Än ihrem Vaterland zu Verrätern zu wers den. Wir sind zu einem Volk herabgedruckt worden, das dauernd hungert. Wir rufen Amerika an, um es zu bewegen, eine bestimmte Haltung gegenüber den beiden Parteien einzunehmen; es ist ein Anruf an das überlieferte amerikanische Ehrgefühl. Wir sind überzeugt, daß Amerika nicht in den Krieg eingekreten ist, um das deutsche Volk zu vernichten.
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Amerika an seine Pflicht zu erinnern, haben auch wir wiederholt Anlaß genommen, und das deutsche Volk in seiner Gesamtheit wird gut tun, den Anruf der Gewerkschaften zu verstärken. Das gleichgültige Verhalten der Regierung in Washington und der Mehrheit des amerikanischen Volks grenzt ans Unverständliche, um nicht zu sagen ans Skandalöse. Die Oeffentlichkeit drüben scheint führerlos zu sein und nicht zu wissen, was in Europa vorgeh! und um was es sich handelt. Man schickt ein Heer von Berichterstattern und Photographen ins Ruhrgebiet und läßt sich an den mehr oder weniger belustigenden Schilderungen dieser Augenblickshascher genügen. Die amerikanische Regierung aber feilscht höchstens um einige Bruchteile eines Prozents der britischen Kriegsschulden und beschränkt sich im übrigen darauf, den paar Volksvertretern im Kongreß, die, wie Borah und Cormick, wenigstens den amerikanischen Interessen gerecht zu werden versuchen, entgegenzutreten, indem sie gegen die Farmerkredite Einspruch erhebt oder die Freigabe der beschlagnahmten kleinen deutschen Vermögen zu hinterkreiben sucht. Amerika trifft ein Teil der Schuld an dem europäischen Verhängnis; es hat es heraufbeschwören helfen und ihm kommt vor Gott und der Welt die Pflicht zu, in elfter Stunde einzugreifen und zu retten, was zu retten ist.
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Paris, 6. Febr. .Newyork Herold" berichtet aus Washington, Präsident Harding habe erklärt, die Vereinigten Staaten werden in einer rein europäischen An - elegenheit nicht den Vermittler spielen, der wenn die Gelegenheit sich eines Tags biete, werde die amerikanische Regierung gern Europa nach dem Zusammentritt einer Wirtschaftskonserenz beistehen.
Was man von der Zwangsanleihe wissen mutz
Die Vermögenserklärung für die Veranlagung der Zwangsanleihe und gleichzeitig auch für die erste Veranlagung der Vermögenssteuer muß im Monat Februat 1S23 abgegeben werden.
Gleichzeitig mit der Abgabe der Vermögensstsuererklä- rung, spätestens aber bis zum 28. Februar 1923, müssen zwei Drittel der gesamten Zwangsanleihe von dem in der Vermögenssteuererklärung angegebenen Vermögen oder, wenn eine Vermögenssteuererklärung nicht abgegeben ist, von dem auf den 31. Dezember 1922 geschätzten Vermögen im voraus gezeichnet werden.
Der Zeichnungspreis der Zwangsanleihe beträgt, wie in den Monaten Oktober bis Dezember 1922, auch im Januar und Februar 1923 100 vom Hundert des Nennwerts; für Zeichnungen nach dem 28. Februar 1923 erhöht sich der Zeichnungspreis für jeden angefangenen, dem Monat Februar 1923 folgenden Monat um je 10 vom Hundert beS Nennwerts, er beträgt also z. B. im März 110 vom Hundert, im Juni 140 vom Hundert und im September 170 vom Hundert. Der einzelne wird sich unter diesen Umständen zu überlegen haben, ob er nicht im Februar 1923 zum Zelchnungskurs von 100 vom Hundert einen größeren Betrag als zwei Drittel seiner endgültigen Zwangsameihe- schuld zeichnen soll.
