deutschen Regierung Me Zustimmung zu Siefen Plänen mit Gnvalt abzuringen, sie werden auch Klarheit darüber schaffen, ob und inwieweit England und Amerika die Franzosen gewähren lassen wollen, oder ob sie protestieren werden und in welcher Form und mit welchem Nach­druck. Darüber kann aber jetzt schon kein Zweifel be­stehen; der französische Einmarsch ins Ruhrgebiet, mag er sich nun auf einen Beschluß der Reparationskommis­sion gründen oder als einen nackten Akt der Gewalt dar­stellen, würde den Frieden von Versailles zerreißen und rechtlich eine völlig neue Gruuolage schassen. Wir leisten alles Erfüllbare, geben alle Garantien, die wir geben kön­nen; aber mit oder ohne Ruhrbesetzung könnten wir nie­mals unsere Zustimmung geben zn Pfandmaßnahmen und zu einer Zollgrenze mit politischen Hintergedanken; auch mit Gewalt wird man uns die Zustimmung zu solchen Maßnahmen nicht abpressen können; wir sank­tionieren derartige Sanktionen nicht! Hierin ist das ganze deutsche Volk eitrig! (Lebh. Beifall.) Die Not der Stunde erfordert ein seelisch geeintes, staatlich diszipinier- tes Volk, das sich geschlossen hinter die Regierung stellt. Und in diesem Zusammenhang muß gesagt werden, daß die bei uns bisher übliche Art des Parlamentarismus, die die Grenze zwischen Regierungen und Kontrollieren verwischt und, wie sich namenltich in der jüngsten Zeit wieder gezeigt hat, zu einer schädlichen Verlangsamung und Verschwerfülligung der Negieiungsaktion führt und namentlich in Fragen der auswärtigen Politik versagen muß. Unter diesem Gesichtswinkel betrachtet, bedeutet des Kabinett,Cuno, auch wenn es nicht aus den Parteien oder einer Koalition derselben unmittelbar hervorge- Hangen ist und aus einer verhältnismäßig schwachen par­lamentarischen Basis beruht, einen wesentlichen Fort­schritt, es ist ein Kabinett, von dem wir annehmen dürfen, daß es führen kann, weil es in sich geschlossener ist, als die früheren Regierungen. Die gewaltigen Aufgaben, die ein Blick auf die auswrätige Lage uns zeigt, können nicht gemeistert werden, wenn eine Regierung och jeden Dag aus neuen, unberechenbaren Fraktionsverhandlungen schwankende Direktiven holen muß. Darum müssen wir alles daran setzen, daß der Parlamentarismus bei uns aus seinen Kinderkrankheiten herauskommt und wir zu, einer geschlossenen und entschlossenen Führung gelangen.

Frau Ministerialdirektor Dr. Gertrud Bäumer sprach dann noch, gleichfalls unter vielfachem lebhaftem Beifall der Versammlung über innerpolitische, wirtschaftlrche und kulturelle Fragen. Wenn wir sehen, wie auch Heuer wie­der in Deutschland Sylvester gefeiert wurde, wie teil­nahmslos und stumpf weite Kreise unseres Volkes der immer größer werdenden Not der freien Berufe und wer­ter Kreise des Mittelstandes, sowie dem Untergang der Kleinrentner gegenüberstehen, wenn man weiter sieht, wre die heute gut verdienende Jugend ihr Geld verwendet, wre schon eine starke wirtschaftliche Krise und Arbeitslosigkeit im Anzug ist, ob nun die Inflation weiter geht oder eine Stabilisierung der Mark gelingt, so werden Zweifel auf­tauchen, ob unser Volk für die Aufgaben der kommenden schweren Zeit das nötige Maß von Kraft und Verant­wortlichkeitsgefühl aufbriugen wird. Aber wir dürfen nicht verzweifeln, und gerade die Demokratie muß mit aller Kraft daran arbeitm, daß der Wille zum Staat ge­stärkt, die Klassengegensätze überwunden und daß das ganze Volk in allen seinen Gliedern von einem starken Natioualbewußtsein erfüllt werde.

Mit einem Schlußwort des Vorsitzenden und dem M- mciusamen Gesang des Deutschlandliedes fand die dies­jährige Treikönigstagung der schwäbischen Demokratie ihren Abschluß.

Neues vom Taae.

Einberufung des Auswärtigen Ausschusses.

