La« Münchner Gasthvspersonal hat erklärt, sofort in den Et' ,c c» treten, wenn bis abend« S llhr noch Franzosen oder Bosnier in den Easthöfen sich befinden. Den Mit­gliedern der Ueberwachungskommission, die in denVier tzahreezsuen" wohnen, wurde darauf von der Direktion er­öffnet, daß sie den Gasthof zu verlassen haben. Das Personal hatte schon seit gestern früh den Franzosen jede Dienst­leistung verweigert. Als die Franzosen versuchten, sich in andern Gaststätten Essen zu bestellen, wurden sie überall abgewiesen, sogar in einem italienischen Gasthaus. Sie kauften sich sodann einen Laib Brot, den sie im Gasthof mit­einander verzehrten. An General Rollet in Berlin sandten sie einen telegraphischen Bericht.

Hamborn, 24. Jan. Die Arbeiter der Thyssenwerke haben die Arbeit wieder ausgenommen. Sie erhalten ihre Forderung der Freilassung Thyssens und der übrigen Ver­hafteten aufrecht.

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Ein englisches Gutachten

London, 24. Jan. Nach demDaily Telegraph" hat Aonar Law seine Rechtsberater um ein Gutachten über die Besetzung des Ruhrgebiets ersucht. Die Antwort soll gewesen sein, daß die Besetzung auf den Vertrag von Versailles nicht zsstötzt werden könne. Bonar Law wird deswegen seine beobachtende Ruhe noch nicht verlieren.

Senator Borah gegen tzarding und Hughes

Washington, 84. Jan. Senator Borah tadelt in einer öffentlichen Erklärung das schweigende und untätige Ver­halten der amerikanischen Regierung gegenüber dem Vor­gehen Frankreichs, das eine Gefährdung des Weltfriedens und eine Beleidigung der Menschheit sei. Es unterscheide die Wilden von den zivilisierten Völkern, daß letztere gegen den besiegten Feind gerecht seien. Deutschland sei durch die von Wilson verkündeten Grundsätze bewogen worden, die Waffen niedsrzulegen, wodurch es sich hilflos machte. Damit habe Amerika auch bestimmte Verpflichtungen be- ,üglich der Behandlung Deutschlands über- nommen. Jetzt müsse man sehen, wie deutsches Gebiet über­fallen und in vernichtendster, unbarmherzigster Weise einer militaristischen Macht ausgelicfert sei. Und trotzdem erbebe die «merikanische Regierung keinen Widerspruch. Es märe das wenigste, was sie tun sollte.

Der PariserNeuyork Herald" glaubt, diese Erklärung Norahs we.^e einen wohlüberlegten Angriff des Kongresses auf die äußere Politik der Regierung einleiten.

Neue Nachrichten

Der Herr Dard

München, 24. Jan.- Die bayerische Regierung hat die Rcichrregierung wiederholt ersucht, bei der französischen Re­gierung auf die Abberufung des Gesandten Dard hinzu- wi'rken. Dard spielte bekanntlich in den Spionagegeschich­ten, die zur Verhetzung zwischen Berlin und München von Frankreich und Belgien gemacht wurden, eine schlimme Rolle.

Der Schoadvertrag auf dem Scheiterhaufen . München, 24. Jan. Am Schluß der Rei hsgründungsfeier der vaterländischen Verbände, die am Montagabend im Lö­wenbräukeller stattfand, zog der weitaus größte Teil der Be­sucher zum Königtzplatz, wo ein Scheiterhaufen errichtet und ein Exemplar des Versailler Vertrags mit den Worten:Hier ist der Versailler Schandvertrag, seine Urheber haben den Vertrag gebrochen, er gilt nicht mehr", ins Feuer geworfen wurde. Der Zug marfchierte sodann nach der Maximilian­straße, wo die Polizei große Mühe hatte, die Menge von den Vier Jahreszeiten' abzuhalten.

Württemberg

Stuttgart. 24. Jan. Ruhrhilfe. Der Deutsche Ge- «er.schastsbund, dem die christlichen Gewerkschaften, die deut­schen Angestelltengewerkschaften (Deutschnationaler Hand­lungsgehilfenverband, Verband weiblicher Angestellten usw.) und der Gesamtverband deutscher Beamten- und Angestellten­gewerkschaften angehören, erläßt einen Aufruf an seine Mit­glieder um Unterstützungsbeiträge für die bedrängten Brüder im Ruhrgebiet. Die Gelder sind an die Stellen abzuliefern, an die die Gewerkschaftsbeiträge eingezahlt werden.

