am Taste von Straßburg nach" Kehl gehen, was also 20 600 F'ancs pro Tag ausmachen würde."

.Sie sehen," eck arte einer lächelnd,die Franzosen wissen Ne Sache nicht richtig anzufangen." Auf dem Zo lbü o wurden uns diese Aussagen bestätigt, wozu noch hinzuqefügt wurde:Alle diese Tränen» vergießer und die Taschentuchwinker sind vielleicht «efähr icher als die ausgewiesenen Deutschen." Die französischen Behörden würden gut tun, sich etwas näher mit ihnen zu beschäftigen."

Dieser Darstellung der Tatsache gegenüber sei kürz roch einmal auf Grund der Schilderungen einwand« 'reier und durchaus glaubwürdiger Äusgewiesener .'largestellt, daß die Möbel und das Vermögen der Aus- zewiesenen sofort mit Beschlag belegt wurden, ja daß mm Teil sogar die Wohnungen sofort versiegelt worden ind. Da die Ausgewiesenen erst am Freitag voriger Woche in aller Frühe durch Polizeibeamte aus den Netten geholt wurden, und erst auf dem Polizeibüro i>on ihrer Ausweisung Kenntnis erhielten, konnten sie ihr Vermögen nicht vorher in Sicherheit bringen. Tis Darste lung der.Agence Rhin", daß die F ühtlinge steit genug gehabt hätten, ihr Hab und Gut ihren Freunden anzuvertrauen und sich den Erlös dann schicken oder über die Kehler Brücke bringen zu lassen, ist demnach vollständig unwahr. Richtig ist vielmehr, daß die Ausgewiesenen außer 30 Kilogramm Gepäck und 100 Franken, die sie mitnehmen durften, durch die französischenRetorsionsmaßnahmen" ihr ganzes Hab und Gut verloren haben. Damit kennzeichnet sich die Meldung derAgence Rhin" durch sich selbst als französische Tendenzmeldung zur Irreführung des Auslandes.

DieVvlksstimme für Elsaß-Lothringen "in Metz veröffentlicht folgende Erklärung:

Im Namen des lothringischen Proletariats er­hebt dieFöderation der Kommunistischen Partei" und dieDelegation der lothringischen Arbeiterin» dikate" scharfen Einspruch gegen die Ausweisung von Deutschen, denen man bisher das Gastrecht gewährt hat: Diese Handlung, die ihre Ursache in der aus der Londoner Konferenz erlittenen Niederlage des nationalen Blocks hat, erweist sich als ein kurz» stetiger Racheakt und schließt mannigfache Gefahren in sich. Das wi.lfchaftliche Leben der Grenzprovin­zen, das durch die Absperrung gegenüber Deutschland schon schwer betroffen ist, wird dem endgültigen Vrr'all ent egenge'ührt. Dis nationale Leidenschaft im Innern F 'ankrcichs wird erneut durch die Presse­nachrichten, daß es sich um deutsche Parteigänger handelt, auftebauscht und einer gefährlichen Haßpoli­tik in die Arme getrieben. Dabei sind die Vergel­tungsmaßnahmen so wenig fruchtbar, daß sie nicht als Wiel ergutmachungsmittel, sondern nur als klein­liche Drangsalierungen angesehen werden können. Soweit die Ausweisungen die Mitglieder der Ar­beiterklasse betreffen, sind die Aeußerungen einer unerhörten Gewaltpolitik gegenüber der Klasse, die mit ihrer Kraft das wirtschaftliche Leben bei der größten Entbehrung trägt. Die Partei- und Ge­werkschaftssektionen werden ersucht, in allen ihren Versammlungen auf die brutale Art imperialisti­scher Gewaltmaßnahmen hinzuweisen und die ge­samte Bevölkerung zum Einspruch dagegen aus­zurufen.

Württemberg

Stuttgart. 18. August. Der Untersuchung süüs» schuß des Landtags in Sachen BazilleKeil ist heute zur ersten Sitzung zusammsngetreten.

