Mauser' beschäftigt gewesene Männer, die mehrere hundert neue Pistolen im Wert von einigen Millionen Mark dort gestohlen hatten, um sie in Konstanz zu verkaufen.
Schwenningen, 5. Febr. Mißgeschick. Ein hiesiger Postbeamter hat am Schalter 100Ö00 Mark zu viel ausgegeben. Der Empfänger hat sich noch nicht gemeldet.
Heidenheim. 8. Febr. Münzendiebe. Die Diebe, die am Weihnachtsabend 1921 den Münzendiebstahl im hiesigen Schloß verübt haben, sind ermittelt; es sind die Mechaniker Paul Bayer und Wilhelm Borg, die bier in Arbeit stehen. Die wertvollen Münzen sind zum Teil wieder beigebracht.
Buchau, 5. Febr. Glockenspenden. Für die Beschaffung des neuen Glockengeläutes spendeten zwei Schweizer ie 1Ö0 000 Mk. und ein Bnchauer in Amerika 20 000 Mk.
Ludwigsburg. 5. Febr. Mord? Bei Hoheneck wurde die Leiche des seit l/Jamwr vermißten Sekretärs Büttner aus dem Neckar gezogen. Am hals war ein Eisenstück angebunden. Es dürfte sich um Mord handeln.
heilbron«. S. Febr. Einbruch. In einem Hans der Moltkestraße wurden Silbersachen und andere Gegenstände von hohem Wert gestohlen.
Iainingen. OA. Urach. 8. Febr. Zügellosigkeit. Etwa 10 junge Burschen von Donnstetten machten eine Schlittenfahrt nach Zainingen. hier führten sie sich so zügellos auf, daß die ganze Einwohnerschaft sich empörte. Als -er Straßenwart Tüllemann ihnen wehrte, fielen sie über ihn her, verfolgten ihn in sein Haus und mißhandelten ibn so schwer, daß er für längere Zeit arbeitsunfähig sein wird.
Vom Dodenfee, 5. Febr. Unser Valutaelend. Am Lichtmeßtag kamen Hunderte Vorarlberger nach Lindau und Friedrichshafen, um den für sie günstigen Stand der Valuta — 100 Mark gelten 65 Kronen gegen 7 vor einigen Monaten — auszunützen und große Einkäufe zu machen.
Verkehrsstörung. Wegen Dammrutsches zwischen Klaffenbach und Laufenmühle (Strecke Schorndorf—Welzheims können die Züge vorerst nur bis Klaffenbach verkehren.
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Allerlei
Fritz-Thysienslraße. Die Stadt Aschaffenburg hat die Industriestraße in Fritz-Thyssenstraße umbenannt.
Amerikastiftung. Der Kupferschmiedmeister Otto Zobler in Chicago hat seiner Vaterstadt Eilenburg (Prov. Sachsen) einige Millionen Mark für Altershilfe und ei» Kinderheim mit -er Summe von 5 Millionen gestiftet. Die Landwirte der Gegen- haben dazu das neueingeweihte Haus reichlich mit Lebensmitteln ausgestattet. Von dem Betriebsdirektor Paul Schultheß in Lerminster (Staat Massachussets) erhielt die Stadt Eilenburg eine Spende von 600 000 Mark für dl« Altershilfe.
Der Gersner-BaMus. Zu Fleischvergiftungen in Freienwalde, wo nach dem Genuß von Pferdefleisch über 300 Personen erkrankten und 5 gestorben sind, wird vom Untersuchungsamt der Landwirtschaftskammer Brandenburg, der das Fleisch zur Untersuchung übergeben worden war, mtt- geteilt: Das Fleisch enthielt eine besondere Art des Para- typhus-Bazillus, der nach dem Finder, Prof. Dr. Gersner in Jena (1888) Gersner-Bazillus genannt wird. Der Genuß des Fleisches von solchen erkrankten Tieren, auch Rindern und Kälbern, erzeugt schwere Erkrankung und führt oft zum Tod, da dreser Bazillus giftbeständig ist, d. h. seine Giftigkeit auch durch Sieden oder Braten des Fleisches nicht verliert.
Abgeblihk. Eine französische Ueberwachungskommission verlangte die Grube „Emma" in Zeitz zu besichtigen Den Fein-ttl wurde aber das Betreten des Werks verweigert.
Eine aus einem Franzosen und einem Belgier bestehende Ueberwachungskommission kam auf das Wehrkreiskommando München, um Prüfungen vorzunehnen. Sie wurden schriftlich abgewiesen, da sie bei dem Rechts- und Vertragsbruch nichts mehr zu „prüfen" haben. Am andern
Tag erschienen sie schon wieder. Nun bekamen sie aber überhaupt keine Antwort mehr, sondern man schlug ihnen die Tür vor dtzr Nase zu.
