Die bewegliche Lohnregelung abgelehnt

Berlin. 12. Okt. Die N. B.M. meldet, die Reichsregie- rung habe in einer Denkschrift an den Reichstag die Ein- führung dergleitenden Lohnskala" für die Beamten usrv. abgelehnt, weil die Folgen unübersehbar und die Ausfüh- rungsschwierigkeiten zu groß seien.

Notverordnung gegen die Devisenftiekulation

Berlin, 12. Okt. Wie die Blätter melden, soll eine Naiver- ordnuna gegen den spekulativen Handel in ausländischen De­visen (Wechseln) erlassen werden, wodurch jeder Devisenkaus meldepflichtig gemacht und der Ankauf von Devisen verboten wird, die nicht zur Beschaffung von Einfuhrwaren benötigt werden.

4V0 Mllionen-Goldanleihe

Berlin, 12. Okt. Wie derVerl. Lokalanz." erfährt, beab­sichtigt das Reichskabinett im Reichstag eine Vorlage betr. Ausgabe von 4prozentigen Schatzscheinen im Gesamtbetrag von 400 Millionen Goldmark (nach dem heutigen amtlichen Umrechnungskurs von 1 Goldmark 325 Papiermark : 130 Milliarden Papiermark) einzubringen. Die Scheins sollen in Stücken von 500 -N oder einem Mehrfachen davon ausgegeben und am Fälligkeitstag zum jeweiligen Kurs der Goldmark eingelöst werden.

4^ Milliarden für die Brokversorgung in Bayern

München. 12. Okt. Der ständige Ausschuß des Landtags bewilligte sine Staatsanleihe bis zu 4^ Milliarden Mark, di« als Vorschüsse in Höhe von 3 Milliarden an Kommunalver­bände zur Getreidebewirtschaftung gegeben werden sollen. 11L Milliarden sollen sonstigen Maßnah nen zur Brotversor­gung dienen.

Lein amerikanisches Geld für Europa

Berlin, 12. Okt. DieVoss. Ztg." meldet aus Washington, die Regierung der Vereinigten Staaten habe den Banken die Weisung gegeben, europäischen Staaten möglichst keine Dar­lehen zu geben, da sie ja doch nur zu militärischen Zwecken mißbraucht werden. Die Regierung werde alle Geldgeschäfte nach Europa überwachen und sie verhindern, wenn die An­nahme begründet wäre, daß sie zu Rüstungszwecken dienen sollen. Nur solchen Ländern Europas dürfe Geld gegeben werden, die sich bereit zeigten, ihre Finanzen in Ordnung zu bringen und ihre Heeresausgaben einzuschränken. Amerika werde sich an irgend welchen Geldhilfen in Europa nur betei­ligen, wenn dabei von keiner Ermäßigung oder Aufhebung der Verbandskriegsschulden an Amerika die Rede sei.

Die geheimnisvolle Formel Poincarös

Paris. 12. Okt.Newyork Herald" berichtet, einhoher Beamter" des französischen Finanzministeriums habe auf dis Meldungen aus Washington über die Kriegsschulden erklärt, die französische Regierung glaube nicht in der Lage zu sein, während der nächsten vi'er Jahre seine Schuld an Amerika abzutragen oder Zinsen zu bezahlen, da es alle seine Ein­nahmen für den Wiederaufbau benötige. (!) Auch der Vor­schlag des amerikanischen Senators Lodge, für die Barzah­lungen neue Sicherheiten zu geben und dis Zeit für Heim- Mahlung und Verzinsung festzusetzen, sei unmöglich. Die französische Regierung suche eine neueFormel", um die Aufgabe der Entschädigungspflicht Deutschlands und die Schulden an Amerika zu lösen. Poinccnv werde dem Finanz« Kongreß in Brüssel am 23. November diese Formel Vorschlä­gen. Diese Lösung hätte zur Folge, die deutschen Verpflicht mngen und die französischen Pensionen sowie die nächsten Zuwendungen zu verringern und die Forderungen Frank- keichs so um 25 Prozent herab,zumindcrn. Wenn nun aber Amerika von dem Schuldennnchlatz nichts wissen will, so wird hjs schönste Formel nichts nützen.

