Wendungen für die Zechen. Dazu kam eine Lohnerhöhung von 100 Prozent und die gewaltige Erhöhung der Betriebs­kosten durch die Geldentwertung. Demgegenüber gehen die Einnahmen der Kohlenzechen erst einen Monat später ein als die Selbstkosten erwachsen. Im September hatten die Einnahmen der Zechen nur noch den halben Wert der im August entstandenen Selbstkosten und der entsprechend kal­kulierten Preise. Für den Ausgleich dieser augenblicklichen Krise g"!b es zwei Wege: Kohlenpreiserhöhung oder kurzfristige Stundung der Kohlensauer. Um der Volkswirtschaft eine weitere Preissteigerung zu erspa­ren, wurde die Stundung der Kohlensteuer beschlossen. Von der vom 30. September bis 31. Dezember 1922 fälligen Kohlensteuer sind insgesamt 21,9 Milliarden gestundet wor­den. Davon sind bis heute 19,1 Milliarden eingezahlt, so- daß tatsächlich noch 2,8 Milliarden gestundet sind, wovon 2 Milliarden am Ende des Monats und der Rest gegen Ende März zur Zahlung kommt. In keinem Fall konnte die Stundung mehr als drei Monate gewährt werden. Für 10,2 Milliarden ist ein Zahlungsaufschub nur für drei Wo­chen erfolgt. Durch diese Stundung stt eine Preissteigerung verhindert worden und die Zechen kamen in die Lage, ihren Lohnverpflichtungen nachzukommen.

Abg. Helfferich (Dntl.) erkennt die. Schwierigkeiten der Finan,zoerwaltung an. De Ausführungen des Mini­sters werden im In- sind A"rlond, bei Freund und Feind die Augen öffnen über die Katastrophe, der wir durch die verbrecherische und verrückte Gewaltpolitik Frankreichs zu- etrieben werden. Der Etat erhält !em Kennzeichen durch as Wort Billionen, und doch geben diese erschütternden Ziffern nur ein schwächliches Blld der Wirklich?« t. Sie beziehen sich auf die Verhältnisse >m Oktober und niemand kann übersehen, wie sie in vier Wochen sein werden. Bei dem außerordentlichen Haushalt wird sich schließlich nach Mn heutigen Stand ein Fehlbetrag von 5 Billio- n e w-ergeben. (Hört, hört!) Dabei sind noch keine Repa- rations- u. Sachleistungen eingerechnet. Die Vorteils von den Kohlensteuerstundungcn hat die Allgemeinheit gehabt. Für die Septemberstundung ist auch die gegenwärtige Regierung nicht verantwortlich, sondern der damal'ge s.'siald: tische Wirtschaftsminister Schmidt. Der Redner erklärte sich zu sachlicher Mitarbeit und zur scharfen Bekämpfung der Hinauszögerung der Steuerzahlung gu Ungunsten des Reichs bereit. Die erste Voraussetzung aber ist, daß man ein Ende macht mit solchen Experimenten, wie Notopfer und Zwangsanleihe, deren Veranlagung allein schon viele Monate brauche. Der Redner bestreitet, daß alles, was nicht Lohnsteuer ist, mit entwerteter Mark entrichtet wird. Der zehnprozentige Abzug w rd nicht nur vom Ar­beiter, sondern auch vom Angestellten Es hinauf zum Gene­raldirektor erhoben. In der gleichen Weise wie der Lohn­abzug wird die Kapitalertragssteuer von 10 Prozent und die Körperschaftssteuer von 35 Prozent erhoben. Der Redner wendet sich gegen die S ch i e b e r e x i st e n z e n, die Mei- ster in der Kunst der Steuerhinterziehung sind. Der zu­nehmende Anteil des Lohnabzugs am Steueraufkommen beruht auf der dauernden Proletarisierung des deutschen Volks, dem Schwinden der Vermögen. Die fort­schreitende Verarmung trifft am meisten die geistigen Ar- be ter und den Mittelstand. Aus dem Ertrag dev Kapital­ertragsteuer, der nur noch 0,6 Prozent der Einkommen aus­macht, gegenüber 5 Prozent vor einem Jahr, ergibt sich, daß unser gesamtes Kapitalvermögen nur noch 20 Milliarden Papiermark oder nicht'ein­mal 1 Prozent unseres Volksvermögens ausmacht. Ein verheirateter ungelernter Arbeiter be­zieht heute 552 mal mehr als vor dem Krieg, wjjhrend die Kosten der Lebenshaltung schon im Dezember 685 mal mehr betrugen. Bei der qualifizierten und geistigen Arbeit steht es noch viel schlimmer. Der gelernte 'Arbeiter erhält heute nur 399 mal mehr als vor dem ^rieg. In der Frie- omszeit erhielt der gelernte Arbeiter Prozent mehr als der ungelernte, heute kaum 5 Prozent. Noch schlimmer steht es mit den freien Berufen. Der Redner wandte sich gegen den räuberischen Ueberfall in das Ruhrgebiet und orandmarkte das Treiben der Franzosen. Er danke den Be­wohnern des Nuhrgebiets, daß sie die nationale Ehre und Einheit in tiefster Not als leuchtendes Beispiel für das ganze deutsche Volk vor der ganzen Welt wieder aufgerichtet haben. (Beifall.) Der Redner billigt die Maß­nahmen der Regierung und ihre entschlaf- seneAbwehr. Er heißt auch die Maßnahmen willkom­men. die zur Abwehr der Not getroffen werden. Der A b -