Am dem Steuerpflichtigen die Bewertung nach Möglichkeit zu erleichtern, werden die Bewerkungsrichklinien ebenso wie der Tarif den Vordrucken für die Vermögensskeuer- erklärung beigefügk werden. Wertpapiere, die in Deutschland einen Kurswert haben, sind mit Durchschnittskur; m zu bewerten, die ermittelt werden aus der durch drei geteilten Summe der Kurse am Ende der ersten Hälfte der Jahre 1920, 1921 und 1922 einerseits, und aus den Kurs n vom ersten Börsentag des letzten Vierteljahrs des Kalen c r- jahrs 1922 andererseits. Nach den gleichen Grundsä n sind die Verkanfswertr von inländischen Wertpapieren ohne Kurswert zu ermitteln. Für diese Wertpapiere werden Steuerkurse bezw. Steuerwerke festgesetzt, die voraussichtlich Ende Januar 1923 im Reichsanzeiger bekannkgegeben werden. Für junge Aktien, die am 31. Dezember 1922 noch
nicht an einer deutschen Börse zugelassen sind, ist als Steuer^ werk der Skeuerkurs der alten Aktie abzüglich 10 vom Hundert anzusehen. Im übrigen ist eine Verordnung über die Berechnung der Durchs>bnittskurfe für diejenigen Wertpapiere erlassen, die an einem oder an allen der für dis Durchschnittsberechnung maßgebenden Stichtagen (30. Juni
20, 1921, 1922, 3. ökkober 1922) noch nicht vorhanden waren ( ' i's ^9',-^ngei . schüft an dem betreffende.
Stichtag noch nicht bestand) oder-zwar vorhanden, aber noch nicht in den Verkehr gebracht waren. Ferner wird bis Ende Jan. 1923 auch ein Steuerkurs für die Zwan.^cmleihe festgestellt werden. Demnach haben die Pflichtigen die Möglichkeit, sich im allgemeinen ohne Schwierigkeit zwei Drittel der Zwangsanleihe, die mit Abgabe der Steuererklärung entrichtet werden müssen, zu errechnen.
Ansprache des Reichskanzlers
Elberfeld, 6. Febr. Kurz vor seiner Abfahrt zum Provinziallandtag in Barmen richtete der Reichskanzler an die vor dem Hotel Kaiserhof zusammenströmende Menge, die ihn stürmisch begrüßte, eine Ansprache. Er sagte u. a.: Frankreich wollte die Hand ausstrecken nach weiterem deutschen Land, nach Kohlen und Koks. Durch keine noch so weitgehende Nachgiebigkeit hätte daher die Besetzung abgewen- det werden können. Wenn wir uns jetzt nicht zusammenfin- den, ist das deutsche Volk, die deutsche Wirtschaft und das Deutsche Reich verloren.
Der Reichskanzler in Lebensgefahr
Elberfeld, 6. Febr. Gestern nachmittag Uhr stieß zwischen Hagen und Westhofen der Eilzug, in dem der Reichskanzler Dr. Cuno saß, mit einem Güterzug zusammen. Der Reichskanzler blieb unverletzt, auch sonst sind keine Personen zu Schaden gekommen. Der Reichskanzler setzte die Reise nach Münster in einem Ersatzzug fort.
Der «friedliche" Einmarsch
Mainz, 6. Febr. Der Nachtwächter der Firma Minthe hier wurde in Ausübung seines Dienstes von französischen Soldaten beschossen, aber nicht getroffen. Der vor zwei Tagen von französischen Soldaten schwer verletzte Nachtwächter Eubach-ist im Krankenhaus gestorben. Der Arbeiter Kuhns wurde, als er am Samstag lrüh zur Arbeit ging, von einem Posten durch einen Schuß schwer verletzt. — 30 französische Soldaten belegten einen Straßenbahnwagen, ohne zu zahlen. Schaffner und Wagenführer verließen den Wagen und ließen ihn stehen.