In Erfurt machten mehrere französische Offiziere, die in einem überfüllten Schnellzug saßen, hämische Bemerkungen über die deutschen Reisenden. Die Unverschämtheit wurde dem Vahnhofvorstand gemeldet, Lokomotivführer und Zugs- personal weigerten sich, den Zug abgehen zu lassen, und da auch die übrigen Reisenden eine drohende Haltung einnah- men, mußten die Franzosen unter polizeilichem Schutz den Wagen verlassen. Der Zug fuhr weiter ohne sie.
Französische Offiziere, die die Rheinischen Metallwerke kn Sömmerda visitieren wollten, wurden von den Arbeitern bedroht und verfolgt. Sie flüchteten und stellten sich unter den Schutz der Bahnpolizei. Bei Nacht und Nebel brachte man sie unter starker Bedeckung mit einem Zug fort.
Der Tagelohn der Hafenarbeiter in Danzig wurde nach einer getroffenen Vereinbarung von 8000 auf 14 000 Mark erhöbt Jede erste Ueberstunde wird mit 3800, die wettere mit 4250 Mark, die Arbeitsstunde an Sonn- und Feiertagen mit 47tt0 Mark bezahlt.
Der Wasserpreis in Berlin beträgt jetzt 200 Mark für das Kubikmeter. Es wird bald notwendig, daß ieder Bürger sich seine eigene Wasserleitung vom Himmel herunter anlrgt. kostenlos und so reichlich gespendeten Gabe getrieben wird, Wenn St. Petrus erfährt, welcher Wucher mit der von ihm wird e. gegen die Ausschaltung des Zwischenhandels irdischer Stadtverwaltungen gewiß nichts einzuwenden haben.
Das versetzte Komma. Ein Kassenbeamter einer Bank in Plauen i. B. zahlte aus Versehen eine Million Mark au» statt 100 000 Mark. Der Betrag ist noch nicht zurückgekommen.
Ersoffene Schächte. In zun Schächte des Grubenwerks Laurahütte (Oberschlesien) drang infolge Ueberschwemmung und Dammbruchs der Brinitza Grubenwasser ein. Der Schaden scheint bedeutend zu sein.
Schwerer Verdacht. Die Witwe des vor einigen Wochen an Entkräftung verstorbenen Generaloberarztes a. D. Bau- drexl wurde verhaftet unter dem Verdacht, den Tod ihres Mannes durch schwere Mißhandlungen beschleunigt zu habe«.
Letzte Nachrichten.
Die Lage im Nuhrgebi t.
Erst Räumung, dann Verhandlungen.
Essen, 8. Febr. In seiner Essener Konferenz erklärte der Reichskanzler u. a.: Zu Verhandlungen sei die deutsche Regierung nur bereit, wenn die widerrechtliche Besetzung des Ruhrgebiets rückgängig gemacht werde, nicht aber unter der französischen Bedingung, wonach das Nuhrgebiet 5 Jahre als Pfand von französischen und belgische" Trübsten besetzt bleiben soll.
Essen, 5. Febr. Ter Polizeipräsident von Effen Melcher, ist am Montag vormittag von den Franzosen verhaftet worden.
Schwere Artillerie.
Vochum, 5. Febr. In Stiepal bei Bochum haben die Franzosen schwere Artillerie eingebaut.
Vandalismus der Franzosen in Koblenz.
Koblenz, 5. Febr. Tie Franzosen haben in der Eisenbahnbetrieb 7werkstätte des Koblenzer Hauptbahnhofs fürchterlich gehaust. Alle Kisten und sonstigen Behältnisse der Eisenbahner wurden mit Gewalt erbrochen, die Kleider der Beamten herausgerissen und in den Treck getreten, die Stiefel mit Kohlen gefüllt und angezündet, die Werkzeuge herausgeworfen und die Geschäftsbücher zerrissen, das Bettzeug zerschnitten und die Oelbehälter zum Auslaufen gebracht. Ter
Wildbad.
Durch den Holzhauer Friedrich Günthner hier werden im Stadtwald Meistern Abt. Laiesteige vom 7./15. Febr. 1923 täglich von vorm. 8 Uhr bis nachm. 5 Uhr
vorgenommen, was hiemit zur öffentlichen Kenntnis gebracht wird.
Stadtschultheitzenamt.
Stockholz
kaust jedes Quantum zu Tagespreisen
Ludwig Knaupp.
