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lNerzrenrat Ackermann-Heilbronn, Kommerzienrat Anhegger- Lhlingen, Fabrikant Heinrich Blezinger-Stuttgart, Fabrikant vr. Ing. e. h. Robert Bosch-Stuttgart, Fabrikant Robert Aurch-Eßlingen, Fabrikant Konrad Hornschuch-stuttgart, Kommerzienrat Leuze-Stuttgart-Owen, Dr. Adolf Müller, deutscher Gesandter in Bern, Kommerzienrat Dr. Ing. e. h- Paul Reusch-Oberhausen i. Rhld., Direktor Vischer-Bietig- heim, Direktor Emil Waibel-Kuchen und Ingenieur Otto Werner-Stuttgart in dankbarer Anerkennung der tatkräftigen Hilfe, die die Technische Hochschule in so weitgehendem Maße in den Zeiten der Not, im besonderen auch in der Studentenhilfe erfahren durfte, die Würde eines Ehrensenators verliehen.
Stuttgart, 9. April. Erhöhung der Gas- und Strompreise. Die Technische Abteilung des Gemeinderats hat beschlossen, daß vorläufig die bisher geltenden Preise für elektrischen Strom und Gas für den vom 8. ds. Mts. an abgelesenen Verbrauch allgemein um 50 Prozent erhöht werden. Danach stellt sich der Preis für 1 Kubikmeter Gas auf 260 Mk., für 1 Kilowatt nach Tarif für Beleuchtungs- Zwecke auf 560 Mk., nach Tarif 2 zu Kraft,zwecken auf 380 Mk., Jahresgrundtaxe für das installierte KV!/ 81000 Mk-, Preise für die KVVii vom Jahresverbrauch für die ersten 20 000 KV^K -30 »N, für die KV^tt nach dem Wohnungstarif 350
Wieder eine Aleischpreiserhöhung. Die Stuttgarter Metzgerinnung hat mit Wirkung vom 9. ab die Fleischpreise folgendermaßen erhöht: Ochsen- und Rindfleisch 1.: 2900 »il (vor 8 Tagen 2000 »1l), 2.: 2500—2530 (1750—1770), Kuh
fleisch 1.: 1800—1860 (1120—1160), 2.: 1500—1520 (1020 bis 1060) Kalbfleisch 1900 (1810—1880), Schweinefleisch 3100 (wie vor 3 Tagen), Hammelfleisch 2300—2320 (1900 bis 1920) »und Schaffleisch 1800—1900 (1100—1500 -1t) je pro Pfund.
Stuttgart, 9. Febr. (Vorschuß für Angestellte. Zwischen der Vereinigung württ. Arbeitgeberverbände in der Industrie und den Angestelltengewerkschaften wurde die Vereinbarung getroffen, daß den Angestellten in sämtlichen Betrieben Mitte Februar ein Vorschuß in Höhe von 75 Prozent des Ianuareinkommens ausbezahlt wird. Um die rechnerische Durchführung zu erleichtern, wird freigestellt, die Beträge aus runde Summen für die einzelnen Gruppen der Angestellten festzusetzen.
Gmünd, 9. Febr. Silberdieb. Ein Kaufmannslehrling stahl einer hiesigen Silberwarenfabrik Silber im Wert von etwa 1 Millionen Mark. Dieb und Hehler wurden in Haft genommen.
Grafenberg OA. Nürtingen, 9. Febr. FabelhafteGü- terpreise. Für eine Liegenschaft von zirka 206 Ar (ohne Gebäude) wurden hier über 23 Millionen erlöst.
Eemmriaheim, 9. Febr. Ertrunken. Oberhalb der Papierfabrik wollte ein hiesiger Einwohner mit Frau und Kind in einem Nachen über den Neckar sehen. Der Nachen geriet aber ins Wehr und schlug um. Auf die Hilferufs eilten vier Arbeiter mit einem Nachen herbei. Beim Versuch, die Frau ins Schiff zu ziehen, schlug aber der Nachen um und alle fielen ins Wasser. Die Frau und einer der Arbeiter namens Beck, der jung verheiratet ist, fanden den Tod, die übrigen Personen wurden gerettet.
