enthoben worden- Auch Las ruhmvedeste meguneiir ,ou durch ein anderes ersetzt werden. — Die Reichsregierung wird bei der französischen Negierung gegen das Verhalten der Truppen feierlichen Protest erheben.
Aragen an Polncars
London. 18. Jan. „Daily Chromcle" schreibt: Welches von den zivilisierten Völkern anerkannte Gesetz wollen die Franzosen anführen, um ihr Vorgehen gegen Privatbesitz und Privatpersonen m Ruhrgebiet zu begründen? Welche Befugnis haben die französischen Militärbehörde, Privatpersonen zu verhaften und das Eigentum deutscher Bürger mit Beschlag zu belegen? Die Zeiten sind vorüber, wo eine zivilisierte Regierung aus einem reichen Mann R/chtümer mit dem Revolver herauspressen kann. Das Blatt hosft, daß die Franzosen die guten Dienste Englands annehmen und sich zurückziehen werden. — Der diplomatische Berichterstatter des Blatts schreibt: Frankreich will die dauernde Zerstückelung und Schwächuna Deutschlands, die Lostrcnnung des Rheinlands und des Ruhrgebists und damit die industrielle Vorherrschaft in Europa — das heißt: die unmittelbare Herausforderung der industriellen Stellung Englands. Ohne die deutsche Mitwirkung ist der Eisenreichtum Frankreichs wert- iva, diese Mitwirkung will Frank"eich jetzt erzwingen.
Der „Outlook" (Ausblickt, eine de- gclesensten Zeitschriften Englands, die der konservativen Rich'ung angehört. schreibt in ihrer letzten Nummer. „Roch ein Jahr oder nur ein halbes Jahr der heutigen französischen Politik, und tue Welt wird sich einem englisch-amerikanisch-deutschen V'ock gegenübersehen, womit die Tage Frankreichs als einer Groß' macht gezählt sein werden. Diese Dinge sind in Washington und m London klar."
Teilnahme der Oester reicher
Men, 18. Jan- Regierung bezw. Landtage von Oberund Risderösterreich, Salzburg und Tirol, sowie der Ge- nwinderat von Klagenfurr (Kärnten! haben der Reichsregierung und dem Reichsiag ihre Teilnahme an der Vergewalli gung durch Frankreich ausgesprochen.
Neue Nachrichten
Widerspruch der Reichsregleruna «egen Fortführung der Saargebieisbesehung
Berlin, 18. Jan. Die Reichsregierung hat erneut beim Völkerbund gegen die jetzt noch andauernde Anwesenheit französischer Truppen im Saargebiet Widerspruch erhoben. Das Gebiet sei Abstimmungsgebiet mit selbständiger Verwaltung. Mit dem Gedanken des Abstimmungsgebiets sei es unvereinbar, Truppen einer Macht, die bei der Abstimmung über den endgültigen Verbleib in Wettbewerb treten, mit der Aufrechterhaltung der Ordnung -betraut werden, die ausschließlich Sache der Regierungskommission sei. Frankreich habe nach dem Vertrag wohl das Recht, die Gruben des Saargebiets auszubeuten, es sei aber nicht seine Sache, sie militärisch zu schützen. Nach dem Vertrag sei die Ordnung vielmehr örtlichen Gendarmen zu übertragen. Wenn der Reichsregierung die Aufrechterhaltung in dem schwierigen Gebiet der 50-Kilometerzone ohne Reichswehr nur mit Gendarmerie auferlegt sei, so sei das kein Grund, die Regierungskommission des Verbands von einer ähnlichen Bestimmung für das Saargebiet zu befreien. Die Ersetzung der französischen Truppen durcb eine nach dem Vertrag allein zulässige Gendarmerie erscheine der Reichsregierung, nachdem der Friedensvertrag 3 Jahre in Kraft sei, als eine der dringendsten Aufgaben.
Wohlverdiente Abfuhr
Stettin, 18. Jan. Wie die „Ostsee-Zeitung" meldet, hatte die Stettiner Ueberwachungs-Kommission für den kommenden Donnerstag eine neue Besicht gung des Hauptversorgungsamts und des Versorgungsauits Stettin angesetzt. Auf me Benachrichtigung davon hat der Direktor des Hauptoer- sorgungsamts folgende Antwort erteilt: Da ich ohne andere Anweisungen des Ministeriums den Standpunkt vertrete, daß durch« die Gewaltmaßnahmen der Franzosen im Westen das Diktat von Versailles beiseite geschoben worden ist, entfällt für mich auch die Grundlage für die Tätigkeit der Kommission. Ich kann daher zurze t die für den 18. Januar beabsichtigte Besichtigung im Amt oder einer der mir unterstellten Aemler nicht gestatten.
