Einspruch gegen die Presseekwürguug
Berlin, 4. März. Im Auftrag der Rsichsregierung hat der Reichskounnissar für die besetzten Gebiete, Fürst Hatz- seld-Wildenburg, gegen die Unterdrückung der deutschen Zeitungen in den besetzten Gebieten (bereits über 10V) entschiedenen Einspruch erhoben.
- erbot der Beförderung von Ausfuhrgütern Ahns Reichs
erlaubnis
Berlin, 4. März. Das Reichsverkehrsmimsterium hat die Beförderung von Gütern, deren Ein- oder Ausfuhr nur auf die Genehmigung der feindlichen Behörden gegründet ist, verboten.
. Ablehnung der feindlichen Geldnöten
Berlin, 4. März. Die Berliner Banken haben beschlossen, fremden Personen keine französischen und belgischen Noten mehr einzulösen oder für irgendwelche Geschäfte darauf in Borschuß zu treten. Die übrigen Banken Deutschlands dürsten sich der bedeutsamen Abwehrmaßrege! anschließen.
— Zur Hebung des Frankenkurses trägt diese Aechtung jedenfalls nicht bei.
Französische Lügenhetze
Berlin, 4. März. Zu den offensichtlich vom französischen Propagandadienst verbreiteten Märchen über deutsch-russische Kriegsvorbereitungen gehört folgendes, in der Schweiz verbreitete, angeblich aus London stammende Telegramm: „Einer Meldung aus Reval zufolge soll sich Marschall Mackensen gegenwärtig in Moskau befinden, wo er ein Heer organisiert, das zum größten Teil aus ehew Aigen deutschen und österreichischen Kriegsgefangenen besteht." —' Hierzu ist festzustcllen, daß sich Generalfeidmarschall v. Mackensen seit dem Frühjahr 1920 in Falkenwalde, Bezirk Stettin, befindet, dort in völliger Zurückgezogenheit lebt und seit dieser Zeit Deutschland niemals verlassen 'mt. Die plumpen französischen Erfindungen sind nicht geeignet, die Aufmerksamkeit von den Ausschreitungen der Franzosen im Ruhrgebiet abzulenken.
Für die besetzten Gebiete
Berlin, 4. März. Nach der „Voss. Ztg." hat sich eine große Zahl Esthländer bereit erklärt, unterernährte Ferienlinder aus Deutschland aufzunehmen. — Nach dem „Tageblatt" soll der tschechoslowakische Minister des Äußern den deutschen Abgeordneten in Prag versprochen haben, daß 4500 reichsdeutsche Kinder in Böhmen ausgenommen werden dürfen.
Neue Nachrichten
Das Goldanleihegesetz angenommen
Berlin, 4. März. Der Reichstag hat das Goldanleihegesetz in zweiter und dritter Lesung angenommen.
Das Verfahren gegen Oehme
Berlin. 4. März. Die polizeiliche Untersuchung gegen den Herausgeber des „Deta", Walter Oehme, sind abgeschlossen. Die Akten wurden dem Reichsgericht zur Einleitung des Strafverfahrens wegen Hochverrats übergeben.
Die Vermögensauseinandersehung mit dem bayerischen Königshaus
München, 4. März. Der Haushaltausschüh des Landtags hat die Regierungsvorlage über die vermögenrechtliche Auseinandersetzung mit dem bayerischen Königshaus mit allen gegen die sozialistischen Stimmen angenommen.
Polen rüstet
Warschau, 4. März. Die polnische Regierung ruft die Reservejahrgänge 1883/99 zu einer zweimonatigen Uebung zu den Waffen.
Amerikas Warnung an Poincare
London, 4. März. Laut „Daily Telegraph", Poincarö sei auf seine geheimen Bemühungen, einen Block der Festlandstaaten gegen England zusammenzubringen, von amerikanischer Seite deutlich zu verstehen gegeben worden, die Bereinigten Staaten würden einem derartigen Unternehmen gegenüber, das sich gegen England richte, nicht gleichgültig bleiben.
