Der DoT«. Da gegenwärtig das Wort Dollar kn aller Leute Mund ist und diese Währungseinheit in unserem Wirtschaftsleben eine so verhängnisvolle Rolle spielt, darf man vielleicht auch daran erinnern, daß dieser bald wie ein göttliches Wesen verehrte Dollar nichts anderes ist als unser guter alter deutscher Thalcr. Der alte Thaler aus der Zeit Karls V. ist sein Urahne. Die Spanier machten sich das Wort mundgerecht und nannten die Münze Dollars. Spanische Auswanderer nahmen diesen Thaler oder Dollars mit nach dem eben entdeckten Amerika.
Men als Fremdenskadt. Der Fremdenverkehr wird jetzt in Wien, wie das „Neue Wiener Tagblatt" schreibt, mit einem heiteren und einem weinenden Auge betrachtet. Er ist natürlich notwendig und willkommen als Brotgeber sehr vieler Gewerbe und Personen, als Bringer auswärtiger Valuten, als Besteller bei der Industrie. Daß aber manche Fremde die Preise in den Läden und Sommerfrischen in die Höhe treiben, die Wohnungsnot verschärfen, sich an der Spekulation gegen die österreichische Krone beteiligen und bei Gelegenheit den Ausverkauf Wiens betreiben, wird ihnen sehr übel genommen. Jeder wird einsehen, daß das Gute ohne das Schlechte nicht zu haben ist. Wien ist eben eine Fremdenstadt geworden, nicht nur für Kaufleute, Industrielle, für Freunde unsrer Kunst und unsrer Wissenschaft, sondern auch für Verbrecher, deren Fischzüge im Trüben begünstigt werden durch da» Fieber unseres finanziellen Lebens, die Lockerung der Sitten und durch die allgemeine Habsucht. Die großen italienischen Scheckfälscher haben trotz dem Tiefstand der österreichischen Krone ebensowenig verabsäumt,, Wien zu beehren, wie der „brasilianische Militärattache" Horvath, der Holländer Duim, hat bei uns etliche Milliarden in dis Luft fliegen lassen, angebliche Kuriere und Kommissionsmitglieder sitzen zu Dutzenden hinter österreichischen Schlössern und Riegeln, ein Italiener war wegen eines Juwelenschatzes in einen Mordprozeß verwickelt, eine Einbrecherbande aus Odessa wurde verhaftet, in den letzten Tagen schwindelten zwei rus- ' e „Mexikaner" mit falschen Dollars. Nun aber ist unter
iesen mehr als lästigen Ausländern ein besmrderer Exote ausgetauchk. Sogar in Abessinien hat einer erkannt, daß Wien jetzt ein günstiger Boden für Verbrechen ist und wurde gestern wegen versuchter Münzfälschung verhaftet. Aber man darf trotz aller berechtigter Entrüstung über solche Figuren und Fülle doch nicht vergessen, baß sie typische Begleiterscheinungen inp Leben und Berkehr einer Großstadt von internationaler Bedeutung sind, mit denen Behörden, Publikum, Romanschreiber, Dramatiker und Filmlibreitistsn, zum Beispiel in Paris, London und Neuyork, kaltblütig rechnen, die aber kaum jemals in der geruhsamen Langweile eines weltfernen Krähwinkels auftreten würden.
Handelsnachrichten
Der Dollar am 30. August, 5 Uhr nachm. 1551.94 (1486.50) Mark.
Herabsetzung der Margarinepreise. Gegenüber verschiedenen Hinweisen auf die in den letzten Tagen sehr stark verteuerte Margarine wird uns aus Kreisen der Margarine-Fabrikanten mit- geteilt, daß gestern mittag die Fabriken bereits geschlossen haben, entsprechend der Abwärtsbewegung oes Dollars den Preis für die billigste Qualität auf 178 „st herabzusehen.
Kupferpreisfestsetzung. Der Kupferblechverband berechnet seinen Grundpreis für Kupferbleche seit dem 26. August nach der amt-, lichen Berliner Elektrolyt-Kupfernotiz zuzüglich 83 „st je Kilo- gramm Aufschlag. Anfang dieser Woche stellt sich der Grundpreis für Kupferbleche aus 60 767 „st je 106 Kilo.