Frankreichs Forderungen an der Reihe

Paris. 12. Okt. Die Entschädigungskommission nahm gestern die Verpflichtungen Deutschlands im Jahre 1923, die Frankreich betreffen (die durch die Schatzanweisungen bis Februar 1923 zu bezahlenden Leistungen gehen bekanntlich auf belgische Rechnung. D. Schr.), in Beratung.Petit Pa- risien" erfährt, der Engländer Bradbnry habe sehr radikale Maßnahmen vorgeschlagen, die sehr verschieden von denen seien, die bei dem letzten Zahlungsaufschub in Frage kamen. »Echo de Paris" ermähnt, ein Mitglied (Bradbury) habe eine

Was mein einst war.

Roman von Fr. Lehne.

27. - (Nachdruck verboten.)

Der Baron nahm stets regen Anteil an dem, was im Dorfe vor sich ging; für jeden Einzelnen hatte er -in freundliches Wort. Und darum war er auch sehr beliebt und verehrt, und im Verein mit dem Pfarrer war es ihm gelungen, seinem Dörfchen die idyllische Ruhe zu erhalten und es vor den Auswüchsen der neuen Zeit zu bewahren.

Jakob Dcmgelmann saß mit einem dick umwickelten Fuß mißmutig in seinem Lehnstuhl, den er an den warmen Herd gerückt, weil ihn arg fröstelte. Seine Freude, daß der Baron ihn aussuchte, war ihm deutlich anzumerken.

Geduldig ließ der Baron des Bauern Gejammer über seine Krankheit und sein gezwungenes Nichtstun über sich ergehen.

Wenn ich den Karl Günther, meinen Knecht, nicht hätte, ich wüßte nicht, was ich tun sollte allein kann ich es nimmer schassen ich hätte verkaufen müssen! Aber auf den ist wenigstens Verlaß! Alles kann ich ihm anvertrauen! Ehrlich ist er, und eingearbeitet hat er sich, wie es keiner gekonnt hätte! Keine Stunde geht er müßig jetzt ist er draußen und bringt die Wagen irr Ordnung, wert er bei dem Regen nichts anderes tun kann"

Als der Baron Jakob Darrgelmann verlassen, wollte er mit Karl Günther sprechen, den er in der Scheune hantieren sah. Er trat in das offene Tor.

Karl Günther erkannte den Baron sofort. Er hielt in seiner Beschäftigung inne und zog grüßend die Mütze vom Kopf, die er meistens trug, um die mächtige Narbe zu verdecken, weil er den Fragen danach aus dem Wege gehen wollte.

Wie jeder, der sie zum erstenmal richtig sah, davon Erschreckt wurde, so erschreckte auch der Baron.

Atempause von 12 Monaten vorgeschlagen; Sann kvnne man oon Deutschland erwarten, daß es endlich das verabredete Finanz- und Währungsprogramm durchführe.

Die LondonerDaily Mail" meldet, die Entfchädlgungs» kommission habe verschiedene Pläne für die Umgestaltung der deutschen Finanzen und die Verhinderung der Ausfuhr deutschen Kapstals behandelt.

Württemberg

Stuttgart, 12. Okt. Ausländerzuschlag im Kan- destheater- Von Angehörigen des valutastarken Aus­lands wird künftig ein nach dem Geldwertstand beweglicher Zuschlag auf die gewöhnlichen Eintrittspreise erhoben. In der laufenden Woche beträgt der Zuschlag 700 Prozent.

Stuttgart. 12. Okt. Schwurgericht. Der 24jährige Polizei-Hilfswachtmeister Richard Storck von Eßlingen versuchte am 25. Juli in den Stuttgarter Anlagen seine Braut zu töten, indem er mehrere Schüsse auf sie abgab, and als die Schüsse fehlgingen, sie zu Boden warf, würgte and weitere Schüsse gegen sie richten wollte. Auf die Bitten des Mädchens ließ er endlich von dem Mädchen ab. Die Geschworenen verneinten dis Schuldsrage, sodaß Storck frei- gesprochen werden mußte.

Eningen u. A., 12. Okt. Sängerfest. Der Neckar- Neuffen-Gausängerbund hat auf der letzten Gauversammlung beschlossen, fein 11. Gausängerfest am letzten Sonntag des Monats Mai 1923 hier abzuhalten.