Württemberg
Der Besuch des Reichskanzlers in Stuttgart
Von zuständiger Seite wird mitgeteilt: Der Herr Reichskanzler Dr. Cuno trifft am Dienstag, den 6. März, mittags 12 Uhr 44 Min. zum Besuch der Württembergischen Stauts- regierung in Stuttgart ein. Sofort nach der Ankunft wird eine Besprechung im Staatsministerium stattfinden, der sich ein Empfang der Pressevertreter anschsießen wird. Hierauf wird der Herr Reichskanzler dem Präsidum des Landtags einen Besuch abstatten. Nach einem Frühstück in engstem Kreise bei dem Staatspräsidenten Dr. Hieber wird der Reichskanzler den Oberbürgermeister besuchen. Auf 5 Uhr werden die Staatsregierung und die Stadt Stuttgart die Vertreter des Landtags und der Stadtverwaltung, der Industrie und des Handels, der Arbeiter und Angestellten, der Landwirtschaft, des Handwerks, der Beamtenschaft, der Presse, der Wissenschaft und Kunst sowie der staatlichen und kirchlichen Behörden zu einem geselligen Zusammensein mit dem Reichskanzler in den Handelshof einladen. Abends 8 Uhr 17 wird der Reichskanzler sich'' nach Berlin zurückbegeben.
Stuttgart, 3. März. Verlängerte Dienstzeit. Der Gemeinderat hat in seiner nichtöffentlichen Sitzung die Dienstzeit des Bürgermeisters Dr. Sigloch um weitere 10 Jahre verlängert.
Stuttgart, 3. März. L ö ch n e r st i f tu n g. Der Gesamtvorstand des württ. Lehrervereins hat beschlossen, zum bleibenden Gedenken an den verstorbenen Oberlehrer und Landtagsabgeordneten Löchner, dem langjährigen Vorsitzenden des Vereins, eine Löchner-Stiftung ins Leben zu rufen. Aus der Stiftung sollen Unterstützungen für die Ausbildung begabter Kinder von Lehrern und Lehrerwitwen gereicht werden; in erster Linie sollen solche Kinder bedacht werden, die sich dem Lehrerberuf widmen wollen.
Drokpreiserhöhung. Trotz der amtlichen Benachrichtigung, daß der Preis für Markenbrot nicht erhöht werden solle, hat die Verteuerung des Kohlen- und Strompreises, des Salzes, der Hefe, der Frachten und Löhne eine neue Erhöhung des Markenbrotpreises nötig gemacht. Das 930 Grammbrot kostet vom 6. März an 380 A( (bisher 325 A(), kas Markenbrotmebl 18S Al.
yeMronn. 3. März. Einstellung des Straßenbahnbetriebs. Nach längeren Verhandlungen ist endgültig entschieden worden, daß die Straßenbahn vom Sonntag den 4. Mürz ab in Heilbronn eingestellt wird. Aufrecht erhalten wird nur noch aus Kosten der Gemeinde Sontheim die Teilstrecke Sontheim-Südbahnhof.
Von der Tauber, 3. März. Hochverräter. Wie die „Tauberzeitung" berichtet, laufen gegenwärtig junge männliche Kreaturen der Franzosen in unserer Gegend herum, die Eier für die Franzosen einkaufen. In einer einsamen Mühle waren zwei junge Burschen, die für Eier hohe und höchste Preise boten und dann frech erklärten, sie kaufen Eier für die schwarzen und weißen Franzosen und machen gute Geschäfte dabei. Für diese verlotterten Burschen sollte keine Bäuerin ein Ei haben.
Gmünd, 2. März. Der Goldwarendiebstahl aufgeklärt. Den umfassenden Nachforschungen der Kriminalpolizei Stuttgart ist es gelungen, den Verlust des am 22. Februar in einem Zug Gmünd—Stuttgart einer hiesigen Goldwarenfabrik abhanden gekommenen Pakets, enthaltend Goldwaren im Gesamtwert von 25 Mill. Mk., aufzuklären. Das Paket wurde durch den jugendlichen Ueberbringer versehentlich im Zuge stehen gelassen und von den Findern unterschlagen. Als die Täter sind ermittelt und festgenommen.- Der 56 Jahre alte Haussierer Jakob Frank von Großbottwar, der 52 Jahre alte Hausierer Ernst Frank von Miedelsbach, OA. Schorndorf, und der 40 Jahre alte Metzger Friedrich Weiräter von Schorndorf, die den größten Teil der Goldwaren durch den 49 Jahre alten Maler Franz Köhler von Stuttgart für den Schleuderpreis von 1 Million Mark an einem Stuttgarter Architekten absetzen ließen. Die Goldwaren sind restlos beigebracht.
Stoedlen (Ellwangen), 4. März. B u b e n st r e i ch. Zwei junge Burschen stellten in einem hiesigen Hause zwilchen der 'Stromleitung und der Türklinke eine Verbindung her, um Eintretende, die die Türklinke in die Hand nehmen, zu erschrecken. Als die 18jährige Briefträgerin Theresia Erhardt das Haus betreten wollte und die Türklinke anfaßte, sank sie sofort tot nieder.
