vesctztem Haus die erste Lesung des Entwurfs der neuen Ge­schäftsordnung. Die Redezeit des einzelnen Abgeordneten auf eine Stunde festgesetzt (der Ausschuß hatte drei- »stiiel Stunden beantragt). Dem Präsidenten wurde die Be­fugnis erteilt, Abgeordnete, die sich grobe Ausschreitungen zu 'chulden kommen lassen, auf acht, im Wiederholungsfall aus 2k Lage von Len Sitzungen auszuschließen.

Der Untersuchungsausschuß der Reichstags hat bis setzt alle gegen den Reichswehrminister Dr. Geßler von der lin­ke,' Seite erhobenen Vorwürfe als nicht stichhaltig zurückge- »iefen. Dir Verhandlungen gehen weiter.

Der Fehlbetrag der Reichspost

Berlin. 2. Dez. Im Reichsrat, der die Erhöhung der neuen Postgebühren ab 15. Dezember genehmigte, wurde mitgeteilt. Laß der Fehlbetrag der Reichspost bereits 120 Milliarden Nor überschritten habe. Der Rückgang des Postverkehrs sei erschreckend, deshalb habe man davon Abstand nehmen müs­sen, da» Briefporto auf SO -N zu erhöhen.

Reue Gehalts- und Lohnforderungen

Berlin, S. Dez. Die HauptverbSnde der Gewerkschaften beschlossen, für November und Dezember neue Forderungen sv" die Beamten und Staatsarbeiter an die Reichsregierung r* stellen und zwar soll, der Indexziffer entsprechend, eine Erhöhung um mehr als 100 Prozent verlangt werden.

Einspruch gegen die Sühneforderungea

Berlin, L. Dez. Vir Parteileitung der Deutschnationalen Bolkspartei fordert in einer Entschließung die Reichsregre- rung «ms, einmütig mit der bayerischen Negierung die maß­losen Forderungen der Dotschafterkonferenz bezüglich Ingol­stadt« und Passaus entschlossen abzulehnen.

Di« .Korrespondenz der Bayerischen Volkspartei" erklärt »»men« der Partei, die bayerische Regierung werde sich zu keiner Handlung hergeben, die der nationalen Würde zu- «oidrrkaufe und sich mit der, finanziellen Lag« de» Staat» in keiner Weis» vereinbaren lasse. Don der neuen Reichs» r»gierung sei zu erwarten, daß sie, wenn sie nicht alle Sym- vathien, die sie sich in Bayern erworben habe, verlieren wolle, den bayerischen Standpunkt würdige und bei ihren Be­schlüssen berücksichtige.

Die sächsischen Schulvcrfügungen verfassungswidrig

Dresden, 5. Dez. Das Neichsministerium des Innern hat der sächsischen Regierung mitgeteilt, daß ihre Verordnung bezüglich des Schulbesuchs an staatlich nicht anerkannten re­ligiösen Feiertagen mit der Reichsverfassung in Widerspruch stehe und daher aufzuheben sei.

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kein deutsch-russisches Bündnis

Lausanne, 5. Dez. Der russische Bevollmächtigte Tschk- tschrrin erklärte einem Zcuungsvertreter, der ihn «m die deutsch-russischen Beziehungen befragte: Wir haben mit Deutschland einen Vertrag abgeschlossen, der die gegenseiti­gen Schulden aushebt und wirrichastftche Beziehungen zwi­schen beiden Ländern anknüpft. Deutsche Ingenieure und Kausleute kommen nach Rußland und mir sind mit ihnen sehr zufrieden. Wenn Frankreich und England solche schicken würde, würden wir ebenfalls zufrieden sein. Deutschland hat auf die Schuldenzahlang verzichtet, was kein anderes Land getan hat. Aber Rußland ist deshalb noch nicht der Verbündet« Deutschlands.

Ein Menschenleben für einen Llemenceau!

Paris, 5. Dez. Der Aufenthalt Elewenceaus in den ver­einigten Staaten kostete bereits ein Menschenleben. Clemen» ceau besindet sich jetzt in St. Louis Da ihm von dort aus zahlreiche Drohbriefe zugesandt wurden wurde sein. Woh­nung von tausend Soldaten mit Maschinengewehren um­stellt. Vorgestern moezen begab sich der Cbef der Polizei von St. Louis zu Clewenec.ru. Sun dem Weg bemerkte er einen Neger, der ihm verdächtig vorkam und den er daraufhin ein­fach niederschoß. Gestern reiste Clemeneeau nach Baltimore und von dort nach Washington, wo er von Hardlng empfan­gen wird.

