Besetzung eines Teiles des Ruyigebietes erstrecken wür­den.

Die durch den Abbruch der Pariser Konfernez entstan­dene Lage charakterisieren die deutschen Blätter überein­stimmend folgendermaßen: Solange der Vertrag von Versailles noch gilt, hat Deutschland nur mit derRe- parationskommission zu tun. Erst muß die Reparationskommission das Moratorium abgelehnt ha­ben, muß Deutschland den am 15. Januar fälligen Be­trag nicht bezahlt haben, eine vorsätzliche Verfehlung fest­gestellt und eine Einigung der Alliierten über die zu ergreifenden Maßnahmen erzielt sein, erst dann sind Sanktionen vertragsmäßig zulässig. Führt Frank­reich also auf eigene Faust einen Web er­füll auf Deutschland aus, daun macht es, wie sämtliche Blätter betonen, den Vertrag von Ver­sailles zu einem Fetzen Papier und ferner wird es v e r tr a g s b r ü ch i g auch seinen Ver­bündeten gegenüber, denen damit die Pflicht zu­fällt, Deutschland in der Rechtssphäre, die ihm der Ver­trag gelassen hat, zu schützen.

Für Deutschland ist die Rechtslage nun folgende: Am 15. Januar ds. Js. ist das am 31. August 1922 bewil­ligte Moratorium abgelaufeu. Es tritt nun wieder der Londoner Zahlungsplan in Kraft, der für den 15. Januar die Zahlung von 500 Millionen Mark be­dingt. Falls Deutschland sich weigert, diese Zahlung zu leisten, so ist mit den in Par. 18 Anlage 2 des Friedens- Vertrages vorgesehenen wirtschaftlichen und finanziellen Vergeltungsmaßregeln zu rechnen. Ob Deutschland noch Gelegenheit gegeben wird, die Reparatiouskommission um eine Hinausschiebung der Zahlung zu ersuchen, hängt davon ab, ob die Gegenseite diese Frage nicht bereits durch die Konferenz vom 6. November 1922 als erledigt ansieht.

Der Abbruch der Konferenz von Paris hat für die übrige Welt und für uns völlige Klarheit, eine aller­dings sehr schmerzliche Klarheit gebracht. Die Poli­tik, die Frankreich verfolgte, hat die Konferenz zu dem Ende getrieben, zu dem sie nach seiner Ansicht kommen sollte. Ebenso wie ein Kompromiß zwischen den verschie­denen Plänen auf unserem Rücken hätte zustande kom­men müssen, so wird zweifellos auch die Uneinigkeit zwischen den Verbündeten zunächst auf unsere Kosten «usgetragen werden. Für die deutsche Regierung, vor allem aber für das deutsche Volk, ist die Richtung zweisels- felssrei gewiesen. An der Form und dem Inhalt der deutschen Vorschläge ist es nicht zum Bruch gekommen, konnte es gar nicht zum Bruch kommen. Das deutsche Volk sicht unmittelbar und unverrückbar die Politik der Pfänder und Sanktionen im ersten Vordergrund. Unser Plan wurde nicht einmal zur Kenntnis genommen. Das Gesuch des deutschen Botschafters in Paris an die Konferenz, den deutschen Staatssekretär Bergmann zur Uebergabe und Erläuterung unseres Plans zuzulafsen, wurde nicht einmal einer Antwort gewür­digt. Die Ungunst der raschen Zuspitzung innerhalb der Konferenz kann das Ungewöhnliche eines solchen diplo­matischen Versäumnisses nicht erklären. Aber sei dem, wie ihm wolle. Das deutsche Volk muß, wie dieKöln. Ztg." schreibt, darauf gefaßt sein, daß Frankreich mit allen Mit­teln versuchen wird, den von Marschall Foch ausgear- bnteten, von ihm selbst mit gewissen Bedenken ausqeßat- teten militärischen Plan zur Durchführung zu bringen. Das bedeutet für das deutsche Volk zwei­fellos die Drohung mit einer neuen Periode schwerster Prüfung. Wir wissen im einzelnen nicht, welche welt­politischen Hemmiffigen den französischen Absichten etwa entgegenstehen und welche Kraft solche Widerstände ent­wickeln werden oder auch nur entwickeln könnten. Je­denfalls kann nur eine Einheitsfront der Not den Widerstand aufbringen, dessen wir bedürfen, um diese Periode zu durchlaufen. Das ist die Forderung der Stunde.