Heilbronn, 8. Febr. Lebensmüde. Eine 35 Jahre alte ledige Arbeitslehrerin stürzte sich in der Karlschule aus dem zweiten Stock. Sie blieb im Schulhof auf dem Steinpflaster tot liegen. Der Grund zur Tat war Nervosität und Schwermut.
Weilen u. d. R„ 9. Febr. Teurer Hauskauf. Das zweistöckige Wohn- und Oekonomiegebäude der verstorbenen Witwe des Jordan Weinmann wurde um 8 960 000 verkauft.
Buchau, 9. Febr. DasGeldaufderStraße. Am Mittwoch kand auf dem hiesigen Rathaus der Verkauf eines Gasthofs statt. Die Verkäuferin zog mit dem Erlös von 7 Millionen Mark von dannen. Unterwegs geriet sie aber mit ihrem Ehemann in Streit. Die 500- und 1000-Mark- scheine flogen vom Wind getrieben während des Kampfes nur so über den Marktplatz, so daß er wie mit Banknoten ge- pflastert erschien. Das Geld wurde wieder zusammengelesen, aber an der Summe fehlten 60 000 Mark.
Friedrichshafen, 9. Febr. Vermißt. Seit Sonntag wird Hilfslehrer Eiselean der hiesigen kath. Volksschule vermißt. Er hatte am Sonntag mit Freunden einen Ausflug nach Wolfzennen bei Eriskirch gemacht, verlor sich aber auf dem Heimweg von ihnen. Er scheint in der Dunkelheit in die hochgehende Schüssen geraten und ertrunken zu sein.
Vom Bodensee, 9. Febr. Das Amerika-Luftschi f s auf der Zeppelinwerft in Friedrichshafen geht seiner Vollendung entgegen. Im Mai werden voraussichtlich die ersten Probefahrten, die auch über die Alpen gehen sollen, vorgenommen werden können. Im Juni wird das Luftschiff nach Berlin gebracht, um in der großen Halle in Staaken die letzte Ausrüstung für die Reise übers Weltmeer Ende Juni zu empfangen. Deutsche Ingenieure und Mechaniker werden das Luftschiff nach Amerika führen, die amerikanische Abnahmekommission reist gastweise mit, die Abnahme erfolgt auf amerikanischem Boden. Die Vereinigten Staaten werden das Luftschiff bar bezahlen, es ist also keine „Entschädigungs"» rüare.
Zepfenhan OA. Rotweil, 9. Febr. Rohe Tat. Ein als friedliebend bekannter Handwerker und Landwirt wurde von einem in der gleichen Gasse wohnenden Bürger überfallen und mit einem Prügel traktiert. Der Wütende hieb aus sein Opfer ein wie auf ein Tier und schlug ihm den linken Arm, Mit dem er sich gegen den Angreifer zu schützen suchte, total ab. Die Frau des Wütenden war bei der rohen Tat, zu der Kinderhändel die Veranlassung gaben, behilflich. Der Mißhandelte, Vater von fünf unversorgten Kindern, ist für lange Zeit arbeitsunfähig.
Schönbronn, OA. Ellwangen, 8. Febr. Gestohlenes Pferd. Dem Gutsbesitzer Viktor Köder wurde nachts aus dem Stall eine 1jährige Stute gestohlen.
Heuchlingen OA. Heidenheim, 9. Febr. Fürs Ruhrgebiet. Zur Einleitung einer allgemeinen Sammlung für die Heimatnot und die Ruhrhilfe berief der Schultheiß eine Vürgerversammlung ein, in der beschlossen wurde, daß jeder, der sich seiner Verpflichtungen entziehe, durch Anschlag am Rathaus bloßgestellt werden soll. Eine sofortige Sammlung in der kleinen Gemeinde ergab 26 Ztr. Getreide und 7900 -1l.
