Ml». «»» v»r e NMMbfkN feft«rsi«ten LM»rn*ng, vre sei Sitti» " bü Prokyon 10 Ltchilahre beträgt, geht hsrvor, daß beid« Ticrne z« dm Nach'arge st irnen unserer ^ Sonne gehören — der nächste non allen Fixsternen, Alpha un Ecnianren, ist 4,1 Lichtjahre weit. Ein Lichtjahr freilich i entspricht der Entfernung von 9,46 Billionen Kilometern;
i Sirius befindet sich also in einem Abstand von 85, Prokyon
; in einem solchen von 95 Billionen Kilometern. Man hat auch
f nachgewiesen, daß beide nicht einfache Körper, sondern Sy-
j steme bilden, d'e einander in vielem ähneln. Jeder ist ein
^ ichtbarer Doppel st er n, e'ne Doppelsonne. Im Sirius-
ystem besitzt der Hauptkörper 2,5 Sonnenmassen, und der ihn in einer Entfernung von 19,9 Erdhalbmessern oder etwa tn Uranusweite in.50 Jahren einmal umkreisende Begleiter ' 9,7 konnenmassen. Als Sternchen achter Größe ist der Be-
?, aleiter nur sehr schwer neben dem grellen Hauptkörper zu sehen. Im P r o ky o n sy st e m hat der Hauptkörper 1,0 ^ Sonnenmasse, und der ihn in einer Entfernung von 12,7 Erd-
; bahnbalbmessern in 39 Jahren einmal umkreisende Begleiter
? G,3 Sonnenmassen. Da der letzte nur die Größe 13.5 besitzt
und dem Hauptkörper noch näher steht als im Siriussystem, ist er noch schwieriger zu erkennen.
In ihrer Bewegung im Weltenraum streben beide Körper unserer Sonne entgegen: Sirius nähert sich ihr mit einer Geschwindigkeit von 8 Kilometern, Prokyon mit einer solchen »cm 4 Kilometern in der Sekunde. In einem Jahr eilt also der erster« 252, der letztere 126 Millionen Kilometer auf uns !. Man wird nun sagen: da müßte uns Sirius sehr bald
erreicht haben, um uns mit seiner Glut — er strahlt mit etwa 3000 Grad (unsere Sonn« mit 7000 Grad) — zu vernichten. West gefehlt! Erst in rund 340 000 Jahren wird Sirius die IS Billionen Kilometer zurückgeleat haben, die uns heute noch ! Wn, khm trennen. Dann aber sind wir mit unserer Sonne, St« ja Hrs sigensn Wege geht, auch längst „über all« Berge".
Neue Nachrichten
Di« .fei«dkl ctze Durchdringung" Ve» Ruhrsebiet»
Eff«u, IS. Jan. Fritz Thyssen und 22 ander« Grubenbesitzer haben Vorladungen vor da« Kriegsgericht erhalten. Herr von Krupp-Bohlen ist nach Berlin ad- serrist, um mit den Regierungsstellen di» Lag« im Ruhrge- «et zu besprechen.
Die französischen Generale in Fredenheim und Alteneffen hatten den Polizeipräsidenten in Essen ausgefordert, Grubenbesitzer, die einer Besprechung aufgefordert waren, polizeiliche oorführen zu lassen, falls sie sich weigerten, freiwillig ;« erscheinen. Der Präsident lehnte die unverschämte Zumutung ab. Die Herren erschienen ohne Zwang.
In Alteneffe» wurde ein. Mann der Schutzpolizei verhaftet, weil er einen französischen Offizier nicht gegrüßt hatte.
Das Reich »ird dem besetzten Ruhrgebist «ine Milliarde Mark vorschußweise zur Verfügung stellen.
Gegen die brutale Beschlagnahme Hunderter aon Schulklasse« habe» dt« Clternbünde Westfalens Einspruch erhoben.