Zum Vorsitzenden wurde Abg. Bruckmann (Dem.), als Berichterstatter Abg. Bock (Ztr.) gewählt. Die nächste Sitzung soll statfinden, sobald der Berichterstatter das notige Material gesammelt hat.

Eine Sängerin im Löwenkäsig, das ist nichts Alltägliches. Der Stuttgarter Stadtgarten war deshalb am Donnerstag abend gedrückt voll, weil die bekannte Tenorsängerin Frau Ingenieur Oesten - Henn zufolge einer Wette mit einem Amerikaner sich anheischig machte, im Löwenkäfig ein Lied vorzutragen. In dem großen Käsig, nahe bei der Tür, stand ein Klavier, und als die 20 großen Löwen zur gewöhnlichen Abenddressur hereinstürmten, waren sie über den unge­wohnten Klimperkasten nicht wenig erstaunt. Von allen beiten würde er beguckt und beschnüffelt, immer «r^der un­tersuchten die mißtrauischen Tiere das. seltsame Ding, und jer Dresseur, Kapitän Schneider, hatte seine liebe Not» die Löwen dazu zu bringen, daß sie endlich auf ihren gewohn­ten Plätzen aushielten. Ein Zeichen, und rasch trat die mu­tige Sängerin ein, setzte sich ans Klavier und begleitete sich in größter äußerlicher Ruhe zu der Tenorarie ausRigoletto": Ach wie so trügerisch. Dis Löwen waren sprachlos vor Erstaunen, das Publikum vor Spannung. Nach dem letzten Ton verschwand die Dame rasch wieder. Es war wohl Zeit, denn die Tiere hätten wohl nicht lange mehr so ganz stille gehalten. Einen der Löwen mußte der erfahrene Dresseur besonders beschwichtigen und belehren. Dann aber brach ein stürmischer Beifall los und die Sängerin erhielt einen großen Blumenstrauß. Die gewetteten 100 000 Mark sind gewon­nen.

Vom Landeskheaker. Der bisherige 1. Konzertmeister am Landestheater. Mar Strub, ist als erster Konzertmeister an dis sächsische Staatsoper in Dresden verpflichtet worden.

Großbottwar. 18. August. Wildschwein. Im Hardt- Wald zwischen Kleinaspach und Steinheim wurde ein schweres Wildschwein (Keiler) gesehen. Schon im vorigen Jahr wur­den in der Gegend einige Wildschweins beobachtet.

Hall, 18. August. Schöffengericht. Am 6. Juni hatte der Oberschaffner B. einer Frau von Heilb-onn, dis sich beim Einsteigen verspätet hatte, vorschriftswidrig in den Eisenbahnzug geholfen, als der Zug bereits in Bewegung war. Die Frau fiel ab, wurde überfahren und getötet. Der Oberschaffner, der eine 22jährige tadellose Dienstzeit hinter sich hat, wurde an Stelle von 10 Tagen Gefängnis zu 1000 Mark Geldstrafe verurteilt. Der Vertreter der Anklage -Ms sin Jahr Gefängnis wegen fahrlässiger Tötung beantragt.

Heidenherm. 18. August. Dieberei. Auszeich- nuna. Vor der Wirtschaft zur Krone und zum Schwanen stehende Fahrräder im Wert von 5000 und 6000 »st wurden gestohlen. -- Der Schuhmacher Hanfelmann hier erhielt für hervorragende Leistungen die goldene Medaille auf der Fachausstellung für orthopädisches. Schuhwerk irr Karlsruhe,

Allerlei

Ein weißer Rabe hält sich seit Monaten zwischen Unter­wies und Mitteltal (bei Freudenstadt) auf und kann öfters oon der Hauptstraße aus beobachtet werden, wie er inmitten seiner schwarzen Kameraden Nahrung sucht. (Im Natura- lienkabinett in Stuttgart befinden sich drei ausgestopfte weiße Raben.)