Truchtelfingen OA. Balingen, 9. Febr. In großer Gefahr. Ein vierjähriger Knabe fiel in die angeschwollene Seckach. Sein 5jähriges Brüderlein wollte ihn herausziehen, er wurde aber von den reißenden Wellen ebenfalls ergriffen und fortgeführt. Alfred Hipp und seine Ehefrau kamen auf das Geschrei der Ertrinkenden zu Hilfe und brachten sie glücklich ans Ufer.
Württembergischer Landtag
Der Landtag setzte heute vormittag die Debatte über Kapitel 18 (Landesuniversität) fort. Im Mittelpunkt der Erörterung stand ein Antrag des Zentrums, die außerordentliche katholische Professur für Geschichte in eine ordentliche zu verwandeln und eine katholische Professur für Nbilosophie in Tübingen zu errichten. Für den Antrag wurde von Dr. Baur (Ztr.) geltend gemacht, es sei doch kein Zufall, daß seit hundert Jahren auf die fragliche Professur kein Katholik berufen wurde. Die Frage müsse praktisch im Interesse des Schutzes der Minderheiten gelöst werden. Von gegnerischer Seite wurde ins Feld geführt, daß von einer Freiheit der Wissenschaft nichl mehr gesprochen werden könne, wenn etatsmäßige Professuren auf eine bestimmte Weltanschauung festgelegt werden. Auch Kultminister Dr. Hieber äußerte Bedenken vom Standpunkt der Freiheit der Wissenschaft. Der Kultminister kündigte im übrigen eine Neuregelung der Besoldungsverhältnisse der Universitätsprofessoren sowie der Assistenten an, dankte für die Studentenhilfe, bezeichnete manche äußerlichen Formen des Studentums als nicht mehr zeitgemäß und betonte die Notwendigkeit, die Universität wettbewerbsfähig zu erhalten, damit sie auch künftig ein Kleinod des Landes sei. Der Zentrumsantrag erforderte mehrere namentliche Abstimmungen. Zunächst würde seine Ueberwei- sung an den Finanzausschuß abgelehnt, sodann der Antrag selbst mit 33 (Soz., Komm., Dem.) gegen 18 Stimmen (Ztr., 1 D.V.) bei 28 Enthaltungen (V.B., B.P., 2 D.V.). Die Rechtsparteien erklärten die Stimmenthaltung damit, daß die Möglichkeit näherer Prüfung gefehlt hat. Ein Eventualantrag, die beiden Professuren im nächsten Etat zu bewilligen, wurde gleichfalls abgelehnt und schließlich der Titel 1 des Kapitals 18, in dem die außerordentliche katholische Professur enthalten ist, von sämtlichen 79 Abgeordneten angenommen. Weiterhin wurden genehmigt Kapitel 19 (Landwirtschaftliche Hochschule in Hohenheim), Kap. 80 b (Zuschuß zur Landesspar- kasse), Kap. 50 (landw, Fachschulen) und Kap. 51 (Technische Hochschule). Bei letzterem gab es wieder eine Debatte, wobei das Für und Wider der verschiedenen Parteien, wie man sich denken kann, natürlich sehr lebhaft war.
Lokales.
Wildbad, den 10. Febr. 1923.
Lohnerhöhungen kn württ. Baugewerbe. Vom Arbeit- geberbund für das Baugewerbe wird geschrieben: Am 29. Januar sind die Lohnsätze im württ. Baugewerbe von dem zuständigen Bezirkslohn amt für den Monat Februar geregelt worden. Vereinbart wurden für Facharbeiter ein Stundenlohn ab 30. Januar bis 7. Februar von 650 -K für die erste Lohnklasse und vom 8. bis 13. bezw. 11. Februar von 700 »st. Unter dem Druck der in der ersten Februarwoche eingetretenen Teuerungswelle stellten die Bauarbeiter, unter Androhung von passivem Widerstand, neue Forderungen auf, denen das Vezirkslohnamt stattgab und die Lohnsätze für Facharbeiter ab 8. Februar auf 1000 -1l und vom 15. bis 21, Februar auf 1100 pro Stunde festsetzts, nebst einer Verkehrszulage von 25 pro Stunde für Groß-Stuttgart.
