Aus der Heimat.

Wildbad, den 5. Mai 1922.

5. Gegen Wucher und Teuerung! Daß wir uns immer mehr österreichisch-russischen Verhältnissen nähern, welche schließlich in einer Katastrophe endigen müssen, wenn nicht der zu einer Einheit zusammengeschlossene energische Wille vieler Volksgenossen sich dagegen stemmt und Mittel und Wege sucht, um aus der kläglichen Sack­gasse herauszukommen das ist jetzt wohl jedermann klar. Um solche Mittel und Wege zu suchen, hat sich nun im Schwabenland unter der Führung von Prof. A. Bauser ein Bund gebildet, welcher in den letzten Wochen eine rege Tätigkeit entfaltet und viele bereits bestehende Organisationen und private wohlmeinende Männer und Frauen für die Sache interessiert hat. Zu einer Einheit zusammengeschlossen, werden dieselben hoffentlich in der Lage sein, dem drohenden Uebel zu steuern. Am Sams­tag, den 6. Mai abends 8 Uhr wird Professor Bauser im Lindensaal in Wildbad einen Vortrag halten über die von ihm bereits unternommenen und noch geplanten Schritte. Gewiß werden aus Wildbad und Umgebung viele Interessenten an der Versammlung und der nach­folgenden Besprechung teilnehmen.

Wildbader Schulnachrichten. Prinz Leo­pold Bernhard, welcher der hiesigen Neformschule zur Vorbereitung für die Oberprima einer Oberrealschule überwiesen worden war, hat in den Tagen vom letzten Samstag bis Donnerstag diese Prüfung an der Ober­realschule zu Baden-Baden mit vollem Erfolge abgelegt. Welche Verehrung der Prinz der Reformschule entgegen­bringt, beweist die Tatsache, daß er seit den Osterferien schon zweimal bei ihr zu Besuch war. Die Reform­schule hat wegen Platzmangels zu Ostern mehr als 20 An­meldungen auswärtiger Schüler abweisen müssen. Um dieser fortwährenden Kalamität zu begegnen, hat sie nun­mehr das früher städtische Anwesen auf der Uhlandshöhe käuflich erworben und wird es sofort als Uhlandshaus zu einem modernen Internat umbauen lassen.

Letzte Nachrichten.

Vas braunschweigische Ministerium gestürzt.

Braunschweig, 4. Mai. Die Landesversammlung hat einen Antrag, der Regierung das Vertrauen auszusprechen, mit 30 gegen 20 Stimmen abgelehnt. Minister Antrik erklärte, daß er und seine Kollegen die Geschäfte bis zur Bildung einer neuen Regierung weiterführen würden. Hierauf vertagte der Präsident bis auf weiteres den Landtag.

Stuttgart, 4. Mai. Mittel st andshilfr. Das Er­gebnis der Mittelstandshilfe-Sammlung im ganzen ^-md be­

trüg an Geld 8 293106 -K, an Naturalien 1518 405 -1t. Wenn man den Ertrag der Lebensmittelsammlung für wirt­schaftlich Schwache (Kartosfelhilfe) hinzunimmt, so ergibt sich als Gesamtergebnis die Summe von 14 967 154 °1t. Bis zum 15. April wurden an 16 261 Personen in ganz Württemberg über 414 Millionen Mark verteilt, außerdem Lebensmittel im Wert von über 1,5 Millionen Mark zu ermäßigten Preisen bezw. unentgeltlich abgegeben. Der Wert der Kartoffelhilfe - im Herbst, wozu auch das geschenkte Getreide gehört, berech­net sich auf 5 155 642 -1t. Die Not des Mittelstands ist aber vielfach so dringlich und droht täglich größer zu werden, wes­halb die Mittelstandsnothilfe fortgeführt und ausgebaut wer­den soll. An alle Kreise des Volkes wird deshalb die Bitte um weitere ansehnliche Beiträge gerichtet.

Backnang, 4. Mai. Vom Rathaus. Der Gemeinde­rat beschäftigte sich mit der Erbauung einer Industriebahn bezw. Führung von Jndustriestraßen, die einen Aufwand von über 40 Millionen Mark erfordern würden. Cs wurde beschlossen, den Gedanken einer Industriebahn weiter zu be­treiben und durch eine Kommission mit den Industrielle!? Fühlung zu nehmen.

