ftändige Blockade. Die Kohlenzufuhr nach Deutsch» land sei bereits eingestellt Ebenso solle ein Verbot au» Einfuhr von Erzen und Metallen, die man in Fabrikat brauche, herauskonnneir.

Kehraus iu Lausanne.

Lausanne, 7. Febr. Mittwoch vormittag hat AsrnÄ) Uaicha Lausanne mit dem Ziel Angora verlassen. Meh- »iren Journalisten, die am Bahnhof anwesend waren, er­klärte er, daß er iu ungefähr einem Monat zurückHukom- ruen gedenke, um den Friedensvertrag zu unterzeichnen. Die Konferenz sei n u r u n t e r b r o ch e n.

Sszkalbemokratie und Ruhr-esetzuug»

Berlin, 7. Febr. Ter Parteiausschuß der Sozial« demokratie beschäftigte sich am Dienstag mit der durch die RutzTbesetzung geschaffenen innen- und außenpoliti­schen Lage. Einstimmig wurde folgende Entschlie­ßung angenommen:

Ter Parteiausschuß erklärt seine Zustimmung zu den Richtlinien, die von der Vorständekonferenz am 19. Ja­nuar beschlossen wurden und fordert die Parteigenossen auf, einig und geschlossen in ihrem Sinne zu wirken. Er wiederholt, daß die gegenwärtige gefahrdrohende Situation ein geschlossenes Zu sammengehen der gesamten Arbeiterbewegung erfordert, daß es ihre Aufgabe ist, alles zu tun, um die Ab­wehr des gewalttätigen französisch-belgischen Ein­marsches in friedliches Gebiet durch zweckdienliche Maßnahmen zu unterstützen und alles zu un­terlassen, was geeignet ist, diese Abwehr zu stören und die Pläne des französischen Imperialismus zum Er­folg zu führen. Zugleich erinnert der Parteiausschuß an die Notwendigkeit, scharf den Trennungsstrich gegen die nationalistische Verhetzung zu ziehen und den Kamps gegen die politische Reaktion nachdrücklich fortzusetzen.

Der Parteiausschuß weist mit Entschiedenheit die von der französischen Regierungspropaganda aufgestellte be­leidigende Behauptung zurück, daß der Widerstand der Arbeiter, Angestellten und Beamten gegen die impe­rialistische Invasion Frankreichs auf eine Anweisung der Reichsregierung zurückzuführen fei. Die Arbeiter, Angestellten und Beamten führen diesen Kampf aus eigenem Antrieb zur Verteidigung ihrer Men­schenwürde und ihrer Freiheit gegen eine militärische Gewalt, die durch ihre ständig .steigende Brutalität den Protest der ganzen Welt herausfordert.

Lokales.

Wildbad, den 8. Febr. 1923.

Am kommenden Sonntag, 11. ds. abends 8 Uhr findet in der hiesigen evang. Stadtpfarrkirche ein Wohl­tätigkeitskonzert zu Gunsten des Ruhrgebiets statt. Das im vornehmsten Stile gehaltene Programm enthält u. a. Tonstücke von Händel, Bach, Richard Wagner, so­wie von dem bekannten Kirchenkomponisten Max Reger (ch 1918). Die Gesangssolo-Parthien werden von der bewährten Künstlerin Frau Dr, Lina Fischer ausge­führt, welche s. Z. beim hiesigen Musikfest (1917) die große Sopransolorolle in HandelsMessias" in muster- giltiger Weise durchgeführt hat. Herr Dr. Fischer wird eine Suite für Viola-alt-Solo von Max Reger spielen und sein Sohn Wolfgang als F'ötenvirtuose hier in allen Kreisen wohlbekannt zwei Tonstücke vom Händel und Bach für Flötensolo. Mit diesem Konzert ist denjenigen, welche keine so große Summen für die Ruhrbevölkerung stiften können, Gelegenheit gegeben, auch mit einem kleinen Betrag den Bedrängten beizvspringen; die für moderne Verhältnisse außerordentlich niedrigen Eintrittspreise von 100, dezw. 50 Mark ermöglichen es Jedem,sein Scherflein

beizutragen. Der Erlös wird ohne jeden Abzug demWildbader Tagbl." für die Ruhrhilfe überwiesen. Möge somit dem in edelster und uneigennützigster Absicht geplanten Konzert auch klingend erLrfolg beschieden sein.