Rücktritt Pasiksch»

Belgrad, 5. Dez. Das serbisch-radikale Kabinett Pasitsch ist zurückgetreten. Die Demokratische Partei verlangt, daß im neuen jugoslawischen Kabinett auch die Kroaten vertreten

Was mein einst war.

Roman von Fr. Lehne.

60. (Nachdruck verboten

Ja, sehr seltsam!" wiederholte Erdmute leise.

Wir müssen unbedingt Helsen, daß er in würdigere Verhältnisse kommt" m inte der Baron.Durch dm Pfarrer habe ich es ihm schon mehrmals angeboten doch in seinem Stolz wcigerce er sich, irgendwelche Hilfe anzunehmeu! Ich hatte sogar schon erivogen, ohne zu wissen, wer er eigentlich ist. ihm für später auf unserem Eggersdorf einen Wirkungskreis anzubictenl Man Hilst doch so gern!"

Erdmute blickte überrascht auf: es war ihr neu. Da­von hatte der Pfarrer noch gar nicht zu ihr gesprochen. Ach, wenn er wüßte!

Tue eS, Papa!"

Thilo redete lebhaft zu.Das ist ein sehr glücklicher und praktischer Gedanke, Onkel-"

Papa, den Pfarrer müssen wir heute abend Mitein­laden! Du weißt, wie hoch er von Anfang an über Karl Günther" sie hielt verlegen einen Augenblick inne und setzte dann schnell hinzuüber Karl Günther von Will» rodt" g dacht! Wi' wird Hochwürden sich freuen"

Wi' geschickt hatte er seine Vornamen benutzt, um sei» nen cig ntlichcn Namen zu verbergen!

Ter Pfarrer war früher da als Karl Günther, und mit lebhaftem Interesse hörte er, was man ihm erzählte, vvn Herzen froh, daß durch Zufall st Lues jungen Freun­des das Geheimnis offenbar geworden: denn der hatte über seine Herkunft in seinem Stolz niemals ein Wort ver­lauten lassen!

Karl Günther kam wi' immer in seinem einzigen An­züge, dem grauen, gut und sauber gehaltenen, aber schon etwas abgetragenen Spvrtauzug. Mit beiden ausgestreck- ^m Lächden ging ihm der Baron entgegen.Herr von

sein sollen.' (Die"Serbisch-Radikalen wollen nur eine rein serbisch« Vertretung.)

Line Abrüstungskonferenz in Moskau Moskau, S. Dez. 'Gestern wurde in Moskau eine von den Srwjetrepubliken, den Randstaaten, Polen und dem Kleinen Verband beschickte Konferenz eröffnet, die über dieAb­rüstung" beraten soll. Moskau erklärte sich bereit, sein Heer u.m 600 000 auf 200 000 Mann binnen anderthalb oder zwei Iohren zu vermindern, falls üie übrigen Länder ihre Heeres» stärk in demselben Maß herabsetzen.

Reue Forderungen au» Pari»?

Berlin, 5. Dez. Die WienerNeue Freie Presse" mel­det, der deutschen Reichsregierung seien von der Pariser Bot- schasterkonferenz in schroffer Form folgende weitere Forde­rungen übersandt worden, die sofort zu erfüllen sind: 1. Um­stellung aller Fabriken, die nach Ansicht der Botschafterkonfe- lenz noch Kriegsmaterial anfertigen. 2. Auslieferung des noib vorhandenenKriegsmaterials. 3. Auslieferung aller Ma­schinen zur Herstellung von Kriegsmaterial. 4. Einblick in die Archive zur Prüfung der Akten des Reichsmarineamt» und des Kriegsministeriums (Reichswehrministeriums?). 5. Um- ordnuna der Schutzpolizei. Die Forderungen sind so un­geheuerlich. daß man erst die Bestätigung der Nachricht au» Berlin wird abwarten muffen.