Biberach a. R., 3. März. FreiaktienderVollmer- werke. Das Geschäftsjahr 1922 der Vollmerwerke, Maschinenfabrik A.-G. weist einen BA-ebsüberschuß von 49 372 646 -R auf. Nach Abzug der ' iebsunkosten und Handlungsunkosten sowie nach Äbschre mg der sämtlichen Werksanlagen verbleibt ein Reingewinn von 19 930162 Al bei einem Grundkapital von 7 Millionen Mark. Der Aufsichtsrat hat beschlossen, der für den 27. März einzuberusenden H.-V. die Ausschüttung eines Anteils von 40 Prozent, sowie die Gewährung einer Freiaktie in Vorschlag zu bringen in der Weise, daß auf vier alte Aktien eine Freiaktie gewährt wird.
Frachtermäßigung für Kartoffeln. Der Reichsverkehrs- minister hat die bereits zum 1. Januar 1923 gewährte Frachtermäßigung für frische Kartoffeln zur Volksernährung von 60 v. H. bei Wagenladungen und 50 v. H. bei Stückgut inzwischen so erhöht, daß für Wagenladungen nur noch 20 v. H., für Stückgut nur noch 25 v- H. der regelrechten Fracht erhoben werden- ' '
Die Wichtigkeit der Nase
Die meisten Menschen glauben, daß die Nase nur zum Riechen da ei, während sie in Wahrheit von ganz besonderer Wichtigkeit ür unsere Atmungist. Gewiß kann der Mensch, wenn die Nase verlegt ist, auch durch den Mund atmen, aber eine dauernde Entbehrung oder Einschränkung der Nasen-. atmung führt zu einer Reihe von Störungen wegen des Ausfalls der Vorteile, die die Leitung der Atmungsluft durch die Nase gibt.
Es muß schon ohne weiteres auffallen, wie kunstreich die Nase im Innern gebaut ist. Die gewundenen Nasengänge, die Schleimhaut, die Buchtungen usw., alles dient zu einer Veränderung der physikalischen Beschaffenheit der Einatmungsluft, die durch diese hygienisch besonders zweckmäßige Behandlung vorgewärmt, angefeuchtet und von Staubteilchen befreit wird, da letztere an der feuchten Schleimhaut haften bleiben und zurückgehalten werden. Werden diese Schutzvorrichtungen der Nase ausgeschaltet oder sind sie mangelhaft, so leiden die Luftwege durch die Mundatmung Schaden. Von Nachteil ist daher die Ausatmung von Zigarren- oder Zigarettenrauch durch die Nase, weil dadurch die Schleimhäute gereizt und entzündet werden.
Wie steht es nun bei E r k 8 l tu n y e n, bei einem starken Schnupfen? — Im wachen Zustand fallt die dadurch veran- laßte Mundatmung nicht weiter auf, aber beim Schlafen zeigen sich die Nachteile. Mundhöhle und Schlund trocknen mehr oder weniger aus, und die Trockenheit im Hals nach dem Erwachen ist das Merkmal der verhinderten Nasenatmung Selbstverständlich kann man sich unter solchen Umständen viel leichter Katarrhe zuziehen, und zwar nicht nur der Nase, sondern auch der tiefer gelegenen Atmungswege, nämlich des Kehlkopfes und der Bronchien. Der Husten pflegt immer längere Zeit anzuhalten, als eine einfache Luftröhrenentzündung sonst zu dauern pflegt, und Kinder kommen aus ihren Erkältungen gar nicht heraus. Bei Erwachsenen neigt man wegen der Häufigkeit und Hartnäckigkeit der Katarrhe zu der Annahme schwererer Erkrankunasn. Die verschiedenen Schädlichkeiten, die bei ausreichender Nasenatmuna durch die Nase zurückgehalten werden, wirken bei fehlender Schutzvorrichtung weiter und bringen für die entzündete Schleimhaut immer neue Reize, die die Heilung verzögern. Beim Kehlkopf liegen die Dinge noch schlimmer, denn die Kehlkopfschleimhaut trocknet beim Wegfall der Nasenatmung aus, auf den Stimmlippen bleiben mit dem ausgetrockneten Schleim Staubteilchen haften, und die Folge ist eine stärkere oder schwächere Heiserkeit nach dem Erwachen, die erst schwindet, nachdem die Hindernisse für eine klare Stimme durch Husten oder Räuspern entfernt sind.