Berlin, 7. Jan. Der Auswärtige Ausschuß des Reichstags tritt in den nächsten Tagen unter dem Vorsitz Dr. Stresemanns zusammen, um Erklä­rungen des Reichskanzlers über die gesamte politische Lage insbesondere über die durch den Abbruch der Pariser Konferenz geschaffenen Situationen entgegen­zunehmen. Ter Reichskanzler Dr. Cuno wird be­reits heute oder morgen die Parteiführer zu einer Aussprache empfangen. Staatssekretär Bergmann wird in Berlin erwartet.

Französische Verletzung deutscher Hohheitsrechte.

Mannheim, 7. Jan. Im besetzten Gebiet macht sich im Zusammenhang mit der Marschbereitschaft eine rege igkeit der franzö ifben Militärflieger bemerkbar. Um der drohenden Besetzung ci en krieoecifchen Anstrich zu geben, werden Aufklärungsflüge in das unbesetzte Deutschland unternommen. Trotz des unsichtigen Wet­ters wurden in der letzten Zeit wiederholt französische Militärflieger über der sog. neutralen Zone beobachtet. In der vergangenen Nacht kreuzten französische Mili­tärflieger längere Zeit über Mannheim.

Tic nächsten Schritte.

Paris, 7. Jan. Ter belgische Minister Ja spar erklärte, die alliierten Mächte, Frankreich, Italien und Belgien, sind einig darin, Deutschland kein Mora­torium ohne Garantien zu geben. Es ist wahrschein­lich, daß wir gemeinsam den französischen Plan stu­dieren werden. Es handelt sich nicht darum, sofort und im gesamten Umfang den Plan Poincares aus­zuführen; viele Gesichtspunkte sind noch zu regeln.

Einstimmiger Beschluß der Neparatiouskommission, die deutschen Vertreter in der Kohlenfrage zu hören.

Paris, 7. Jan. Im Anschluß an die amtlichen Verlautbarungen über die gestrige Sitzung des Wieder­herstellungsausschusses teilt derTemps" mit, daß der Beschluß, die deutschen Vertreter in der Kohlenliefe­rungsfrage anzuhören, einstimmig gefaßt worden ist, obwohl der Ausschuß nicht verpflichtet gewesen sei, diesen neuen Beweis für sein Willigkeitsgefühl zu qeben. In der Annahme, daß das deutsche Akten­material für die betreffende Sitzung bereit liege, habe der Ausschuß die Verhandlungen mit den deutschen Vertretern schon am Montag nachmittag 3 Uhr an- aesetzt. Im Laufe der kurzen Aussprache am gestrigen. Vormittag habe Bradbury in einigen Worten die Be­folgung des Vertrags und die unversehrte Ankrecht-

eryarnrng oer vrecyre unv Vollmachten des Ausschusses empfohlen. DerTemps" erwartet, die von der fran­zösischen Abordnung vorgeschlagene Feststellung einer deutschen Verfehlung für Montag abend oder Diens­tag morgen. Im Anschluß daran wird nach dem Blatt das deutsche Gesuch um Zahlungsaufschub vom 13. No­vember zur Verhandlung kommen.

Amerika tut nichts?

Paris, 7. Jan. Aus Washington wird gemeldet, daß Präsident Har ding hinsichtlich der künftigen Stel­lungnahme die entschiedenste Haltung einnehmen werde. Er sei entschlossen, dahin zu wirken, daß die Re­parationsfrage gelöst werde. Er sei bereit, auch das letzte Mittel Amerikas anzuwenden, um eine Ver­ständigung zu erreichen, obwohl es natürlich möglich sei, daß die Bemühungen der Pereinigten Staaten nicht erwünscht sein würden. In diesem Falle werde nichts getan werden, um ein amerikanisches Eingreifen bei den Alliierten durchzusetzen.

Württemberg

Stuttgart, 5. Jan- Württ. Landessparkasse. Durch Beschluß des Vorsteherrats ist für das Jahr 1923 Kom­merzienrat Fester zum Ersten Vorsteher der Württ. Landes- sparkasse und Präsident a. D. v. Fischer zum Stellver­treter des Ersten Vorstehers wieder bestellt worden.