Hungerstod. Ein nervenkranker Schmiedmeister aus Seeon bei München verweigerte jegliche Nahrungsaufnahme. Drei Wochen lang hielt de, Körper stand, bis der Tod den Mann ?o,i seinem Le i cn erlöste

Der Tod in den Bergen. Aus der Umgebung von Inns­bruck werden drei, aus Vorarlberg zwei tödliche Abstürze von Touristen gemeldet.

klasfenabbau. Durch den Geburtenrückgang infolge des Kriegs, der jetzt in den Schulen zur Auswirkung kommt, werden in den Berliner Volks- und Mittelschulen zum 1. Ok­tober etwa 100 Hilfslehrkräfte entbehrlich.

Derber für die Fremdenlegion. In Heidenau (Sachsen) wurde der Bergarbeiter Graf verhaftet, der in französischem Auftrag bereits mehrere junge Leute für die Fremdenlegion angeworben harte.

Ein Fälscher, tnr wie rasend in einem Kraftwagen herum- ftchr, hat in Berlin innerhalb einer Stunde 18 Postämter durch Borzeigen sums vnd desselben gefischten Kreditbriefs um rund 70 600 »st geprellt. Dann verlegte er seine Tätigkeit nach Leipzig und kassierte aus dieselbe Weise bei 19 Post­ämtern 57 000 -4t eur. Die Postämter im Reich werden vor dem Betrüger gewarnt.

Ein Schwein 390 Schweine. Die Fleischerinnung in Halle a. S. teilt m>t: Ende Juli wurde ein Schwein im Ge­wicht von 522 Pfund, das Pfund zu 84 -st 43 848 »st ge­kauft. Für dieie Summe konnte man vor dem Krieg 6A Doppelwaggon mit je 60 Stück, also 390 Schweine von je 300 Pfund Gewicht kuafen.

2S Schafe totgebiffen. Zwei Hofhunde des Gutsbesitze«, Oeter in Ärensdors (Bez. Frankfurt a. O.) drangen in eine« Pferch ein und bissen 28 Schafe tot.

Polnische Aliegerkünste. Bei einem militärischen Sport­fest auf dem polnischen Flugplatz bei Putzig (Polnisch-West- vreußen) sollten im Rahmen des Sportfestes von einem Flugzeug Bombenwürfe ausgeführt werden. Ein Flieger ließ die Bombe fallen, als er sich über der Zufchauermengs befand. 50 Personen wurden mehr oder weniger schwer verletzt, 10 waren sofort tot.

Eigenartige Lohnbewegung. DieChicago Tribüne" k>H richtet, die Seidenarbciter in Fukujhima (Japan) haben b« schlossen, auf 10 Prozent des Tagslohnes zu verzichten, uw der notleidende:- Seidenindustrie Hilfe zu leisten.

Aerzkegebühren. Ü/.-2 am 1. April ü. I. neugeordneten Gebühren für Aerzts, Zahnärzte und Hebammen in Würt­temberg erfahren laut Verfügung des Ministeriums des Innern ab 1. Juli eine Erhöhung um 45 Prozent.

keine Laubstreu. Die Württ. Forstdirektion hat im Ein­verständnis mit dem Ernährungsministerium die Abgabe von Laubstreu in Staats- und Privatwaldungen geschlossen und für Notfälle Nadelreiser und Kräuter, Sägmehl und Torf als Ersatz empfohlen. Die Kaufstelle der landwirtschaftlichen Ge­nossenschaften hat die Vermittlung von Torfstreu übernommen.

Antrag auf Erhöhung der Versicherungsgrenzen. Die sozialistischen Ängesteliten-Verbände haben beim Reichsar­beitsministerum beantragt, die Krankenversicherung-Pflicht von 72 auf 300 000 Mark und die Grenze für Angestellten­versicherung von 100 000 auf ebenfalls 300 000 Mark zu erhöhen.