Wegfall der pfennigbeträge lm Postscheck- und postverkehr. Dem Zentralverband des Deutschen Großhandels wird vom Reichspostministerium mitgeteilt, daß beabsichtigt ist, im Postscheck-, Post-, Telegraphen- und Fernsprechverkehr die Pfennigbeträge wegfallen zu lassen. Entsprechende Vorlagen liegen bereits den gesetzgebenden Körperschaften zur Beschlußfassung vor. Bis zur endgültigen Regelung wird voraussichtlich noch einige Zeit vergehen. Die Auszahlungsgebühren des Postscheckverkehrs werden bereits seit dem 15. Januar auf volle Mark abgerundet.
Der Betrug an den Hypothekengläubigern. Aus Mannheim wird uns geschrieben: Wie notwendig ein alsbaldiges Einschreiten der Behörden zugunsten der Hypothekengläubiger bei dem sich mehr und mehr verschlechternden Geldstand ist, zeigt ein Beispiel aus einer badischen Stadt. Dort erschien vor dem Grundbuchbeamten ein Mann aus dem Mittelstand, der einst seine ganzen Ersparnisse von 80 000 Mk. einem anderen auf Hypothek geliehen hatte, und dessen Schuldner ein „neuer Reicher", um eine Hypothek zu löschen. Der Mann, der einst an den in gutem Geld erhaltenen 80 000 Mk. sehr froh war, zahlte jetzt recht eigenartig: Er zog nämlich ein goldenes 20 Markstück aus der Tasche, legte es auf den Tisch des Hauses und sprach: So, da sind 150 000 Mk. (der heutige Kurs), da bekomme ich noch 70 000 Mk. heraus. — Was war dagegen zu machen? Der Empfänger ist natürlich ruiniert.
Vahnbekriebeeinschränkung. Wegen des Kohlenmangels wird an Sonn- und Feiertagen der Betrieb auf der Härtsfeldbahn Aalen—Neresheim—Dillingen und auf der Strohgäubahn Korntal—Weissach eingestellt.
Prüfung für Roßschlächler. Nachdem das Roßschlächtergewerbe als besonderes selbständiges Handwerk anerkannt ist, hat der Oberpräsident für Berlin und Potsdam eine Meisterprüfungskommission für das Roßschlächterhandwerk errichtet.
Die Fastenzeit
steht vor der Tür. Der Christ soll alles meiden, was seine mnere Sammlung für die Karwoche, für die ganze österliche Zeit beeinträchtigen kann. Viele wissen von dieser christlichen Sitte überhaupt nichts mehr. Andere machen ein saures Gesicht, wenn sie irgend verzichten sollten. Unser ganzes Volk lebt seit langem in schwerer Fastenzeit. Entbehren, verzichten, entsagen, nur um das Notwendigste sich verschaffen zu können, ist bei Millionen Lebensregel geworden. Wenn d'eses äußerliche Fasten doch auch innerliche Wirkung bätte! In dem Sinn: je mehr wir entbehren müssen, um so entschiedener wollen wir uns dem Einen zuwenden, was not ist, wollen in Gott reich und stark werden. Dann müßte uns das von Feindeshaß auferlegte Fasten noch zum Heil ousschlagen.
Allerlei
Die Reichspost beschäftigte nach der amtlichen Uebersichi im Jahr 1911 im ganzen 266100 Kräfte, im Jahr 1923 dagegen 388 000, also 121 600 mehr, obgleich nach dm Mitteilungen des Reichspostministers im Verkehrsbeirat der Verkehr um die Hälfte zurückgegangen ist.
