TsMtztau, fttzt Professor an d»r ünworfitSt ln PekMg. zum Ehrsttdvcktor ernannt.
Kenckosfeloersorgung. Dte Wtrtt. Landwirtfchastskam» mer und die landwirtschaftlichen Verbände fordern di« Landwirte auf, bei gegenwär^ - günstiger Witterang mit der Kartoffellieferung nicht km. zu säumen.
Pfauhausen. OA. Eßlingen, 7. Dez. Einbruch. Donnerstag nacht wurde auf» neu« im St. Antoniushaus eingebrochen. Der Anstalt kamen etwa SO Eier weg: drei Schwestern und einem Zögling fehlen zusammen 5 Paar Schuhe.
Freudenstadl. 7 Dez. Stiftung. Aus Anlaß der Um- Wandlung seines Werks in eine Aktiengesellschaft hat Fabri- kant H. Herbstreith für die Notleidenden der Stadt §00 000 Zl gestiftet:
Oehrinaen, 7. Dez. Das teure Sterben. Wie die Schreiner-Innung bekannt gibt, kostet heute das rohe Holz zu Snem einfachen Sarg 22 500 Zl. ohne Arbeitslohn und Zu-
taten.
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Starke AchneefäLe werden aus dem Schwarzwald ge- wslLet.
Neue Briefmarken. In der Reichsdruckerei sind neue Freimarke« M 50 in Buchdruck in grüner Farbe mit rötlich, violettem Unterdrück auf weißem Waffelmusterpapier herze- "ekst worden, ebenso neue Freimarken zu 200 300 und
-K in Tiefdruck auf rehfarbigem Rautenwaflerzeichen- oier, und zwar die Freimarken zu 200 rqt, die zu 300 -4t an. zu 500 orange.
SchOlerkarle« werden, wie bereit» früher mitgeteilt, fSr di« Weihnachtsferisn von d»c Eijenbahn auch an Studierend«
taudktsdensbruch. Wegen de» Reberfall» und der teil- wrife» Plünderung und Verwüstung der Billa der Kommerzienrats Helfferich, de» Bruder» de« früheren Staatsministers, bet Neustadt a. H., verurteilte dt« Strafkammer zwei Angeklagte zu 1 Jahr bzw. 6 Monaten Gs- -tngnis. 7 Angeklagt« wurden freigesprochen.
Bestraft« Hcflzschieber. Di« Strafkammer m Konstanz »srurieilte S Holzschieber cm« Unteruhldingen und Ludwigs- Hafen am Bodensee, Händler und Schiffer sowie einen Beamten der Außenhandelsstelle für Rohholz in Berlin, ins» esamt zu S Monaten Gefängnis und 810 MO Mark Eeld- fe. 180 Ster Holz, das in die Schweiz verschoben wer- koklt«. wurde« für verfallen erklärt.
Baden
Karlsruhe. 7 . Dez. Oberbauinspektor a. D. Dr. Ing. Udost Lud in hat einen Ruf als ordentlicher Profiflor an di« Technisch« Hochschule in Charlottonburg erhalten ünd angenommen.
Pforzheim. 7. Dez. Im Schmuckwarengewerb« haben wieder Lohnverhandlungen stattgefunden. Der Schlich- tungrau»schuß bat folgenden Schiedsspruch gefällt: Vom i. di» 14. Dezember werden für alle Arbeiter und Arbeite- rinnen 60 Prozent mehr bezahlt und ab IS. Dezember auf diese erhöhten Löhne.
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Fastnachksveromskalkrngen. Umzüge, Tragen von Masken kn der Oeffentlichkeit, ebenso öffentliche und Vereins-Maskenbälle sind in Baden verboten. Kinder unter 14 Jahren sind von dem Maskenverbot ausgenommen.
Bau der Eisenbahn. Vom 1. Januar ab beträgt für die Schlafwagen der Eisenbahn der Bettkartenpreis in der ersten Klasse 5000 -4t, in der 2. Klasse 2500 -4t und in der 3. Klasse 1200 -4L. Die Vormerkgebühr beträgt 500 bezw. 250 bezw. 120 Zt.
Allerlei
Schwedische Spende. Auf Anregung der Bischofs Sähe rblom hat die schwedische Bischof . nz zu einer oßen Samariterspende der schwsdischrn Kirche iür das so. tschland aufgerufen.
Nobelpreis für Nens-m. Den Nobelpreis für Friedensarbeit soll Nansen erhalten, der für die Heimbeförderung der Kriegsgefangenen aus Sibirien und die Hungernd n in Rußland so viel getan hat. Der vorjährige Friedenspreis war dem früheren italienischen Ministerpräsidenten Nitti zuerkannt.
