Mer Generalvollmacht aus gekommen, Me ihr der Reichstag ausstellen mu^te. Ein dahinzielender Ermächtigung«. ^ antra g war denn auch gest/'t worden, anfangs unter­schrieben von allen Fraktionen, die sich an dem Ver­trauensvotum beteiligt hatten. In letzter Stunde zogen die ! Sozialdemokraten ihre Unterschriften zurück, und l er ' Versuch, den Antrag sogleich zu verabschieden, scheiterte an i der Beschlußunfähigkeit des Reichstags. Das war ! wirklich kein erhebendes Bild, das das Parlament dem deut­schen Volk bot. Daß der Reichstag nicht einmal in einer solchen ernsten Stunde vollzählig auf dem Posten sein kann, ist außerordentlich bedauerlich. Dadurch geraten zunächst alle ! Maßnahmen, die das Reichsministerium des Innern auf der ganzen Linie gegen Schlemmerei und Vergnügungssucht ' plante, in die Schwebe. Zwar können die einzelnen Lan- desregierungen gewisse Einschränkungen verfügen. Sie kön- mn aber nicht solche Vergnügungsstätten, die gerade An- stoß und Aergernis erregen, wie Schlemmerkeller, Lurus- ^ dielen und Bars aller Art, kurzerhand schließen Hätte der Reichstag die Regierung zu weitern Schritten ermächtigt, so i bätte rasch im Abend- und Nachtleben der größeren Städte Wandel geschafft werden können.

Inzwischen werden die Landesregierungen tun müssen, w« in ihrer Gewalt steht. Es läßt sich dabei leider nicht »echSten, daß auch in das ehrliche und anständige Gast- wirtsgewerbs eingegriffen wird- Eines muß daher unbe- dingt verlangt werden. Er genügt nicht, die öffentlichen Drink- und Gaststätten früher zu schließen. Die Polizei ist vielmehr verpflichtet, genau darüber zu wachen, daß sich das l ^»gekürzte Nachtleben nun nicht in geheime Lokale s fl Acht et, wo der Schade in jeder Beziehung größer ist- Ne Gastwirte hätten sonst unbedingt ein Recht, darüber zu klagen, daß man das ehrliche Gewerbe sinschränkt und da« stchMeve Gewerbe unbehelligt läßt.

Die Erziehung zur Rache

Wunden, die nie vernarbe»

Man schreibt mir aus dem Ruhrgebiet: Die Simmung der von den Franzosen seelisch gefolterten Beamten, Bürger «ud Arbeiter wird von Tag zu Tag erregter. DerKalen- der der Gewalttaten", der seit dem 11. Januar geführt wird» schwillt zu einem dicken Buch des Schreckens an. Jede Stunde dringt die Nachricht einer neuen Verhaftung oder neuen Plünderung. Die Nerven sind bis zum Reißen gespannt. Wann ist das Maß voll? Lloyy George, -er in seinem jüng­sten Artikel die Ruhrbesetzung den verhängnisvollsten Schritt «k Jahrhunderten'nennt, hat, als er noch im Amt war, da» deutsche Volk gewarnt, seine Jugend im Gedanken der Rache zu erziehen. Eine solche Erziehung ist nicht mehr nötig. Am Rhein und an der Ruhr lernen es jetzt die deutschen Kinder ans der Straße. Man muß es gesehen und mit dem eigenen Arisch und Blut mitgemacht haben, um die unauslöschlich« Wirkung der französischen Gewaltherrschaft auf da» empfäng­liche Gemüt des jungen Geschlechts zu begreifen. Man muß wie die andern scheu vom Seitenweg geschlichen sein, um dem entgegenkommenden Träger der französischen Uniform Platz zu machen. Man muß beobachtet haben, wie die Erwachsenen bei Nacht und Dämmerung weglaufen und sich verstecken, wenn ein französischer Soldat -es Wegs kommt; wie sie ängstlich zucken und um sich schauen, wenn man eine Bemer­kung über die ungebetenen Gäste macht; wie sie zu Hause erst vorsichtig Fenster und Türen sichern, ehe sie im Flüster­ton von ihren Leiden zu erzählen wagen. Man muß es ge- sthen haben, wie die Bänke und Pulte aus den Schulgebäu- «« geworfen werden, damit derEroberer" sich breit mache« kann. Man muß es erlebt haben, wie in die besten Zimmer der bürgerlichen Wohnungen die nach Patschuli und altem Schweiß duftenden Unteroffiziere mit ihren Damen selten besser als ihr Ruf einquartiert werden; wie die Eltern mit diesen Herrschaften zusammenhausen, die Benutzung der Küche freigeben, das beste Geschirr, den sorgsam gepflegten Hausrat hinstellen müssen; wie sie nicht wagen, die Mutter, die Töchter undKnabsnam Hellen Tag allein spazierengehen, nach der Dämmerung überhaupt noch vor die Türe gehen zu lasten.