Zm Himmelmoos.
Von Hermann Schmid.
31. (Nachdruck verboten.)
Ein Win? nach der Tür machte das Wort noch deutlicher, und wie ein Taumelnder verließ Wildl die Amtsstube, um vom Gerichtsdiener seine Sachen in Empfang zu nehmen. Er wußte kaum wie ihm geschah, als dieser ihm nun seine Kleider statt der Gefängnistracht einhändigte. Nur die Joppe, woran der losgerissene Knopf fehlte, blieb mit diesem in den Händen des Gerichtes zurück.
„Die Joppe bleibt schon da: man weiß nicht, ob man sie nicht wieder braucht," sagte der Gerichtsdiencr höhnisch, denn es machte ihm immer Verdruß, wenn ein Ange- schuldigter, den er einmal in seine Hand bekommen, wieder losgelassen werden mußte. „Ich habe schon vorgesorgt und eine andere Jacke für Euch holen lassen."
Noch wie betäubt, trat Wildl durch das vom Gerichtsdiener geöffnete Tor des Gefängnisses in's Freie, und die kalte Oktoberluft, welche ihm ein Gewirbel von Schneeflocken entgegentrieb, weckte ihn zur völligen Besinnung.
Der Weg nach dem Dorfe und seiner Heimat betrug nur wenige Stunden und war in kurzer Zeit zurückgelegt. Freude und Verlangen trieben den Befreiten vorwärts, etwa wie einen Vogel, der, dem Käfig entronnen dem Walde zustrebt und fast noch ungläubig die Schwingen prüft, ob sie in der langen Rast die alte Flugkraft nicht verloren haben. Durch das lange Sitzen des Gehens entwöhnt, schienen die Füße ihn nicht mehr tragen zu wvllen; einigemale mußte er anhalten und aus tiefster Brust aufatmen, als wollte er Kerkerluft und Kerkergedanken von sich stoßen und den Hauch der neuen Freiheit einziehen. Und welche Gedanke», w sch.' V.'-sä.;e, welche Gefühle des Glücks zogen damit in seine Seele! Wie wollte er das Andenken des unglücklicher Vaters ehren und zeigen, wie sehr man ihm Unrecht getan mit dem Ver-
Dermiedener Streik
Hatte, 18. Inn. Vor dem Schlickttungsausschuß kam eine Einigung in der mitteldeutschen Metallindustrie zustande. Der Streik ist damit abgewendet.
Seuchen
Athen. 18. Jan. Auf einem von Kleinasien eingetrofsenen Dampfer sind fast alle 1600 Auswanderer an Bord an Ty- phrrr, Pocken und Cholera erkrankt. Während der Uebersahrt sind 35 Personen gestorben, die im Meer versenkt wurden. Im Hafen von Piräus starhen weitere 28. Die Regierung ordne» ihre Verbrennung in den Heizkesseln des Dampfers an. Den UeberlebenLen wurde vorläuj.g die Landung vcrbrnm.
Württemberg
Stuttgart, 18. Jan. Erste finanzielle Lage Württembergs. Im Finanzausschuß macht« Fincmz- m nister Dr. Schall Mitteilung über die derzeitige Finanzlage des würtlembergischcn Staates. Nach den »»uesten Schätzungen wird der Abmangel de» Staat- im Jahr 1022 voraussichtlich 4110 Millionen Mark, also rund 4)4 Milliarden Mark betragen. Im Entwurf war der Abmangel auf 772 Millionen Mark angenommen worden. Er hat sich also in der Zeit vom April bis heute um beinahe 4 Milliarden vergrößert. Der Finanzmimster richtete bei diesem Anlaß an den Landtag und semen Fnaimaurschuß die dringende und eryste Litte, in der ganzen Finanzgebarung des Landtags auf diese geradezu trostlose Finanzlage Rücksicht zu nehmen. Dabei sei unter den Einnahmen schon ein 80proz. Anteil de» Reichs an den Gehältern berücksichtigt, ebenso sämtliche Anteile an Reichssteuern und die Landessteusreinnahmen. Rach neuesten Nachrichten beabsichtigt das Reich, mit Wirkung vom 1. April ds. Js. an nur noch 75 Prozent- an den Beamtenbesoldungen zu leisten. Unter diesen Umständen müßten alle über den Voranschlag der Regierung binausgehen- den Wünsche unbed ngt zurückgestellt werden. Darüber kün- aus müsse em Abbau des Beamienavparats eintreten, da die Bezahlung künftig nicht w-chr möglich sei.