Teure Ehristbäume. Vom Main wird berichtet, daß Heuer für klein« Bäumchen schon 150 -4t bezahlt werden, für nittler« Bäume verlangen di« Händler 600 bis 700, für " """" ' " " Di«
rrößere 10ÖÖ °4t und darüber. Hi« Bahnfrachten haben dt- Weihnachtsbäunw kiesig verteuert.
12 .deutsche Soldatenleichen gefunden. Bei Aufraumungs- arbeiten auf dem Schlachtfeld von Metzeral (bei Munster im vberelsaß) wurden die Gebeine von 12 Soldaten des Infanterieregiments 165 nebst aller Ausrüstung gefunden. Dle Soldaten waren vermutlich schlafend im Unterstand verschüttet
grausiger Fund. Auf eine Angeberei hin erschien dieser Tage in den Giulini-Werken >n Ludwigshafen am
Rhein eine französische Ueberwachungskommisswn und ent-
deckte richtig wieder eines der „gefährlichen Waffenlager, nämlich zwei kleine Kistchen mit zwei entladenen Handgranaten, 140 verrostete Jnfanteriepatronen und einige «tuck französische Patronen. Diese Gegenstände hatte ein lang- ähriger Werkangestellter seinerzeit von Urlaubern erhalten und er wollte sie als Kriegsdenkzeichen aufbewahren. Als die feindliche Besatzung ins Land kam, versteckte er ohne Wissen der Direktion, die Patronen ,m Werk. Die Anzeige bei der französischen Behörde wurde von zwei jungen Bur- lcken gemacht die im Werk beschäftigt waren und bei dem gegenwärtigen Streik der Fabrik aus Rache Ungelegenheiten
^"hohe^Iagdpacht. Bel der Verpachtung der Jagd der Gemeinden V-^gen und Unterkirnach wurde em Pre,s von 8 Millionen Mark gegenüber bisher 3500 Zl erzielt. Pach
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eine Einbrecberbande wolle in der Nacht seine Muhle sr r m-n- er wolle die Wache übernehmen. Der Müller ging pin Andern Tags war die Wache mit allen Gold- und Silbersachen und 3 Millionen Bargeld, die der Müller auf des Gebeimen" Rat in ein Versteck verbracht hatte, verschwunden. In der Nacht war der Gauner von seinen Genossen mit einem Kraftwagen samt der Beut« abgcholl
rvordsrr. ^
Bst einer Berliner «kratze wurde nSytlicherwekle eir Briefkasten samt Inhalt gestohlen.
Einer Kaufmannsfrau in Berneck, OA. Nagold, wurden eine goldene Halskette und fünf geschliffene Diamanten im Wert von 1)4 Millionen Mark, sowie 5000 Mark in bar gestohlen.
Mlliardenbeirug lm Goldhandel. Der Berliner Kriminalpolizei gelang es, den Urheber eines ungewöhnlichen De- trugsmanövers zu verhaften, durch das eine ganze Reihe Goldhändler um Millionenbeträge geschädigt worden sind. Es handelt sich um den 26 Jahre alten aus Rußland gebürtigen Kaufmann Samuel Ros "neck, der seit dem letzten Frühjahr in Berlin eme Gold- und Silberwarenaufkaufstelle betrieb. Roseneck hat sich auf bisher unbekannte Weis« in den Besitz von Blankoformularen der deutschen Gold- und Silberscheideanstalt in Berlin gesetzt. Die von ihr erworbenen Gold- und Silberwaren schmolz er zu Barren um, ließ sie von der Deutschen Scheideanstalt prüfen und stempeln, fälschte dann aber mit Hilfe der unrechtmäßig in seinem Besitz befindlichen Blankoformulare deren Angaben und verkaufte die Barren auf gefälschte Scheine. Entdeckt wurden die Fälschungen Rosenecks durch den Leichtsinn, mit dem er zuletzt bei den gefälschten Eintragungen des Goldgehalt» vor- ging.
Gemeine Racheakte gegen Landwirte. In einem Nachbarort von Braunschweig mußten seit dem Bußtag der Reih« nach mehrere Landleute die Erfahrung machen, daß ihre Rübenschnitzelmieten und Blattsutterstapel auf raffiniert« Weise derart mit Fremdkörpern durchsetzt waren, daß da, Rindvieh, da, davon gefüttert wird, unbedingt eingchen muß. Mehreren Landwirten sind bereits Tiere eingegang»n, ander« mußten ihr Lieh notschlachten lassen.
