Schämen sie sich?

Mainz, 5. Febr. Die Verhandlungen gegen Oberfinanz­rat Hähling von Lanzenauer wurde vom französischen Kriegsgericht auf unbestimmte Zeit vertagt.

Die verurteilten Großindustriellen haben von ihren 428)4 Millionenstrafen noch keinen Pfennig bezahlt. Nachdem die Berufung abgewiesen worden war, hat der Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Grimm den Pariser Kassationshof ange­rufen.

Richk angenommen

Paris, 6. Febr. Das französische Ministerium des Aeuhern hat 8er deutschen Botschaft den Einspruch gegen die Beschlagnahme der Krankenhäuser in Essen zurück­geschickt und ein für allemal erklärt, daß es Noten, die nichtin angemessenem Ton" gehalten seien, ebenso zurück­schicken werde.

Venn's schiss ginge

Essen, 5. Febr. Auf der Eisenbahn wurde die Mappe eines französischen Offiziers gefunden, die befehlsmäßige Be­stimmungen für das Verhalten der Franzosen bei einem e r- zwungenen Rückzug und bei Aufständen enthielt. Zu den geplanten Maßnahmen gehört u. a, die Aufreiß - ung von Eisenbahnen und Sprengung von Brücken.

In Duisburg sind marokkanische Truppen fest- gestellt worden. Es scheint, daß die weißen Truppen, unter denen die Fahnenflucht ziemlich stark zugenommen hat, weshalb streng verboten worden, an die Besatzungstrup- >^en Zivilkleider zu verkaufen, teilweise durch braune Franzosen ersetzt werden sollen. Von der Stadt Reckling­hausen wurden große Mengen Pfähle und Stachel­draht angefordert, die zur Absperrung dienen sollen. Die Besatzungsbehördsn fühlen sich wohl nicht ganz sicher.

Freie Ruhrzechen

Esten, 5. Febr. Verschiedene Kohlengruben, die nicht in das Besetzungsgebiet einoezogen sind, werden mit Uebcr- schichten arbeiten, um die Anlieferung in das unbesetzte Deutschland möglichst zu steigern.

Der Reichskohlenkommissar teilte mit, was die Franzosen in den drei Wochen der Besetzung an Kohlen für sich ab- besö:dert haben, sei zusammen nicht mehr als was sie früher an einem halben Tag erhielten.

Ruhrhilfe

Berlin, 5. Febr. Der Deutsche evang. Kirchen­ausschuß hat die deutschen Landeskirchen gebeten, an einem der nächsten Sonntage eine Kirchensammlung für das Ruhrgebiet anzuordnen.

Von sieben Firmen in Reichenbach i. Vogtland wurden für die Ruhrhilfe 5)4 Millionen Mark gezeichnet.

Das deutsche Kartoffelstärke-Syndikat hat für die R chr- hilfe 1000 Sack Kartoffelmehl im Wert von 00 Millionen Mark zur Verfügung gestellt. In einer gemeinsamen Sitzung der Landwirtschaftskammer, des Landbunds und der landw. Genossenschaften für die Provinz Sachsen wurde mitgeteilt, daß die Beiträge der Landwirte der Provinz für die Ruhrhilfe an Geld und Lebensmitteln den Betrag von 500 Millionen Mark bereits weit übersteigen. Die Abliefe­rungen dauern fort.

Bei Dorerkämpfen im Berliner Sportval nt, in denen nur Rheinländer auftraten, riefen die Kämpfer die Zuschauer zu einer Sammlung für die Nheinlandspende auf- Amerikaner, Spanier, Schwei er und Holländer gaben mit sollen Händen. Die Zählung der Papierscheine ergab rund l6)4 Millionen Mark.

Hilferdlng «»Erfüllung

Paris. 5. Febr. Havas meldet: Der sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Hilferding erklärte auf der Ta­gung der französischen sozialistischen Partei, die Sozialisten Deutschlands treiben eine Friedenspolitik und sie treten dafür »in, daß die geforderten Entschädigungen von Deutsch­land erfüllt werden, nicht nur weil sie im Vertrag von Versailles unterschrieben seien, sondern weil sie eine mo­ralische Pflicht darstellen.

Koblenz, 5. Febr. D's Nheinlandkommission keilte der Rcichsi egierung mit, die Besetzung der badischen Städte sei eineSanktion" für den passiven Widerstand und sie be­zwecke. den ganzen Verkehr auf dem Rhein und auf den Linien am User unter französische Ueberwachung zu bringen.