Einfuhr Italienischer Deine. Anträge um Zuweisung von Cinfuhrkontingenten von italienischem Wein sind unter Be­zeichnung der gewünschten Sorten an die beauftragten Wein- Handelsgesellschaften baldigst einzureichen. Zugelassen sind auch Nichtkontingentberechügte, oie einen Nachweis zur Handclserlaubnis mit Wein einsenden. Die Einfuhr erfolgt in drei Absätzen, wovon die erst« schon am 31. Oktober d. I. erledigt sein muß.

Bei der Einreise ln das besetzte Gebiet haben alle Per­sonen über 14 Jahre einen mit einem Lichtbild versehenen Personalausweis rmt sich zu führen. Die Ausweise werden von der Polizeibehörde des Wohnorts ausgestellt. Wer Liese Vorschrift nicht beachtet, setzt sich der Gefahr aus, von einem feindlichen Militärgerichtshof bestraft und aus dem besetzten Gebiet ausgewiesen zu werden.

Beeren und RUlch. Aus Säckingen wird berichtet, dag ein Waldarbeiter nach dem Genuß von Waldbeeren, woraus er Milch trank, gestorben sei. Auch die 12jährige Tochter eines Landwirts in Verhalden erlitt aus derselben Ursache nach wenigen Stunden den Tod.

Mahnung zur Vorsicht. Ein 21jähriges Mädchen in Burk­heim (Schwaben) erlitt eine kleine Verletzung an der Ferse. Von unberufener Hand wurde am andern Tag eine Karbol­lösung in die Wunde hineingedrückt. Sofort entstanden starke Schmerzen, es trat Brand hinzu urrd unter furchtbaren Krämpfen starb das Mädchen.

Die Felddiebstähle nehmen immer mehr überhand. So wurden einem armen alten Mann in Burgau nachts auf dem Acker die Aehren von 25 Garben weggeschnitten. Aehn- liche Fälle werden in großer Zahl gemeldet. Es sollte doch Mittel geben, den Feldräubern das schändliche Handwerk zu entleiden.

ep. Die Weltanschauung eines Naturforschers. Der letzt«! Jahr verstorbene große Arzt Prof. Dr. K. L. S ch l e i ch, der Erfinder der lokalen Betäubung, hat sich über feine Weltan­schauung und Lebensauffassung folgendermaßen ausgespro­chen:Mein ganzes leidenschaftliches Streben geht dahin, die Menschen abzukehren von dem öden Materialismus und sie zu zwingen, das Walten noch ganz anderer Mächte, als: pital, Politik und Daseinskampf anzuerkennen. Ich bin aus meine Art gläubig geworden durch das Mikroskop und das Naturbetrachten und will, was ich kann, dazu beitragen, Wissen und Religon zu vereinen. " . ^

Die Rot der Zeitungen. Das Blatt der Demokratischen Partei in München, dieSüddeutsche Presse" hat am 12 . August das Erscheinen eingestellt.

Eisberge. Der kanadische DampferAntonia" hat aus seiner Fahrt nach England nicht weniger als 90 schwimmende Eisberge angetroffen, die nach Süden trieben. Daher, das regnerische Wetter in Mitteleuropa.

Wetter-Bericht

"An Westen entwickelt sich eine starke Störung. Der AM Mick hält vorläufig noch stand, aber am Souniag und MontagM WWWiM AewMuug und strlchMift Regen zu «MM» «Ml