Stuttgart, 6. Jan. Weibliche Schöffen. Am letzter Donnerstag amtete an einem hiesigen Gericht zum erstenmal eine Frau als Schöffin. Sie machte auch von dem Schöffen­recht Gebrauch, unmittelbare Fragen an den Angeklagten M richten.

l..E. Der Streik der Viehhändler. Dem letzten Stutt­garter Schlachtviehmarkt waren ausweislich des Marktbe­richts nur sehr wenig Tiere zugetneben. Es war die Wir- kung des Streiks, in den die Viehhändler gegen die Ver­fügung des württ. Ernährungsministeriums betreffend die Führung von Viehkontrollbüchern eingetreten waren. Außerdem kam es auf dem Schlachthof zu einem Zwischenfall, als die Wucherpolizei eingriff. Eine Verfol­gung des angezeigten Falls konnte aber nicht durchgeführt werden, weil sich herausstellte, daß der verlangte Preis den Vormarktpreis nicht überschritten hatte. Inzwischen sind auch Verhandlungen eingeleitet worden, um den Viehhändlern die für die Wiederaufnahme ihrer Tätigkeit verlangten Zuge- ständnisse zu machen. In der Hauptlache handelt es sich da­rum, daß Händler mit kaufmännischer Buchführung vom Zwang der Kontrollbücher befreit werden. Die Verhand­lungen sind bereits ausgenommen worden, wobei die Stutt­garter Stadtverwaltung als Fürsprecherin für die Forde­rungen der Viehhändler auftrat, denn sie wird durch den Streik der Viehhändler den meisten Schaden gehabt haben.

Vom Tage. Aus der Bauhütte der Firma Müller, Marx u. Co. in der unteren Königstraße wurden 413 Pakete Draht­stifte ini Wert von 600 000 gestohlen.

Riedlingen. 5. Jan. Amerikaspende. Josef M i l- l e r, der älteste Sohn des in Kappel verstorbenen Käsers Tavsr Miller hat seiner Heimatgemeinde Kappel zur Linde­rung der Not armer und kranker Leute 100 000 über­wiesen.

Tettnang, 5. Jan. Eisendiebstahl In der Nacht beobachtete ein Nachtwächter zwei junge Leute, die mit einem Handwagen in der Richtung Langenargen fuhren und dann mit einer Last zurückkehrten. Es handelte sich um die Brüder Franz und Wilhelm Wiedemann. Die Ladung be­stand aus einem Bund neuen Bandeisens im Werte von 27 000 -ü, die gestohlen wurde. Die Täter wurden in Hast genommen.

Die Vergütung an die kornmunalverbärröe für das drikke Sechstel der Getreideumlage ist auf 350 für den Zentner festgesetzt. Den Antrag der Kommunalverbände, die Ver­gütung für das erste Drittel (60 -K f. d. Ztr.) nachträglich zu erhöhen, hat die Reichsgetreidestelle abgelehnt.

fl.L. Landwirtschaftliche Ausstellung. Die vom Land­wirtschaftlichen Hauptverband anläßlich der diesjährigen Landwirtschaftlichen Woche im Mai geplante Landwirt­schaftliche Ausstellung wird an Reichhaltigkeit wohl alle bis­herigen Veranstaltungen dieser Art, die wir in Württemberg hatten, übertreffen. Ganz besondere Sorgfalt wird den rein landwirtschaftlichen Fachgebieten zugewendek. Von der in Aussicht genommenen Mastviehausstellung mit Vorführung und Prämiierung der Tiere kann man heute schon sagen, daß sie ein umfassendes Bild der gesamten in Württemberg betriebenen Viehzucht bieten wird. Daneben wird auch die mit der Viehzucht zusammenhängende land­wirtschaftliche Erzeugung zur Darstellung gelangen. -

T.E. Für Brannkrvernbrenner. Wie die Korrespondenz de? Landwirtschaftlichen Hauptverbands in Württemberg zu melden weiß, werden die Branntweinbrenner vom 15. Ja­nuar ds. Js. ab, wahrscheinlich sogar schon früher, mit einer neuen, schweren und einschneidend wirkenden Steuer belastet werden. Es empfiehlt sich deshalb, das vorhandene Mate­rial noch vor diesem Zeitpunkt und so schnell wie möglich abzubrennen.

Drei Milliarden Telephongefpräche im Jahr 1921. So­eben wird die Statistik über das Telephon- und Fernsprech­wesen für das Jahr 1921 bekannt; es wurden nach den Verkehrsnachrichten" insgesamt 83 743 880 Telegramme be­fördert, dazu 9 205 060 Telegramme des öffentlichen Wetter­dienstes. Das Deutsche Reich verfügte über 47 401 Tele­graphenanstalten, so daß je eine Telegraphenanstalt auf zehn Quadratkilometer und 1242 Einwohner entfällt; die Gesamt­länge der Telegraphen- und Fernsprechleitungen und -linien betrug 10 170 304 Kilometer. An Gesprächen wurden im Jahre 1921 2 422 930 310 Ortsgespräche und 547 681380 Ferngespräche vermittelt: im ganzen waren 40 930 Fern­sprechanstalten vorhanden, die insgesamt 1062 976 Fern­sprechteilnehmer mit 1915 717 Fernsprechstellen (in den Orts- Fernsprechnetzen) bedienten: demnach kommt je eine Fern­sprechanstalt auf 11,6 Quadratkilometer und 1439 Einwohner, je eine Fernsprechstelle auf 31 Einwohner und auf jeden deutschen Staatsbürger kommen im Jahre 1,5 Telegramme und rund 50 Telephongespräche.