Weiler. OA. Schorndorf, 12. Okt. UeberfaHren. Der Meßgehilfe Gottlob Dippon von hier wurde im Gleis des Haltepunkts Weiler vom Zug überfahren ausgefunden. Der Tod muß sofort eingetreten sein, da ihm beide Beine ab­gefahren wurden.

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Württembergischer Landtag

157. Sitzung.

Stuttgart. 12. Okt.

Der Landtag nahm in zweiter und dritter Lesung das Gesetz über die Erweiterung der Zuständigkeit der Gemeindegerichte an und erledigte sodann die 1. Beratung des Kirchengesetzes, dessen 3. Beratung an einen 17- gliedrigen Kirchenausschuß verwiesen wurde. Nach einer Erläuterung des nach Wortlaut und Begründung bekannten Gesetzes durch Staatspräsident Hieb er erklärte sich Dr. Veißwänger (BP.) mit den Grundlinien einverstan­den, bemängelte aber die weitgehenden Befugnisse des Kult­ministeriums, die eine allzu weitgehende staatliche Beaufsichti­gung und Bevormundung bedeuten und der in der Reichs­verfassung gewährleisteten Freiheit der K'rche zu wenig Rech­nung trage.

Abg. Hey mann (Soz.) wollte das Vesteuerungsrecht der Kirchen von einer Ermäßigung der Staatsleistungen ab­hängig machen und die Vorschriften über den Kirchenaustritt erleichtert wissen, sprach van einemZusammenbruch des Gottesgnadentums" und wollte den Kirchen Eroberungen ver­wehren.

Abg. Prof. Dr. Baur (Zentr.) sagte, die katholische Kirche fühle sich in Württemberg bedrückt. Dis Trennung von Kirche und Staat sei nicht streng durchgeführt. Redner ver­mißt nur eine genügende Berücksichtigung der Verfassungs­unterschiede zwischen der evangelisch-demokratischen und der katholisch-hierarchischen Kirche. Das «ieuerrecht dürfe nicht zu Eingriffen in die innere Selbstverwaltung der Kirche be­nützt werden. Selbstverständlich könnten die charitativen An­stalten nicht aus freiwilligen Gaben allem versorgt werden. Mit der Aufhebung des Kirchenrats müsse auch der staatliche Einfluß auf die Erziehung des Klerus beseitigt werden. Abg. o. Blume (Dem.) betont, die Kirche unterstehe als öffent­lich-rechtliche Körperschaft der Aufsicht des Staats nach dem allgemeinen Recht; von einem Kirchenrecht könne keine Rede mehr sein. Das Besteuerungsrecht der Kirchen dürfe nicht zu weit ausgedehnt werden. Abg. Schneck (Komm.) nennt den Entwurf überflüssig, weil die Kirche ein Hilfsmittel der staatlichen Unterdrückung und eine unproduktive Einrichtung sei. Abg. Egelhaaf (DB.) nannte das Gesetz gut und wies die Kommunisten auf die Riesenleistungen der Kirche aus kulturellem und sozialem Gebiet hin. Ministerialrat Meyding bestand darauf, daß der E'nfluß des Kultmini­steriums gewahrt bleibe und verlangte Mäßigung von den Vertretern der Kirckien. Selbstverständlich müste ein nam-

Ich habe mal nach Jakob Dcmgelmann geschaut und wollte Ihnen gleichzeitig danken für die Hilfe, die Sie meiner Tochter bei dem Gewitter erwiesen haben!" redete er Karl Günther an.

Ich bitte Herrn Baron, nicht weiter davon zu sprechen! Die Baronesse hat sicher ein wenig übertrieben^

Sie müssen mir denn gestatten, daß"

Nochmals erlaube ich mir, Herrn Baron zu bitten, die Sache auf sich beruhen zu lassen! Was ich getan, war wirklich nicht der Rede wert"

So denke iH nicht! Ich weiß, daß ich es nur Ihnen zu verdanken habe, wenn meine Tochter gesund und hei! ist! Durch Ihre Hilfe haben Sie sie vor schwerem Schaden bewahrt"

Nicht doch, Herr Baron, es quält mich, wenn von etwas so Selbstverständlichem gesprochen wird

und mich quält es, daß Sie uns in Ihrer Schuld sein lassen wollen"

Vielleicht klang der Ton des Barons schroffer, alZ er selbst wußte und auch beabsichtigt hatte. Groß uni durchdringend sah Karl Günther ihn an.