Die Sammlungen der Stuttgarter Zeitungen haben be­reits hohe Erträge ergeben. Dem Stadtvorstand wurde von einer hiesigen Firma eine Million Mark übergeben.

Die Angestellten der Dalmkenoerke in Untertürkheim ha­ben einstimmig beschlossen, drei Prozent ihrer Januar­gehälter d. h. rund 3 Millionen Mark zur Unterstützung der bedrängten Volksgenossen im Ruhrgebiet zu spenden.

Franzofenboykott. Der Verband des Einzelhandels Groß- Etuttgart hat folgende Entschließung gefaßt- Das maßlose Verhalten der Franzosen veranlaßt uns wiederholt, unsere Mitglieder aufzufordern, jede geschäftliche Verbindung mit französischen Firmen abzubrechm. Selbst Waren, die von Frankreich nur aus einer gewissen Zwangslage heraus be­zogen werden mußten, dürfen in diesen stvrmbewegten Tagen von unseren Gewalthabern unter keinen Umständen gekauft werden. Wir glauben, daß es nur dieses Hinweises bedarf, damit unsere Anordnung restlos befolgt wird."

Stuttgart, 24. Jan. Neue Steuern. Dem Landtag ist der Gesetzentwurf über die vorläufige Regelung des Staatshaushalts für 1922 zugegangen. In dem Notstat wird für die staatliche Grund-, Gebäude- und Gewerbesteuer, für die bisher ein Staatssteuersatz von 6 Prozent vor­geschlagen war, mit Rücksicht auf die Geldentwertung ein Zuschlag von 409 Prozent vorgeschlagen. Infolgedessen er­gibt sich eine Mehreinnahme von rund 435 Millionen Mark, wovon auf die Grundsteuer 195 Millionen, auf die Gebäude­steuer 24 Millionen und auf die Gewerbesteuer 226 Milk. Mark entfallen.

Der Bezirksbeamkenrat der Reichsbahn Stuttgart hat in

einer Entschließung scharfen Einspruch gegen das Verbrechen des Einfalls im Ruhrgebiet erhoben.

Der Männerturnverein Stuttgart verzichtet 'rotz "er fast vollendeten Vorbereitungen auf die geplanten Aufführungen aus der Tellsage.

Lei den Rokariaksgebühren ist der Zuschlag für Geschäfte, die die Bezirkenotare als öffentliche Notare verrichten, auf 600 im übrigen auf 300 Prozent festgesetzt worden

Stuttgart, 24. Jan. Wieder eine Fleischpreis- erhöhung. Die Stuttgarter Metzgerinnung hat die Fleischpreise entsprechend dem Aufschlag aus dem gestrigen Tchlachtviehmarkt mit sofortiger Wirkung wie folgt festgesetzt: ,Wien- und Rindfleisch 1. Tüte 1800 Rindfleisch. 2. EM

14001440 Kuhfleisch 1. Güte 106111120tt. Kuhfleisch 2. Güte 860920 ^t, Kalbfleisch 14001440 -.ll, Schweine­fleisch 2400 ^t, Hammelfleisch (wie bisher» 1160-1180 ^t, Schaffleisch (wie bisher) 9801040 .11.

Möhringen a. F^ 24. Jan. Ei s e n b a h n u n f a ll. Heute vormittag fuhr ein Güterzug auf zwei leerstehende Motorwagen auf, wodurch die beiden Wagen schwer be­schädigt wurden. Ein Schaffner wurde im Gesicht leicht ver- letzt, der Wagenführer erlitt Quetschungen am Fuß und a« der Brust, ein Arbeiter wurde ebenfalls am Fuß leichh verletzt. Drei Personen erlitten leichte Verletzungen.

Q. Aestbach, 24. Jan. Oberamtsfrage. Heute hat der Gemeinderat darüber zu entscheiden, ob die Gemeinde Fellbach dem Amtsoberamt Stuttgart oder dem Oberamt Waiblingen zufallen soll. Wie die Stimmung ist, wird der Anschluß an Waiblingen eine Mehrbeit finden. Auch die Gemeinden Schmiden, .Hofen und Rommelshausen haben sich gleichfalls für Waiblingen entschieden, während Roten­berg, Uhlbach und Rohracker für Eßlingen stimmen. Mühl­hausen a. N. wird sich dem Oberamt Ludwigsburg an­schließen.

Heilbronn, 24. Jan. In den Neckar. Am Montag abend haben zwei Personen, als sie über den eisernen Steg liefen, wahrgenommen, wie eine Person von der Badstraße aus beim Steg in den Neckar gesprungen ist.