Noch etwas vom Sternenhimmel
Bei Eintritt der Dunkelheit bemerkt man im Süden einen Stein, der sich durch sein ausgesprochen rötiick>er Licht unter den anderen Gestirnen ausze'c.,net; es ist der Plan«t Mars, unser nächster Nachbar im Sonnensystem. Er kann reichlich 444 Stunden lang beobachtet werden, bis er im Südwesten untergeht. Seit seiner größten Annäherung an di« Erd« im Juni d. I. entfernt er sich daue-nd über ein Jahr lang von ihr, um sich ihr dennoch wieder zu nähern und im August 1924 seinen geringsten Abstand im ganzen 20. Jahrhundert zu erre'chen, ein Ereignis, da» von allen Astronomen mit begreiflicher Spannung erwartet wird. Wenn wir heute auch schon alle wesentlichen Einzelheiten der Oberflächengestaltung dieser „zweiten Erde" und ein gut Teil ihrer meteorologischen und klimatischen Verhältnisse kennen, so gibt uns der Mars doch noch viele Rätsel auf, die zu lösen nur während der alle zwei Jahre 50 Tag« eintretenden Erdennähe möglich ist.
In großer Nähe de» Mar» schimmert noch ein »riderer Planet al» schwache» Sternchen zu uns herüber, der entlegene Uranu », der die vorletzte Stelle in unserem System emnimmt und faß zwölfmal so weit als der Mar» oder auch ISmal so weit als die Erde von der Sonn« seine fern« Bahn zieht. Er besitzt die Helligkeit der fünften Größe, kann also noch gut mit bloßem Auge gesehen werden. Wer seinen Standort nicht genau kennt (jetzt nahe dem Stern Lambda des Wassermanns), vermag ihn trotzdem sehr leicht zu finden, wenn er ihn um Weihnachten aufsucht. Am 25. Dezember nämlich hat Uranus mit dem Mars eine Zusammenkunft, bet der Mars nur sieben Vogenminuten (d. i. der vierte Teil des Monddurchmessers) südlich von Uranus siebt. Ein kleines Fernrohr oder ein Opernglas zeigt das Planet,-npaar deutlich getrennt, dem unbewaffneten Auge erscheinen sie aLer als ein Stern.
Am frühen Morgenhimmel kann man drei weitere, große Planeten beobachten. Als erster kommt im Sternbild der Jungfrau Saturn km Osten herauf und bleibt dann erst 354, schließlich schon 554 Stunden lang im Südosten sichtbar. Wer sein wunderbares Ringsystem deutlich erkennen will, muß sich schon eines guten Fernrohrs bedienen, denn obwohl Saturn die Erde 763mal an Größe übertrifft, erscheint er uns jetzt doch bei der großen, die Strecke Sonne-Erde »50 Millionen Kilometer) um das Zehnfache übertreffenden Ent» ferrrung nur unter dem kleinen Winkel von 16,5 Bog«» ekunden und der größte Durchmesser seines Ringsystems auch nur unter einem solchen von 39 Bogensekunden.
Etwas water geht der strahlende Jupiter auf. Er man- ocn vom Nernbild der Jungfrau in das der Wage und steht i uks unten vom Saturn. Da sein Erdabstand nur reichlich sechsmal so groß ist als der Erdbahnhalbmesser und Jupiter die Erde 1312mal an Größe übertrifft, erscheint uns natürlich seine Scheibe viel umfangreicher als die seines äußeren Nachbarn, des Saturn. Ein kleines Fernrohr genügt schon, um dick Scheibe zu beobachten und ihre Abplattung zu erkennen, auch die dunklen Aeguatorialstreifen auf ihr sind nicht schwer zu sehen. Sofort fallen dem Beobachter die vier Hellen Hauptmonde der neun Begleiter dieses gewaltigen Weltkörpers auf; manchmal sind es deren nur drei oder zwei, wenn die andern vor oder hinter der Scheibe oder in ihrem Schatten stehen.
Wiederum etwa» später erhebt sich die Venus als glänzender Morgenstern über dem Horizont. Sie wird noch immer Heller und erreicht am Iahresschluß (31.) ihren größten Glanz, mit dem sie dann drei Stunden lang den Morgen- Himmel vergoldet. Am 16. Dezember wird man die abnehmende Mondsichel sehr nahe über Venus erblicken und damit ein überraschend schönes Schauspiel genießen.
Um die Jahreswende entwickelt der gestirnte Himmel überhaupt die größte Schönheit während des ganzen Jahrs; namentlich den Süden kennzeichnen Konstellationen mit zahlreichen sehr Hellen Sternen, wie Orion. Großer und Kleiner Hund, Stier, Fuhrmann und Zwillinge.
