verloren gegangen.
Abzugeben gegen Belohnung in der Lagblattgeschäfts- stelle. . *
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kann gekauft werden und es werden die Mitglieder gebeten, ihren Bedarf bis spätestens morgen Dienstag abend' bei Kassier Hartmann anzugeben. Gerste kostet 550 Mk., Weizen 600 Mk. das Pfund. Es kann jedes Quantum bestellt werden, die Abgabe des Futters erfolgt jedoch nur. gegen sofortige Bezahlung.
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säuernden Gesprochen doppelte oder dreifache Gebühren sr-i heben zu können. Dagegen ist zwar das Postamt machtlos, kkT mcht aber die öffentliche Moral, die dieses Gebühren verurteilt. V Die Baumwollfracht. Gegenüber der Mitteilung des E'
ltausfchuß des
- Reichsoerkehrsministers Gröner im Haushcll Reichstags, die Frachtkosten für Baumwolle Habs sich nur um das 6819fache der Vorkriegszeit erhöht, stellt der Verein Süddeutscher Baumwoll-Jndustrieller fest, daß Baumwolle früher nach Ausnahmetarif 8 14 verfrachtet wurde, und diesem Tarif gegenüber ergibt sich jetzt eine Frachtverteuerung für Augsburg um das 12 610fache, für Kempten um dar 13 144fache, für Reutlingen um das 11 öObfache, für das süd- liche Baden um das 12 354fache. — Kein Wunder, daß Vaum- wollwaren um-rkchwinglich teuer geworden sind.
Verkehrssache. Von Montag, 5. März, cm fällt-bis aus weiteres Zug 110 Böblingen an 12.14, Schönaich an 12.36DM aus, und verkehrt Zug 113 Schönaich ab l.15, Böblingen 1.39 nur noch Samstags. ' ^
Die Fische werben billiger) Aus Berlin wird berichtet:
Wie die Organisation des Berliner Mschgroßhcmdels mitteilt, sei nach der letzten Frostperiode und dem unruhigen Wetter in der Nord- und Ostsee mit dem Eintritt der jetzigen milderen Witterung mit größeren Fischfängen zu rechnen.
Die schon in diesen Tagen billigeren grünen Heringe werden besonders in dieser Woche durch gute Fänge an Seelachs» Kabeljau, Merlan usw. Mt ergänzt, und da die Fffchpreise zurückgegangen seien, solle di« Bevölkerung bei den noch «inner sehr hohen Fleschpreisen sich mehr der Fischnahrung zuwenden. Der Fisch fei zur jetzigen Jahreszeit besonders gut und komm« bei der immerhin noch kühlen Witterung! auch in bester Qualität an den Markt. -
Der Hort am Rhein D
(Melodie: „Das Herz am Rhein' v. Müh. Hill, Frankfurt a. M.) ^
1. Es liegt von alters ein Hort im Rhein Gezaubert von Gold und von Edelstein.
Wir wollen ihn beben aus tiefem Grund,
Daß weithin er strahle in dunkler Stund,
Daß sicher uns sübre sein lichter Scbein : Zu Freiheit und Frieden: der Hort im Rhein! k
2. Es liegt eine Krone iwftdeutschen Rhein,
Gezaubert von Gold und von Edelstein. ' - Wir wollen sie heben aus tiefem Grund Und schwören aufs neue den Trsuebund Dem Führer des Volkes, dem Retter aus Pein.
: Dem siegreichen Helden, dem Helden am Rhein! t
3. Und drohet auch finsterer Feind« Macht,
Wir schreiten doch mutig durch dunkle Nacht. '
Wir büßten genug schon unsere Schuld,
Nun brechen die Ketten, nun reißt die Geduld?
Wir fürchten nicht Not und nicht Kerker und To8k : Es führt uns zu Freiheit und Recht unser Gottl
. G. Rümektv, .
Wetterbericht
Die SMilngZreihe ist noch nicht abgeschlossen. Reu« DepM flonen aus dem Atlantischen Ozean werden am Dienstag AM wsWg trübes und regnerisches, aber ziemlich müdes IFetter ou» msaMn. ^ . .
Zeichnet für ks Kutsche Dslksspser!
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