Der Kleintierhof im August

Beim F ed e r v i e y hat es im allgemeinen wenig Zweck, lwch Bruten anzusetzen, denn die Tiere sind bis zum Eintritt ständiger kalter Witterung nicht genügend ausgebildet. Es vollen allerdings noch genug Hermen brüten, insbesondere mch bei den leichteren Nassen. Diefe von den Nestern zu »ehmen und durch Einzelhaft zu entwöhnen, ist weniger rwr- teilhaft, als sie 14 Tage auf Porzellan eiern sitzen zu lassen und dann in einen Stall ohne Nistgelegenheit zu setzen. Gibt man dabei reichlich fettreiches Futter, z. B. Mais zum Abend» so kommt die Mauser meist sehr schnell und wird ebenso rasch durchgeführt. Zu ihrer Unterstützung kann man dem Weich- sutter etwas Schwefelblüte zusetzen, etwa reden dritten Tag einen Eßlöffel voll auf 10 Tiere. Tritt dann die allgemeine Legepause ein, so ist es an der Zeit, die Stallungen gründlich zu reinigen. Alles Holzwerk wird her­ausgenommen, mit kochendem Sodawasser gescheuert und im Sonnenbrand getrocknet. Gleichzeitig werden die Stallun­gen neu ausgekalkt, wobei auch der Fußboden eine Tünche mit abbekommen darf. Als sehr wirksames geruchfreies Mit­tel empfiehlt sich ein Zusatz von Alaun (1 Pfund aus 5 Liter Kalkmilch). Die gründliche Reinigung erstreckt man auch auf alle benutzten sonstigen Geräte, namentlich alle Brut- und Aufzuchtkästen, die am besten ebenfalls ausgskalkt wer­den, ehe man sie an einen trockenen Ort wegstellt.

Mit der ersten Musterung des Junggeflügels gehe man jetzt auch vor. Alle Kücken, die Mißbildungen zei­gen, wie Kreuzschnäbel, krumme Zehen, schiefe Rücken, ver­werte man durch Schlachtung, ebenso alles, was Drehflügel zeigt, wie cs namentlich bei jungen Enten vorkommt. Es bezahlt sich nicht, das teure Futter für solche Tiere zu ver­schwenden. Hingegen lohnt es sich, das Geflügel etwas zu mästen, wobei man als Grundlage des reichlichen halbflüs­sigen Weichfutters gekochte Kartoffeln mit Maisschrot mengt, bei großer Hitze reiche man auch etwas Grünzeug zur Er­frischung.

Bei den Tauben liegen die letzten Bruten im Nest, das man durch häufigen Wechsel der Nestsittlage besonders rein zu halten hat, da sonst das Ungeziefer nur zu leicht über­hand nimmt. Es ist jetzt die beste Zeit, neue junge Zucht­tauben zuzukaufen, doch beobachte man diese sorg­fältig und bringe sie zuerst in besonderen Kästen unter, denn diphtheritische Erkrankungen scheinen in diesem Jahr be­sonders häufig zu sein. Jungtaubm kann man noch nicht unter Gewähr für richtiges Geschlecht kaufen. Man muß dann abwarten und nötigenfalls im Winter die Tiere einzu­tauschen suchen.

Das Bürsten aller Kaninchen empfiehlt sich mit dem Herannahen des Herbstes, da es die Aushaarung wesentlich fördert. Die Felle kommen dadurch in viel besseren Zustand, was für den Wirtschafts- wie für den Rassezüchter gleich wichtig ist. Haarmilben treten um diese Zeit vielfach auf und zeigen sich besonders an der Brust, dem Bauche und der Blume als kleine weiße Punkte. Ein Bad in lauwarmem zweiprozentigen Kreolimrasser mit nachfolgendem Trocknen an der Sonne hilft.

Läßt beiZiegen die Milchergiebigkeit vorzeitig nach, so gehe man zu dreimaligem, selbst viermaligem Melken über» wodurch die Milchmenge wieder gesteigert wird. Bau m- laub sollte jetzt gesammelt werden. Für Ziegen ist das Laub von Haselnuß, Erle und Weide am zuträglichsten. Auch Eichenlaub wird gern gefressen, wirkt aber etwas stopfend und daher sollte man es für besondere Fälle bereithalten. Die Kaninchen hingegen bevorzugen solches von Akazien, Eschen, Birken, Pappeln, Linden und Ahorn. Man sammle das Laub gegen Mittag, da es dann den höchsten Futter­wert hat.