Ostenburg, 5. Febr. Das Personal des hiesigen

Postamtshat heute morgen infolge französischer Eingriffe in den Post- und Telegraphenbetrieb den Betrieb still- gelegt. Unter den Arbeitern Offenburgs ist die Erregung sehr stark. Sie durchziehen in großen Trupps die Straßen, um gegen den gewaltsamen Einbruch der Franzosen zu pro­testieren und um ihrem Willen Ausdruck zu geben, daß sie jegliche Einmischung der Franzosen in ihre Betriebe energisch zurückweisen werden. Die französische Besatzung hat keinerlei Bürgerquartiere bezogen, sondern ist in verschiedenen Sälen untergebracht. Die Offiziere haben in den Hotels Wohnung genommen. Es handelt sich um annähernd 2000 Mann, etwa 1000 Pferde und eine große Anzahl schwerer Panzerwagen usw. Während der gestrigen Vorgänge kreisten über der Stadt mehrere französische Flugzeuge.

In Sicherheit gebracht

Freiburg, 5. Febr. Das badische Lokomotivenmaterial wurde vor den anrückenden Franzosen zum größten Teil auf der Schwarzwaldbahn rechtzeitig in Sicherheit gebracht. Die Ivdustriefirmen schaffen ihre Kraftwagen weg; im Kinzigtal aufwärts zieht sich ein ununterbrochener Strom solcher Wagen, die nach Süden und Südosten fahren.

Neue Nachrichten

Entschuldigung wegen Königsberg Berlin, 5. Febr. Die Rsichsregierung hat sich wegen der Kundgebungen vor den Wohnungen der Ueberwachungs- kommisston in Königsberg i. Pr., wo es etwas laut zuging, bei der französischen und polnischen Regierung entschuldigt.

Riehlverschiebung ins Ausland Berlin, 5. Febr. Die Abgeordneten Dr. Rösicke, Schiel« und Genossen haben im Reichstag eine Anfrage an die Reichsregierung eingebracht wegen der Zeitungsanzeige einer Hamburger Mehlhandlung, die jeden Posten Weizen­mehl zur Ausfuhr in die Tschechoslowakei zu kaufen sucht. Die Lebensmittelverschiebung ins Ausland blüht also lustig weiter.

Der bslehrbare Branking

Paris, 6. Febr. Im Völkerbundsrat drückte, wiePetit Parisien" meldet, Brantingin sehr maßvollen Worten den Wunsch aus", die Entschädigungsfrage im ganzen nicht etwa die Ruhrbesetzung, möchte einer Prüfung unterworfen werden. Als die Vertreter Frankreichs und Belgiens erklär­ten, die Zeit sei jetzt nicht geeignet, erwiderte Branting, er wolle nicht darauf bestehen. Er behielt sich vor, die Frage mit seinen Amtsgenossen privatim zu besprechen und später vor dem schwedischen Parlament Erklärungen abzugeben.

Der Loskauf der spanischen Kriegsgefangenen Madrid, 5. Febr. Für die Freilassung der seit Juli 1921 in marokkanischer Gefangenschaft befindlichen spanischen Trup­pen zahlte die Regierung 4134 000 Pesetas (Franken) in Silberduros zu 5 Peseten, außerdem mußten 400 gefangene Marokkaner freigegeben werden.

Deutsche und französische Eisengrostind iftrie.