Koblenz, 6. Febr. Die Rheinlandskommission hat verordnet, daß alle Beamte, Angestellte und Privatpersonen, die sich weigern die Befehle der deutschen Reichsregierung aus- zusühren, und die sich den Anordnungen der Rheinlandskommission unterwerfen, unter den Schutz der Rheinlandskommission gestellt werden. Wer es unternimmt, solche Beamte usw. zu bedrohen oder durch Zwang vom Gehorsam gegen die Rheinlandskommission abzuhalten, hat Strafen bis zu 50 Millionen Mark oder bis zu ö Jahren Gefängnis zu gewärtigen.
Neuer Einspruch der Reichsregierung
Berlin, 6. Febr. Die Reichsregierung hat den deutschen Geschäftsträger in Paris, vonHösch, beauftragt, eine weitere Veschw'erdenote wegen der verschiedenen, neuerdings wieder verübten Bluttaten, Räubereien und Diebstähle von Franzosen der französischen Regierung zu übergeben.
Berlin, 6. Febr. Die Reichsregierung hat gegen die verschiedenen rechtswidrigen Eingriffe und Verfügungen (Ausweisungen usw.) der R h e i n l a n d s k o m- mission in Paris, London, Rom und Brüssel Einspruch erhoben.
BerNn, 6. Febr. Der Berliner Magistrat hat beschloß sen, für die Sammlung des Deutschen Stüdketags zugunsten des deutschen Volksopfers 20 Millionen Mark zu bewilligen. Der Stadtverordnetenversammlung ist eine entsprechende Vorlage zugegangen. Die Abgeordneten des Reichstags und des preußischen Landtags haben eine finanzielle Beteiligung an der allgemeinen Sammlung für das Ruhr- gebiek beschlossen. Die demokratische Fraktion hat laut Vossischer Zeitung beschlossen, bis auf weiteres monatlich 10 000 -/kt je Mitglied für die Sammlung zu spenden. Die beiden sozialdemokratischen Fraktionen werden nach dem
Vorwärts' ebenfalls 10 000 -4t je Mitglied an den sozial- demokratischen Parkeivorstand überweisen. !
Essen, 6. Febr. Nach einem Uebereinkommen zwischen Zechenbesitzern und den Bergarbeitern werden die Arbeitslöhne für Februar um 80 Prozent erhöht.
Das städtische Besatzungsamt hat die Forderung der Be- satzungsbehörde auf Errichtung von Offiziers!,rsinos abgelehnt.
München, 6. Febr. Der von den Franzosen ausgewiesene Regierungspräsident der Rheinpfalz, von Chlingen- sperg, ist zum Regierungspräsidenten von Ntederbayern ernannt worden.
Die Franzosen in Baden ^
Karlsruhe. 6. Febr. Aus der Station Appenweier, wurde gestern abend ein Befehl des französischen Militär- ^ kommissars veröffentlicht: „Der Stationsvorsteher von Appenweier wird hiermit benachrichtigt, daß am 5. Februar, i 10 Uhr abends, 11 Uhr französischer Zeit, kein Zug mehr ab- ' gehen darf in Richtung Offenburg. Der Militäckommissar l von Appenweier befiehlt, daß die Signale nach Offenburg! geschlossen werden. Nur französische Lebensmittelzüge und j internationale Züge haben das Recht zur Durchfahrt. Der? Stationsvorsteher ist persönlich verantwortlich für die Durch- i führung dieses Befehls. Die angehaltenen Züge -er Reisen- > den müssen auf Nebengleise gestellt werden, um die freie l Durchfahrt der internationalen Züge zu ermöglichen." Um! 11.30 Uhr erfolgte daraufhin der erste französische Eingriff! auf der Station Windschläg. Die Drahtleitung des Ausfahrt- ^ signals wurde zerschnitten, die Züge nach Norden aufgehal- s ten. In Anwesenheit der Personalvertretung erhob darauf der Borstand der Betriebsinsvektion Offenburg, Regierungsrat Sänger, Einspruch bei der französischen Militärbehörde. Er wurde sofort verhaftet und die Personal- Vertretung weggeschickt. Dies hatte zur Folge, daß das ge- i samte Personal der Station Offenburg, Wind-! schlag und Appenweier heute früh 5 Uhr die Bahnhöfe geräumt und die Arbeit niedergelegt hat.