Der Mieterverein Wildbad hielt am Sonntag, den 28. Januar 1923 seine Generalversammlung. Der Vor­stand begrüßte die Erschienenen und erteilte sodann dem Rechner das Wort welcher über den Kassenbestand berich­tete Während der Prüfung der Kassenbücher gab der­selbe als Geschäftsführer des Vereins den Jahresbericht bekannt; nachdem die Rechnungslegung für richtig be­funden und dem Rechner Entlastung erteilt wurde, ging man zum Punkt 2 Neuwahl über. Das Wahlergebnis war folgendes: 1. Vorstand: Ioh Wagner. 2. Vorstand: Albert Hecke!. Rechner: Wilh. Proß. Schriftführer: Jos. Höhle. Bei Punkt 3, Festlegung des Beitrags, wurde ein Monatsbeitrag von 20 Mk. für richtig angesehen, je­doch beschlossen, es wird der Ausschuß beauftragt, einer im Monat Juni abzuhaltenden Versammlung den evtl, notwendig werdenden Aufschlag zu unterbreiten und das Inkrafttreten bekannt zu geben. In Bezug auf Haus­kassieren wurde der Wunsch geäußert, es wollen die Männer ihre Frauen dazu anhalten, daß der Beitrag auch von den letzteren verabfolgt werden kann und es müßte bei mehrmaligen Gängen eine Gebühr von 5 Mk. pro Gang gefordert werden, auch ergeht von Seiten des Vereins die dringende Bitte, daß wenn irgend möglich der Beitrag bis einschl. Juni, also 5 Monate a 20 Mk. auf einmal entrichtet wird. Unter PunktVerschiedenes" wurden mehrere Anliegen von Mietern zur Sprache ge­bracht, anschließend gab der seitherige Geschäftsführer die neueste Min.-Verfügung bekannt, wonach mir Mieter uns auf gewaltige Erhöhungen gefaßt machen müssen. Auf eine Anfrage, es wollen sich diejenigen melden bei welchen während des verflossenen Vierteljahrs etwas in der Woh­nung instandgesetzt wurde, und sich aber niemand zum Wort meldete, so gab er sich mit der frohen Hoffnung zu­frieden, dann werden auch die Aufschläge nicht so schlimm werden, wenn ja doch nichts gemacht wird. Das Wort Instandsetzungszuschlag ist ja doch sicher deswegen gefun­den worden, weil eine Instandsetzung in vielen Fällen sehr notwendig erscheint. Cr brachte noch zum Ausdruck, daß es ihm komisch ankommt, weil die Versammlung so schlecht besucht ist, man möchte sich fragen: Lassen die hohen Mietzinse es dem Mieter nicht mehr zu, einer Ver­sammlung beizuwohnen, oder aber ist es dem Mieter ganz einerlei wie mit ihm umgegangen wird und ist er mit allem zufrieden was über ihn ergeht, er möchte dabei doch daran erinnern, daß die Zufriedenheit zwischen Ver­mieter und Mieter nicht so groß ist, wenn man w->, daß im verflossenen Geschäftsjahr 55 Fälle betreffs Miet­streitigkeiten (Kündigungen rc.) dem Amtsgericht Neuen­bürg übergeben werden mußten. Jedoch ist es erfreulich, daß 35 Mitglieder in den Verein ausgenommen werden durften und er möchte es nicht versäumen und auch an dieser Stelle nochmal alle Mitglieder auffordern, die noch fernstehenden dem Verein zuzuführen, denn seine volle Ileberzeugung sei es, daß nur in einem geschlossenen Ganzen heute etwas erreicht werden kann und eine gegen­seitige Unterstützung wird über manches hinweghelfen. Er erinnerte noch daran, daß alle Kündigungen sofort dem Vorstand übergeben werden sollen zur Weiterleitung, auch empfiehlt es sich, dem Verein über alle Vorkommnisse, seien sie Eben oder Uneben, auf dem Laufenden zu halten. Nach ruhigem Verlauf schloß der seitherige Vorstand die Versammlung.