Wieder eine Kriegslüg« erledigt Reuyork, r. Dez. DieNeuyork World" veröffentlicht ein amtliche» Aktenstück vom 4. Juni ISIS über die Ver­senkung derLusitania" durch «in deutsches Tauchboot. Diese» Schriftstück hatte Wilson alr Grundlage seiner Kriegserklärung benützt. Cs besagt, daß die Ladung de» Schiff» 4200 Kisten Gewehrmunition und 1250 Kisten Schrapnells (angeblich ungeladen) enthielt. Bisher war von amerikanischer wie englischer Seite abgeleugnet worden, doßdreLusitania" Munition führte. Die Versenkung geschah in Wirklichkeit nach allgemeinem Kriegsbrauch und die »Ent­rüstung" Wilsons über dieErmordung" amerikanischer Bür­ger war di, elendeste Heuchelei, um die schon längst ge­plant». verbrecherische Kriegserklärung mit einem Humanität»- Mäntelchen zu bedecken.

Der Streik ln der Auilinfabrik

Mannheim, S. Dez. In einer Versammlung der Strei­kenden wurde verlangt, daß die Stadt Mannheim die in Mannheim wohnenden Streikenden sofort unentgeltlich mit Kartoffeln und Milch versorgen solle; die Kinder der Strei­kenden sollen unentgeltlich in Schulen gespeist und mit war­mer Kleidung versehen werden. Der Kommunist R e m- mete, der Bruder des badischen Ministers, ist in Ludwigs­hasen eingetroffen.

Die bayerischen Volksgerichle bleiben München, 5. Dez. Der Versassungsausschuh des Lau rgs hat den sozialdemokratischen Antrag, die Volksgerichte abzu- schaffsn, abgelehnt. Die Volksgerichle waren nach der Unter­drückung der kommunistischen Herrschaft durch die soz. Regie­rung Hosfmann eingesetzt worden.

Aus dem Parkeileben

Hake a. §., 5. Dez. Am 10. Dezember findet in Halle ein Deutsch nationaler Katholikentag der Provinz Sachsen statt. Berichterstatter ist Staatsminlster a. D. Wall-

Der Scheidemann-Prozeß

LTipstA, 5. Dez. Gestern begann vor dem außerordent- llchen Staatsgercchtshvs unter dem Vorsitz des Se- laUPräsidenten Schmidt die Verhandlung gegen Hu­ste r t und Oelschläger wegen des Anschlags geg:n den jetzigen Oberbürgermeister von Kassel, Abg. Philipp Schei­de m a n n.

Hustert gibt an, er habe Oelschläger beim Grenzsch tz in Oberschlesien kennen gelernt; an Weihnachten haben sie davon gesprochen, daß einige der revolutionären Führer be­seitigt werden müssen. In Köln haben sie sich auf Scheide­mann geeinigt, weil dieser dir Revolution vorbereitet, die Marinedivision aufgehetzt und sich später nach Kassel in Sicherheit gebracht habe. Oelschläger sollte die Tat aus­führen, er (Hustert) sollte ihn nach jeder Richtung decken.

VMrodt, jetzt muß ich Ihnen aber doppelt böse sein über Ihre Verschlosseuh.it hatten Sie denn gar kein Vertrauen zu mir?"

Herr Baron, in meiner Lage war das einzige rich­tige, wie ich g'handelt habe"

Nein, doch nicht! Ein oss n s Wart, Herr von Will- rodt"

hätte an meinem Schl Hai auch nichts ändern kön­nen! TerFreiherr" wäre niit nur eine störende Zu­gabe bei meiner Beschäftigung gewesen die Vergangen­heit mußte für mich überwunden werden"

aber doch, Herr von Willrodt, sind wir ttoch so fest mit ihr verwachsen, daß ein gänzliches Sichiloslösen un­möglich ist"

und viele Kämpfe und Schmerzen kosten würde, ich weiß es, Herr Baron" bemerkte Karl Günther von Willrvdtund eben, weil ich mit meinem ganzen Denken noch in der Vergangenheit wurzle, hätte ich auch nie in einem fremden Lande heimisch werden können darum bin ich trotz allem Schlimmen, Unerfreulich n in Deutschland geblieben, wo alles zu mir eine lebendige, vertraute Sprache spricht! Jeder Stein, jeder Baum, jeder Strauch sagt mir hier ist Heimat und Vater­land hier ist Licht und Wärme nicht tödliche Gleich­gültigkeit, die so lähmend wirkt-Liebe ist hier"

Bei seinen letzten Worten sah er Erdmnte an, deren Blicke selbstvergessen an seinem Antlitz hingen. Er hielt ihre Augen fest mit einem heißen, fordernden Blick. Er­bend neigte sie den Kops ein wenig; eine heiße Freude quoll m rhr auf und sic wußte doch nicht, warum.