bruch der diplomatischen Beziehungen zu Frankreich und Belgien sei wünschenswert. Für di« ausländischen Ueberwachungskommissionen sei kein Platz in Deutschland mehr. D e Franzosen haben den Versailler Vertrag zerrissen. Wir sind dadurch aller Leistungen ledig geworden. (Beifall.) Unter französischen Bajonetten gibt es keine Verhandlungen. Em langer und steiniger Weg liegt vor uns. Bor allem müssen wir in diesem Kampf einig sein. Darum nehmen die Deutschnationalen den Fehdehandschuh der Sozialdemokraten nicht auf. Für uns gibt es zurzeit nicht die Frage: Monarchie oder Republik. Wir verteidigen unser Vaterland so wie es ist. Wer unseren Brüdern an der Ruhr in dieser schweren Not nicht hilft, der ist eine Memme, und wer ihnen in den Rücken fällt, der ist ein gemeiner Verräter. (Beifall.)

Abg. Frölich (Komm.) wirft dem Finanzmimster vor, er lasse den Karren abwärts laufen bis zur Katastrophe.

Abg. Breitscheid (Soz.) fragt die bürgerlichen Par­teien, ob denn ihr Stillschweigen gegen die Nationalisten in München und anderswo richtig sei. Das Parlament dürfe sich nicht willenlos den Beschlüssen der Regierung fügen. Das Auftreten Dr. Helfferichr müsse herausfordernd auf Frankreich wirken.

Abg. Korell (Dem.) erklärt er gegenüber dem Abg. Breitfcheid als für eine Verantwortungslosigkeit, die zur Einheitsfront gebotene Hand zurückzuweisen.

Abg. Becker-Arnsberg (Z.) wirft dem Abg. Breit­scheid (Soz.) vor, daß er sich zu Unrecht als Vertreter der Ruhrarbeiter aufsviele. Die Arbeiter dort denken ganz an­ders als Brestscheid.

Damst schließt die Aussprache. Der Haushaltpli« geht an den Hauptausschuß.

Nächste Sitzung Samstag 2 Uhr: Kleine Vorlage«.

Vom Kriegsschauplatz

Die Verhaftungen gehen weiter

Düsseldorf, 28. Jan. In Düsseldorf, in Kaltenkirchen und Neuß sind weitere Beamte von den Franzosen verhaftet worden.

FranzösischeRitterlichkeit"

Darmfladk, 28. Jan. Geheimrat Raiffeisen und Dr. Schlutius sind in Darmstadt cingctroffen. S e er­zählten einem...Redakteur derHessischen Landeszeitung" über ihre Erlebnisse folgendes: Beim Verlaßen des Iustiz- gebäudes wurden sie von fünf französischen Soldaten sest- genommen und in ein Auto gebracht. Nach emeinhalbstün- digenr Fahrt wurden sie nachts auf der Landstraße, an euer Stelle, an der sich ein französisches Wachthaus befand, ausgesetzt. Ihre Koffer wurden hinter ihnen hergeworfen. Das Auto fuhr dann zurück. De Herren wußten nicht, wo sie sich befanden. Wohnhäuser waren nicht in der Nähe. Ein zufällig des Wegs kommendes Auto aus Mainz brachte dann beide Herren, die, wie sich herausstellte, zwischen Griesheim und Darmstadt ausgesetzt waren, nach Darm­stadt.