Nicht die deutschen Eltern, nicht die deutschen Lehrer sind es, die jetzt das Verlangen nach Rache in die Herzen der Ju­gend säen, sondern die F r a nzo s e n tun das. Gerade hier am Rhein und in Westfalen, soweit man von Einquartierung, Paraden, Trompetenkonzerten usw. noch verschont war, herrschte keine Erbitterung. Jeder war von seiner Arbeit, feinen Teuerungssorgen und der immer kärglicher zugemes­senen Lebensfreude in Anspruch genommen. Der Einbruch der Franzosen, ihre Requisit onen, die Schießerei in Bochum, dis Drohungen, das Kommandieren, die Verhaftungen, die au die Volschewistenzeit erinnernden Anschläge auf die Ban­ken, das alles hat der sonst so friedlichen und gutmütigen Bevölkerung die Augen geöffnet. Es ist heraus und n.n Tage: Diese Einbrecher in ein arbeitsames, an Boden­schätzen und Menschensleiß so reiches Land wollen uns peini­gen und reizen. Sie beschimpfen uns, schleifen unsere Ehre in den Schmutz, schlagen uns Wunden, die nie vernarben. Ihr Vorgehcn ist bewußte, beabsichtigte, planmäßige Schä­digung ein räuberischer Einfall, wie ihn ähnlich nur äugst vergangene Zeiten verzeichnen, und der sich von jenen bloß durch seine modernen Mittel unterscheidet. Das sind Dinge, die sich n i ch t v e r g e s s e n lassen, die nicht ertragen werden, die nicht bleiben können. Das deutsche Geschlecht, das den Weltkrieg geführt hat, ist machtlos. Aber es kan« die Stim­mung derer, die nach ihm kommen, nicht beherrschen. Es wird nicht verhindern können, daß sich eines Tags die E m pörungmit elementarer Wucht Luft macht und der Jugend die Rache mehr wert erscheint als das Leben. Die schöne Hoffnung, es sollenie wieder Krieg" sein, hat sich zusehends verringert. Sie ist niedergetrampelt und zertreten von den Tanks, die sich über die rote Erde wälzen. Der Rachekrieg, von dem heute noch niemand weiß, wann er kommt und wie er aussehen wird, der Krieg, den Frankreich fürchtet und den es verhindern will, ihn hat es durch den Ruhreinfall geradezu gezüchtet. Deutschland wird sich nicht wie Irland knech­ten, entvölkern, zerstückeln und dannversöhnen" lasten. Die Geschichte enthält viel mehr Beispiele von rechtzeitigen Befreiungen. Schier unerschütterlich erscheinende Ge­waltherrschaften sind plötzlich gestürzt worden. Auf den Trüm­mern rohester Fronvesten standen die Entfesselten. Die «uf- ge'llusterte Militärmacht der Franzosen wird keine Ausnahme bilden.er.

Die französische Stimmungsmache

X Die Zeit ist gekommen, um einmal festzustellen, mit j Mlchem Hochdruck von Paris aus Le arbeitet wird, um die

öffentliche Mekmmg der gesamten Welt in bezug auf die französischen Absichten im Ruhrgebiet irrezuführen. Es scheint, daß auch der Führer der französischen radikalen Partei, der Abgeordnete Herriot, dies für notwendig ge­halten hat, denn er veröffentlicht einen Artikel in derIn­formation", der recht viel Aufklärung bringt. Herriot sagt, daß die öffentlicbe Meinung in Frankreich über den Verlauf der Pariser Konferenz falsch unterrichtet wurde. Bonar Law habe mehr Entgegenkommen gezeigt, als man französischer- seits der Presse mitteilte. Wenn der Wille vorhanden ge­wesen wäre, so hätte Poincare sich mst England verständigen können. Er verwahrt sich ferner dagegen, daß die öffentliche Meinung über die Stimmung in England und den Ber­einigten Staaten getäuscht wird:

Das Wichtigste ist, die Auslösung des Blocks der ehe­maligen Verbündeten, der das Vorlieben im Nubrgebiet ber- beiaeführt hat, auf das aerinaste Maß m beschränken. Wir müssen etwas tun, damit unser Mißverständnis mit Amerika und unsre Schwierigkeiten mit England sich nickt verschallen. Das Mißverständnis mit Amerika ist sehr gefährlich. Sena­tor Borah hat sich nach dieser R-chtuna recht deutlich -cus- gedrückt. Die Erklärungen, die Hingst der deutsche Finanz­minister Hermes abgegeben hat, haben in Amerika stark ge­wirkt und zu einem Teil jenen Meinungsumschwung herbei­geführt, unter dem der französische Kredit unter den ver­schiedensten Formen leidet. Auf diesem Standpunkt können wir nicht stehen bleiben.