Im Himmelmoos.

Von Hermann Schmid.

21. (Nachdruck verboten.)

Ja, was ist Euch denn, Mutter Judika?" begann das Mädchen, das ängstlich geworden war, zu drängen.Was ist es denn mit dem Taler? Sagt mir doch, was es damit für eine Bewandtnis hat?"

Judika faßte ihre Hand und sah chr ernst und freund­lich in's Auge.Das soll ich Dir sagen?" rief sie. Ich denke, es ist das Beste wenn ich's nicht tue. Du bist aus freien Stücken hierhergekommen, so führ' es auch durch, wie du's vor hast! Ich will Dich nicht irr' machen."

Aber, Mutter Judika," sagte Engerl und suchte die sich Abwendende zu halten,laßt mich doch nicht in der Ungewißheit; sagt mir doch"

Wenn ich auch wollte, so könnt' ich nicht mehr," war Judika's Antwort.Dort kommt der Bauer schon den Bühel herauf; jetzt Hab' ich auch keine Zeit mehr; jetzt nimm Dich zusammen, Mädel! Ich überlaß' Dich Deinem Schutzengel."

Ehe das Mädchen erwidern konnte, war sie über die Grad hinabgestiegen und hatte einen Seitenvsad unter den Obstbäumen eingeschlagcn, offenbar in der Absicht, dem Bauern nicht zu begegnen, mit. dem sie jetzt nicht in's Gespräch kommen wollte. Es hätte aber dieser Vorsicht nicht bedurft. Der Bauer kam ganz gegen seine Gewohn­heit, mit gemessenen Schritten heran und sah mit jenem Ausdruck vor sich hin, welcher zeigt, daß die Gedanken nicht den Augen folgen, sondern ihre eigenen Wege gehn.

Er mochte die vor dem Hause ihn erwartende Gestalt für Judika halten mit unverkennbarer Ueberraschung Web er stehn, als er sie kannte, und ein halb spöttisches, .halb freundliches Lächeln glättete einen Augenblick die Lallen deZ Nachdenkens auf feinem Gesicht.

Was wird Amerika tun?

Von einem A uße n p o li t i k e r

Je kritischer die Lage in den letzten Sitzungen der Pariser Konferenz wurde, desto gespannter begann alle Welt, nach Washington zu blicken. Was wird Amerika tun? Die Hardingsche Regierung läßt sich, wie die Funksprüche melden, täglich von ihrem Pariser Botschafter Herrick und ihrem Beobachter in der Entschädigungskommission, Boyden, über den Fortgang des Ringens der verbündeten Erstminister Be­richt erstatten. Der Unmut der öffentlichen Meinung in Ame­rika über die unlösbar erscheinende englisch-französische Mei- mungsoerschiedenheit ist so groß, daß Präsident Harding von neuem seine Bereitwilligkeit erklären läßt in die euro­päische Politik einzugrsifen und mit amtlichen Vorschlägen hervorzutreten. Zwischen dieser abermaligen Bereitschafts­erklärung und einem wirklich entscheidenden Schritt darf je­doch kein langer Weg liegen, s o n st i st alles verloren.