Ter Pfarrer hatte die stumme Angensprache der beiden bemerkt. Wie Schuppen fiel es ihm da von den Augen klar! ^ ^te er b.gri,,en manches wurde ihm nun

Baron Eggersdorf bestand daraus, daß Karl Günther von Jakob 'Dangelmann Weggehen müsse.

Warum, Herr Baron? Ich fülle dort meinen Platz doch aus, pnd der Mann braucht mich; ich muß ihm

Woher di« Spritze gekommen sei. mit der Tchekdomann be­spritzt wurde, wisse er nicht.

Oelschläger erklärt, er habe seil der Revolution beabsichtigt, Scheidemann zu erschießen, der als Kaiserlicher Staatssekretär den Kaiser verraten und als Oberbürger­meister von Kassel die Möbel des Schlosses Wilhelmshöhe, die dem Kaiser gehörten, gestohlen habe. Auf die Frag«, wer ihn beauftragt habe, antwortet Oelschläger: Gott.

Die Spritze habe er von einem Ungarn erhalten.

Zeuge Scheide mann sagt aus, er sei zweimal ins Gesicht gespritzt worden und have zwei Noolverschüsse auf die Täter abgegeben. Beim zweiten Schutz sei er ohn­mächtig geworden. Von den Sachverständigen wird fest­gestellt, daß die verspritzte Flüssigkeit Blausäure war, die den Tod oder eine schwere gesundheitliche Schäd.gung hätte herbeiführen können. Scheidemann teilt noch mit, daß ; er achr Tage nach dem Anschlag durch den aus dem Ra- . Eenau-Prozeß bekannt gewordenen Sozialisten Brüdigam Mitteilungen erhalten habe.

Gehermrat v. Tettau bekundet, baß Hustert und Oel- > chläger sich nach dem Anschlag Unbefugterwelse während ! einer Abwesenheit sich in seiner Kasseler Wohnung cmsge- - -alten haben. Ob die beiden Beziehungen zu seiner Wirt- st chasterin hatten, sei chm unbekannt. i

* !

Kapitän Ehrhardt hat gegen seinen Haftbefehl Be- ;

schwende eingelegt.

Württemberg

Stuttgart. 6. Dez. Kundgebung der Rhein­länder in Württemberg. Der Landesverband der Nyemländer in Württemberg sandte Anbetracht der drohenden Gefahr im Rheinland folgendes Telegramm an den deutschen Reichstag nach Berlin: Bietet alles aus, das; unsere liebe rheinische He'.nat Deutschland erhalte» bleibt.

Lieber allem entsagen, als Fremdherrschaft tragen.

Stuttgart, 5. Dez. Vom Rathaus. Der Gemeinde­rat hatte sich wieder einmal mit der Rot der städtischen Be­triebe zu beschäftigen. Die Erzengungskcsten für G as sind um rund 551A Millionen Mark gestiegen. Gegenüber der Vorkriegszeit sind die Kohlen um das 1157fache, Eisen um daS 1377fache, Kupfer um das 1433fache, Arbeltstaglöhne