Der Stephansturm verfällt! Wir lesen in der Wiener „Deutsch-Oesterreichifchen Tageszeitung": „Der alte Steffel wackelt nicht, aber er bröckelt ab. Seit vielen, vielen Jahren wird an ihm herumgebessert, er ist aus dem Gerüste nie ganz herausgekommen. Steine mußten ausgewechselt, schadhafte Stellen in Stand gesetzt werden. Hierfür waren früber die Mittel gegeben, Staat, Land und Dombauvereine gaben ihr Scherflein und es ging zur Not. Einige tausend Kronen im Jahr genügten. Jetzt müßten Millionen gegeben werden, lllid die sin- nicht da. Die Llusbrssenmasarbeitan sind in«
Stöcken geraten, und das ist nicht bloß Stillstand, Ms iff kW- ckch vergrößerte Gefahr für bas ganze Bauwerk. Wien- Merkmal und Stolz. So tönt jetzt der Hilferuf für den Dom and feinen Turm laut in die Lande. So weit hat man es mit uns getrieben, daß wir die Mittel für seine Erhaltung nicht aufbringen können. Mir sind zum Abbau auf alle« Gebieten verhalten und der alte Steffel -r?eht mit — er baut sich selbst ab. Wie beschämend! Da haben sie uns AustälrL- Hilfe — versprochen, oft schon, aber nie gegeben. Oesterreich hat erfüllt, was man als Voraussetzung der Auszahlung der bewilligten 600 Millionen Goldkronen verlangt hat und der Bundeskanzler muß einen neuerlichen Bittgang, diesmal gar nach Paris tun, um die Erfüllung bindender Zusagen zu erwirken. Für die Ueberwachung unseres Finanzwesens zahlen wir — das arme Oesterreich — täglich zwölf Millionen Kronen, rund vier Milliarden im Jahr. Das bedeutet eine ganz gewaltige Erhöhung der Zinsenlast für die Kredite und wir zahlen diesen Zinsenteil jetzt schon seit Wochen, ohire Kredit zu Gesicht bekommen zu haben. Und der zehnte Teil dieser Bezüge, die wir dem Generalkommissär zu zahlen haben, würde reichlich genügen, um die Jnstandhaltungsarbeiten am Stephansdom für ein ganzes Jahr zu decken." -
Denkmalschändung. Das Denkmal Kaiser Wilhelm» I. in Münchenbernsdorf bei Gera ist nachts zerstört worden.
Mllionenstistung. Ein Ausländer hat der Stadt Frankfurt a. M. für Wohlfahrtseinrichtungen und für die Universität 72 Millionen Mark übergeben.
kein französischer Marmor mehr. Die württ. Marmor- industriellen haben beschlossen, in Anbetracht der Besetzung deutscher Gebiete keinen französischen und belgischen Marmor mehr zu kaufen. -
Aast 2000 deutsche Schulklassen sind seit Oktober 1918 vo« ' der tschechoslowakischen Regierung in Böhmen aufgelöst worden. Dafür wurden ebenso viele tschechische Schulklasse« « Böhmen neu errichtet.
Aetker Diebstahl. Aus der bekannten „Meieret Bolle"^Kk Berlin wurden 15 Zentner Margarine im Wert von k Millionen Mark gestohlen.
Wo war das Erdbeben? Der Herd des starken Fernbebens, das dieser Tage gemeldet wurde, wird in einer tiefen Rinne des Meeresbodens vor der Kronozkibai (Kamtschaüa. Nordostasivu) vemmtet. . . . . . - . ,
Letzte Nachrichten.
Fürsorge für die Vertriebenen.