Weiter warnt Herriot vor allzu großen Hoffnungen auf Erfolge im Ruhrgebiet. Man könne erst nach einer gewissen Zeit das Ergebnis beurteilen, nachdem es möglich gewesen sei, die Summe der Vorteile gegen die Summe der Nachteile aufzuwiegen. Es sei beklagenswert, daß man eine Frage, die immer rein wirtschaftlich und finanziell bleiben werde, zu einer politischen mache. Es fehlten ja Frankreich alle Grundlagen der Berechnung, um einen wahrscheinlichen Plan über dar Unternehmen im Nubrgebiet aufzustellen. Inzwischen aber wisse man s-Mn, daß man die Kohlen­lieserungen bezahlen müsse, da die Kohlensteuer sie nicht deckten."

Herriot ist sicher in diesem Augenblick ein Prediger in der Wüste. Viele denken wie er, aber keiner hat den Mut, es auszusprechen. Vor allem kein Parlamentarier, weil die Wahlen vor der Tür stehen und er nicht das Opfer der sogenannten Wahlguillotine werden will, die ja in keinem Lande bester arbeitet, als in Frankreich. Aber Herriot wen­det sich gegen die Pressema ' e. und das ist heute gut, denn damit kann man dem Ausland beweisen welcher Mißbrauch jetzt in Frankreich getrieben wird, um sich der Engländer und Amerikaner zu sichern.

Neue Nachrichten

Verminderung der Abgeordnelenzahl in Braunschwelg

Braunschweig, 22. Jan. Mll Rücksicht auf die beschränk­ten Räumlichkeiten und aus Sparsamkeitsgründen beschloß der Landtag mit allen Stimmen gegen die der Kommunisten, die Zabl der Abgeordneten wieder herabzusetzen, und zwar von 60 auf 48. Die Aenderung tritt mit den nächsten Wah­len in zwei Jahren in Kraft.

Schuh- und Tnchlr.ud

Leipzig, 22. Jan. Der Slaalsgerichtshof hat die Be­schwerde des Schutz- und Trutzhundes gegen die in Bremen, Hamburg, Preußen und Baden verfügte Auflösung ver­worfen, dagegen die vom Polizciamt Dresden verfügte Auf­lösung der dortigen Ortsgruppe für unzulässig erklärt.

Der Staatsgerichtshos hat die von der sächsischen Re­gierung verfügte Auflösung und das Verbot des National­verbands Deutscher Offiziere, Landesverband Sachsen, auf­gehoben.

DradSury bleibt

Paris, 22. Jan, Laut Havas versichert der Londoner Obseiver", Bradbury denke nicht daran, aus der Entschädi­gungskommission auszutreten. ^

Württemberg

Stuttgart, 21. Jan. Sonntagsfahrkarten. Am 1. Februar treten in der Ausgabe der Sonntagsrückfahrkarten für Ulm und Heilbronn einige Erweiterungen ein. Es wer­den je drei weitere Zonen bis 70, 88 und 100 Kilometer ein­geführt.

hornberg, OA. Calw, 22. Jan. Vermißt. Der 37 Jahre alte verheiratete Dreher Johannes Bäuerlehat sich am 26. Dezember von zu Hause entfernt und wird seitdem vermißt.

Gmünd, 22 Jan. Todesfall. Der älteste katholische Lehrer des Landes, Pensionär Georg Meyer, ist hier im Alter von öS Jahre gestorben.

Geislingen a. St 22. Jan. Die Postbotenfahr­ten Donzdorf-Straßdorf kommen von heute an in Wegfall.

Heidenhelm, 22. Jan. EmpsindlicheStrafe. Der Landwirt Ott in Hermaringen ist wegen Umsatzsteuerhinter­ziehung zu einer Geldstrafe von 39 000 -L und zu einer Ordnungsstrafe von 1000 »ll verurteilt worden.

Laupheim, 22. Jan. Arbeitsscheu. Weil er nicht an die Arbeit gehen wollte, erfand ein 16jähriger Schreiner­lehrling die Mär, er sei von einem unbekannten Mann über­fallen, in den Wald geschleppt und an einem Baum fest­gebunden worden. Das polizeiliche Verhör deckte den Schwindel rasch auf.