Handelsnachrichten

Die schwebende Schuld d-S Reichs an dlskoMerreu köchahan. Weisungen betrug am 10. August 1922 S12 380 525 000 Mk., st« hat also lm ersten Drittel des Monats Aua. um 4 570 060 000 Mk. ^genommen. Zur Beschaffung von ausländischen Zahlungsmitteln (Devisen) für die Erfüllung des Friedensverkraqs wurden in den ersten 10 Augusttagen 3 720 332 000 Mk.. vom 1. April bis 10, August 31 466 344 000 Mk. oufgervendet.

.. Das Goldzollanfgeld. Für die Woche vom 23. bis 2S. Auquf einschließlich beträgt das Goldzollaufgeld 17 4M Prozent. Der Zol hat sich also um das 174fach« des Vorkriegsbetrags erhöht.

lieber eine Billion Noten. Am Ende dieser Woche wirH de? Danknokenumlauf in Oesterreich ein« Billion Kronen llMO 2M- llarden) überschritten Halm.

Für Feingold Ist in Oesterreich ab 14. August der amtlich« Preis von 29100 000 Kronen für 1 Kilo festgesetzt, für Femstlbei 960 MO Kronen. Für eine Silberkrone werden 3800 Papierkronen, für einen Gulden 10 500 Kronen, für ein 10 Kronenskück In Gold »7 3M und für ein 20 Kronenslück 174 600 Kronen bezahlt.

Der BrotpreiS in Wien beträgt vom Montag ab 4190 Kronen.

Die Eiseneinfuhr aus Polnisch-Oberschlesten ist gegen Vorleg­ung eines Ursprungszeugnisses und der Einfuhrerlaubnis bis auf veiteres zollfrei freigogeben worden.

Erhöhung der Kohlenfrachken auf dem Rheln. Der Reichskohlen- »erband hat mit Wirkung vom 1. August die Kohlenfrachlen auf >em Rhein erhöht, und zwar kostet fetzt -er Transport ob Ruhr- reche bis Mannheim 1426 »st, bis Karlsruhe 6050 »st und bis Straß- bürg 6847 »st je Tonne.

Vom süddeulsch-rhein. Holzmarkt. Die süddeutschen Sägewerke »höhten neuerdings ihre Verkaufspreise weiter erheblich. Die jüngsten Notierungen belauien sich für 16,1" unsorlierte, sägefallende Bretter auf 7500 bis MM »st, für hobelfähige Bretter auf etwa 9000 »st und für Tannen- und Fichtendielen auf etwa 9000 biS 10 000 »st je Kubikmeter bahnfrei der Abgangsstation in den Er­zeugungsgebieten.

Preiserhöhung. Der Verein deutscher Gefchaftsbücherfabriken erhöhte den am 1. Aug. festgesetzten Zuschlag von 25 auf 60 v. H.

Gerbstoffmarkk. Bei den letzten Verkäufen ab süddeutschen Forsten erzielten Fichtenrinde um die 300 -st, Eichenrinde um die 850 -st je ein Zentner.

Der Mehlpreis. Der Preis für Weizenmehl Spezial 0 zog gestern in Mannheim und Stuttgart, nachdem er in der Zeit vom 12. August bis 16. August von 5000 -st auf 5800 »st gestiegen war, weiter erheblich an. Die erste Hand bot die 100 Kilo mit 64M bis 6500 »st an, ohne daß nennenswerte Umsätze getätigt wurden.

Schädliche Gesetz«

Berlin, 18. August. Nach einem preußischen Gesetzent­wurf sollten die Gemeinden ermächtigt sein, von Fremden, die am 1. Januar 1921 ihren Wohnsitz nicht im Demnyeit Reich hatten, das fünffache der Beherbergungssteuer zu er- heben. LautLokalanzeigsr" ist der Plan ganz aufgegcben worden, so daß für Bcr'ni nur die einfache Beherbsrgungs- steuer in Kraft bleibt, die sich je nach dem Zimmerpreis von 15 bis 40 Prozent staffelt, (Dis Fremden wären eben weg- gsbüsben),