Ist Herrn Baron dieser Gedanke so unerträglich? Muß denn eine kleine Gefälligkeit oder Hilfeleistung durchaus immer gleichgutgemacht" werden? Dem an­dern Teil wird dadurch nur die reine Freude an dem Bewußtsein getrübt, einem Mitmenschen einen kleinen Dienst erwiesen zu haben!"

Des Barons Staunen über Jakob D-mgelmannZ Knecht, den er zum ersten Male sprechen hörte, wurde immer größer. Welche Ansdrucksweise, welches gewand­te Benehmen! Wer war der Mann? Wo kam er her?

Trage danach, die Karl Günther aber aus- weichend beantwortete. Dann fragte er ihn nach der Narbe, wo er sie sich geholt.

Sehr Höflich, Mach kurz gab ihm Karl Günther An wortBer Tannenberg, Herr Bavonl"

Der Baron merkte, daß der Mann nicht gefragt se! wollte, und er fragte auch nicht weiter, vbwM sei

haster Teil der Larcheekircbenfteuer Mr den bisherigen Auf- ' wand zum Unterhalt der Kirchen ausgewendet werden. Dr. Fürst (BP.) wies auf die Gegensätze zwischen positivem Christentum und Sozialismus hin, was den Widerspruch von Blume (Dem.) und Heymann (Soz.) heroorrief,

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Im Segelboot von Hamburg nach Newyork

Zwei kühnen amerikanischen Seefahrern, dem Kapitän Slocum und Flemming Day, ist es bis jetzt einzig gelungen, das Atlantische Weltmeer mit einein kleinen Boot zu durch­fahren. Neuerdings hat nun eine deutsche Mannschaft den Plan ausgenommen, umgekehrt das Weltmeer von Europa nach Amerika zu befahren, und zwar ist es der Schiffsbauer Franz Plunder in Bregenz, der mit dem österreichischen Kapitän zur See Einsle und dem Mitglied des Lindau« Seglerklubs Fred Joch um und einem weiteren Begleiter unter dem Schutz des württ. Jachtklubs die Fahrt unterneh­men will. Das Fahrzeug, das gegenwärtig in Hard vei Bre­genz von den Seefahrern selbst nach den Plänen Plunders gebaut wird, ist eine 14 Meter lange gaffellose getakelte Ketsch von 3,10 Meter Breite und 1,80 Meter Tiefgang bei 12 Tonnen Wasserverdrängung. Die Außenhaut des Boots Ist aus 30 Millimeter starkem Eichenholz, das Deck ist aus Pitchpine-Holz in derselben Stärke in DiagonabLage gebaut.

Kiel und Steven sind aus Eichenholz, und jeder dritte Spant ist ein durchgehender verzinkter Wisenspant. Bequeme Schlaf­gelegenheiten sind für vier Mann vorgesehen, die Küche ist mit zwei schwedischen Primuskochern eingerichtet. Trink­wasser sowie Mundvorrat werden laut Verordnung der Ses- berussgenossenschaft für 90 Tage mitgeführt. Im Heck wird ein Motor von 6 Pferdekrüften eingebaut, der jedoch nur für den äußersten Notfall oder für Hafeneinfahrten in Be­tracht kommt, da nur 200 Liter- Benzin untergsbracht wer­den können. Das Boot trägt den NamenSormtasgoht" und wird als erste Jacht mit Hochtakelung über das Atlantische Meer gehen. Die Fahrt sollte ursprünglich von Genua, wohin da» Schiff mit der Bahn gebracht werden sollte, über Gibral­tar und die Eanarischen Inseln unternommen werden. Auf die Einladung Hamburger Segler, die sich für das Unter­nehmen sehr interessieren, wird jedoch die Reise von Ham­burg ihren Ausgang nehmen unous Schiff auf Kosten des

Hamburger Seglerklubs dorthin befördert. Zunächst wer­ben Uebungsfahrten in der Nordsee unternommen werden.