Backnang, 4. Mai. Großer Gelddieb st ah l. Am Mittwoch morgen wurden dem Bauern Karl Weiß in Dä­fern, Gemeinde Lipvoldsweiler, etwa 40 000 -st-gestohlen. Der Dieb stieg ins Haus ein und brach den Kasten aus, in dem das Geld verwahrt wurde. Das Geld war erst kurz zu­vor auf der Oberamtssparkasse abgehoben worden, um zum Bauen verwendet zu werden. Der Dieb wurde in der Per­son des Gottlieb Hahn von Däfern, wohnhaft in Ludwigs­burg, festgenommen und 39 000 .11 wieder beigebracht. 1000 Mark hatte Hahn schon aufgebraucht. _:

Handelsnachrichten

Dollarkurs am 4. Mai: 289.20 Mark.

Me steigenden Weizenmehlprcise. Der gestrigen Prell- srhöhunq lassen die süddeutschen Mühlen heute bereits eine neu« folgen. Weizenmehl Spezial 0 kostet ab !. Mai 2100 -st (zulehi 2060 -st) für die 100 Kilo mit Sack ab Mühle.

Erhöhung des MahllohnS. Die ReichSgekreibestelle hal aus Antrag des Ausschusses der ReichSmüllerverbändr für alle nach dem 19. April d. 3s. erteilten Aufträge den Mahllohn um 60,50 auf 391 -st für die Tonne erhöht.

Eine Verdoppelung des Brotpreises für Herbst? Zn einer Sitzung der Berliner Bäckerinnung teilte der Vorsitzende mit, daß nach der neuen Ernte mit mindestens einer Verdoppelung des jetzigen Brot­preises zu rechnen sei, vielleicht werde auch die Verdoppelung des Preises nicht genügen, wenn nach dem Verlangen der Entente jeg­licher Staatszuschuß ab 1. Oktober d. 2s. in Fortfall komme.

Stuttgarter Börse, 4. Mai. Auch an der heutigen Börse ver­kehrte man in völlig tust- und lebloser Haltung im Hinblick auf die immer widersprechend lautenden Nachrichten, die aus Genua zu uns kommen und aus welchen sich ein Bild über die augenblickliche Lage nicht machen läßt. Die Kurse mußten zum größten Teil eine Kleinigkeit nachgeben. Württ. Vereinsbank.

Kinderstiefel:

Knabenstiefel:

Knabenstiefel:

Iagdschuhe:

Bei der Verlosung des Minderbemittelten- Schuhwerks sind folgende No. gezogen worden:

Mädchenstiefel: 112, 933,362, 961, 90, 121

1014, 232, 554, 1002, 752 3027, 140, 874 826, 370, 681 955, 608, 130, 366, 722 620, 972

Männerfchnürschuhe:633, 730, 2024, 926. 8

343, 204, 543, 590, 378 Herrenstiefel: 775, 544, 919, 713, 433

1000,233, 273,12, 616,602 52, 173,420, 584,603,401 Männerschnürschuhe: 3007, 361, 203, 48, 306,

174, 63, 4. 951, 144, 209, 101, 221. 538, 699, 632 605, 66 . 98. 842

Die Berechtigungsscheine sind Samstag, vorm, von 8 bis 12 Uhr abzuholen.

Wildbad, den 5. Mai 1922.

Stadt. Lebensmittelamt.

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ist eingetroffen und kann von heute mittag ab am Bahn­hof in Ealmbach abgeholt werden. Säcke sind mitzubringen.

Der Geschäftsführer:

W. Hammer.

Realschule Wildbad.!

Beginn des

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im Schulzimmer von Herrn Hauptlehrer Pfau.

In Betracht kommen Schüler, die seit 1. Mai im 3. oder 4. Schuljahr sind.

Prof. Steurer.

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Von wem? sagt die Expedition ds. Blattes.

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Von 1. Mai 1922 an bis ans Weiteres sind unsere Schalter für Publikumsverkehr geöffnet

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Neuenbürg, den 1. 1922.

Vorsitzender des Vorstands: Verwaltung:

Fr. Heinzelmann. Dobernek.

Am Samstag, den 6. Mai, abends V-9 Uhr, findet im Gasthof zurAlten Linde" die ordentliche

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stM. Erscheinen der Mitglieder, insbesondere der Aktiven dvin-»d «forderlich

Der Vorstand

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Alleinverkaufsstelle für Wildbad:

Hermann Lutz, Wildbad.