Buchau a. 22. Jan. Unglaubliche Roheit. Ein hiesiger stellenloser Arbeiter überfiel einen schwerkricgs- beschädigten stummen Monteur und beraubte ihn seines Wochenverdienstes. ^

Das neue württ. PoNzeibeamtengksetz ist nach einer Mini- sterialverordnung am 1. Januar in Kraft getreten.

Der Eisenbahnmindeslsahrpreis, der seit 1. Januar mit 11 Kilometer zu einem Kilometerpreis von 4 Mark, also,zu 44 Mark berechnet wurde, - erfährt ab 1. Februar insofern eineErmäßigung", als die Mindeststrecke auf 9 Kilometer herabgesetzt wird, dafür wird der Kilometerpreir bekannt­lich verdoppelt.

Steigerung der Großhandelspreise um 60 Prozent. Die Großhandelspreise von 44 Waren, wie sie von derIndu­strie- und Handelszeitung" zu einer Meßziffer angerechnet werden, stiegen in der letzten Woche um volle 60 Prozent, also fast zwei Drittel des letzten Stands, auf das 3293fache Vorkriegsniveau.

Iuckerpreis. Für den Monat Januar ist gegenüber dem Dezemberpreis bereits eine Erhöhung des Großhandels­preises für Zucker um etwa das Doppelte verfügt. Dem­entsprechend werden sich die Kleinhandelspreise erhöhen. Die weitere Erhöhung kür den Monat Februar ist aber, wie be­

richtet, vom Reichsernährungsministerium bis jHt NM be­willigt worden.

Die Bücherpreise wurden vom 15. Januar ab auf das 700fache des Grundpreises erhöht; der Preis steht hinter der Preiserhöhung für Papier noch weit zurück.

ep. Papierüberfluß für Schundheste. Eine neue Schund­liste wird soeben von den Hauptverbänden der deutschen Volksbildungs-, Wohlfahrts- und Jugendverbände aller Parteien und Richtungen der Oeffentlichkeit übergeben. Sie enthält nur Hefte, die nachweislich bei Schulkindern im Reich gefunden wurden. Die Zahl der Hefte geht in die Milliar­den. Zeitungen sterben, e'ne wertvolle Zeitschrift nach der andern geht ein, wissenschaftliche Tücher, oft der Ertrag einer Lebensarbeit, können nicht gedruckt werden. Aber die Schundverlage werfen Tag um Tag. durch kein Steigen der Papierpreise gehemmt, ihre seelenzerstörenden Massen­erzeugnisse auf den deutschen Geistesmarkt. Wie lange noch läßt sich die deutsche. Leserwelt diesen widersinnigen Zustand gefallen?

ep. Die Sammlungen des Güstav-Adolf-Verems. Nach dem Jahresbericht des deutschen Gustao-Adolf-Vereins haben sich dessen Gesamteinnahmen in Deutschland im Jahre 1922 auf 40 Millionen Mark gegenüber 8 Millionen im Vorjahr gehoben. Von den Unterstützungen ging ein sehr großer Teil nach Rußland, nächstdem an die evaug. Gemeinden in den an Polen abgetretenen Gebieten, während die Hilfeleistung in den Gebieten des früheren Oesterreich-Ungarn und sonst bedrohten Ländern infolge der Markentwertung z. T. zurück­treten muß. Hier sind die ausländischen Gustav-Adolf-Ver- eine in die Bresche getreten: die schwedischen Verein« brach­ten rund 50 000 schwedisch« Kronen auf, der böhmische Haupt­verein über 60 000 tscl>echische Kronen, der Wiener Gustav- Adolf-Verein hatte allein bei seinem Jahresfest v. I. eine Ein­nahme von über 33 Millionen österreichische Kronen.

Sorgt für die Kettenhundei Die teuren Hunde, die an der Kette Haus und Hof bewachen, bedürfen bei jetziger Kälte und dem Uesen Schnee beständiger Fürsorge. Die Tiere sollen reichlich gefüttert werden, wozu da» Bedürfnis jetzt besonders groß ist. Ein hungriges Tier leidet doppelt unter der Kälte und läßt in der Wachsamkeit nach. Wichtig ist aber auch ein gutes, warmes Strohlager, das sorgfältig vor Nässe zu schützen ist. Vor dem Eingang zur Hundehütte soll ein Tuch vorgehöngt werden, das den Hund vor den kokten Winden und dem Eindringen von Schnee und Regen schützt. ^

Allerlei

Schwedische Studentenhilfe. Der schwedische Studenten« hist sausschuß hat der Wirtschaftshilfe der deutschen Studenten­schaft 100 Millionen Mark überwiesen, die sofort an 3000 bi» 4000 dsuttche Studenten verteilt werden sollen mit beson­derer^ Berücksichtigung des besetzten Gebiet« oder solcher Stu- denieft, die ans diesem Gebiet stammen.