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Großes Haus. 9. Jan. S. 1: Amelia (710).10. S. 4: Zauberftöte (61610). 11. S. 9: Die Vögel (7)410. Cs gelten Karten S. 9 Opernneuheit f. Gr. Haus). 12. S. 6: Der arme Heinrich (710). 13. Wilhelm Teil (51L bis 914). 14. Hoffmanns Erzählungen (710).

kleines Haus. 9. S. 3: Schweizer (7)410. Karten S. 3 Schauspielneuheit 8). 10. Peterchens Mondfahrt (3146). S. 1i>. Des Eiels Schatten (71410. Es selten Karten S. 10

Was ihr wolly. 11. S. 2: Schweizer (71410. Es gelten Karten S. 2 Schauspielneuheit L). 12. Peterchens Mond­fahrt (6814). 13. S. 8: Der treue Soldat. Weiberver­schwörung (7141014). 14. Morgenfeier (11141214). Peterchens Mondfahrt (3514). Schweizer (714-10). 15. Die versunkene Glocke (710).

Liederhalle. 15. Jan.: V. Sinfoniekonzert (714).

Allerlei

Das Gnde derGrünen Blätter". In khrem letzten Heft kündigen nun auch dieGrenzboten" die Einstellung ihres Erscheinens an. Damit ist die älteste deutsche Zeitschrift der Not, unter der die gesamte Presse leidet, zum Opfer gefallen.

Ein Dild der Zeit. In München sollte ein General- vberarzt a. D. beerdigt werden, der angeblich an einem Schlaganfall gestorben war. Die Untersuchung ergab je­doch als Todesursache völligen Kräfteoerfall durch ständige Unterernährung. Der Verstorbene hatte mit seiner Hände Arbeit den kärglichen Lebensunterhalt verdienen und da­neben Hausgeschäfte niederer Art verrichten müssen, da die Familie kein Dienstmädchen halten konnte. Die Leiche wies überdies Spuren von Mißhandlungen aus, die den Gegenstand einer weiteren Untersuchung bilden.

Mil vereinten Kräften. Die Bergarbeiter des Lugau- Oelsnitzer Reviers in Sachsen haben beschlossen, sofort fünf bis sechs Sonntagsschichten zu verfahren und einen Teil des Lohns zum Ausbau eines neuen Krankenhauses abzuführen. Die Grubenbesitzer leisten einen Beitrag von 500 »ü für jede Tonne der geförderten Kohlen. Das Krankenhaus soll in Lichtenstein errichtet werden und dürste mindestens 70 Mil­lionen koste».

Ehrenpromotion einer Heiliger». Di» Universität Ea- lamanca hielt Mitte Oktober in Gegenwart des spanischen Königspaars eine Gedenkfeier anläßlich der 300. Wiederkehr des Tags der Heiligsprechung der heiligen Therese von Avila ab. Dabei wurde, wie die Monatsschrift »Hochschule und Ausland" meldet, die Heilige zum Ehrendoktor der Univer­sität promoviert. Die Promotion wurde in der Weise vor­genommen, daß die im Dom der Stadt ausgestellte Statue der Heiligen mit einem von spanischen Dame» gestifteten Doktorhut bedeckt wurde.

6000 Zentner Zuckerrüben sind bei Myhlberg kn der Elb« versunken, weil ein Raddampfer den Lastkcchn rammte» Auch der Dampfer wurde schwer beschädigt.