Gmünd, 24. Jan. Straßenraub. Ein hier bedienite- tes Mädchen wurde auf dem Rückweg von Hussenhofen von zwei Burschen überfallen, die ihr das Geld abverlangten Al» das Mädchen sich wehrte, wurde ihr dre Geldtasche entrissen und sie selbst in das ziemlich tiefe Wehr geworfen. Zum Glück konnte sich das Mädchen am Schilf wieder auf» Trockene retten. Die Räuber waren verschwunden.

Freudenstadt. 24. Jan. Brand. Am Montag abend ist der Dachstock der Gießerei des Hüttenwerks Friedrichstal und ein Teil des Formerraums durch Feuer zerstört worden. Die Freudenstädter Autofpritze blieb beim Abrücken von der Brandstelle im Schnee stecken und mußte von 6 Pferden ab­gezogen werden. In Wittendorf branm«, vermu.lich infolge Brandstiftung, das Anwesen de, Demeiudepfleger« Kober nieder.

Ehingen a. D-, 24. Jan. Unterlehrer Viktor Sauter, zurzeit in Jsny, Sohn des Rektors Sauter von hier, wurde vom Auswärtigen Amt zu einem vierwöchigen Kur« nach Berlin für den Auslandsschuldienst einberufen.

Hauerz. OA. Leutkirch, 24. Januar. Im Schnee verschüttet. Al» der 15jährige Johanne« Egger nach hereingebrochener Dämmerung vom Elternhaus zu seiner Dienstherrschaft zurückkehren wollte, löste sich bei der Mühlhalde eine Schneemaffe, die ihn erfaßte und über den sehr steilen, etwa 15 Meter langen, bewaldeten Hang zur Tiefe riß. Kirchgänger fanden am anderen Morgen den mit dem Oberkörper in den niedergestürzten Schneemaffen steckenden jungen Mann tot.

Ein Kruppscher Riesenprozetz

Vor VerEssenerStrafkammrrhat r-or 14 Tage,» ün Riesenprozeß seinen Anfang genommen, c.em Massen- ) iebstähle zugrunde liegen, die auf der Kruppschen Äuß- stahlfabrik verübt worden sind. Die Werte, die der Firma Krupp durch solche Diebstähle, bei denen gewöhnlich unge­treue Werksangehörige die Hand im Spiele haben, gerautü werden, belaufen sich alljährlich auf viele Millionen. In der Hauptsache ist es bei diesen Diebstählen auf die Spiral­bohrer und den Schnelldrehstahl abgesehen, den sog. Krupp­schen D. F. M.-Stahl, der als das Best« seiner Art überall bekannt und sehr begehrt ist. Auch in diesem Prozesse spielt der Kruppsche Drehstahl eine gewichtige Roll-. Bezeichnend für den Umfang, in dem in den letzten Jahren die Diebstähle bei der Firma Krupp ausgeführt worden sind, ist die Tatsache, daß zurzeit Materialien im Wert von 100 Millionen bei Krupp lagern, die als gestohlen beschlagnahmt worden sind. Erst in allerletzter Zeit sind in einem Fall für 7)4 Millionen Mark Materialien, die aus solchen Diebstählen herrühren, wieder zur Stelle geschafft worden. In dem jetzt zur Verhandlung stehenden Prozeß sttzen nicht weniger als 19 Angeklagte auf der Anklagebank. Es sind ehemalige Kruppsche Werksangehörige und Händler. Die Angeklagten sind zumeist in Essen, Dortmund und Hörde ansässig. Der geräumige Verhandlungssaal ist in ein Arsenal von Krupp­schen Materialien und Fabrikaten amgewandelt. Ungeheure Vorräte an Spiralbohrern, Rohstahl Bronze, Messing und Blei sind im Gerichtssaal in einem Gewicht von 100 Zentnern ausgestellt. Sie stellen einen Wert von 30 Millionen dar und sind aus den Diebstählen beschlagnahmt. Auch ein be­kanntes großes Eisenhüttenwerk des Ruhrkohlengebiets hatte Materialien in größerem Umfang erworben, die später bei ihm beschlagnahmt worden sind Die Dauer des Riesenpro­zesses ist auf mindestens einen Monat berechnet.