Mehr mittelbarer Art ist der Einfluß der verhinderten Nasenatmung auf die äußeren Formen des Brustkorbs. Wenn die durch die verengerten oberen Luftwege eintretende Luft- menge nicht schnell genug den negativen Druck im Innern des Brustkorbs aufhebt, so kommt es zu einer stärkeren Betätigung des Zwerchfells und damit zu einer stärkeren Vorwölbung des Bauchs, während die Lungenpartien weniger aufgebläht werden und dadurch ein geringerer Einfluß auf den Brustkorb ausgeübt wird. Wir sehen dann eine Verbiegung der Wirbelsäule nach vorn, während die Vertiefung der Rippenatmung, wie sie bei einer energischen Nasenatmung eintritt, auch mit einer Geradestreckung der Wirbelsäule einhergeht. Die Behandlung der verschiedenen Störungen ist Sache des Arztes.
Handelsnachrichten
Dollarkurs am 3. März 22 851.90 (22 841 .97) Mark.
Üebtt 3 BiMnr» NÄrmlmtzmk. Rack Michsbaskariirvels
vom 23. Februar st der Notenumlauf in der dritten Februarwoche um 418,7 Milliarden auf 3 Billionen 123^ Milliarden Mark gestiegen. Der lliistauf an Darlehenskassenscheinen ging um 175,7 Million.n auf 12,8 N Arden zurück.
Ausverkauf. Nach den neueren Feststellungen befinden sich 48 deutsche Margarinefadriken im Besitz des holländischen Kapitals.
Preisermäßigung für Ähren. Der Wirkschasksverbanö der Uhrenindustrie setzte die Schlüsselzahl von 3500 auf 3000 und weiter auf 2200 herab. Ein neu eingekaufter einfacher Wecker kostet im Einzelhandel demnach nur noch 21 000 -1t, eine einfache Zmuneruhr 140 000 Al, eine einfache Hausuhr 540 000 Al.
Badischer Weimnarkt. Am Weinmarkt wandte sick daS Interesse der in dieser Woche in Grünstadt adg-haltenen Berste'gernng von 1921er und 22er Weinen zu. die einen sehr lebhaften Verlauf nahm und hohe Preise erbrachte. In Baden ist es etwas ruhiger geworden, doch halten die Produzenten wegen der unsicheren Preisbildung zurück: die Preise schwanken zwischen 90—150 000 At, dt« Ohm von 150 Litern für 1922er, ans der gleichen Grundlage bewegten sich fränkische Weine. Die Ardeiten'in den Weinbergen find vlell-ch bereits ausgenommen worden.
Weizemnehlpreis der Süddeutschen Mühienverelmguno am 3. März 175 00« °1l (180 000) für 100 Kiw.
Allerlei
Operation. Der deutsche Botschafter in Paris Dr. Mayer unterzog sich am Freitag -ri der Universitäts- klinik in München einer schweren Magenoperation. Das Befinden ist gut.
Die Sommerzeit soll auch in Oesterreich wieder ein- gesührt werden.
Die drahtlose Verbindung mit Niederländisch-Jndien
wurde dieser Tage in Kootwijg (Holland) eingerichtet. Empfangsstation ist Malabar (Java). Die Entfernung beträgt 12 000 Kilometer. Die Apparate sind deutsche Arbeit.
Die reiche Bettlerin. Bei einer Frau, die ins Armenhaus inTröbitz (Lausitz) ausgenommen werden sollte, fand man in das Kleid eingenäht 23 Zwanzigmarkstücke und 300 Mark in Silber.
Aus dem Schieberkum. Zwei Händler aus Holland wurden von der Strafkammer in Mannheim wegengroßer Verschiebungen von Fleisch und Butter ins Ausland zu je 1 Jahr Zuchthaus und 2 Millionen Mastk Geldstrafe oer- urteilt.