Mtlimdeastiftuna. Die Rockesellersiistung in Neuyork hat einem deutschen Gelehrtenausscht'ß 50060 Dollar Archch dem gegenwärtigen Kursstand fast ein Milliarde Märk) «ur Förderung der wiffenschafttichen Arbeit zur Verfügung ge­stellt. Die Rockefellerstiftüng weiß zu würdigen, wo, Ame­rika der deutschen Wissenschaft verdankt uich »sch verdanken wird.

Der Fabrikant Generalkonsul Wilhelm Kaufmann in Dresden hat der Stadt 20 Millionen Mark gespendet, davon die Hoffte für allgemeine Wohlfahrtszwecke.

Für dieElektrisierung" der Berliner Reichsbahnen wer­den im Häushaltplan des Reichsverkehrsministeriums vorerst 60 Millionen Mark angefordert.

Ein Daimlerflugzeug mit 11 Sitzen, von denen 8 mit Fluggästen besetzt waren, hat die Fahrt von Manchester nach London (185 engl. Mellen zu 1,6 Kilometer) in 75 Minuten zurückgelegt, das ist eine Geschwindigkeit von 236 Kilometern in der Stunde.

Der tiefste Sohlenschach« der Erde ist der Schacht 8 Vs« BergwerksMorgenstern" in Zwickau (Sachsen). Er hat eine Tiefe von 1084 Metern. In demselben Bergwerk wird ein Schacht ausgeteuft, der aus 1400 Meter gebracht wer. den soll.

Große Schneestürme werden aus Ungarn gemeldet. Fast alle Eisenbahnlinien haben durch Verwehungen bedeutende

Gefrorenes Obst wird noch immer unrichtig be­handelt, so daß es nicht nur an Geschmack verliert, sondern auch unhaltbar wird. Völlig falsch ist es, gefrorenes Obst in ein warmes Zimmer zu bringen, um es aufzutauen, besser ist es schon, dasselbe in eine Schale mit Wasser zu legen. Am richtigsten ist es, das Obst in eine Schale mit eiskaltem Wasser, dem noch Schnee und Salz hinzugefügt sind, zu legen. Die Schale stelle man dann an einen kalten Ort. wo die Temperatur jedoch nicht unter 0 Grad sinken bars. So erreicht man ein sehr langsames Auftauen, allein der richtige Weg, dem Obst seinen Wohlgeschmack und seine Haltbarkeit noch längere Zeit zu erhalten. Nach dem Auftauen wird es zum Trocknen ausgelegt.

Spiel und Sport.

Fußball.

kr. Im Kreis Württemberg ist die Meisterfrage durch die Niederlage der Kickers Sportklub dem letzten Spiel vorenthalten, während in den übrigen süddeutschen Kreisen überall die Meisterfrage geklärt ist. Die Resultate des Sonntags sind: Württem­berg: Kickers Sportklub 2:4; Feuerbach gegen V.f.B. 3:1; V.f.R. tzeilbronn Eintracht Stuttgart 7:0. Baden: K.F.V. Mühlburg 0:0. Ter Karlsruher F.V. und der 1. F.C. Freiburg haben nun­mehr ein Entscheidungsspiel um den Verbleib in der Bezirksliga bzw. um den Abstieg in die Befähigungs­liga auszutragen, obwohl jeder der Vereine schon deut­scher Meister war. Nordbahern: Spielvg. Fürth gegen Bamberg 4:1.

Im Länderspiel Schweiz Oesterreich blieben, die Schweizer in Genf mit 2:0 Sieger.

Wintersport.

Ter letzte Sonntag war für den Wintersport wie geschaffen. Aus allen Gebirgsgegenden, vor allem aber aus dem Schwarzwald, der Alb und dem Allgäu, den Hochburgen des Wintersports, liegen Meldungen über regen Verkehr vor.

Aus dem Kalten Feld fanden Jugendkämpfe statt. Tie Triberger Wintersportwoche eröffnet« ihre Ver­anstaltungen mit dem Lobrennen um dis Meisterschaft von Süddeutschland.

Tis Europameisterschaft im Eiskunstläufen gewann in Christiania der Verteidiger des Titels, Böckeh-Wien, wieder sicher.