Berlin, 9. Febr. Der Neichsminister des Innern, Oeser, gab im Hauptausschuß des Reichstags folgendes bekannt:
I. Regelung der geldlichen Unterstützung. 1. Tie Flüchtlinge erhalten eine geldliche Unterstützung in Höhe des Verdienstausfalles, den sie durch die Vertreibung erleiden, 2. wird ein Flüchtling durch die Vertreibung aus triftigen Gründen zur Führung eines doppelten Haushalts genötigt, so ist er angemessen zu entschädigen. Als Maßstab wird für einen Hausstand, bestehend aus Frau und Kindern, 30 Prozent des Verdienstes zu Grunde zu legen sein, 3. Ausgaben für Umzüge und Reise werden so weit ersetzt, als diese infolge von Maßnahmen der Einbruchsmächte erforderlich und unabwendbar geworden sind, 4. Anträge aus Erstattung von Sach- und Personenschäden sind an das Reichsministerium des Innern zu leiten. -
H. Wohnliche Unterbringung. Für dis vorläufige wohnliche Unterbringung der Flüchtlinge ist mit Hilfe der staatlichen Behörden Sorge zu tragen. Für die notdürftige wohnliche Unterbringung sind die Flüchtlinge darauf hinzuweisen, daß sie nach dem in Vorbereitung befindlichen Reichsgesetz berechtigt sind, unter Ausschluß einer Beschwerde an das Mieteinigungsamt bevorzugte Unterbringung zu beantragen.
UI. Arbeitslosenvermrttlung. Tie Erfahrung hak gezeigt, daß es den Flüchtlingen daraus ankommt, möglichst bald eine Erwerbstätigkeit wieder zu erlangen. Diese Bestrebungen sind nachdrücklich zu unterstützen.
IV. Fürsorgestelle. Tie Betreuung der Flüchtlinge, liegt in der Hand des deutschen Noten Kreuzes. j
Neue Zulagen für Beamte und Staatsarbeiter. >
Berlin, 9. Febr. Die Verhandlungen im Reichsfinanzministerium haben zu einer völligen Einigung mit den gewerkschaftlichen Spitzenorganisationen geführt. Es wurde eine durchschnittliche Erhöhung von 90 Prozent festgesetzt. Für die Beamten ist auf den bisherigen Teuerungszuschlag in Höhe von 485 Prozent als Grundgehaltszuschläg ein neuer Zuschlag von 453 Prozent festgelegt worden. Ter Frauenzuschlag ist pro Monat von 7000 auf 12 000 Mk. erhöht worben. Für die Staatsarbeiter wurden ähnliche Erhöhungen festgesetzt. , ,
Ter Zweck des EinfaM iu Baden.
Brüssel, 8. Febr. Tie „Zeitschrift des 21. Jahrhunderts" schreibt: Tie Besetzung von Osfenburg in Baden ist eine neue Strafmaßnahme, die bie Verbindungen Norddeutschlands mit dem bayerischen, badischen und württembergischen Süden bedroht. Das ist zweifellos die Einleitung zu dem Vormarsch der sranzosen nach der tschechischenGrenze, nach dem Maintal, Würzburg und Nürnberg. Eine derartige Besetzungslinie würde das Deutsche Reich in wei Teile zerschneiden. Wir würden also hier- urch das gesamte katholische Deutschland in Händen halten, bei dem die Preußen besonders verhaßt sind und das uns am wenigsten feindselig gesinnt ist.
Tie Lage in Smyrna.
Paris, 9. Febr. Nachdem die Frist für die Entfernung der englischen und französischen Kriegsschiffe aus dem Hafen von Smyrna abgelanfen ist, wurde der Hafen durch schwimmende Torpedo- Boote gesperrt. Nur Handelsschiffe, die sich lotsen lassen, können in den Hafen einfahren. Man befürchtet in alliierten Kreisen Konstantinopels, daß hierdurch Zwischenfälle eintreten können.
Handelsnachrichten
Dollarkur- vom 9. Febr.: LL 178 (3s 981).
Gold- und Platinfunde sind Im Kreis Lepflnsk (Turkestan) gemacht worden.
^ - der KobleuSeuer? Nach dem .A. T." bat.der Wirt-