Dom Frauenftudium in Deutschland. Trotz der ungünstigen Aussichten aller Hähern Berufe ist die Zahl der studierenden Frauen auf eine außerordentliche Höhe angewachsen; von 2000 im Jahr 1912 stieg ihre Zahl 1914 auf 4000, 1918 auf 7100 und neuestens auf 8179. Der ungestüme Zudrang während des Kriegs hat neuerdings einer reiflichen Ueberlegung Platz gemacht, so daß die Studentinnenzahl jetzt anscheinend auf dem Höhepunkt angelangt ist. Auch die Wahl der einzelnen Studienfächer zeigt, daß die Frauenwelt nicht mehr so einseitig wie bisher einzelne Berufe erstrebt, nämlich Medizin und das Lehramt, neuerdings geht der Strom der wissensdurstigen Frauenwelt sehr stark zur Nationalökonomie und damit zu wirtschaftlichen und sozialen Berufen. Aber wie bei den Männern, wird dieses Studienfach auch für die Frauen bald hoffnungslos überfüllt sein. Auch die Rechtswissenschaft und die evangelische Theologie wie Pharmazie und Naturwissenschaft wählen in jüngster Zeit eine beträchtliche Zahl Frauen, freilich, ohne genügend zu bedenken, ob sie in diesen Berufen auch >hr Unterkommen fin-den. Die Besetzung der einzelnen Studienfächer zeigt dies deutlicher. Es studieren: Evangelische Theologie 67 gegen 72 im Sommer 1921, Rechtswissenschaft 501 (371), Medizin 1791 (2013), Zahnheilkunde 322 (319), Philologie, Philosophie, Geschichte 2871 (3009), Naturwissenschaften, Mathematik, Chemie 1096 (1150), Pharmazie 166 (147), Staatswissenschaften (Nationalökonomie und Landwirtschaft) 1365 (1212). Die meisten Frauen studierten letzten Sommer in Berlin, nämlich 1457, dann folgten München mit 948, Freiburg hatte 485, Köln 443, Frankkurt 439, Heidelberg 411, Leipzig und Hamburg je 385, Bonn 377, Marburg 324, Münster 310, Jena 308, Güttingen 294, Breslau 287, Tübingen 242, Königsberg 187, Kiel 176, Würzburg und Halle je 159, Rostock 114, Gießen 113, Greifswald 103, Erlangen 76. Die Technischen Hochschulen sind von 283 Frauen besucht, von denen 182 Naturwissenschaften und Mathematik studieren, Architektur 45. Maschinenbau 12, Elektrotechnik 5, Pharmazie 27, Bmnngenieurwesen .1 und sonstige allgemein bildende Fächer 110.
Die Prägung von Zrveihundertmarkstücken aus Aluminium bis zum Nennbetrag von 60 Milliarden Mark hat die Zustimmung des Reichsrats gesunden.
Keine Briefzensur mehr nach Deutschland. Die Postzensur über Briefsendungen vom Ausland nach Deutschland, besonders über Einschreibbriefe, ist nunmehr endlich aufgehoben worden.
Schwedische Wohltätigkeit. Vom Schwedischen Roten Kreuz sind Geldmittel zur Verfügung gestellt worden, die die Speisung (Mittagessen) von je 300 Kindern in vier Städten ermöglichen. Es werden diesmal Berlin, Köln, Nürnberg und Saarbrücken bedacht werden.
Beim Rettungswerk verunglückt. In stürmischem Wetter fiel bei Melbourne (Australien) ein Schiffsjunge des dänischen Schulschiffs „Sterna" über Bord und ertrank. Sofort wurde ein Rettungsboot abgelassen, aber das Boot kenterte und füns weitere Mann der Besatzung fanden den Tod.
Wegen Verschiebung von 50 Eisenbahnwagen Briketts wurde der Vorsteher der Versandabteilung der Roddergrube in Brühl bei Köln, Trappmann, zu 500 000 Mark Geldstrafe und 9 Monaten Gefängnis verurteilt. Wegen Beihilfe erhielt der Bahnhofsvorsteher Oswald 3 Monate Gefängnis und 50 000 Mark Geldstrafe.
Vahnhofbrand. Im großen Materialraum des von den Franzosen besetzten Hauptbahnhofs in Mainz brach ein Brand aus, der großen Schaden anrichtete.
Meterstreik. Im Norden und Osten von Berlin hat ein Teil der Mieter die am 1. März fällige Miele nicht bezahlt. Die Mietervereine stehen mit der Stadtverwaltung in Verhandlung wegen Ermäßigung der städtischen Abgaben. Sollten die Verhandlungen sich zerschlagen, so würde aus 1. April ein allgemeiner Mieterstreik für Berlin angesagt werd n.
Der Gregorianische Kalender wird in Rußland statt des um 13 Tage rückständigen alten russischen (Julianischcnj Kalenders vom 12. Juni ab eingeführt.
Dic Wucherer an den Pranger. Im Sinn des Notgesetzes werden künftig die Namen dsrjcn'gen. die wegen Preiswuchers verurteilt worden sind, öffentlich bekannt gemacht. Besitzt der Verurteilte ein offenes Ladengeschäft, so ist das Urteil in seinen Geschäftsräumen auszubüngen.
ep. Japan und das Christentum. Me japanis he Regierung hat lm letzten Jahr dem Allg. Coang. Missionsverein ein wertvolles Stück Land geschenkt und feine selbstlose Arbeit ausdrücklich anerkannt. Der japanische Min ü"- des Innern, Dr. Tokonami, hat geäußert, die sozialen Fragen könnten nur gelöst werden durch Menschen, die i>7 selbstloser Hilfsbereitschaft wirken: „Für Männer und Frauen