Naturalwertrente

I.. 0. Rach den Plänen des Ministerpräsidenten Tantzen soll in Oldenburg versuchsweise der land- und forstwirtschaftl. Grundbesitz nach Qualität des Bodens in Klassen eingeteilt werden und jede Klasse zur Ablieferung einer für den Hektar fest bestimmten Naturalmenge verpflichtet sein. Die Veran­lagung soll ohne Rücksicht auf die Art der Wirtschaft und auf die Tüchtigkeit des Wirtschafters erfolgen. Dieser Steuer­plan greift zurück in die Urzustände aller Steuerwirtschaft. Jetzt, wo das Wirtschastsgebilde am kompliziertesten ist, soll die primitivste Form der Steuererhebung ohne Rücksicht auf wirtschaftliche Durchführbarkeit in Anwendung kommen. Mit riesen Plänen sollen sich sogar ernstlich Reichsbehörden br­assen. Der Bauernstand wird diesem Plan alle Aufmerk- amkeit schenken und verhindern, daß eine derartige Steuer- orm, die auf die Leistungsfähigkeit grundsätzlich keine Nück- icht nimmt, nicht zur Durchführung kommt.

Allerlei

Eine verzwickte Verwandtschaft. Im fürstsichen Hause Reuß j. L. verzeichnet der Gdthasche Kalender drei Ehe­scheidungen. Prinz Heinrich der Dreiunddreißigste ließ sich von der Prinzessin Viktoria Margarete von Preußen scheiden und Prinz Heinrich der Zweiunddreißigste wurde von der Prinzessin Marie Adelheid zur Lippe geschieden, die den Bruder ihres Mannes, den Prinzen Heinrich den FUnffmd- dreißigsten heiratete, dessen Ehe mit der Prinzessin von Sach- sen-Altenburg geschieden wurde.

Da, neuerbaute Friedrich-(Hof-)Theater in Destau, das nach dem Brand des alten Theaters in der herzoglichen Reit- l . n mit Hilfe des Herzogs neu erstellt wurde, wird am 1. ^ i .uar mit e - Aufsübrung derMeistersinger" von Richard WMr . _- _

Unbegreiflich. Der französische Major a. D. Dirpte wohnte bei dem Villenbesitzer Gohn in Wiesbaden. Gohn wurde von Dupic fortwährend schikaniert, indem er ver» 'angte, daß ihm immer mehr Wohnräume der Villa zur Ver- iugung gestellt werden, während der Besitzer Gohn sich mit den Dachkammern begnügen sollte. Als Gohn sich es war im November o. I. weigerte, weiteren Ansprüchen statt­zugeben, geriet Dupic in eine zügellose Wut und er streckte den Gohn durch einen Revolverschuß nieder; in seiner Be­stialität feuerte er auf den am Boden liegenden Gohn weitere fünf Schüsse ab, so daß dieser kurz darauf verschied. Die Geschworenen in Wiesbaden haben Dupic sreigesprochen.

Rolopfer für die Kirche. Im Lauf einer Woche sind in Auerbach in Sachsen für die notleidende Kirche 2,5 Millionen Mark gesammelt und dem Dekanatamt übergeben worden.

Die deutsche Handelsflotte. Von Hamburger Reedereien sind drei norwegische Dampfer von 3474, 3572 und 4372 Tonnen zum Gesamtpreis von 55 000 Pfund (3850 Millionen Mark) angekauft worden. Der Norddeutsche Lloyd in Bre­men nimmt seinen früheren Dienst nach Philadelphia und Baltimore am 7. März mit dem neugebauten Dampfer Vertu" (6500 Tonnen) wieder auf- In dreiwöchigen Ab­ständen werden die DampferEisenach" undHameln" folgen.

Die Folgen der hohen Straßenbahntarife. Die Dresdener Straßenbahnen haben, wie dies so üblich geworden -st, im letzten Halbjahr alle 14 Tage die Fahrpreise erhöbt. Folge: im Juli 1922 wurden 12,9 Millionen Personen befördert, rm August 12, im September 11,2, im Oktober 9,8, im Novem­ber 7,6 Millionen. Im Dezember ist der Verkehr weiter ge­sunken, doch liegen genaue Zahlen noch nicht vor. Und im Januar wird die Frage der Betriebseinstellung erörtert.

Die Leipziger Straßenbahn hat die Fahrtgebühr von 7K auf 150 Mark erhöht Auch dieser Betrieb steht infolge stark verminderten Verkehrs vor der Frage der Stillegung, wenn die Arbeitsdauer nicht erhöht werden kann.