Der Reich »verband» er deutscheuJndustrke hat Herrn Thyssen und allen Grubenbesitzern de» Ruhrgebiets telegraphisch den Dank für ihr mannhafte» Auftreten ausgedrückt und jede Unterstützung zugesagt.
In Buer-Erle ließ ein französischer Major «inen Polizeikommissar einige Stunden ein sperren, weil er innerhalb der ihm gesetzten Frist nicht d>e für das Nachtquartier der Truppen cmgesorderten 12 vollständioen Betten mit Bettstellen, 30 weitere Betten und 450 Strohsäcke beschaffen konnte. Es gelang schließlich, die Forderung auf die Hälfte herabzuschrauben, was für die Stadt noch immer eine schwere Millionenausgabe bedeutete, da die Strohsäcke, von denen das Stück 5000 -4l kostet, gekauft werden mußten.
Der Belagerungszustand in Essen bat eine weitere Verschärfung erfahren, indem jetzt auch Aufzüge und Umzüge der für Versammlungen oorgeschriebenen Genehmigung, die 3 Tage vorher eingeholt werden muß, unterliegen. Auch sonst macht sich der Druck der Besatzung von Tag zu Tag fühlbarer. Entgegen der Gepflogenheit einiger Geschäfte, von ihren geringen Beständen an einzelne Personen nur bestimmte Mengen abzugeben, verlangen dis Franzosen, daß jede von ihnen verlangte Meng« abgegeben wird, so daß einzelne Geschäft« schon fast ^««gekauft sind. Die Preise steigen sprunghaft.
Von der Besatzungsbehörde ist das Singen der Wacht am Rhein und des Deutschlandlieds verboten worden.
Die Beschlagnahme der Skaaksgruben
Paris. 19. Jan. Dos „Echo de Paris" teilt mit. daß beute früh 9 Uhr die staatlichen Bergwerke nördlich Essens f beschlagnahmt worden seien- Starke Truppenabteilungen s seien für alle Fälle bereitgestellt. Durch die Maßnahme solle ^ vor allem die Einziehung der Kohlensteuer gesichert werden.
Der Widerstand der Reichsregierung
Berlin, 19. Jan. Den Beamten und Arbeitern der Reichs- ^ eisenbahn ist, den Bestimmungen des Reichskohlenkommissars . entsprechend, verboten worden, Kohlen für Frankreich und Belgien zu befördern oder bei der Umladung dsusich« Kohlenzüge nach diesen Ländern mitzuwirken.
Wie die „Bdrsenzeitung" hört, hat der Präsiden! des Eisenbahndirektionsbezirks Essen das Verlangen der französischen Besatzungsbehörde auf Ableitung von Kohlenzügen a b- gelehnt.
Einheitliches Vorgehen der Ruhrarbeiter
Esten. 19. Jan. Die französischen Kommandanten verhandelten mit den Betriebsräten. Letztere führten eine sehr energische Sprache und verlangten sofortige der
Vorgesetzten und Angestellten, sowie Zurückziehung der an allen wichtigen Stellen der staatlichen Gruben ausgestellten Truppen. Zurzeit beraten die Betriebsräte über «in ein- heitliches Vorgehen gegen die französische Gewalt. Die Arbeit wird, bis das Ergebnis dieser Beratung osrliegt, fortgesetzt.
M Verhaftungen
Düsseldorf. 19. Jan. Der Präsident der Landsrftnanz- amts Düsseldorf, Finanzrat Dr. Schlutiur, wurde gestern von der französischen Besatzungsbehorde verhaftet, nachdem er ausgefordert worden war die fmanziellen Unter- i lagen der Landesfinanzkasse den französischen Sachverstän-
! digen vorzulegen. Dr. Schlutiu» wurde unter Bewachung in
! einem Automobil fortgeführt. Wohin er gebracht worden
j ist, ist noch unbekannt. Der Oberdelegrerte General Davignes
j b-t gestern an den RegicrungsprSsidentcn von Düsseldoff
i folgendes Schreiben gerichtet: Ich habe die Ehre, Ihnen mit-
r »uteilen. daß heute nachmittag im Landes, manzamt bei
Herrn Dr. Schlutiur eine Durchsuchung singeleitet worden ist. Infolge dieser Durchsuchung werden gegen diesen Be-
mitten Maßregeln ergriffen werden: 1. wegen Gehorsamsverweigerung gegen die Befehle der Militärbehörde, 2. wegen äußerster Unverschämtheit, die er im Verlauf« von Unterhaltungen und Verhandlungen, di« er mit verschiedenen französischen Beamten, welch« in offizieller Mission zu ihm kamen, bewiesen hat.