Durch den Vertrag von Versailles hat sich das Verhältnis oer deutschen zur französischen Großeisenindustrie völlig ver­schoben. Durch die Angliederung Elsaß-Lothringens und Luxemburgs sowie durch die verschleierte Einbeziehung des Saargebiets ist die französische Eisenindustrie so kräftig ge- worden, daß sie den Jnlandbedarf bereits dann decken kann, wenn sie nur 50 Prozent ihrer Fähigkeit erzeugt; die Saar­eisenwerke allein sind imstande, den gesamten französischen Jnlandbedarf sicherzustellen. Genau umgekehrt ist die Lage der deutschen Eisenindustrie geworden. Während Deutsch­land 1913 19,3 Millionen Tonnen Roheisen erzeugte, dürfte es 192^ höchstens 8,5 Millionen Tonnen erzeugt haben. Die Lage ist für Deutschland aber -noch dadurch außerordentlich ungünstig, daß ihm seine eisen schaffende Industrie durch die Abtrennung Oberschlesiens, der Saar, Lothringens usw. zwar genommen, ihm aber dafür die eisen v e r a r b e i- t e n d e Industrie (Maschinen-, Lokomotivfabriken, Werften, Röhrenwerke, Eisenkonstruktion usw.) fast ganz belassen ist. Dazu kam, daß durch den Friedensvertrag in Deutschland ein ganz enormer Eisenhunger künstlich erzeugt wurde durch die uns auferlegte Ablieferung der Handelsflotte, die Abgabe ungeheurer Mengen Eisenbahnmaterials, die von uns verlangte Zerstörung bedeutender Anlagen zur Her­stellung von Friedens- und Kriegsmaterials usw. Wenn die deutsche eisenerzeugende Industrie allen an sie herangetrete- nea Forderungen hätte gerecht werden wollen, dann hätte die Ruhrindustrie, die von allen eisensrzeugenden Gebieten allein in vollem Umfang bei Deutschland geblieben ist, rückst wie es jetzt der Fall ist 75 Prozent ihrer Vorkriegs­leistung erzeugen müssen, sondern mindestens 150 Prozent.

Die Kranzsungfer'ch welche Engerl zum Altäre leiteten, waren die Steiner-Rosel, die einst von der Braut über die Brünnl-Alm heruntergetragen worden war, und trotz ihrer Jahre die alte Sennerin, während Wildl darauf bestand, daß an der Spitze der Junggesellen, die seine Führer.waren, der alte RuUänder stand: war er doch der erste gewesen, der in der Heimat dem Ver- vönten mit sreundstchem Gruß: entgegengckommen war. Nach der Trauung versäumte das Brautpaar nicht, das Grab des alten Humnelmoosers zu besuchen; über den Hügel hinweg reichten sie sich die Hände wie am Abend ihres entscheidenden nächtlichen Zusammentreffens an die­ser Stelle und wiederholten die feierlichen Gelöbnisse, die sie am Altäre ausgesprochen.

Die Reihe der Feste auf dem Himmelmoose aber war damit nicht zu Ende.

An einem Tage kam in vollstem Sonntagsstaate, von all' seinen Hausgenoffm begleitet, alle mit Blumensträu­ßen auf den Hüten und in den Knopflöchern, der Steiner Bauer von Stein und brachte, zum Zeichen seines Dankes, die versprochene Kuh; es war wirklich die schönste, die weit und breit auszutreiben gewesen; sie trug um die Hörner einen Kranz aus den ersten Frühlingsblumen, wie sie bei keiner Almfahrt schöner zu sehen waren.

Dann kam das Fest der Vollendung des Türmchens an die Reihe, das Wildl um den Willen seines Vaters zu erfüllen, ausgebaut, aber in eine kleine Hauskapelle umgestaltet hatte.' Auf den Altar stellte der Meister vom Steinbruche ein selbstgemcißeltes Standbild des heiligen Michael, weil er sich nicht wehren liest, der glücklichen Lösung, die in seinem Hause stattgefunden, ein Andenken zu errichten.

Darunter, an ein Kettchen gemstt und unter Glas und Rahmen gebracht, befand sich der viereckige Salz­burger Taler. Seine wahre Bedeutung erfuhr Wildl ine es mußte genügen, daß die junge Frau ihm schmei­chelnd sagte, der Taler sei eine Gabe ihrer Mutter und habe ihr Glück gebracht.

Um die große Eiche im Haselpoint liest Wildl einen Zaun Herstellen und unter ihr eine Bank aufrichten zur Ruhe für den Wanderer, der dort ausrasten und sich der schönen Aussicht und des schonen Baumes erfreuen sollte. Die Eiche samt dem ganzen Gehege hatte er als blei­bendes Andenken der Äemeind. geschenkt.

Judika blieb nicht aui dem Himmelmoose.Ich habe dem Vetter mein Wort gegeben," sagt? sie, als Bauer und Bäuerin sie bestürmtm,ich Hab' gemgt, wenn alles gut ausginqe, wollte ich dem Vetter Haushalten, so lang' ich kann. Im Himmelmoose bin ich jetzt nicht mehr notwen­dig; da ist schon eine andere Bäuerin, eine tüchtige Hauserin, wie es vechr ist. Deswegen verred' ich aber nicht, daß ich recbt oft ans den Hof in Heimgarten komme, und ich meine, es wird sich wohl bald eine Gelegenheit dazu geben. Ick werd' mich allemal freuen, wenn es Euch gut geht, und wenn ihr so gut haust, wie Euch die alte Judika wünscht."