Ohne die erst für den Monat Januar im Finanzausschuß beschlossene weitere Erhöbnng der Beamtenbezüge wird sich der Personalaufwand de^- Staats Gr das Rechnungsjahr 1922 aus 13 800 Millionen Mk., der Sachaufwand auf mindestens 3800 Millionen Mk. belaufen, zusammen 13 300 Millionen Mk. An ordentlichen E'nnettmsn werden zur Deckung dieses Bedarfs nach den ne"esien Sch"^naeri nur zur Verfügung stehen: Verwaltunase'.nna^wm ^0 Milli-men Mk., Stsuer- erträge 2700 Millionen Mk., Uede-rschüsse des Staatsver- mögcns 700 Millionen d". und Nsichszuschüsse zu den Be- amtenbenigen ungefähr 6000 Millionen Mk., zus. 12 900 Millionen Mk.
Nach einer Regieruna-narwae soll das Notgesetz vom 27. Juni 1922 bis 31. März 1923 verlängert werden. Die Vorauszahlungen an Grund-, Gebäude- u. Gewerbesteuer sollen wegen der Geldentwertung auf das Vierfache der vorjährigen Steuer bemessen und etwaige Nebenzahlungen auf 1923 verrechnet werden. Der Ausaabsnbetrag für Bekleidung der Landjäger wurde von 2,7 au! 10 Millionen Mk. erhöht.
Stuttgart, 18- Jan. Die Paketbestellung. Gewerbe, Handel und Industrie in Württemberg werden beim Reichspostminister gegen die Einführung des Paketpostbestell- gelds und dagegen, daß die Abholung der Pakete bei der Post durch die Empfänger in'Württemberg allein nicht mehr zulässig sein soll, weil den Postanstalten der nötige Raum mangle, Widerspruch erheben.
Würtk. Bildstelle. Auf 1 . Januar 1623 wurde die württ. Bildstelle m. b. H. mit dem Sitz in Stuttgart errichtet, in der die staatliche Lichtbildstelle beim SRulmuseum und die bisherige Bildstelle des Vereins zur Förderung der Volksbildung vereinigt sind. Besondere Pflege soll die Heimatkunde finden durch Anlegung eines schwäbischen Bilderarchivs, Veranstaltung von geeigneten Lichtbildervorträaen in Schulen usw.
Stuttgart, 18. Jan. Gegen die Lustbarkeiten. Die Abgg. Frau Kloß. Dr. Veißwänger und Dr. Schott haben im Landtag eine Anfrage betr. Verbot der öffentlichen Lustbarkeiten und ''»er privaten Faschingsünterhaltungen in Württemberg eingebracht.
Bartenbach, OA. Göppingen. 18 Jan. Eine Schas- herdevonden Franzosen weggenommen. Von einem argen Mißgeschick wurde der Bauer Langbein hi" keim-besucht. Von je ner in der Südpfalz weilenden Scho°-
dacht! Er wollte aus dem Himmelmoos ejnen Musterhof machen, daß alle Welt erkennen sollte, daß eWzuch hierin der tüchtige Erbe eines tüchtigen Vaters geworden. Der Mittelpunkt all' seiner Hoffnung"» aber war der geträumte künftige Haushalt, war eine weibliche Gestalt, die in demselben schaltete und waltete. Diese glückliche und zufriedene Häuslichkeit solche die Leut? vollends beruhigen und dem Gestorbenen, wenn er vom Himmel herunter zu schauen vermöge, beweisen, wie sehr er Unrecht getan, sich seinem Vorhaben zu widA'tzen. Allmählich hatte Wildl sich so ganz in diese Bilder hineingedacht, daß sie ihm als Wirklichkeit erschienen. Die Küstern Gebilde des Kerkers waren mit der Kerkerluft vollends von seiner Seele gewichm, wie Talncbel vor der steigenden Sonn, und freudig strömte ihm das Blut zum Herzen als er die letzte kleine Anhöhe erreicht hatte, von welcher in der Ferne der.Kirchturm seines Dorfes und seitwärts das überschneite Dach der Heimat zum ersten Male zu erblicken waren. Unwi'lkürlich blieb er stehen, schwang den Hut über dem Kops und stieß einen gellenden Juhschrei ans, wie ein Berg'chntze, der einen steilen Gemsgrath erstiegen.