Handelsnachrichten k

Do«ark»rs am 7. Febr.: 37 248.40 (37 944.60).

1 Pfunö Sterling 172 56/., 100 holl. Gulden 1 466 320.-/

100 Schw. Franken 690 768., 100 franz. Franken 231913.,

100 belg. Franken 204 487., 100 ltal. Lire 177 056.-, 100 österr, Kronen 52.61, 100 tschech. Kronen 108 727., 100 polnische Marl,

111.50.

Hartgeld und Noten. Mit der Ausprägung von Hartgeld Im Nennwert von 100, 200 und 500 soll demnächst begonnen wer- den. Don den kleineren Werken hak man wieder Abstand genom- men, da die Herstellungskosten den Nennwert übersteigen. An Noten werden solche zu 1000, 5000, 10 000, 50 000 und 100 M ; Mark gedruckt, Werte unter 1000 Mark nur noch, soweit un- brauchbare erseht werden. Geldscheine zu 5, 2 und 1 Mark ne» herzustellen, ist kein Bedürfnis mehr vorhanden, für Kleingeld unter 1 Mark natürlich erst recht nicht.

In Rußland hak man aus 1 Million Revolukionsrubel einen neuen Rubel gemacht.

Die Kohlenförderung in Deuksch-Oberschlesien betrug im Me- nat Januar durchschnittlich Im Tag 31512 To., insgesamt 78800V Tonnen. In Polnisch-Oberschlesien wurden täglich im Durchschnitt 80 000 To. gefördert, die in verstärktem Maß nach dem Ausland (Slowake!, Rumänien, Schweiz, Dänemark und Schweden) ab- gingen, während der Versand nach Deutschland und Oesterreich weiter zurückging.

Die Kohlenpreis« werden Infolge der neuen Lohnerhöhung um 80 v. H. und der im Reichstag nachdrücklich verlangten Ein. Ziehung des Rückstandes der Kohlensteuer (2.8 Milliarden Marks voraussichtlich in den nächsten Tagen verdoppelt werden. Bei der neuen Erhöhung der Bergarbelterlöhne schließt der Durchschnitts­leistungslohn von rund 7300 -K 1600 .Abwehrzulage' ein.

Zementpreise. 3m Gebiet des Süddeutschen Zementverbands bi- trägt der Höchstpreis für 10 OOO Kg. Zement ohne Fracht und Der- , Packung, aber einschließlich Vergütung für den Handel, 855064 -tl.

Beim Kleinverkauf durch den Handel dürfen zu den Höchstpreisen ! und der Fracht zugeschlagen werden bei Abgabe bis zu 2500 Kg.

30 Prozent, bis zu 5000 Kg. 20 Prozent, bis zu 9950 Kg. 10 Proz.

Teures Holz. Bei einer Holzverskeigerung in Ilnkerneubrunn / Mürlngen) wurde von großen Holzfirmen für das Festmeker *

Rundholz 230 OVO und darüber bezahlt. Die kleinen Fabrikanten gingen bei der Versteigerung vollkommen leer aus.

Weizenmehlpreis der Südd. Mühlenvsreinlgung am 7. Febr.! < 269 000 Mark die 100 Kilo. '

<-

Stuttgarter Börse, 7. Febr. Die Börse hatte heute wieder ein freundlicheres Aussehen. Die Verkaufsaufträge befanden sich in der Minderheit, die Nachfrage nach Akkienwerten war sehr ^ rege, so daß die Kurse nahezu auf der ganzen Linie anzuziehen vermochten. Teilweise betrugen die Kurserhöhungen bis 25 000 i

Prozent: man bleibt in guter Stimmung. Auf dem Markt der ,

Festverzinslichen lagen Skaaksrenken etwas schwächer. -Bank- -

akkien: Vereinsbank 15 000, Bankanstalt 11000 (8500), Hy- - !