' um das 28Sfache, Stundenlöhne um das 356fache, di« Ge» hälter nur um das 188fache gestiegen. Der GaSpreis Ende November 1922 beträgt das 577fache, der Strompreis (Licht) das 460fache bzw. bei Kraft das 550fache. Mit Rückwirkung bis 15. November ist daher der GaSpreiS abermals von 32 auf 75 Mark für das Kubikmeter erhöht worden. Da aber in dieser Steigerung die neue Kohlenpreiserhöhung vom 1. Dezember um 60 Prozent noch nicht berücksichtigt sei, so müsse bis zum 15. Dezember nochmals gesteigert werden. Ebenso unerfreulich liegen die Verhältnisse beim Elek­trizitätswerk» das einen Mehraufwand von 755K Millionen zu decken hat. Vorläufig wurden die Preise für Licht von 95 auf 165 Mk., für Kraft von 63 auf 110 Mk. für die Kilowattstunde erhöht. Noch schlimmer steht es bei der Straßenbahn. Die Fahrpreiserhöhung auf 30, 40 und 50 Mk. will nirgends hinreichen. Daß es mit den Preis­steigerungen nicht so weitergehen kann, beweisen die leeren Wägen, die man zu gewissen Tages- und Nachtzeiten durch die Straßen fahren sieht. Die Flucht aus der Straßenbahn wird immer größer. Die Straßenbahn wird nun versuchen, den Betrieb einzuschränken, vielleicht einige besonders kost­spielige Linien eingehen zu lassen und den Betrieb möglichst zu vereinfachen. Der Vorschlag, die Arbeitszeit zu verlängern, fand beim Eßlinger Personal Geneigtheit, stieß aber beim Stuttgarter auf Widerstand, und doch wird schließlich nichts anderes übrig bleiben, sonst ist der Tag vor­auszusehen, wo der Betrieb gen; e?"gestellt werden muß, denn der tägliche Fehlbetrag beläuft sich jetzt schon auf 800 000 Mk. Die Haupkvers"mmftmg der Straßenbahn-AG. wird sich am Donnerstag über die Gesundungsmaßnahmen schlüssig zu machen haben.

Die Straßenbahnlinie 10 wird zwischen Helfferichstraße und Weißenhof gesondert, und zwar ohne Schaffner ge- . ftiyrt, ebenso Linie 11 zwischen Bahnhof Cannstatt und Eber- :)arüsirüße; die Cndsirecte bis Schmidener Straße wird ein­gestellt. Die Fahrberechtigung für Inhaber der Kriegs- oeschädigtenkarten wurde auch auf die Sonntage ausgedehnt. Die Hauptfürsorgestelle hat dafür eine Abfindungssumme

von 40 000 Mark zu zahlen.

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dankbar sein und darf ihn nicht gleich so ohne weiteres im Stich lassen! In meiner Lage hat sich doch nichts geändert, Herr Baron, wenn Sie jetzt auch zufällig hinter mein kleines Geheimnis gekommen sind! Allerdings, wenn Jakob Tang lm. nn zuverlässigen Ersatz für mich bekommen hätte, wäre ich nicht mehr da."

Erdmute errötete tief; sie wußte um den Grund! Un­vermittelt erhob sie sich und trat an die weitgeöffneke Balkontür. In geheimnisvoller Pracht grüßten die Sterne der lauen Septembernacht zu ihr herab. Das Herz war ihr so voll.

,Jch kann mich aber nicht mit dem Gedanken vertraut machen, daß ein Mann wi' Sie Knechtsdienste tut!" sagte der Baron zu Karl Günther, der chm ernst ent- gegnete:

Ter Erde di?nen, bei wem es auch ist, ob auf einem kleinen oder großen Besitz, ist kein Knechtsdienst, Herr Baron.!"

Sie haben recht, Herr von Wrllrodt; dennoch möchte ich Sie wo anders sehen! Ich werde dafür sorgen, daß Dangelmann so bald wie möglich eine geeignete Hilfs­kraft bekommt," meinte der Baron,denn mit Ihnen habe ich etwas anderes vor und bitte Sie, mir zu gehorchen

ich meine es nur gut mit Jhuen und nicht erst fett heute"

Davon bin ich überzeugt, Herr Baron," sagte Karl Günther,doch ehe Dangelmann nicht versorgt ist, darf ich nrcht an mich denken. Ter Mann hatte zu mir, dem ganz Fremden, Unbekannten, Vertrauen und hatte mir Unter­kunft und Verdienstmöglichkeit gegeben zu einer Zeit, we es mir am allerschlechtesten ging allerdings ohne daß er es wußte, und ich möchte nrcht undankbar gegen ihn werden! Eine Lösung könnte es vielleicht geben" fügte « sinnend hinzu.Ihr Verwalter Ernst Braun hat die Marre Dangelmann sehr gern und würde sie sofort hei­raten, wenn sie wollte" -c

Fortsetzung folgt.

ff

L.