Iementpreiserhöhung. Der Relchskommissar für Zement machk bekannt, daß ab 2. Mai folgende Preise für Zement gelten: Für Lieferungen an private Zementabnehmer im Gebiete des Nord­deutschen Zementverbands 13 803 (bish. 11 203) -st, im Gebiete des Rhein.-Mestf. Zementverbands 13 263 (10 663) -st und im Gebiete des Süddeutschen Zementverbands 14 081 (11 481) -st. Für direkte Lieferungen an die Staatsverwaltung für Staatsbanken belaufen sich die entsprechenden Preise auf 13 733 (11 133) -st, 13 193 (10 593) Mk. und 14 011 (11411) Erwähnt wird, daß auch in Zukunft einkretende Kohlenfrachterhöhungen der Eisenbahn entsprechende Zemenkpreiserböblinnen bedingen.

Mannheimer Produktenbörse, 4. Mai. Die Produktenbörse verkhrke heute in zurückhaltender Stimmung. Die Forderungen lauteten für 100 Kilo waggonsrei Mannheim: Weizen 1600, Rog­gen 11751200, Braugerste 1450, Hafer 1300, Mixed Mais 10201025 -st. Hülsenfrüchte behauptet. Weizenmehl wurde von zweiter Hand mit 1925 -st angeboken. Bei einer Versteigerung von Weizenmehl, Basis Spezial 0, wurden für eine Partie 1890 -st, für eine zweite 1905 die 100 Kilo erzielt. . ,

Märkte

Schlachkviehmarkt. Dem Donnecstagmarkk am Vieh- und Schlachthof waren zugeführt: 49 Ochsen, 13 Bullen, 110 Zung- bullen, 124 Zungrinder, 179 Kühe, 402 Kälber, 746 Schweine, 24 Schaf« und 4 Ziegen, die sämtliche verkauft wurden. Erlöst wurden aus 1 Ztr. Lebendgewicht: Ochsen 1. 24002650, II. 1700 2100, Bullen k. 2000-2150, II. 1700-1950, Zungrinder I, 24002650, II. 2000-2200, III. 1700-1050, Kühe I. 1700-1950,

II. 1300-1550, III. 9001100, Kälber I. 26002700, II. 23502550,

III. 2000-2250, Schweine I. 28002900, II. 2200-2700 M rk. Verlauf des NÄrkkes: Bei Großvieh belebt, bei Schweinen lebhaft, bei Kälbern langsam.

Ulm, 4. Mai. Schlachkviehmarkt. Dem Schlachtvieh­markt waren zugetrieben: 23 Stück Großvieh, 20 Kälber, 38 Schweine. Erlös aus je 1 Zentner Lebendgewicht: Ochsen I. 2400 -st, Bullen I. 18002000 -st, Zungrinder I. 23002550 -4t, II. 19002150 -st. Kühe II. 12 000-15 000 -st, III. 8000-10 000, Kälber I. 2800-2900 -st, II. 24002600 -st, Schweine I. 2500 bis 2650 ^t, II. 23002450 -st. Verlauf des Marktes: Bei Großvieh langsam, bei Kälbern lebhaft.

Gerabronn, Schweinemarkt, 4. Mai. Dem Schweinemarkt wa­ren 190 Milchschweins und 2 Läuferschweine zugeführt, die sämt­liche verkauft wurden. DaS Paar Milchschweine kostet« 1609 bis 2250 -st, das Stück Läuferschweine 1600 -st.

Stuttgart, 4. Mai. HSuteauk tion. Bei der am Mittwoch staktgefundenen Häute- und Fellauktion trat bei Kalbfell ein Ab­schlag von 20 o. H. ein. Zm einzelnen wurden bezahlt für Ochsen- Häute (bis zu 29 Pfund) 48.19 bis 48.40 -st, Rinderhäuke 50.15 bis 40 -st, Kuhhäute (3049 Pfund) 41.1043.50 -st, Farrenhäuke (bis 29 Pfund) 50.50 -st, für Kalbfelle 37 bis 79.95 -st, Fresserfelle 53.05 -st, Hammelfelle 27.55 -st, getrocknet 35.80 -st.

Schwetzingen, 4. Mai. Zufolge der naßkalten Witterung kann sich der Spargel nur schlecht entwickeln und die Ernte ist bis jetzt sehr gering. Der Spargelmarkt ist ganz unbedeutend,

Wetter-Bericht

Ein neuer Lufkwirbel im Nordwesten wird In der Hauptsache nördlich von uns vorüberziehen und dadurch günstig wirken. Am SamSlag und Sonntag ist deshalb «in Nachlassen der Nieder­schläge und etwas milderes, aber immer noch unbeständiges Wetter zu erwarten.

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