Dieallgemeine

Paris, 28. Jan. Die E'tschübigungskommis- sionhat auf Antrag Frankreicks und Belgiens mit 3 Stim­men (Frankreich, Belgien und Italien) bei 1 Stimmenthal­tung (England) die a'igemeine Verfehlung Deutschlands fest- gestellt und beschlossen, daß Deutschland gemäß dem Londoner Ultimatum- vom 6. Mai 1921 am 31. Januar die am 15, Januar fällig gewesene Zahlung von 500 Millionen Gold­mark zu leisten hat. Der Beschluß wurde der deutschen Reichs­regierung und den Verbündeten Regierungen sofort mitge­teilt.

Die LondonerTimes" schreibt dam, die Schulderklärung und die Eeldforderung werfen uns wieder in das Jahr 1921 zurück. Der auf franz. Druck zustande gekommene Beschluß lei das Eingeständnis, daß für Frankreich die Entschädigungs­zahlungen nicht die Hauptsache seien. Di- Kommission habe sich vollkommen lächerlich gemacht; sie sei einfach das Werkzeug der französischen Negierung geworden und habe alles Vertrauen verloren.

Französisches Heldentum

Rkainz, 28. Jan. Die Mainzer Polizei hat vom französi­schen Kommandanten den Befehl erhalten, daß sie bei Men­schenansammlungen vor den französischen Truppen zuerst gegen die Menge vorzugehen habe. Die Polizei hat 16 Stun-

Zm Himmelrrwos.

' Von Hermann Schmid.

40. (Nachdruck verboten.)

Es ist nicht anders damals freilich hast Du keine Hoffnung auf den Hof gehabt; damals ist es Dir wohl nit fo schwer gefallen, ihn aufzugeben, als jetzt, wo er Dein Eigentum ist. Das ändert freilich viel es kommt jetzt nur auf Dich an, was Dir mehr gilt, der Hof oder ich, denn ich kann nit anders, und wenn ich Dir's auch nit so recht auseinander legen kann ich spür's in­wendig, daß ich nit anders kann. Besinn' Dich nit lang und sorg' Dich nit etwa um mich! Ich werd' Dir nit bös sein und werd's überwinden mit der Gotteshilf'. Ich Hab' mich schon einmal in Gottes Willen ergeben gehabt und Hab' Verzicht' auf Dich, wie ich Dich noch für einen verlorenen Menschen Hab' halten müssen; jetzt werd' ich's um so leichter überwinden, weil ich denken kann, daß Du im Himmelmoos reich und glücklich und unschuldig .bist. Drum red'," fuhr sie fort und erhob sich.Du mußt Dich entschließen so tu's geschwind! Es will sich ohnedem nit -schicken, daß ich so lang! mit Dir da allein bin, wenn es auch ein heiliger Ort ist. Ent­schließ' Dich! Du hast die Wahl zwischen dem Himmel­moos und mir."

Es war kein leichter Kampf, den Wildl zu bestehen Hatte, aber die Liebe zu dem Mädchen war ihm so tief in die Seele gewachsen, daß der Gedanke, den Hof aufzugeben, mit jedem Augenblick an seiner ersten Furcht­barkeit verlor sah er ihr doch an und wußte, daß sie bei ihrem Vorsatze bleiben würde, und war doch andrerseits das Bild einer neu zu wählenden Heimat ihm allmählich ein so vertrautes geworden, daß es licht­voller und farbiger vor ihm stand, als die verdüsterte, ohne sie vollends in kalte Dämmerung versinkende Heimat.

Du kannst Recht habe», Mädel," sagte er nach einer Welle,rch bin doch schon eine gute Zeit auf dem Hof, qber memals rst mir noch M Mut gewese«, M wenn

ich daheim wäre; immer hat mir etwas gefehlt, und das bist Du. Ja, ich mach' es wie mein Vater, und was ich Dir an der'Kapelle versprochen Hab' ich halt's. Ich halte mein Wort. Gleich nrorgen geh' ich zum Vor­steher und red' es mit ihm ab wegen des Verkaufens und wie das geschehn ist, auf und fort miteinander in die Welt!"