6Mk sür die Rllhrwder
sind weiter eingegangen:
Stadt-Apotheke: Fritzsche Dentist 3000, Ungen. 1000, Adolf Krauß, Metzger 1000, Familie R. H. R. 22000, L. Kappelmann 2000, Mutterer, Frau 1000, Hilfsschaffner Großmann 600, Schmiedmstr. Fr. Krauß 1000, Ungen. 1000, Bäckermstr. Krauß 1000, Hptl. Widmaier, Sprollenhaus 2000, Dr. Haußmann 2000, E. Daur 1000, Geheimrat Huber 10000, Erholungsheim Wildbad der 'Naab, Karcher u. Cie., G. m. b. H. Karlsruhe 100 000
Wildbader Tagblatt: Wilhelm Schill, Malermstr. 1000, A. Wermer 1000, N. Chieregato 2000, G. Schmid, Terrazzo-Gesch. 1000, Sammlung anläßlich der General- Versammlung des Turnvereins 20000, Tellersammlung am! 3. Febr. im Nebenzimmer „Alle Linde" 2750, Näpp, An-! lagen-Arbeiter 500 (Betrag bereits unter der von der Bad-I oerw. überwiesenen Sammlung mitgezählt).
Berichtigung: Mk. 3100 von den Angestellten der. städt. Bergbahn (nicht von der städt. Bergbahn wie irrtüm-! sich quittiert).
Apotheke zusammen . . . 516 500 Mk.
Tagbl.-Geschäftsstelle . . 226170 Mk.
insgesamt. . . . 742670 Mk.
WWM'
! Für das Ruhrgebiet!
Kichen-Kmzert
in der ev. Stadtkirche zu Wildbad am Sonntag, den 11. Februar 1923, abends 8 Uhr.
Vortrags-Folge:
1.
Vorspiel zu „Parsifal" (Orgel)
(Dr. Hans Fischer)
R. Wagner
2.
Andante religioso (Flöte)
(Wolfgang Fischer)
Händel
3.
Gebet aus „Tannhäuser" (Gesang)
(Frau Dr. Lina Fischer)
R. Wagner
4.
Suite (für Biolasolo)
(Dr. Hans Fischer)
Max Reger
5.
Andante (Flöte)
(Wolfgang Fischer)
I. S. Bach
6.
„Bitten", geistl. Lied (Gesang)
„Harre meine Seele" (Gesang)
(Frau Dr. Lina Fischer)
Beethoven C. Malan
7.
„Ein feste Burg ist unser Gott"
(Die Gemeinde wird gebeten, Nr. 7 mitzusingen)
Luther
Eintritt 100 Mark; für Schüler der hiesigen Lehranstalten 50 Mk., ohne der Wohltätigkeit Schranken zu setzen!
Zk Äer KesmterlSs flicht ohne jede»
Äk AdW der PW» Samelflelle des ^ Vk Mdd.T»gL"s»kd.A»hrgediet z»I -HZ
Von heute mittag 2 Uhr ab sind
M öfleWWIi
am Bahnhof zu haben.
Karl Tubach.
ganze Raum ist vollständig mit Kot beschmutzt. Tie Lokomotiven stehen ohne Feuerung und sind zum Teil! auf lange Wochen unbrauchbar gemacht. Ter Scha-1 den geht in die Millionen. — Als die Eisen-' bahner erfuhren, daß die Arbeit unter der Bedingung wieder ausgenommen werden sollte, daß die französischen und belgischen Eisenbahner auf den Bahnhöfen bleiben, bemächtigte sich ihrer äußerste Erregung. Einmütig erklärten sie, daß sie die Arbeit nicht eher wieder aufnehmen würden, bis die Franzosen und die Belgier aus den Betrieben zurückgezogen "worden seien. Der Streik geht heute noch weiter.
Düsseldorf. 5. Febr. Ein französischer Kor- peral schoß in der Vorhalle des Bahnhofs Bilk ohne jeden erkennbaren Anlaß in eine Anzahl Kinder hinein, wobei ein Kind schwer verletzt, eia anderes leicht verwundet wurde. Das schwerverletzte Kind ist kurz darauf gestorben. Ter kommandierende General der Besatzungstruppen teilte mit, daß der Korperal vor ein Kriegsgericht gestellt werden würde, und bot den Eltern des erschossenen Kindes als Entschädigung 100 000 Papiermark an! Ter Regierungs- sträsident hat die Besatzunqsbehörde darauf hingewre- sen, daß das Angebot einer solchen Entschädigung, ungehörig sei.
Essen, 5. Febr. Aus Wesel wird gemeldet, daß ein für Holland bestimmter Kohlenzug mit 45 Wagen von den Franzosen nicht durchgelassen wurde. Ter Zug mußte wieder zurückgeleitet werden.