Daß im Sternbild der Leier plötzlich ein neuer Stern erster Große aufgetaucht ist und auch zwei Kometen gesichtet worden sind, darüber haben wir bereits berichtet. Die Zahl der diesjährigen Kometen beträgt nunmehr fünf.
Die Bedürfnisse der Nheinlandbesatzung
Mit Besatzungstruppen und Behörden sind zurzeit 207 Orte belegt, von denen nur 36 im Frieden belegt waren. Vom Reich mußten für die Besatzung m der Zeit vom Herbst 1920 bis Sommer 1922, also in 154 Jahren, allein an Grotz- möbeln beschafft werden: 1400 Salons. 2600 Herrenzimmer, 5000 Speisezimmer. 10 300 Schlafzimmer, 4600 Küchen (natürlich mit allem üblichen Zubehör), 180 Klubsesselgarnituren, 2900 Klubsessel, 1600 Klubmöbelgarnituren, 6300 Klubmöbel, 2100 Polstermöbelgarnituren. 1400 Polstersessel, 2300 Bettstellen für Erwachsene, 3500 Kinderbetten, 3900 Kleide» schränke, 3400 Waschkommoden, 3000 Chaiselongues. Das sind — wohlgemerkt — nur Beschaffungen eines beschrank- t« Zeitrsum». Labst üt da» nicht mitaerechnet. wa« vor-
und nachher vom Nesth und den SIMM VMYUkst iSvkSM mußte. Nicht gerechnet ist ferner die große Zahl von Möbeln in Schlössern und Privatwohnungen, die noch im Gebrauch der Besatzung sind, und der Bedarf für die kasernenmäßige Unterbringung. In den angeführten 154 Jahren mußten ferner weiter beschafft werden 800 Damenschreibtische, 500 Fristeurtoiletten, 16 000 Bügeleisen, 18 00V Teppiche, 17 500 Servietten, 6900 Speiseservices, 8900 Kaffeeservices, 36 000 Kaffeetassen, 4300 Teeservices, 4000 T»e- tasten, 25 000 Porzellanplatten, 188 000 Wein- und Sektgläser, 58 000 Liköroläser, 26 000 Biergläser, 9000 Wein» karaffen. Ferner müßte für Bett- und Tischwäsche der Besatzung rund 3000 Kilometer Leinwandstoff ins besetzte Gebiet wandern.
Hausschuhe aus altem Schuhwerk.
Aus alten vertragenen Stiefeln oder Halbschuhen können geschickte Hände neue Hausschuhe erstehen lassen. Man darf sich bei dieser Arbeit natürlich vor ein wenig Mühe nicht scheuen.
Will man also auS einem Paar alter Stiefel, deren Oberleder bereits gebrochen und mehrfach durchsteppt ist, deren Absätze schief und die Sohlen zerrissen sind, ein Paar neue Hausschuhe erstehen lassen, so muh mau zuerst von den alten Stiefeln die schief-n Absätze entfernen, waS mit Hilfe eines Stemmeisens und einer Zange bald erreicht ist. Da-räut schneidet man den Schaft deS Stiefels in der Höhe ab, wie man eben seinen neuen Hausschuh haben will. Am besten ist die ausgeschnittene Form dazu geeignet, die man geroöhnlich bei Hausschuhen vorfindet. Ist diese Arbeit geschehen, so sucht man in seinen Vorräten möglichst dunkle Stücke Stoff, am besten solche von Mänteln oder Herrenanzügen, da sie stabil und widerstandsfähig sind. Viel Stoff ist zu einem Schuh nicht erforderlich. Nun nimmt man erst in Zeitungspapier den Schnitt des Oberleders ab, muß ihn aber an den Seit n so reichlich bemessen, daß man den Oberstoff nach unten über die alt« Sohle ziehen kann. Darauf wird der Hintere Srofsteil zugeschnitten. Beide werden mit einer festen, flachen Naht aneinaudergefügt und gut ausgestrichen. Nun hat man einen richtigen Neberzug über das Oberleder de- alten Schuhes. Mit Stecknadeln steckt man diesen Ueberzug ans den alten Schuh auf, näht ihn am oberen Rande mit große« Stichen fest und spannt nun den Obersivff recht gerade über den alten Lederschuh, indem man d«e überstehenden Stofsteile unter der Sohle mit feste« Zwirn zusammenzieht. An der Spitze müder Stoff eingereiht werden, doch müssen die Falten so »erteilt werden, daß an der oberen Seite keine Falten M sehen sind. Dar Weich« geschieht hinten am Absatz. Diqe Arbeit «acht einige Schwierigkeiten und glückt nicht sis- al ich ans de« erste« Versuch. Nun sieA der HauSschM bereits manierlicher auS, denn der neue Bezug verdeckt alle defekte« Stelle«. Mit einer schwarzen festen Borte wird jetzt der obere Teil deS Schuhe» eingefaßt. SS muh dabei da» Leder des vorhandene« abgeschnitknen Schuhes und der neue Bezug zusammengefaßt werden. Nun beginnt das Besohlen.