Die Reichsregierung wird in Paris gegen den Einfall in Baden scharfen un„/.,ruch erheben.
Karlsruhe. 6. Febr. Das Dorf Url offen (zwischen Appenweier und Renchen) ist von 100 Mann französischer Reiterei besetzt worden.
Karlsruhe, 6. Febr. Im nenbesetzten Brückenkopf- zeb'ret von Kehl haben die Franzosen der Bevölkerung sehrdrückendeLasten auferlegt. Aus ihren geringen Beständen müssen die Landwirte Stroh und Heu ohneBeza h l u n g an die Franzosen abliefern. Kartoffeln und an- , dere Vorräte werden vielfach gewaltsam beschlagnahmt. — Der Berkehr auf der Strecke Offenburg-Äppen- weter ist jetzt vollständig abgedrosselt. Endpunkt des gesamten Güter- und Personenverkehrs von Süden her ist Niederschopfheim, von Osten her Achern. Der Streik der Eisenbahner ist allgemein.
Die Reichsbahndirektion Ludwtgshafen hat angeordnet, ! daß das deutsche Cisenbahnpersonal auf seinem Posten zu ! bleiben und nur den Befehlen der deutschen zuständigen ! Stellen zu gehorchen habe. t
Neue Nachrichten
s Milliarden Fürsorgezuschuß
Berlin, 6. Febr. Angesichts der durch den Franzosenein- bruch gewaltig gestiegenen Verteuerung hat die Reichsregierung für die Kriegsbeschädigten und Hinterbliebenen 2 Milliarden, für Sozialrentner 2 Milliarden und für die Kleinrentner 5 Milliarden Mark zur Verfügung gestellt. Damit sind !üe bsreits ausgewiesenen Beträge mehr als verdoppelt worden.
kleine Koalition in Sachsen?
Dresden, 6. Febr. Die sozialdemokratische Parteileitung ' in Sachsen beschloß, bei der Neubildung der Regierung keine Einigung mit den Kommunisten mehr einzug-hen, dafür könne eine Verbindung mit den Demokraten in Frage kommen.
Die Türken zur Unterzeichnung berÄt
Paris, 6. Febr. Aus die Meldung, daß die türkischen Vertreter in Lausanne nun doch den abgeänderten Ver-
M Gerechtigkeit.
Vornan von Eduard Appel.
(Nachdruck verboten.)
r.
Durch die Straßen des freundlichen Städtchens L. kn Oberösterreich wanderte mürrisch und kalt die Nacht.
Ein zorniger Nordwind heulte durch die Dunkelheit Und machte die grünlichen Gasflammen erschauern, so daß sie wie aufgespießte Libellen in den letzten Zuckungen anzusehen waren.
Bon den schwarzgrauen Häuserseiten hoben sich die erleuchteten Fenster hell ab und bannten die Einsamkeit. Hie und da hallten in der Ferne durch die Stille der Nacht Tritte, um bald daraus wieder im allgemeinen Schweigen zu verklingen.
Vom nahen Kirchturm dröhnten zehn Schläge. In der Waldeggftraße schwankte mühsam eine Gestalt, hart an den Häusern angedrückt und immer aufmerksam nach deren Nummern sdähend. Oft blieb sie stehen, als wäre sie vollständig erschöpft und müßte ausruhen, ehe sie ihre Wanderung fortsetzte.
Bei Nummer fünfundzwanzig hielt sie wieder an.
Es war ein Mann in vorgeschrittenem Alter, mit ergrauten Schläfen und müden Zügen. Ein tiefes Weh sprach aus den großen Augen, welche jetzt prüfend an dem Hause herumtasteten und selbst das zeitweilige, kurze Aufflackern konnte ihnen keine Wärme verleihen Jetzt preßte er die Hand aufs Herz und warf einen Blick zum dunklen Firmament empor, so jammervoll, so erbarmungswürdig, daß es einen ins Herz schneiden mußte. Nach einer Weile wankte er weiter, zur Haustür, wo er wieder innehielt. Endlich ermannte er sich und drückte auf die Türklinke.