Neue Benzclpreise. Der Benzolverband G. m. b. H., Bochum, Hai mit Wirkung ab 28. August 1922 die Kleinverkaufspreise für 1 . .-lo ab Hauptverkaussstette wie folgt festgesetzt: Tetrallkbenzol 1l2 -st (bisher 52.50 „st), gereinigtes Lösungsbenzol H 117.56 -4L <49.75 „st), ungereinigtes Schwerbenzol 48 -st <34.50 -st).
Stuttgarter Börse vom 30. August. Die schwächere Haltung des Oe. ftnmarktes trug in die heutige Börse eine Unsicherheit s>9 n, die die Znteresienten zur Zurückhaltung mahnte. Das Geht - war infolgedessen wenig umfangreich, im allgemeinen war die ri ..mung schwächer und man bleibt bei leicht ermäßigten Kursen. Die gegen Schluß eingetrekene Erhöhung der Preise für die fremden Zahlungsmittel blieb noch ohne Einfluß auf die hiesige Börse. Auf dem Markt der Bankaktien schlossen Bankanstalt und HypoOrkenbank wie gestern bei 265 bzw. 195, Notenbank wiesen eine Steigerung um 20 v. H. auf 640 auf, dagegen wichen Vereinsbank von 330 auf 251 zurück. Von den Brauereiaktien lagen Eßiinger und Nettenmeyer etwas höher bei 350 bzw. 690. Auf dem Markt der Mekallaktien schwächten sich Feinmechanik um 20 v. H. auf 1580 ab, Hohner gelangten ex Bezugsrecht mit 1000 zur Notiz. Zunghans zogen von 550 auf 591 an, Metailwaren behaupteten sich bei 1700. Bon den Maschinenwerten gaben Daimler wiederum nach auf 515 (gestern 550). Eßlingen gingen von 1040 auf 1000 zurück, Hesser waren zu einem um 50 v. tz. niedrigeren Kurs bei 850 angeboten, Neckarjulmer dagegen stiegen wieder um 80 v. H. auf 890. Auf dem Markt der Spinnereiaktien hielten sich Unterhausen bei ihrem gestrigen Kurs von I960, Kuchen verzeichnet«» eine Steigerung um 25 v. H. auf 1575, Eßlingen-eine solche um 50 v. H. auf 1600, während Filz einen Verlust von 50 v. H. aufwiesen und 1900, Kattun 100 niedriger 2600 blieben. Bon den übrigen Merken notierten Anilin 1405 gegen 1530 zuletzt, Heidelberger Zement gingen von 960 auf 940 zurück, wogegen Köln-Rokkw. zu einem 10 v. Z. höheren Kurs bei 1080 gesucht waren. Krumm lagen niedriger bei 400 gegen 420 gestern, desgleichen Salzwerk Heilbronn bei 1310, gestrige Notiz 1350, Bäckermühle schlossen 30 v. H. höher bei 950, Stuttgarter Zucker mußten erneut nachgeben, sie blieben 942 gegen 960 zuletzt, Mannh. Oel wiesen bei 1155 keine erhebliche Veränderung auf, Ziegelwerke etwas schwächer mit 810 notiert.
Würkk. Berelnsbank.
Kempkensr Baller- und Käsebörse vom 80. Auaust. Bukker 128.45 (101.44) -st. Umsatz 56 447 (66 818) Pfund. — Weichkäse mit 20 Prozent Felkgehalk: 86.96 (75.12) -st, Umsatz 470859 (470 719) Pfund. — Allgäuer Rundkäse: 100.61 (86.08) -st, Umsatz 144 736 (144 508) Pfund. Der Eigenbedarf der Bauern an Butler im Zusammenhang mit den Abgaben an die Sommerfrischler ist derart, daß für den Handel in den Städten nennenswerte Onanien nicht mehr anfallen. Die weitere Folge ist, daß das Vorhandene im Preis rapid steigt und weite Kreise der Bevölkerung Butter oder Käse nicht mehr kaufen können.