Der Mmsch ging in Enülluug. Eugerl und Wildl sind lange heimgegangen, ab -r sie konnten im Tode mit Freude aus ihr Leben zurück^! leu. denn ihre Licke war jung und der Hoi eine Stätte der Eintracht und d 's F i 'd ns geblie­ben, würdig des Namens:Im H im me Moos".

Ende

Aber schon diese viel zu geringe Erzeugung von 75 Pro­zent ist der Ruhrindustrie schwer genug geworden. Sie Hai sie nur dadurch bewirken können, daß sie ihre Roheisenerzeu­gung vom Thomas- auf das Siemens-Martin-Verfahren umstellte. Während vor dem Krieg der Verbrauch von Sckrot im Hochofen die Ausnahme war, ist sie jetzt zur Regel ge­worden; zwei Drittel der deutschen Roheisenerzeugung be­ruht auf der Verwendung von Schrot (Alteisen). Diese wird aber vermutlich bald ihr Ende finden, da die im Inland be­findlichen Schrotmengen aufgebraucht sind, und da Eng­land und Frankreich Ausfuhrverbote erlassen haben (um die deutsche Konkurrenz niederzuhalten). Ferner könnte sich die Ruhrindustrie nur dadurch helfen, daß sie um den Preis erheblicher Aufwendungen auch die minderwertig­sten Brennstoffe, wie Grus, Braunkohle usw. verfeuerte, um hochwertige Kohle und Koks nach Möglichkeit zu sparen. Sie mußte sogar dazu übergehen, englische, holländische, ameri­kanische und Saarkohle gegen teure Devisen einzukaufen: Deutschland, das vor dem Krieg zu den größten Kohlcnaus- iührländern der Welt gehörte, hat im Jahr 1922 rund sechs Millionen Tonnen fremder Kohle trotz der dadurch entstehen­den Devisenbelastung eingeführt.

Daß trotz aller Anstrengungen die deutsche Eisenerzeugung nicht zur Deckung des Bedarfs ausreichte ergibt sich schon daraus, daß seit dem Krieg alle deutschen eisenverarbeitenden Werke andauernd unter schärfstem Materialmangel gelitten haben, und daß sie fast alle zu mehr oder weniger lang­wierigen Betriebseinstellungen sich genötigt sahen; um aus den größten Schwierigkeiten herauszukommen, waren sie zu ständig gesteigerter Einfuhr ausländischen Roheisens und ausländischer Eisenerzeugnisse genötigt. Während die deutsche Eisenindustrie den Inlandbedarf nur knapp zu zwei Fünfteln decken tonnte, hat die französische den ihrigen doppelt über­decken tönen. Vor dem Krieg überstieg in Deutschland die Ausfuhr an Eisen und Stahl die Einfuhr um das Zehnfache; während der meisten Monate des Jahrs 1922 hat die Ein­fuhr die Ausfuhr erheblich übertroffen. Zu derselben Zeit hat dagegen Frankreich mit Hilfe der billigen deutschen Entschädi­gungskahle die deutschen Preise andauernd unterboten und dadinch seine Eisenausfuhr auf nicht weniger als das Drei­fache gesteigert. Wenn Frankreich trotzdem über angebliche Benachteiligung feiner Eisenindustrie klagt, dann ist es Lüge.

Die Konferenz in Lausanne abgebrochen

Lsufanne, 5. Febr. Am Samstag vormittag übergaben die Vertreter der drei Verbandsmächte Jsmed Pascha Ab­änderungsvorschläge, in denen der letzte gemeinsame Frie- densvertragsentrvurf weiterhin gemildert wurde. So sollten die Türken statt 15 nur 12 Millionen türk. Pfund Kriegs­entschädigung zahlen; das Recht, von dm Griechen eine Ent­schädigung zu verlangen, sollte jetzt anerkannt werden; in den Kapitulationen verzichteten die Verbündeten auf eine Beteiligung ausländischer Richter in Rechtsoerfahren gegen Ausländer, falls die Türkei die Mitwirkung der Kon­suln zulasse, Ausländer sollten ihre Strafen in der Türkei abbüßen; die Verbündeten verzichten auf die- Einschränkung des türkischen Heers in Thraüen, eine Garnison in Galltpoli gestehen sie jedoch nicht zu. In der Mossulfrage werden keine Zugeständnisse an die Türkei gemacht.