Bis zu dem schicksalsschweren 15. Januar, an dem die nächste Zahlung fällig ist und Frankreich mit einer neuen Ultimatumsdrohung gegen Deutschland »orzugehen trachtet, müssen die Amerikaner unbedingt einen bestimmten Vor­schlag zustande bringen. Leider war die Art des Eingreifens in Amerika selbst bisher noch recht ungeklärt. Man weiß eigentlich immer noch nicht, was Staatssekretär Hughes in seiner vielgenannten Rede in Connecticut als Plan seiner Regierung in Aussicht gestellt hat. Nach der einen Auffas­sung schlug er vor, daß man die europäische Wiederherstel­lungsfrage einem aus Sachverständigen oller Na­tionen zusammengesetzten Gerichtshof übertrage. Das von diesem Gerichtshofempfohlene" Urteil solle dann der Prü­fung der interessierten Länder vorgelegt werden. Ein in­haltarmes und verwickeltes Verfahren! Nach anderen Be­richten skizzierte der Staatssekretär einen Vorschlag, wonach die höchste finanzielle Autorität jedes beteiligten europäischen Landes einem Finanzplan zustimmen solle, den eine her- o o r'r a g e n d e a m e r i k r n i s ch e P e r s ö n l i ch k e i t als unparteiischer Schiedsrichter auszuarbciten habe. Auch dieser Plan klang wenig verlockend und man kann eigentlich nicht annchmen, daß ein so bedeutender Jurist wie Hughes sich so naiv und unpolitisch geäußert habe. Klarer wurde jedenfalls übermittelt, wie Senator Bor ah sich das Ein­greifen der Vereinigten Staaten denkt. Er verlangte von Harding die Einberufung einer allgemeinen Wirt­schaft s k o n f e r e n z, auf der Amerika alle Entschädi­gungsfragen einer eingehenden Prüfung unterwerfen solle, diejenige der Kriegsschulden nicht ausgenommen. Auf diesen warmen Appell folgte aber sofort ein glatter Wasserstrahl in Form eines Briefs, den Harding an Borah richtete und den dieser im Senat zu Washington oerlas. Harding protestierte in dem Brief gegen dievermutliche" Absicht, die rechtmäßi­gen Befugnisse des Präsidenten zu beschränken.

Unterdessen ist vieles geschehen, was der Angelegenheit ein anderes Gesicht gibt. Die englische Regierung hat ihre Billigung der von Staatssekretär Hughes gemachten Vor­schläge zum Ausdruck gebracht und ihren jetzt in Washington wellenden Schatzkanzler Baldwin ermächtigt, bei der Erörte­rung darüber im Namen der britischen Regierung zu handeln. Bonar Law erklärte sich ausdrücklich bereit, die Entschä- digungsfrage einer Konferenz von internationalen Sachver- tündigen zu überweisen, wenn die Pariser Konferenz scheitern ollte. Sodann hatte ganz kürzlich der amerikanische Bot- chafter in London, Harvey, eine lange Unterredung mit dem Präsidenten Harding in Washington. Harvey betonte die Notwendigkeit der Abschaffung der Beschränkungen, denen die amerikanische Kommission für Regelung der Verbands­kriegsschulden unterstellt ist, und die Wichtigkeit der ameri­kanischen Vertretung in der Entschädigungskommission. Der letztere Gedanke hat sich bereits zu einem Antrag im ameri­kanischen Kongreß verdichtet: Widerruf jenes Beschlusses, durch den Amerika sich aus der Entschädgungskommissim zu­rückzog. Präschent Harding empfahl bereits in dem genann­ten Brief an Senator Borah dem Kongreß, wenn er etwas tun wolle, dann doch eine solche Entschließung zu treffen, durch die Amerika wieder in die Entlchädigskommission ein- tritt. Es ist dies natürlich nur ein erster einleitender Schritt. Aber wer A sagt, muß auch B sagen. Vieles, ja alles hängt von einem rechtzeitigen Eingriff ab, der den dunklen Einmarschplänen Foch-Poincares zuvorkommt,

Du bist da, Mädel?" sagte er,das ist ein selt­samer Besuch-. Wer Du hast ganz Recht, daß Du zu mir kommst hast Dir halt' meine Red' von gestern besser überlegt. Ja, ja, guter Rat kommt über Nacht, und ein gutes Plätzl auf dem Himmelmooserhos, das schlagt man so leicht nicht aus. Na, komm nur herein in die Stuben! Das können wir drinnen am besten ausmachen. . ."