^ Im Skadtkheaker in Ingolstadt sollte ein französisches Spektakelstück »Das Karussel" aufgeführt werde». Ein Teil der Zuschauer verlangte aber stürmisch die Absetzung des Stücks. Es wurde geschrien und gepfiffen, bis das Theater geschloffen wurde. Dann wurde das »Deutschland­lied" angestimmt und die Menge löste sich friedlich aus, ^

Ein Denkmal für die Tieropfer des DAikrkegs. Der De« zirksrat von Westminster hat kürzlich einen Antrag zum Be­schluß erhoben, der die Errichtung eines Denkmals für die Tiere, die im Weltkrieg ihr Leben lassen mußten, anordnel« Der Londoner Tierschutzverein Zvt dem Denkmalsausschuß bereits 2000 Pfund Sterling «verwiesen. Die Reihe der Tiere, deren Gedächtnis hier geehrt wird, reicht von de» klei­nen Vögeln, die zur Aufspürung giftiger Gase benutzt wor­den waren, bis zu den Elefanten, die beim Transport schwe­rer Lasten getötet wurden. Im ganzen har England 364130 Pferde verloren. Die Zahl der Hunde, die getötet wurden, geht in die Tausende. Die weiteren Opfer umfassen russisch« Remitiere, Ochsen, Brieftauben, Katzen, ja selbst Goldfische, die zur Feststellung der chemischen Zusammensetzung der Gas« in das Wasser gesetzt wurde», das zum Auswajche» de^ Gas«, masken diente. H

Draadsiiftung. Eine zu dem Rittergut PlcmschrolF kef Plauen t. V. gehörende reichgefüllte Feldfcheuer wurde euch« loser Weise in Brand gesteckt. Der Schaden beträgt 30 Mil­lionen Mark. ^

Verbot der Mllchfükkerung. Der württembsrgische Er­nährungsminister hat die Versütterung von Vollmilch neuer­dings verboten. Die Landesversorgungsstells ist ermächtigt worden, in Gemeinden, in denen Kuhhalter zur Frischmilch« lieferung verpflichtet sind, dis Herstellung ocm Lutter über den eigenen Bedarf hinaus zu verbieten.

vom Pakekoerkehr nach der Schweiz. Wie die sttzrvÄ- ze rische Postverwaltung mitteilt, kommt es sehr häufig vor, daß die Absender von Wertpaketen aus Deutschland nach der Schweiz und Italien auf den Paketkarten einen höheren Wertbetrag angeben, als in den Zollinhaltserklärungen. Nach Art. 17 des Postpaketvertrags ist aber jede betrügerische An­gabe eines höheren als des wirklichen Wertes des Paketin­alts verboten. Wird hiergegen verfehlt, so verliert der Ab­sender nicht nur jeden Anspruch auf Schadenersatz, sondern es kann auch gerichtliche Verfolgung etntreten.

ep. Aus dem einstigen Deuksch-Oskafrika. Der evangelischen Missionsgesellschaft in Leipzig ist von der englischen Regie­rung gestattet worden, den Elsässer Piitzlngsr. einen er­fahrenen Ostafrikaner, sowie den Südrufsen Rensch ans ihre Misstonsfelder am Kilimandscharo und Mer« zn »ütsen- den. Diese stich seit der Vertreibung der Reichsdeutschen un­ter der Pflege von 2 deutsch-baltischen und 2 deutsch-ameri­kanischen Misstonsarbeitern In befriedigendem Zustand ge­blieben und haben eine erhebliche Zunahme der eingeborenen Christen erfahren. Letztere wünschen die unbeschränkte Rück­kehr der.Deutschen. _ - .

Kompatzpflanzen

Wenü wir eine Pflanze, die bisher einen von killen Sel­sen gleichmäßig beleuchteten Standort hatte, an das Fenster stellen, so daß das Licht hauptsächlich nur von einer Seite die Pflanze treffen kann, so machen wir die Beobachtung, daß die Stellung der Zweige und Blätter sich ln kurzer Zeit völlig verändert. Die einzelnen Teile wenden sich dem ein­fallenden Licht zu, die Stengel der Blätter und bis Zweige krümmen unb dehnen sich so lange, bis die Richtung ihrer Endachse mit der der einfallenden Lichtstrahlen zusammen­fällt. on dieser Stellung können die Pflanzen am besten ihr« Blakkflächen dem Licht, das zur Erzeugung des Blattgrüns unbedingt nötig ist, zuwenden, so daß sie bis größtmögliche Fülle von Licht bekommen. Man nennt diese Eigenschaft, der Pflanzen Hellotropismns (Hinwendung zum Sonnen­licht), und zwar den positiven; denn es gibt auch Pflanzen mit negativem Aeliokropismus, die also das Licht fliehen und die dem Licht abgewendeten dunklen Stellen aufsuchen, wi» z. B. die Ranken unseres bekannten .wilden Weins', bi« nur infolge dieser Eigenschaft sich in allen Fugen und Ritzen der Mano anklammern uno so das Emvornletkern der gan­zen Pflanze bewirken. Die meisten Pflanzen sind aber WMiv beliütllMch. lwd. LLsLM isüLLLir .an Lnlera SLrüw.