Eine Aufsehen erregende Verhaftung. In einem Prozeß wegen des Raubmords an dem Teppichhändler Neiß « r in Berlin wurde neulich ermittelt, daß ein Mitglied der in Be­tracht komme " ' nationalen Derbrechsrbande an einem

50 Millionendiebstahl in einem Berliner Pensionat beteiligt ist. Die Untersuchung hat nun zu weiteren überraschenden Ergebnissen geführt. Kürzlich war an einem amerikani­schen Aufkäufer namens Nowak wieder in einem Berliner Pensionat ein Raubmord verübt worden. Die Täter, ein holländischer und ein englischer Staatsangehöriger, sind be­reits verhaftet. Damit kam die Kriminalpolizei auf die Spur einer weitverzweigten Bande, die bereits eine ganze Anzahl von Raubmorden in letzter Zeit begangen hat, und zwar mittels parfümierten Chloroforms, mit dem die Opfer betäubt und getötet worden. Als einer der Hauotschuldigen wurde ein Dr. Stein verhaftet, der mit einer Frau Spa­nier verheiratet ist, die wegen de? Mordes an Reißer schon lange in Untersuchungshaft fitzt. Die Spanier ist die Schwe­ster des 50 Millionenräubers.

Brand. In Uerdingen (Reinpr.) ist das Lagerhas» her Ehemischen Fabrik Weiler-ter-Meer niedergebrasüßc De: Schaden wird auf 80 bis 100 Millionen Mark berechnst.

Eine Berliner hetmstättenaesestschafi hat mehre« Sied- lungsgrundstücke an Ausländer verkauft. Da» Siebk'nra»- amt hat darauf in die Bedingungen für Staats- oder <8e- meindebeiträge die Bedingung ausgenommen, daß Sied­lungsgrundstücke oder Häuser nicht an Ausländer vermietet oder verkauft werden dürfen. Deutsche Siüllungs gelber für Ausländer, höher geht's wohl nimmer.

Menschenfänger. In Zeulenroda (Thüringen) Nor­den mehrere junge Mädchen auf dem Heimweg von ihrer Arbeitsstätte im Wald von einem Automobil überholt. Plötz­lich hielt das Automobil an. Es sprangen drei Männer heraus, die die jungen Mädchen zu packen versuchten. Diese konnten entkommen und flüchteten kn den Wald. Daraus wurde der Wald von den Automobilisten mit Scheinwerfern abgesucht. Die Mädchen hatten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen können. Man vermutet, daß es sich um die be­rüchtigten Mädchenjäger handelt, die seit den letzten Tagen Mitteldeutschland unsicher machen. Wann wird eigentlich diesem heillosen Zustand ein Ende gemacht?

Parfümierte Fahrgäste auf der Straßenbahn. Die Ver­waltung der Prager Elektrischen Straßenbahn beschloß,par­fümiert Personen beiderlei Geschlechts" von der Beförderung auszuschließen, da seitens des Publikums vielfach Beschwer» den über die Unerträglichkeit der Parsümgerüche eingelassen seien.

Polnische Räuber. Auf dem Bahnhof in Halle verllastede die Polizei zwei mit Revolvern bewaffnete Kerle aus Polen, die einen schweren Koffer trugen. Im Koffer befanden sich Silbergegenstände im Wert von über 6 Millionen Mark vor, die in der Nacht zuvor in Naumburg bei einem Einbruch geraubt worden waren.

Kchneestürme an der Riviera. Eine starke Kältewelle hat das Land desewigen Frühlings" in ein Polarlcmd ver­wandelt. In der Nähe von San Remo geriet eine italienische Streife von 6 Soldaten in einen furchtbaren Schneesiurnr. Drei fand man in einer Hütte käst erfroren, der oieri, war tot; zwei weitere werden vermißt.

Die Staatswohnung. In einer römischen Zeitung lesen wir:Wieviel Miete zahlst du monatlich für deine Woh­nung?"Dreihundert Lire."Bagatelle!"Wieso?" Natürlich! Denk dock) einmal, wieviel die Regierung M zwei Kammern und ein Kabinett bezahlt."

Wetter-Berickt

Die Störungen dauern fort. Am Freitag «nd SamStag ist viel­fach bedecktes, vorwiegend naßkaltes Wetter zu erwarten, ,

Unfern Brüdern am Rhein

Brüder, ihr leidet "" """ graunvollen Maßes da« deutsche Leid;

Brüder, euch kleidet

lichtlos, ein Bettlermantel, die Zeit. .

Brüder, ihr sehet "" " ' """"" fragenden Auges, und blictt doch blind> Briwer, es wehet winterdunkel der Schicksalswind.

Brüder, ihr haltet '

steil den Blick in die Sterne gewandt,

Brüder, es waltet

immer noch Gott über deutschem Land.

Brüder, noch rauschet ^ zornig in Ketten der alte Rhein

Brüder, lauschet:

Einmal, o glaubt es, wird Frühling sein!

__ LrallLLüüt! e-