Es ist nicht deswegen, daß ich komm'," entgegnete das Mädchen, olfne sich von der Stelle zu bewegen.Ich Hab' nur ein Wort von dem behalten, was Ihr gestern gesagt habt. Ihr habt mich vor allen Leuten beschimpft, habt mir meine Ehr' abgeschnitten und habt gesagt, ich war' Euch geringer, als eine Bettlerin hinterm Zaun deswegen bin ich da. Ich Hab' niemand ans der Welt, der sich um mich annimmt: also muß ich mich selber um meine Haut wehren und muß Euch fragen, was Ihr Un­rechtes von mir wißt, daß Ihr mich so heruntergesetzt vor allen Leuten. Ihr könnt sagen, daß ich Euch zu arm bin zur Schwiegertochter; Ihr könnt' Eurem Sohn ver­bieten, daß er init mir geht, aber Ihr dürft mich nicht schlecht machen das verbiet' ich Euch, und wenn Ihr ein richtiger Bauer und ein Mann sein wollt, der selber Ehr' im Leib hat, so gebt Ihr mir meine Ehr' wieder und gesteht es ein, daß Ihr mir Unrecht getan habt!"

Der Bauer, in seinem hochmütigen Trotze an Wider­spruch nicht gewöhnt, war über das entschiedene Auftreten des Mädchens verblüfft und schwieg einige Augenblicke, ehe er auf ihre Aufforderung zu erwidern vermochte. In der ersten Regung wollte er sie in seiner gewohnten Heftig­keit unterbrechen; er begann die Hände unmutig zu reiben, und doch war etwas in dem entschlossenen Betragen des Mädchens, was ihm wohl gefiel und was die Erwiderung viel milder ausfallen ließ, als er sie beabsichtigt hatte.

Du tust mir Unrecht, Mädel," und hast mich ganz falsch verstanden: es ist mir nicht im Schlaf eingefallen, Dich zu schimpfen und an deiner Ehr' zu kränken. Das will ich Dir gleich auseinandersetzen, aber komm' nur in's

Parteitag der württ. Demokraten

Stuttgart, 6. Jan.

Als Auftakt zu der am Dreikönigstag in der Liede» halle abgehaltene Laudesversammlung der Deutschen Demokratischen Partei Württembergs und Hohenzollerns fand im Konzertsaal der Liederhalle ein zahlreich besuchter Vertretertag statt. Nach der Erstattung des Geschäfts­berichts durch den Geschäftsführer Hopf und des Kassen­berichts durch Prokurist Jlg wurden die Wahlen des Par- teivoiiitzenden und seines Stellvertreters vorgenommen und dnrcb einstimmige Wiederwahl bestätigt der Abg. Dr. Brnckmann als Landesv orsitzenvcr, Finanzminister Dr. Schall als l. stell». Landesvorsitzender und als wei­tere Mitglieder die Abgeordneten Schees, Stadtpfarrer Esenwein, Johannes Fischer und Geschäftsführer Hopf, lieber die Landespolitik sprach dann der Abg. Schees, worauf ein Referat des Abg. Dr. Wieland- Ulm über Reichspolitik folgte. An beide Vorträge schloß sich eine mehrstündige Nnsspracbe an, in der den grund­legenden Ausführungen der beiden Referenten weitgehend zng"siimmt wurde. '

Die Hauptversammlung am Erscheinungsfest im großen Fcstsaal der Liederhalle ging unter überaus zahl­reicher Teilnahme der Parteifreunde aus dem ganzen Land vor sich. Voraus ging im Kreußersaale der Lieder­halle eine Gedächtnisfeier für Konrad Haußmann und Theodor Liesching, bei welcher Dr. Theodor Henß- Bcrlin in einer warmherzigen geistvollen Rede die Ver­dienste der verstorbenen Parteiführer um die Sache der Demokratie würdigte. Tie Landesversammlung wurde von dem ersten Parteivorsitzenden, Geh. Rat Dr. Brnck- m a n n-Heilbronn mit einer Ansprache eröffnet, worin er nach einer Begrüßung der Parteifreunde aus Bayern und Baden unter Hinweis auf die schweren Nöte der Zeit die Notwendigkeit echter demokralischer Gesinnung zur Stär­kung des Willens zum Staat im Interesse von Volk und Vaterland betonte. Wir sind auch im Innersten über­zeugt, führte er aus, von der Notwendigkeit und Richtig­keit der heutigen Staatsform; darum stehen wir ein für die Republik und für den Volksstaat, den wir mit Kräften schützen wollen gegen jeden Ansturm und Verrat, in der festen Ueberzeiigung, daß jeder Versuch, die Staatsform rn Deutschland wieder zu ändern, verknüpft sein müßte für das deutsche Volk mit einem noch größeren Unglück, als das hinter uns liegende. Nachdem der Vorsitzende dann noch in warmherzigen Worten unter lebhafter Zu­stimmung der Versammlung unsere deutschen Brüder in den abgetretenen Gebieten und im Rheinland der Treue des deutschen Volkes versichert hatte, brachte der frühere badische Staatspräsident Dr. Hummel die Grüße der badischen Parteigenossen zum Ausdruck.