Ich Hab' es ja gewußt," sagte Engerl, sich zärtlich an ihn schmiegend,mein Herz hat mir gesagt, daß Du nicht von mir lassen wirst, und es soll dich nit reuen, und ich will Dir danken dafür all meine Lebtag. Aber so geschwind geht es mit dem Fortgehn nit."

Was war', das uns aufhalten könnt?"

Du darfst nit im Verdruß fortgehn. Du mußt erst Abschied nehmen von der alten Bas', der Jndika, die ihr ganzes Herz an Dich gehängt hat."

Sie hat es aber auch gar geschwind und leicht los­gemacht und mit fortgenommen . . . Ich will nichts mehr hören von ihr."

Red' nit so, versünd' Dich nit an der alten treuen Person, die leicht mehr Herzwch ausgestanden har als wir alle miteinander! Wenn Du mir ein bissel gut bist, darfst Du nit so fortgehn. Du mußt sie aufsnchen, mußt Abschied von ihr nehmen und für sie sorgen."

Du bist halt mein wahrhaftiges Engerl," rief Wildl sie an sich ziehend, in weichem Tone,ich muß Dir in Allem den Willen tun. Aber wie soll ich sie finden? Ich weih ihren Aufenthalt nicht; es ist gerade, als wenn sie sich verstecken wollte, damit ich ihr ja nicht mehr unter's Gesicht, komme . . . Aber richtig, da fällt mir ein: Der Vorsteher hat mir ja gesagt, wenn ich verkaufen und fortgehn würde, dürfe er mir den Aufenthalt sagen. Gleich morgen muß er mir Aufschluß geben."

Unweit des Kirchhofes schlug ein Hund an; ein zweiter antwortete; bald regte sich auch ein dritter. Ans der Straße wurden Stimmen und näher kommende Schritte laut.

den lang ununterbrochen auf der Haüptivache Menst zu tun, um stet« zum Eingreifen bereit zu sein. Auf die deutsch« , Menge" schießen, das tun die Franzosen wohl gern, aber 's die Verantwortung möchten sie andern zuschieben. >

Duisburg, 28. Jan. Der über 80 Jahre alte August Thyssen (Vater Fritz Thyssens) hat, in seiner großen Villa so starke französische Einquartierung erhalten, daß ihm für ! seinen Bedarf nur zwei Wohnräume geblieben sind,

*

Anruf au den Papst

LSln, 26. Jan. Der Kardinalerzbischof Schulte rdh- ! tete an den Papst einen Einspruch gegen die brutalen Ge- l walttaten Frankreichs, durch die nicht nur über pflichttreue 1 Beamte, die sich weigerten, Landesverräter zu werden, , grausame Strafen verhängt werden, sondern auch über j. Frauen und Kinder dieser Beamten. Der Papst wurde ge- is beten, seinen Einfluß zur Abkürzung des frevelhaften, von ' Frankreich erneuerten Kriegszustands einzusetzen. !

Die Treue der Auslanddeutschen i

Berlin, 28. Jan. Anläßlich der neuen französischen Z

Nederfallr haben die deutschen Kolonien in Süd­amerika Sammlungen für das ganze bedrängte Vaterland s veranstaltet. Aus Argentinien ist als erster Beitrag dem U Reichskanzler über eine Milliarde Mark zur Verfügung ge- e stellt worden. Die Spenden aus Chile und Brasilien wer- n den folgen. ! Z

Der Holländische Gewerkschaftsbnnd stellte s für notleidend« Ruhrarbeiter 150 000 Gulden, d. h. über Z eine Milliarde Mark, der Siegerländer Eisen- s steinverein 100 Millionen Mark für die Nuhrbrvölkc- rung zur Verfügung.

Keine Absicht ln England, einzugreifen

London, 28. Jan. Ueber den Ministerrat am Freitag be- - richten die Blätter, die britische Regierung habe keinerlei Ab­sicht, in irgendeiner Weise sich in die Nuhrangelegenhrit e'n- zumischen, sie sei jedoch der Ansicht, daß gewisse Ereignisse England zwingen könnten, zu handeln.

Im britischen Kabinett sollen starke Meinungsver­schiedenheiten entstanden sein, namentlich über die Frage der Abber: '-mg der englischen Truppen aus Köln. Eg soll in London nicht ohne Eindruck geblieben sein, daß neuer- dings die amerikanische Regierung wieder eine schärfere Stellungnahme gegen die französische Politik gezeigt habe.