pokhekenbank 7900, Notenbank 30 500 (27 000). Brauerei- '

werte: Ravensburg 5000 (4500s, Eßlinger 7000 (6000), Retten- '

meyer 18 OVO. Hohenzollern 25 000 (19 000). Wulle 17 OVO (18 00v)i - >

Melallaktten: Feinmechanik 170 000 (160 000), tzohner ' §

80 OOO (70 000, Iunghans 31 000 (30 000), Mekallwaren gestrichen. ^ '

Maschinenwerke: Laupheimer 50 OOO (45 OOO), Daimler i

24 000 (21000), Eßlingen ohne Bezugsrecht 30 OVO (49 000 Mi! l

Bezugsrechk), Hefler 24 OOO (22 000), Weingarten 45 000 M OVO), i

Neckarsulmer 25 000 (23 000). Splnnereiakkien: Unter- j

Hausen 65 000 (40 OM), Bietigheim 45 000, Kolb-Schüle 35 00V r

(28 000), Kuchen 38 000 (32 000), Filz 40 000, Eßlingen 53 000 ,

(51000), Kattun 75 OVO, Leinenlndustrle 63 OVO (50 OVO). -Heb-. ' rige Werte: Anilin 75 000, (50 000), Heidelberger Jemen! > >

30 000 (26 000), Köln-Rokkweil 48 000 (40 000), Krumm 14 000,- Salzwerk Heilbronn 109 OVO, Stuttgarter Zucker 25 OOO (20 500/ i Mannheimer Oel 40 OOO (35 OVO), Ziegelwerke Ludwigsburg 50 000/'

DaS BezugSrechk auf Würkk. Vereinsbank-Akklen wurde nur ^ wenig verändert bei 4900 verlangt. Würkk. Vereinsbank. i

Stuttgart, 7. Febr. Die Holzbörse brachte sehr starke Nach- ^ §

frage nach Brennholz, der fast kein Angebot gegenüberstand. Auch ' Schnittwaren, Rundholz und Laubhölzer waren gesucht. Angebo- 1 ken wurden vor allem Papierholz, Stangen, Fichten und Forchen- ! blockware. Die Preise lagen durchweg Höher. Bei einer für das >

Ruhrgebiet veranstalteten Sammlung konnte ein namhafter Be- >

trag abgeführk werden. Nächste Börse: lg. Februar.

Spenden für die Anhrlönder

sind weiter eingegangen:

Wildbader Tagblatt: Stammtisch Hotel Ochsen 18100, Sammlung der Kleinkinderschule 500, H. H. 1000, von Schülern der Volksschule, Klasse 6 (Walz) 2733, .Wilhelm Maier, Bauunternehmer 1500, Hermann Maier, Kind des Wilh. Maier.(für ein silb. '/s Mark aus seiner Sparkasse) 1500, Hermann Krauß, Elektro. Jnstall. weitere 500 (ins­gesamt 1000).

Stadt-Apotheke: Grunderlös 1200, Großmann Herrn. 500, Jak. Schmid Sattler 500, Martin Lehmann 500, Sammlung unter den Schülern Sprollenhaus und Nonnen- miß 12400, Otto Schilling 3000.

Apotheke zusammen Tagbl.-Geschäftsstelle

insgesamt.

534 600 Mk. 252003 Mk.

786 603 Mk.

Für Depositengelder

in Höhe von mindestens 50000 Mark, welche auf einen, drei, sechs oder zwölf Monate fest bei uns angelegt werden, vergüten wir

810 Proz. Zinsen.

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Zweigstelle ««.

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DM- Freitag abend '/-8 Uhr -rMK Sonntag nachmittag 4 Uhr nnd abends ' -8 Uhr

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Einladung.

Alle Altersgenoffen und Altersgenosfknnen werden zu dem am

Samstag, den 10. Februar 1923

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herzlichst eingeladeu.

Saalöffnung V-7 Uhr. Anfang 7 Uhr.

Jahrgang 1903.

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