In Mainz wurde gestern die erste deutsche Zioilpersön- lichkeit verhaftet, nämlich der Vorstand des Steueramts, der sich weigerte, den Franzosen seine Bücher auszuhändigen.
Schließung der Retchsbaakfiellen — Talerwährung
Köln, 19. Jan. Die Reichsbank hat nach französischer Meldung ihre Zweigst.llen Köln, Düsseldorf und Mainz geschlossen. Das Pariser „Petit Journal" meint, dieses Vorgehen werd« die Einführung der besonderen Talerwährung durch die französische Behörde beschleunigen.
Der unbequeme Reichskanzler
Paris, 19. Jan. Der „Temps" schreibt, es sei außerordentlich wichtig, daß ein Teil der Sozialdemokraten bei der Vertrauensabstimmung für den Reichskanzler Cuno am 13. Januar sich entzogen habe, indem sie unter Führung der früheren ReichskanAer» Müller den Saal verließen, und daß ferner die Sozialdemokratie sich an bürgerlichen Kund» gedungen am Trauertag nicht beteiligt, sondern gesondert« Versammlungen veranstaltet habe. Damit zeige sie Sozialdemokratie, daß sie kein Vertrauen zu Tuno habe und folgerichtig müßte sie den Rücktritt des Kabinetts Cuns fordern. Die Sozialdemokratie habe das Recht zu verlangen, daß die Geschäfte Deutschlands in so schweren Zeiten von emer Re- gieruna geführt werde, die das Vertrauen der Sozialdemokratie besitze. Warum regiert also Herr Tuno noch immer? — PoincarL glaubt die deutsche Sozialdemokratie gegen Luno aushetzen zu können, um ihn zu beseitigen. Luch « diesem Punkt wird V eine Enttäuschung erleb»«.
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Rokefetz statt LrmSchttMMjpgesetz
Verstn, 19. Jan. Infolge de» Widerspruch» d« sozialdemokratischen Fraktion ist in der letzten Reichstagssitzung ein Antrag der bürgerlicken Parteien, durch den die Reichsregierung ermächtigt werden sollte, mit Zustimmung de» Reichsrat» sofortige gesetzliche Maßnahmen zur'Abwehr der au» der wirtschaftlichen und sozislen Not für die Allgemeinheit drohenden Gefahren zu ergreifen, nicht zur Abstimmung gekommen. Die Regierung wird nun auf dieses Ermächtigungsgesetz verzichten und von sich au» dem Reichstag e'n Notgefetz vorlegen, da» eine Reihe von Anordnungen snthätt, di« sich «u> der Lag« de» Reich» «rgeben.