Die Abfahrt nach Amerika soll im Mai 1923 stattsinden. Auch in Amerika wird der Fahrt das größte Interesse entgegen- gebracht. >

Allerlei

Forkbildungsfchuikagukg. Auf dem 14. Fortbildungs­schultag in Würzburg' verlangte Gewerbeschulrat Dr. Mehner-Oldenburg die allgemeine Fortbildungsschulpflicht, Ausgestaltung der Lehrerbildung im Sinne der Reichsver­fassung und Beaufsichtigung der -Schüler durch hauptamtlich tätige, fachmännisch vorgeb'ildete Beamte.

Ein katholisches rnWonsarztliches Institut wird km No­vember an der Universität Würzburg eröffnet werden.

Eigenartiges Rechtsverfahren. Das Sägewerk in Blum« berg wrllie das Schneiden von Holz für die Gemeinde Blum« H. berg (Baden) nicht ausführen. Daraufhin hat, wie das Dvnaueschinger Tageblatt" meldet, die Gemeindeverwaltung Lern Sägwerk die Drähte für Licht und Kraft durchgeschnitten.

25 Jahre Münchener Haus auf der Zugspitze. Im Jahr 1894 tauchte in München zum erstenmal der Plan auf, aus der Zugspitze, dem bekannten höchsten Alpenberg Deutsch« lcmvs mit rund 3000 Metern, eine Unterkunftshütte zu bauen, um den Verkehr nach diesem schönsten Berg zu steigern. 1896 wurde mit dem Bau begonnen und am 19. September 1897 konnte das Münchener Haus feierlich eröffnet werden. Während früher jährlich durchschnittlich nur etwa 400436 Personen den Gipfel erreicht hatten, stieg im Jahr 1898 die Zahl der Besucher schon auf 1800. Im Jahr 1900 wurde di« bekannte Meteorologische Hochstation, eine Zierde der deut- ,chen Wissenschaft, dem Münchener Haus angeschlossen. Heut« gehört die Zugspitze zu den meistbefuchten Hochbergen der Alpen; namentlich im Winter, und in absehbarer Zeit wird eine Bahn aus den Berg führen.

Das Oktoberfest ein Sauffest. Im ständigen Ausschuß des bayerischen Landtags wurde auch das diesjährige Oktobers«?!

Interesse erweckt war. Er begann zu ahnen, daß ein je schweres Schicksal diesen Mann an einen Platz geworfen, f der seiner durchaus nicht angemessen war! Der Krieg und die Revolution hatten ja manchen aus dem Gleise gerissen!

Und der Knecht Jakob Dangelmanns machte in seiner straffen soldatischen Haltung den Eindruck, daß er früher des Königs Rock getragen und nicht erst seit dem Kriege!

Wenn Sie durchaus j den Beweis meines DankeS ablehnen, so muß ich mich damit zufrieden geben einen Händedruck aber werben Sie mir hoffentlich nicht ver­sagen."

Er streckte Karl Günther die Hand entgegen, der vor Ueberraschung errötete.

Mer in seinen grauen ernsten Angcn sprang ein Funke der Freude auf, und mit festem, fast schmerzhaftem Druck faßte er die dargebotene Hand des Barons, dessen for­schenden Blick groß erwidern!). Doch was der im stillen vielleicht erwartet hatte ein vertrauendes, erklären­des Wort kam nicht - Karl Günthers Mund blieb » fest geschlossen! ^

Mit entblößtem Haupte geleitete er den Baron über ' den Hofplatz hinweg bis zur Dorfstra^e, wo er mit ehrer­bietiger Verneigung stehen blieb, als dieser sich verab­schiedete.

Merkwürdig, höchst merkwürdig!" dachte der Baron. ^

Voller Spannung erwartete Erdmute den Vater zum Nachmittagstee. Sie hatte den Teetisch in ihrem Wohn­zimmer hergerichtet, da das kühle Regenwetter einen Aufenthalt auf der Terrasse verbot.

Darf ich, Kind?"

Der Baron stand mit einer brennenden Zigarre auf ; der Schwelle. ^

Aber natürlich, Pa-! Was wärst dit yhns deine M »eliebte Zigarre-! Zu deiner Beruhigung werde ich ^ir ^

Forfetzung folgt.