Die Tür war gesperrt und er mußte läuten.
Er wartete etwa fünf ---- - - - , ---
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tür wurde ein Schlüssel angesteckt. Dann wurde die Tür geöffnet und.in der entstandenen Lücke zeigte sich ein älterer Mann.
„Ich möchte zur Frau Decker," sagte der außen Harrende nach freundlichem Gruße.
„Schön," erwiderte der Hausmeister — „kummens nur eina."
Der Fremde folgte der Einladung und der Hausmeister versperrte wieder die Tür.
„Wissens, wo d' Frau Decker wohnt?" fragte der Hausmeister den Fremden.
„Nein."
„Also dort, zweite Tür links. I' leucht Jhna "
Nun stapften sie zur bezeichneten Tür, vor welcher der Fremde dem Hausmeister eine Münze in die Hand drückte.
„Bleiben Sö im Haus?" fragte der Hausmeister noch, nachdem er sich bedankt hatte.
,Ja."
„Alsdann sag i gute Nacht."
„Gute Nacht. Danke für die Bemühung."
„S' gern gestehn. Guate Nacht."
Schwerfällig entfernte sich der Hausmeister. Man hörte ihn über eine Treppe, in den Keller hinabsteigen, dann knarrte eine Tür und es ward wieder stille. Bebenden Herzens stand der Fremde noch immer vor der Wohnungstür der Frau Decker und wagte nicht einzutreten.
Nach langem Zögern klopfte er endlich an. Es war ihm, als ob ihm die Kehle zugeschnürt würde, als er die Finger der rechten Hand krümmte und mit den Knöcheln gegen die Tü* schlug. Ein schwaches Herein war an sein Ohr gedrungen, er öffnete und betrat einen bescheidenen, aber sauber gehauenen Raum. Ein elektrisches Pendel hing in der Mitte desselben von der Decke herab und gab ihm ausreichend, wenn auch nicht
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dem Eintretenden befremdet das Gesicht zu, während an dem Tische, in der Mitte des Zimmers, eine ältere. Frau, mit einer Handarbeit beschäftigt war. Auch sie blickte verwundert aus den Ankömmling.
Aber P... ' veränderte sich »das Bild vollständig, ein jähes Erkennen zeigte sich in den Blicken der beiden Frauen und gleichzeitig waren sie von ihren Sitzen in die Höhe gesprungen.
„Du? — Du!" rief die Aeltere gedehnt, ihre Rechte mit dem gestreckten Zeigefinger, wie ein Wegweiser, gegen den Mann haltend, während die Jüngere, die Hände über die Augen schlagend, schmerzlich aufstöhnte: „O mein Gott!"
Eine schwüle, lange Pause folgte dem Erkennen, in welcher sich keiner der drei Anwesenden rührte. Für einen gerade Eintretenden hätte es den Anschein gehabt, als ob sie ein lebendes Bild stellten.
Aber jetzt flog die Jüngere auf den Mann zu, fiel ihm um den Hals und blieb dort schluchzend hängen, während die Andere bloß die Hand hatte sinken lassen, sonst aber in ihrer Erstarrung verharrte.
Liebkosend fuhr der Fremde, dem gleichfalls die Augen feucht waren, dem Mädchen über das braune Haar und seine Lippen murmelten dabei kaum verständlich die Worte: „Klärchen mein liebes, gutes Klärchen!"
Dann zog sie ihn in die Mitte des Zimmers und nötigte ihn zum Sitzen, nachdem sie ihm Hut und Ueberrock abgenommen und an einen Kleiderrechen gehängt hatt.
Endlich löste sich auch die Erstarrung bet der Aelteren. Sie schritt auf den Gast zu, reichte ihm die Hand und sagte gemessen: „Grüß dich Gott, Franz." Dann setzte sie sich zu ihm.