Dann sprach Gesandter a. D. Dr. R i e z l e r-Berlin über Deutschlands politische Lage um die Jahreswende. Den Ausgangspunkt seiner interessanten Darlegungen bildete der Zusammenbruch unserer Wäh­rung und die Zahlungsunfähigkeit Deutschlands, sowie der von Frankreich gewollte ergebnislose Abbruch der Pa­riser Konferenz. Wie unaufhörlich seit den Zeiten Lud­wigs XIV. arbeitet die franzöösische Politik auch heut^. noch aus die Zertrümmerung und Vernichtung Deutsch­lands hin, um, über die Trümmer hinausgreifend, die Hegemonie in Europa zu erlangen. Der neueste RePara-- tionsplan Poincares wird nur verständlich als Einleitung cmer Politik der Gewalt. So schlimm für uns aber auch der ergebnislose Ausgang der Pariser Konferenz ist, so ist dieser Abbruch doch noch besser, als wenn man sich in Paris geeinigt hätte, auf ein Kompromiß auf der unge­fähren Grundlage der französischen Pläne, das für uns unerfüllbar gewesen wäre und überdies die Zustimmung der anglo-amerikanischen Welt zu dieser französischen Gewaltpolitik in sich geschlossen hätte. Die nächsten Tage werden nun zeigen müssen, ob Frankreich sich zu einem isolierten Vorachen entschließen und versuchen wird, der

Haus herein! Das können wir doch nicht Alles so ans dem Türgeschwell abmachen. Setz' Dich nieder," fuhr er fort, als sie seiner Einladung gefolgt war, und deutete nach dem Ehrenplätze am großen Eßtisch, sie aber tat, als ob sie das nicht bemerkte, und setzte sich auf die umlaufende Hvlzbank neben der Tür.

Wieder fing der Bauer an, die Hände zu reiben, uno ließ sich unmutig am Tische nieder; je seltener er Jemand eine besondere Artigkeit erwies, desto mehr war er ge­wohnt, dieselbe als etwas Bedeutendes betrachtet zu sehen, und desto empfindlicher ward er, wenn es ihm nicht ge­schah.Aha," rief er mit bitterem Lachen.Du traust dem Landfrieden nicht und setzest Dich an die Tür, damit Du gleich draußen bist, wenn mir etwa die Hitz' über­geht. Hast keine Ursach' dazu; ich kann das Rössel, wenn es durchgehen will, wohl auch anhalten, und das beweis' ich Dir am besten, wenn ich sag', daß es mir gestern durchgegangen ist und daß ich, wenn ich Dich gestern wider meinen Willen an der Ehr' angegriffen Hab', sie Dir gern wieder geben will. Sag' mir nur, wie ich's anstellen soll!"

Das ist ganz leicht," entgegnete das Mädchen.Ihr dürft nur gleich mitgehen zum Pfarrer wir werden gerade zur Kirche hnchommen, wenn Amt und Predigt aus ist der Vorsteher wird auch da sein: dann braucht Ihr nur denen Zweien, sodaß es alle Leute sehen, das zu wiederholen, was Ihr mir jetzt gesagt habt, und daß Ihr mir nichts Unrechtes nachsagen könnt."

So? Sonst verlangst Du nichts?" sagte der Bauer und trommelte mit den Fingern auf dem Tische.Sonst nichts, als daß ich mich wie ein Dieb, der am Pranger stehen muß, vor der Gemeind' unter die Kirchentür stell' und um schön's Wetter bitt', wie ein kleiner Bub'? Das tut der Himmelmooser nicht, aber ich will Dir was Vor­schlägen, was viel kräftiger ist."

Und was könnt' das sein?" fragte staunend das Mädchen. j

(Fortsetzung folgt.)