Markte
Stuttgarter Schlachlviehmarkk, 29. August. Dem Dienskag- markt am Vieh- und Schlachthof waren zugesühri: 64 Ochsen, 28 Bullen, 300 llungbullen, 280 llmigrinder, 393 Kühe, 560 Kälber, 443 Schweine, 40 Schafe, 8 Ziegen. Alles wurde verkauft. Erlös aus je 1 Ztr. Lebendgewicht: Ochsen 1. 5600—6000, Ochsen 2. 4700 bis 5200, Bullen 1. 5000-5300, 2. 4350—4800, öungrinder 1. 5650 bis 6050, 2. 5000—5400, 3. 4200—4700, Kühe 1. 4450—4700. 2. 3700—4100, 3. 2750—3400, Kälber 1. 8150—8500, 2. 7550—7350, z. 7000-7400, Schweine 1. 12 000-12 500, 2. 11360 -11800, Z. 10 000-10 800 -46 Verlauf des Marktes: mäßig belebt.
Rottenburg, 29. August. Der gestrige Vieh markt war schwach befahren und wegen zu hoher Preise mußte mancher Kaufsliebhaber wieder leer abziehey. Verkauft wurden 3 Kühe zu 40—65 000 -st, 10 Kalbinnen zu 50—60 OM „st und 12 Rinder zu 15—40 000 -st. Auf dem Schweinemarkt waren 160 Miich- schweine (Preis 2500—4300 „st) und 6 Läufcrschweine (6000 bis 8000 „st) zugeführt.
Schweinemarkk Ludwigsburg, 29. August. Zufuhr: 153 Milch, schmeine, Preise für ein Paar Milchschweine 4400—8600 -st. Marktoerlauf: Die heutige Zufuhr war eine starke. Verkauft wurden 62 Milchschweins bei hohen Preisen. Käufer zeigten keine große Kauf- lust. Der Handel und der Verkauf ging deshalb schleppend.
Schasmarkt heidcnheim a. Br., vom 25. August. Veioeführt: 880 Stück, verkauft 690 Stück, zurückgeführt 190 Stück. Gesamterlbs 2 793 000 -st, höchster Preis für 1 Paar Göltschafe 13 000 -st, minde- ster Preis für 1 Paar Brackschafe 6000 -st. Durchschnittspreis für 1 Stück 4047-4080 -4t. Handel lebhaft bei steigenden Preisen.
Viehmartt Karlsruhe vom 8. August. Zufuhr: 234 Stück und zwar: 23 Ochsen, 40 Farren, 18 Kühe, 53 Färsen, 30 Kälber und 76 NN ein Beniner Lebendaewickt: Ocdsen
öchwrine. Bezahlt wurde für ein Zentner Lebendgewicht: Ochsen
2. Sorte 5600—5800 -st, 3. Sorte 5400—5600 -st, 4. Sorte 6200 bis 5400 -st, Farren 1. Sorte 5300—5400 -st, 2. Sorte 5100-5800 „st,
3. Sorte 4900-5100 „st: Kühe und Färsen 3. Serke 550-5800 -4t,
4. Sorte 5200—5500 -st, 6. Sorte 2600—2900 „st; Kälber 3. Sorte
L600-6800 „st, 4. Sorte 6400-6600 -st, 5. Sorte 6200-6400 „st; Schweine 240—300 Vsd. 11806^2 000 .st, 200-240 Pfd. 11666 bis 11 800 -st, 160-200 Pfd. 11 ' 600 „st, 160 Pfd. 11 206
bis 11466 „st, Sauen 10 606—11 000 -st. Tendenz des Marktes: langsam. Der Markt wurde nicht geräumt.
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Der Obstertrag der Stadtgemeinde Wildbad an der ^ Nennbach- und Ealmbacher-Straße, sowie bei der Wilhelmschule kommt am
Samstag, den 2. September 1922, nachm. 5 Uhr^
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Treffpunkt: Drehscheibe.
Wildbad, 30. Aug. 1922.
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