Jsmed Pascha verweigerte die Unterschrift. Abends suchten die Vertreter Amerikas, Ch'ld, der Franzose Vompard und der Italiener Montana Jsmed noch einmal zur Unterzeichnung zu bewegen. Verdebeus, Jsmed lehnte namentlich die K r i e g s e n t s ch ä d i g u n g ab. Lord Cur- ;on reiste um halb 10 Uhr abends über Paris ad. Vompard erklärte, die Friedenskonferenz werde an einem anderen Ort wieder aufgenomen werden müssen.

Die Aufregung über das Scheitern der Konferenz >st groß. Die Folgen sind noch nicht abzufehen. Jsmed Pascha erklärte, die Kriegsentschädigung hätte die Türkei in eine ähnliche Lage gebracht wie der Vertrag von Versailles und das Lon­doner Ultimatum Deutschland. Dag. gen werde sich die Türkei dis zum Aeußersten wehren. Diejenigen- die die Verhand- lurM-n für beendcht erklärt haben (England), nehmen eine große Verantwortung auf sich.

Die Pariser Bsistter messen den arL'ercn Teil der Schuld am Scheitern der Konferenz der Türkei best derGaulois" be­hauptet, daß die Moskauer die Hand ün Spiel haben.

ürttemberg

Stuttgart, 5. Febr. Ruhrhilfe. Die landw. Genossen« schafts-Zentralkasse und der Verband landw. Genossenschaften haben zur Sammlung für das Ruhrgebiet 2)4 Millionen Mk. gezeichnet. Von den Vorstandsmitgliedern und Beamten wur­den zusammen 250 000 aufgebracht. Der Gesamtbetrag wird zu einer Mehllieferung verwendet.

Fürdie Heimatnot wurde in Württemberg bis jetzt die Summe von 76 178 937 Mark aufgebracht, davon etwas icker 17)«, Millionen Mark in Stuttgart. Die Sammlung ist noch nicht abgeschlossen und dürste ein Erträgnis von rund IW Millionen Mark abwerfen.

Fürsorge für Ruhrflüchttinge. Die Fürsorge für Flücht­linge aus dem Ruhrgebiet ist derHilfsstelle für die aus El­saß-Lothringen und den übrigen Grenzländern Vertriebenen". Stuttgart, Büchsenstraße 60 (Fernruf Nr. 10718) übertragen. Die Flüchtlinge wollen sich deshalb in Ulm ihre Fürsorge be­treffenden Angelegenheiten zunächst an diese Stelle wenden.

Reckarsulm, 5.'Febr. Rührhilfe. Die kaufmännischen und technischen Angestellten der Reckarsulmer Fahrzeugwerke A.-G. spendeten für die Ruhrhilfe rund 600 0Ö0 -K.

Gärkringen, 5. Febr. Gut abgelaufen. Beim Durch­fahren des 12 Uhr-Zugs von Stuttgart ereignete sich ein klei­ner Unfall. Vermutlich durch Weichenumlegung unter dem Zug wurde ein leerer offener Wagen umgeworfen. Verletzt wurde niemand.

Reuenbürg, 5. Febr. Roheit. G. Lörcher in Schöm­berg schlug seinem Stiefsohn das Schüreisen mit solcher Wucht auf den Kopf, daß das Eisen herausgezogen werden mußte.

Dennach OA. Neuenbürg, 5. Febr. Diamantene Hochzeit. Den Eheleuten Friedrich Gall alt war es ver­gönnt, die seltene Feier der diamantenen Hochzeit in verhält­nismäßig guter Rüstigkeit zu begehen. Als 25jähriger Bräuti­gam und 17jährige Braut schlossen die beiden am 2. Februar 1863 den Ehebund. Von 15 Kindern leben noch 12 mit 41 Enkeln und 7 Urenkeln.

Göppingen, 5. Febr. Den Sohn erschossen. Der Fabrikarbeiter Georg Bidlingmaier in Svarwiesen er­schoß im Streit seinen Sohn, der ihn schon öfters mit Er­mordung bedroht hatte.

Oberndorf a. R., 5. Febr. P i st o l e n di e b e. Die Poli­zei in Friedrichshofen verhaftete zwei m der Wasfenfabrlk