Noch rascheren Schrittes ei'te er die Anhöh- hinab, gegen das Dorf zu, über dessen Dä-Gr graue Rauche faulen anfstiegen und verkündeten, daß man dort mi'h-. den Vorbereitungen zum Mittages'en bcs bä'tigt sei: zugleich tönte vom Turme das bekannte Gloccuig-elant."., welches den Mittag ankündigte. Ter g'wohnte Anblick'! und die freundlichen Klänge drangen, weil lange entbehrt, ihm um so erweichender an's Herz: er sehnte sich nach dem Wiedersehen und spielte mit dem Gedanken, wer von seinen Bekannten oder Geno sen cs wohl sein würde, der ihm zuerst begegnen würde. Er lachte vor sich hin, als er in einiger Entfernung eine Anzahl von Kindern bemerkte, die, auswärtigen O tschau m ooer Eiuzelhö en angehörend, eb n ans der Schule kamen und schreiend, scherzend und mit Schne batten werfend, eilten, um das väterliche Hans und den gedeckten Tisch noch zur rechten
kkrde liefen 62 Stück über die französische Grenze. Die Franzosen weigern llch nun. d>ese-Tiere wieder herauszugeben. Alle Vorstellungen md bis jetzt ergebnislos ve-- laufen-
Stuttgart, 18. Jan. Schon wieder eine Fleischpreiserhöhung. Da der Donnerstag-Schlachtviehmarkt namentlich seitens der auswärtigen Händler wiederum eine erhebliche Steigerung der Viehpreise brachte, ist auch eine abermalige Fleischpreiserhöhung nötig geworden. Die Stuttgarter Metzger-Innung hat im Einvernehmen mit der Stadt. Preisprüfungsstelle ab Freitag folgende. Fleischpreise festgesetzt: Ochsen- u. Rindfleisch 1. Sorte 1280 ^ (bisher 1160 -<i>, 2. Sorte 1120—1160 -K, Kuhfleisch 1. Sorte 900—960 (760 bis 820) -4t, 2. Sorte 680—740 Kalbfleisch wie bisher
1100 bis 1140 °4t, Schweinefleisch 1600 (1300) »lt, Hammelfleisch 1160—1180 (960—080) -tt), Echafsleisch S80—1040 (850-870) je pro Pfd.
Reue Gas- und Strompreise. Gas- und Elektrizitätswerk haben beim Gemeinderat beantragt, den Gaspreis ab 1 . Januar von bisher 110 Mk. für den Kubikmeter auf 170 Mk., den Strompreis für Licht Tarif I für Läden und Büroränme von 250 auf 370 Mk. pro K lowattstunde, Tarif III für Wohnungen von 170 auf 250 Mk. zu erhöhen. Der Gasvreir betrügt nun das 12Z1fache, der Strompreis das lOOOfache der Lorlriegsprsise.
Verhaftung eines DoAardiebs. Die Kriminalp»flzei ver- ! aft.-'e einen Stuttgarter Postbeamten, der wahrscheinlich zu den berüchtigten Ausländsbrief-Dieben gehört. Er war schon vor 14 Tagen in Haft genommen, wurde aber wieder auf freien Fuß gesetzt. Anlaß zu seiner endgültigen Verhaitu.-g hat der von ihm gemachte Versuch gegeben, bei einer Großbank unter falschem Namen 1900 Dollar einzuwechseln, was einem Wert von über 40 Millionen deutsche» Papiermark entspricht.
Besigheim, 18. Jan. Leicheüländunz. Zwischen Hessigheim und Bestaheim wurde aus dem Neckar -ine männliche Leiche gelänoet. D'ese wies eine große Kopfwunde auf und dürfte schon 2 —8 Wochen im Wasser gelegen sein.
Heilbronn, 18. Jan. Hohe Pachlp reise. Bei der Verpachtung der sog. Pfarrgüter in Schlüchtern wurden für eine 8 Ar große W'efe 3 Ztr. Weizen geboten Im ganzen wurden für 535 Ar 89.73 Ztr. Weizen erlöst, surch- schwttliw 16)4 Pfund für das Ar.