Essen, 6. Febr. Nach einer kommunistischen Versammlung im Saalbau zogen starke Grupsten von Demonstranten nach dem Bahnhof, wo sich auf dem Bahnhofsvorplatz ein großer Menschenauflauf bildete. Obwohl die französischen Posten durch die Polizei vollkommen freigehauen wurden, brachten sie doch ein
Maschinengewehr in Stellung und gaben auch einige
Schüsse ab. Soweit sestgesteilt werden konnte, ^ind Menschen nicht verletzt worden.
Ausgewiesen wurden neuerdings von der Reichsbahndirektion Mainz: Geh. Regierungsrat Schneider, Oberregierungsrat.Grospietsch, Regierungsrat v. Beck und Regierungsbaumeister Zissel, ferner der Direktor der Oberrealschule in Mainz, Tr. Kalbfleisch, und vom Polizeiamt Mainz Polizeikommi,sar Hausierer.
H a n d e r s n a ch r i ch L e n
DollarkmrS am 5. Febr.: 42 3S5 (37 343.10).
1 Pfund Sterling 193 003.—, IM holl. Gulden 1 675 800.-, IM Schw. Franken 794 010.—, 100 franz. Fr. 260 347.—, 100— belg. Franken 226 938.—, IM ikal. Lire 2M 996.—, 100 öst-rr. Krl 58.55. IM ischech. Kr. 122 193.—, IM poln. Mark 111.—.
Der deutsche Gegenwert des Eoldfranken im Postverkehr ist vom 5. Februar ab auf 95M Ul festgesetzt worden.
Die Holzschnitzkunst im Sächsischen Erzgebirge. In Schneeberg wurde ein Verband erzgebirgischer Holzschnitzer gegründet, dem bereits 15 Vereine beigelreken sind In Verbindung mit dem 750- jährigen Jubiläum des Städtchens Aue wird im "Mai dort eine
Schnitzkunst- und Aperiumsavssteilun«' veranstaltet werden. An der Volkshochschule ln Aue wurde ein Lehrgang für Holzschnitzkunst
eröffnet.
Die GasgMlichtstrnmpfyreis» sind vm rrestrre 245 Mark für gewöhnliche Ware und um 250 <R sür Markenware erhöht worden.
Der Verband der Goldleiskeittabrikanttn hak die Grundpreise vom Mai 1921 um 31930 v Z. erhöht, das ist cp'enüv„r oen Prei-, sen vom 14. Januar 1923 ein Aufschlag von 75 v. H. i4
Bseistifkpreise. Der Verband der Vleislistfabr..',:n hak bei? Aufschlag von 11 OM auf 18 000 v H. erhöht.
Neue Benzolpreise. Der Venzolverband G.m.b.H in Bochum hak mit Wirkung vom 5. Februar 1923 de Kleinverkaiifsvreise wie folgt festgesetzt: Tärnstsdinzo! 2900 -1t. Motorenbenzol 3200 Mark, Lösungsbenzol 2430 »ü, Schwerbenzol 1900 -1t. ,
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! Md«.
Ab heute Dienstag, 6. Febr.
Wiederbeginn
der regelmäßigen
Turnstunden.
Vollzähliges Erscheinen dringend erwünscht.
M. Die Zöglinge haben ihren Beitrag in Höhe von Mk. 5 mitzubringen.
Neuaufnahmen werden in der Turnhalle entgegengenommen.
Der Turnwart.
Größere Sendung
»jkk ZMkl
eingetroffen.
No«»»» Ehimzilo.
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lclmsrr imä «e!d.
».ii. V. 8edmI1, »sä. vroaerl«.
Geschäfts-, Mrtschllsts- oder
llNdM MM, die sich als Notwohnung einrichten lassen, geg. entsprech. Bezahlg. zu mieten gesucht. Eoentl. Kauf eines Hauses gegen Barzahlung.
Off. unt. S. G. 5314 an Rudolf Moffe, Stuttgart.
Kaufe
zckMe Schuhe Md Stiesel,
(auch reparaturbedürftig). Zahle gute Preise. Tausche auch in neue Waren um.
Hermann Lutz.
von
Marder und Fuchs, Hasen, Kanin usw. kauft zu höchsten Tagespreisen
L
Kürschnermeister,
westl. Karl-Frdrchstr.22, Fernruf 877.
N
Herren-Anzüge,
Ulster, Schlüpfer, Feldgraue Hosen, Manchester-Hosen, Gestreifte Sonntagshosen,) Buxkin-Hosen, Zwirnhosen,
Engl. Lederhosen, Winterlodenkittel, Windjacken, Arbeitsmäntel, Drilch-Anzüge,
Blaue Arbeitsanzüge, Schuhwaren, offfriert
Weintraub,
Karlsruhe, Kronenftr. 52.)
VÜtM U. ktzlttöj,
sowie
LiMivkkIvSMk
empfiehlt billigst
E. Reinhardt.