Der Nrichsha«shaltplan siir 1V23
Der Reichshaurhaltplan für da» Rechnungsjahr 1S8I kst dem Reichstag zugegangen und wird in der nächsten Woche in erster Lesung beraten werden. Da alle Besoünmgserhöhun- gen für die Beamten und Arbeiter nach dem 1. November vorigen Jahr» nicht mehr berücksichtigt werden konnten, er- gibt sich jedoch nur ein unvollständige» Bild von der wirk- sichen Finanzwirtschaft des Reichs. Der ordentliche Reichs- Haushaltsplan schließt mit den Einnahmen ad mit 731955 754 000 °R. Ihnen stehen Ausgaben in gleicher Höhe gegenüber. Im außerordentlichen Haushaltsplan entfallen auf die Ausgaben 740 388 581 000 °4i, davon entfallen auf die Reichspost- und die Cisenbahnoerwal- tung 449 327 918 000 -4t, und auf die Ausführung des Versailler Vertrags 206 462 903 000 -4t. Bei der Rsichseisen- bahnverwaltung gleicht sich der ordentliche Etat in Einnahmen und Ausgaben mit runv 1)4 Billionen Mark aus. Dagegen ergibt sich im außerordentlichen Haushalt ein Fehlbetrag von 184 226 587 »00 °4l. Außerdem muß auf Anleihe übernommen werden für Ausführung des Versailler Vertrags em Betrag von 106 812 903 000 -4t. Der Gesamtfehlbetrag des Hauehalts für 1928 beträgt 624 961 944 000 -4t,
Württemberg
Stuttgart, 19. Jan. DerFinanzausschnßdes Landtags nahm «inen Antrag an, der der Regierung »rchelegt, unter Zusammenlegung der in Stuttgart vorhandenen kleinen Reichsdruckereien mit der Druckerei des „Staatsanzeigers" eine leistungsfähige Staatsdruckerei zu schaffen.
Stuttgaü, 19. Jan. Dom Rathaus. Das Städt. Wasserwerk beantragt, vsn Wasserzin» für das erste Vierteljahr 1923 von 27 auf 150 Mark. d. h. vom 90- emf da» S00- fache des Dorkriegspreisr» zu erhöhen. wird «egesührt, daß das Wasser der Landesoersargung jetzt auf ?G Mark das Kubikmeter komme gegen bisher 10 Mark.
Ferner wird beantragt, den Gaspreis ab 1. Januar von 110 auf 170 -4t (das 1231fache des Vorkriegspreises), dm Strompreis für Licyt von 22S auf 170 Ut «nd für Kraft von 170 auf 250 °4t für die Kilowattstunde zu erhöhen. Den Abnehmern von Gas und Strom wird überdies eine besondere Barleistung an die städtischen Werke, Anzahlung genannt, auferlegt, deren Höhe noch nicht festgestellt ist.
Stuttgart, 19. Jan. Gaunerei. Ein Spiritist namens Aubele hielt in Stuttgart „Sitzungen" ab, die auch der mit religiösen Wahnvorstellungen behaftete 28 Jahre alte Eisen- bahnsekretär Karl Reif besuchte, der sich vom Erzengel Michael und dem Evangelisten Johannes beauftragt fühlte, die im Fegfeuer schmorende Seele des römischen Kaisers Nero zu erlösen. Ein anderer Spiritist, der 22jShrige verheiratete Friseur Alfons Herrmann von Waldstetten OA. Gmünd, nützte den Irrwahn des Reif durch die unglaublichsten Verheißungen oder Drohungen des Erzengels Michael in schamlosester Weise aus und veranlaßte ihn, ihm nicht nur sein beträchtliches Privatvermögen auszuliefern, sondern auch durch Griffe in die Eisenbahnkasse weitere 1 320 000 ^t für die „Er- lösung" beizubringen. Im ganzen hat Hermann dem Reif 1 320 000 -4t abgepreßt. Hermann lebte von dem ergaunerten Geld, das damals noch einen Wert hatte, auf großem Fuß, doch wurde aus der feinen Wohnungseinrichtung Hermanns wenigstens so viel gelöst, daß die Kasse wohl gedeckt ist. Reif dagegen verliert sein ganze» Vermögen. Der Schwindler wurde von der Strafkammer zu 3 Jahren Gefängnis und 3 Jahren Ehrverlust verurteilt.
vopsingen. 19. Jan. Schwerer Sturz — Selbstmord. Ein.morsther Lc'.tungrmast st'":rzte, als er non dem Elektromonteur Siebert bestiegen wurde, um und riß diesen mi,: zu Boden. Siebert zog sich dabei so schwere Verletzungen «l, daß er in» städt. Krankenhaus verbracht werden mußte. — Der Schmiedmeister Friedrich Rietze wurde in sein« Werk
statt« erhängt aufgesunden. Der Grund zur Tat dürfte in Ehe- xirMgkerten zu suchen sein.