Geislingen a. St., 18. Jan.' Austritt. Der sozialdem. Gemeinderat Fritz Banzhaf ist aus der Partei ausgetreten. Er ist Mitglied der nationalsozialistischen Partei geworden.
Schramberg, 18. Jan. Neuer Verein. Hier wurde em Verein der Wohmmgsuchenden gegründet,-dem sofort 86 Mitol'eder beitraten. Der Verein beabsichtigt, durch Leistung eines sehr hohen Beitrags der Mtglieder selbst die Schaffung von Wohnungen zu erstreben, da angesichts der Bese^unq des Ruhrgebiets die Beschaffung non Wohnungen aus Reichs- und Landesmittsln fast aussichtslos geworden ist.
TnWnnen. 18. J-m. Vermißt. Seit Samstag nacht wird die 19 Jahre alte Tochter des Schreinermeisters Montigel vermißt.
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§ Ran und Sestsskir-n. Der Tag des bst Sebastian ( 20 . Januar) verdankt seine Vavularität einer alten Bauernregel: „Zu Fabian, Sebastian soll der Saft in die Bäume gabn". Natürlich ist dies nichts als em alter Spruch, denn es kommt ganz aufs Wetter an, ob Saft in die Bäume steigt oder nicht.
Paris, 18. Jan. Das Abendblatt „Paris" meldet, Finanzminister de Lasteyrie werde znrücktreten, wenn die Kammer die durchschnittliche Erhöhung der Steuern um 20 Prozent nicht bewilligen würde.
Ueber Vitamine
In der Vorkriegszeit hat man in Deutschland nur ganz selten von Nährschäden, wie insbesondere Skorbut und ähnlichen Krankheiten, gehört. Leider treten diese Krankheiten jetzt auch bei uns und zwar in erheblichem Umfang auf, so daß cs notwendig ist, sich über die Krankheiten selbst und die in Frage kommenden Vorbeugungsmittel zu unterrichten. Die Forschungen haben ergeben, daß diese Krankheiten nur dann ' cniftehen, wenn der Nahrung ganz bestimmte Stoffe fehlen, uie aber nicht m den oswöhnlichen Nährstoffen, wie Eiweiß.
» W M« ,
Zeit zu erreichen. Jauchzend kam dw Schwarm heran- und mar noch wenige Schritte cntserni, als die .Ander, plötzlich verstummend, anhielten, wie wenn ihnen etwas Entsetzliches in den Weg getreten wäre. Beide Teile standen sich so lange zweifelnd gegenüber, wie das Auge Zeit braucht, sich zu öffnen und zu schließen; dann brachen die Kinder abermals in noch lauteres Geschrei ans und stäubten wie eine Schar wilden Geflügels, das . der Jäger aufgescheucht hat, in der Richtung eines Seitenpfades auseinander, der, halb verschneit, wieder in'? Dorf zürücksührte. Die meisten Kinder stießen bloß unbestimmte Laute des Schreckens ans; nur einer der Weiteren schrie während des Davonlaufens, mit lauter Stimme: „Lauft, Buben! Lauft, was Ihr könnt! Das ist der Himmelmooser Wildl, der seinen Vater umgebracht hat."
Wildl wußte nicht, wie ihm geschah, als er das Ent'etz'n sah, das er den Kindern einflößte. In der erst?« Aufwallung wollte er den Buben nach, um sie zu züchiig n, aber er fand die Kraft nicht dazu. Die Verstimm mg währte indes nicht lange: er überr dew sich bald sechs, daß es nur Kinder gewesen, welche die Verhältnisse nicht Hu beurteilen vermochten und bald anders denken würden, .wenn -He Eltern durch ihr Betragen bewiesen, daß die chuttsLtzliche Beschuldigung, die sie ausgesprochen, nichts mehr sei als leeres Gerede. Er sah von weitem, wie die' Kinder im großen Bogen sich wieder der Straße 'li.äherten, und schritt dem Dorfe zu, dessen erstes Haus, ein Wirtshaus, ihn gastlich und um so mehr anzog, als es ihm von den Jahren sünes Dorsanfcnthalts wohl vertraut war. Wie ein vom Platzregen überraschter Vogel die Wasserköpfen, sachte er den Eindruck der Kinderbegegnung abzuschütteln, drückte den Hut fester in die Stirn und murrte vor sich hin: „Dumme B»b?,,! »» 7 -
stehen die davon? Der Hund des Gerichtsdiencr ist gescheiter als sie; er hat mir die Hand geleckt/'
(Fortsetzung so'g .)