Poincare will im Ruhrgebiet bleiben

Der französische Entschädigungsplan, der dem Eatschädi- guNiisausschuß vorliegt, ist bereits scharf vom englischen Ver­treter kritisiert worden. Der französische Plan, wie er von der Presse veröffentlich! wixd, ist aber unooll ständig w ledere ezeben. Mt Absicht w'rd verheimlicht, daß der Text, ^ den die französische Regierung nörgelet hat, eine Klause! enthält, die sich auf die Pfänder bezieht. Poincare stellt als Grundbedingung, daß die jetzigen Pfänder beibehalten werden müßten. Welche Pfänder hält die französische Regierung jetzt fest? Die Kohlengruben im Ruhrgebiet. D'ese Pfänder sollen also für d e Dauer des ' Zahlungsaufschubs, also für zwei Jahrs, von Frankreich ,,-ermattet" werden, das heißt, die französische Regierung ha! ie Absicht, zwei Jahre im Ruhr ge bist zu blei­ben. Der halbamtlichePetit Parisien" bestätigt das.

Neue Nachrichten

Die Rot der Presse

Berlin, 28. Jan. Der Reichsrat hatte die Abgabe auf ; Holzverkäufe, deren Ertrag zur Verbilligung des Druck­papiers verwendet werden soll, auf 1 Prozenr festgesetzt, i während der Reichstag die Erhöhung auf 2 Prozent be- schlossen hat. In der neuerlichen Beratung ist nun aber f der Reichsrat dem Reichstagsbeschluß ncht beigetrsten, ^ sondern ist bei dem Satz von 1 Prozent verbliebm, es wird l also gegen den Reichstagsbeschluß vom Reichsrat Einspruch erhoben.

Dorah läßt nicht nach

Dashingkon, 28. Jan. Senator Borah teilt mit, daß er aufs neue den Antrag einbrinoen werde, den Präsidenten zu der Einberufung einer Weltwirtschaftzkonferenz aufzu-

Hastig zog Wiidl das Mädchen an sich und zu einer Stelle hm, wo die Mauer, etwas niedriger und teil­weise eingefallen, der Erneuerung harrte, die ihr mit dem Frühling zuteil werden sollte. Rasch hatte er sie über die Lücke hinaus gehoben; rasch schwang er sich selber nach und eilte zwischen den dunklen Zäunen der engen Dorf­gase einer Blößie zu, wo dieselbe zu einem nahen Tannen- wälchen führte. Sie hatten eben nur noch Zeit, ein Zu- fammcntreffen für den anderen Tag zu verabreden ; dann ^ eilte Engerl dem Gehölze zu, hinter welchem die einzelne Hütte lag, in der sie verborgene Gastfreundschaft ge­funden hatte. Wildl kehrte um, dem nahen Rufen und Gebell entgegen.

Es war der Nachtwächter des Dorfes mit Laterne und Hund der Hund war des Gerichtsdieners Tiras, den derselbe im Aerger über die geziemiiche Vertraulich­keit mit einem Gefangenen wie dem Wildl, verkauft hatte und der jetzt den Wächter.auf seinen nächtlichen Wanderungen zu bewachen hatte.

Halt wer da?" rief der Mann, indem er die Laterne empor hob, daß ihr voller Schein Wildl's An­gesicht beleuchtete.

Gut Freund!" war dessen Antwort.Kennst Du die Leute vom Dorf nicht, dast Du sie anschreist und an­hältst wie Spitzbuben?" ^

Was Ihr seid's? Der Himmelmooser?" rief er Dk staunende Wächter und fällte die rostige Hellebarde gegen ihn.Was tut denn I r noch so spät auf der Gasse und obendrein in einem solchen Winkel? Ihr solltet schon lang daheim sein. Ihr wißt wohl, daß Ihr unter Auf­sicht steht. Also marsch! Ihr seid mein Arrestant marsch mit mir zum Vorstand!"

Geh' mir aus dem Wege, alter Fax, und fuchtle mir nicht mit dem Ding da vor der Nase herum!" rief Wildl.Einen schönen Gruß an Deinen Vorsteher und sage ihm, morgen werd' ich ihm schon meine Aufwartung f machen aber das ist das letzte Mal."

^Fortsetzung folgt.)