Tettnang, 19. Jan. EineKindsentführerin. Eine Ktlcksentführerin, di« Anfang Oktober einem Dienstmädchen In Innsbruck ihr Kind herauslockte, konnte nunmehr nach lamgom Nachforschen m Neukirch bei Tettnang verhaftet werden. Sie heißt Anaelika Zik. Das Kind befindet sich inzwischen in guter Pflege.
Dönnigheim OA. Besigheim, 19. Jan. Hamsterplage. Zwei Frauenzimmer aus Neckarsulm drangen in ein hiesiges Haus ein, gingen ohne weiteres aus die Bühne und machten ich daran, aus einem Mehlsack zu schöpfen, was ihre Nuch- äcke fassen mochten. Glücklicherweise kam die Frau des Halles rechtzeitig dazu. Die ausdringlichen Personen wurden verhaftet.
Gnannenweiler, OA. Heidenheim, 19. Jan. Hmmat- noi. Die hiesigen 12 Landwirte spendeten für die Heimatnot 12)4 Ztr. Weizen und Roggen.
Rünzelsau. 19. Jan. Gute Geschäfte. Bei dem letzten Pferdemarkt verkaufte ein Bauer ein Pferd, das er vor ungefähr 8 Tagen um 800 000 M gekauft hatte, um 1,8 Millionen Mark. Gefordert hatte er 2 Millionen. Ein anderer Bauer aus dem Oberamt Oehringen hat in gleichem Zeitraum e-enfaü» «« «riem Pferd 1 Million gewonnen.
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vte Versicherungs-Pflicht bei den Krankenkaffen ist nach einem vom Sozialen Ausschuß des Reichstag» angenommenen Antrag auf Einkrmmen bis 2 400 000 Mark ausgedehnt worden.
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Karlsruhe, 19. Jan Mit Wirkung vom 22. ds. Mts. ab kostet auf der hiesige« Straßenbahn di« billigste Fahrkarte 100 »K.
Da» Schwurgericht verurtetkt« den Buchbinder Adolf Geier aus Pforzheim wegen schwerer Eittlichkettsoerbre« chen zv 5 Jahren Zuchthau».
Heldetber-, 19. Jan. Die philosophisch« «nd juristisch« Fakultät der Universität hat dem um das Wirtschaftsleben Oberbaden« besonder» verdienten Schloßgutsbesttzer auf Lan- genstetn Grab Robert Dougla» die Akademische Würde eines Dr. rer. pol. verliehen.
In Rohrbach erhängte sich ein Friseur aus Verzweiflung über di« traurigen Lebensverhältniffe.
Württ. Landestheater
Große» Hau». 23. Jan. S. 4.: Borl» Godunow (6.S0 bis 10.30). — 24. T. 7: Der arm« Heinrich -10). — 2ö. S. 1: Die Lüget (7.S0—1U. — 27. »armen (7—10). — 28. Lohen- gri« kS—10).
km««» Hau». 22 Jan S. »: De« Esels Schatten 17.30 bi« 9 . 45 . A» gelten Knete« T. t Wa« Hr wolW. — 23 . S. 3 : Dke Medaille. 1. Klaffe fk.30— 10. Karten S. 3 Traum? viel). — 24. 8. 8: Schweiger sik.30- 10. Karten S. 8 Schausvteinen heit B). — SS. S. 2: Schweiger (7.30—10. Ls gelten Karten G. 2 Wo« ihr wollt). — 26. 8. 10: Die Medaille. 1. Kl. (7.30 — 10. Karton S. 10 Traumspiel). — 27 . Sondervorstellung für Auswärtige A 7: Wahnschaff« (6.30—9). — 28. Morgenfeier: Mozart .11. !5—12.45), Petecchens Mondfahrt (3.30—6), Der Marquis von Keitb (7.30—10). — 29. S. 3: Des Esels Schatten (7 30—10. Karten S. 3: Was ihr wollt).