Man muß sich natürlich ein Stück Sohlenleder kaufen, Sohle genau nach dem Schuh auf das Leder zeichnen und ausschneiden. Dann wirb sie mit kleinen blaneu Nägelchen aufgenagelt. Dazu muh man freilich euren sogen. Schusterbock haben, der in den Schuh gesteckt wird. Ter ist wohl aber heute in den meisten Familien vorhanden, da ja §ur Kriegszeit das Taheimschustern geblüht hat. Ist dre Sohle aufgenagelt, was mit Hilfe dieses Schusterbockes keine schwere Arbeit ist, so wird sie an den Seiten mit einem scharfen Messer beschnitten und 'mit Lederschwärze geschwärzt. Und nun kommt das letzte, aber auch daS schwerste Stück Arbeit — der Absatz. Man bekommt solche in den einschlägigen Geschäften a«2 Holz zu kaufen. Er wird entweder mit Schrauben «»geschraubt oder mit starken Nägeln befestigt. Daraus wird er gleichfalls, wie die Sohle, mit Lederschwärze behandelt. Nun noch innen hinein eine Sohle gellebt, damit der Schuh auch dort nett aussixht, die man sich LMs dem abgeschnittenen Stiefelschaft herstellt, und der neue Hausschuh ist fertig. Er wirkt, wenn er von geschickten Händen gearbeitet wurde, weder plump noch ungeschickt, ist nur etwas schwerer als der übliche leichte Hausschuh da ja der Unterteil des allen Stiefels verarbeitet wurde.
Brand. Im Malersaal des Nationaltheaters in Mann- heim brach am Mittwoch abend ein Brand aus, der eine« Schaden von mehreren Millionen anrichtete. Der Theater- betrieb erleidet keine Unterbrechung.
Ein gepanzertes Amphibimn. In Amerika wrxtze »ach einer Reutermeldung ein Panzerauto gebaut, das mit dreizölligen Geschützen ausgerüstet ist und sich sowohl auf dem Land wie aus dem Wasser bewegen kann. Auf dem Land erreichte es eine Geschwindigkeit von 48 Kilometern in der Stunde, die Schwimmprobe ans dem Hudsonfluß ergab mittels der Schrauben «me Geschwindigkeit von S Kilometern.
Nützet die Zeit! Die Zeit 'st ein Kapital. Sie unter- scheidet sich aber in einem wichtigen Punkt von anderen Kapitalien: man kann sie nicht aufhäufen, nicht vermehren, nicht aus Zinsen legen. Geldreichtum hat kein« Grenz« nach «bsn: Zeiireichtum ist durch zwei unverrückbare Grenzen, GeduA und Tod, auf ein vorbestimmtes Maß beschränkt. Selbst wem zuteil wird, das Patriarchenalter zu erreichen und zu überschreiten, der hat im ganzen etwa 30 000 Lebenstage, von denen noch die der bewußtlosen Kindheit, der Vorbereitung, des Krankseins und der abnehmenden Kräfte als unverwerts dar mit mindestens einem Viertel in Abzug gebracht werde« müssen. Den übrigbleibenden entziehen Schlaf und Rast weitere zwei Drittel. Erst nachdem auch noch diese von jenen d, e: Vierteln abgezogen sind, ergibt sich die Summe der Zeck, die für ein Lebenswerk zur Verfügung steht. Mit :hr muß hausgehalten werden, da sie -urch rein Mittel vergrößert werden kann, hingegen durch jede zwecklos angelegte Minute endgültig verringert wird. Em Geldverlust laßt sich wieder einbringen, ein Zeitverlust nimmermehr.
Man müßte dennoch annehmen, daß die Mensche« mit ihrer Zeit geiziger wären als mit ihrem Geld. Aber merk- würdigerweise ist das Gegenteil de: Fall Leute, die im Besitz von 30 000 Goldmark die Ausgabe einer einzigen sich sthr genau überlegen würden, 'chalten mit ihren Togen, al« ob st« dass« «in«, «rerstbüpilichen Uorrst Hätz«;.. Maü.