Was Deutschland 1922 an den Verband leistete
Poincare hat in seiner Kammerrede vom 11. Januar behauptet, die deutsche Minderleistung an Geld- und Sach- Ueferungen im Jahr 1922 fei sin unwiderleglicher Zeuge der verstockten Gesinnung. I« seiner Rede am 13. Januar im Reichstag hat der Reichskanzler schon die böswillig« Verdächtigung gebührend zurückgewiesen. Ls ist indessen oon Wert, die „verstockte Miicherleistung* näher zu besehen. Nach amtlichem Ausweis wurden im Jahr 1922, abgesehen noch von den belgischen Schußwechseln, aber einschließlich der inneren Ve- satzungskost-en, an den Verband bar vezahll 610,4 Millionen Gokmiart. A« Sachli«f«rung»n wie Kohlen, Koks, Farbstoffen, Hoi- «sw. wurden geleistet 812,4 Millionen Goldmark, cm Zahlungen im Ausgleichsverfahren 182,9 Millionen, zusammen 1605,9 Millionen GoDmark. Außerdem hat Deutschland im Jahr 1922 in Ausführung des Friedens- Vertrag» noch sehr bedeutende Aufwendungen in Papisr- mark gemacht, z. D. 12,9 Milliarden für abgelieferte Flußschiffe, 9,4 Milliarden Unterhaltungskosten für die verschiedenen feindlichen Ueberwachungskommissionen, 12,9 Milliarden für Schadenersatz und ähnliche Ausgaben, 15,1 Milliarden lür Verdrängungsschäden u. dgl.
Demgegenüber machen dis Minderleistungen an Frankreich aus bei Holzlieserungm 2 — 2 ) 4 - MStonen, bei Kohlen 21,5 Millionen, zusammen also Zöchsteus 84 Millionen Goldmark oder kaum 1)4 Prozen« Ser ganzen Leistung im Jahr 1922. Der Fehlbetrag bei Kohlen ist auf den Verlust Oberfchlesiens, den Bergarbefterstrsik «nd andere Umstände, wir dis leichtfertige Kcchtzsn»erschmkhung durch dt« Franzosen herbeiaeführt worden. Eine monatlich« Ablft" - rnnH von 1,6 Millionen Tonnen Kohlen ift von Deutschland nach dem Raub Oberschlesiens nicht tnehr möglich. Die Barzahlungen und SachleistungÄt haben Deutschlands Wirtschaft zerrüttet,^4einsK)ährüng zerstört, und der frevelhafte Einbruch ins Ruhrgebiet hat dem deutschen Kredit vollends einen Stoß versetzt, der schwer zu verwinden sLjü wird; seit dem Einmarsch ist der Dollar von 6000 auf 24 Mt gestiegm,
Allerlei
Im Vamberger Dom sind während der öffentlichen Ve- suchszeit so viele Diebstähle vorgekommsn, daß die Domve» waltung den Dom für den öffentlichen Verkehr sperren mußte.
3 Millionen Mark porko für einen Brief. Auf einen Brief, der von Rußland nach Deutschland geht, muß man jetzt 3 Millionen Mark Porto anwenden. Hoffentlich werden wir tn Deutschland vor einer solchen Entwicklung bewahrt?
Schwere Kchneesiürme herrschten in den letzten Tagen im Allgäu und im bayerischen Oberland. Teil wurde d-c Eisenbahnverkehr unterbrochen.
Auf der Straße erschaffen ^ sich in Schwetzingen der Lehrer Adolf Sillib. In emem Brief an seine Frau schreibt er, er könns di« dem Vaterland angetane Schmach nicht überleben.
Die Kriegerfrau als Gattenmörderin. In Stendal wu'cke die Frau Anna Schulz zum Tode verurteilt. Sie hatte im Jahr 1917 ihrem Ehemann Ins Feld einen mit Strychnin vergifteten Kuchen ge fand-., an dessen Genuß her Mann starb,
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