höheren Töchterschule in Berlin, welche gegen 300 Schü­lerinnen hatte, nicht ein einziges; Inden Schwarzwald­tälern sieht es fast noch schlimmer aus. Hier kommt hin­zu, daß da der ganze Gebirgsstock sich aus Buntsandstein in der Hauptsache zusammensetzt, infolge des fast gänz­lichen Kalkmangels sich eine überaus wenig widerstand- fähige Zahnmasse ergeben hat. Die auf dem Schwarz- wald wachsenden Gemüse, die Kartoffeln und das Ge­treide sind an Kalk erheblich ärmer, wie beispielsweise auf der Alb oder die sächsisch-thüringischen und pfälzer Erzeugnisse. Die erwähnten Halsdrüsen waren bei den untersuchten Schulkindern schon in 70/0 der Fälle in dauern­der Schwellung infolge hohler Zähne, welche schleichende Entzündungen unterhielten. Die schlimmsten Folgen ver­mögen jedoch solche kranke Zähne und faulen Wurzeln auszulösen, welche seit Jahren keine oder nur gelegentliche Schmerzen verursacht haben. Die Menschen nehmen dann nur zu gern an, daß solche hohlen Kauwerkzeuge und Wurzeln keinen Schaden anrichten. Sie fühlen keine Schmerzen, oder haben solche längst vergessen, denn was vergißt man nicht bereitwilliger, wie überstandene körper­liche Schmerzen? Aber gerade an solchen, vielleicht seit 1 V Jahren nicht mehr geschmerzt habenden Zähnen spielen sich nur zu oft verhängnisvolle Erkrankungen ab, aus denen gelegentlich schwerere Erscheinungen hervorgehen. So stellen die lange Zeit geschwollenen Halslhmphdrüsen ein Gebiet dar, das dem Eindringen des Tuberkuloseba­zillus einen günstigen Boden entgegenbringt. Aus den Darlegungen erhellt alles zunächst, daß es eigentliche Pflicht ist, die Zähne und die Mundhöhle gesund zu er­halten, aus Gründen einer ordnungsmäßigen Ernährung die heute notweniger ist, denn seit 100 Jahren; und zum anderen, daß erkrankte Zähne, gereizte, leicht blutende Schleimhäute, schwammiges Zahnfleisch, das nächtliche Tragen der Gaumenplatten, Zahnsteinansammlungen, die vielfach verborgen unter dem Zahnfleisch liegen und faule Wurzeln, ganz besonders, wenn sie nicht schmerzen, geeig­net sind, den Boden abzugeben, auf dem der Erreger der Tuberkulose ein ungemein günstiges Gebiet findet, um sich anzusiedeln und über kurz oder lang an irgend eine Stelle verschleudert im Blutstrom auf das unungenehmste sich bemerkbar jzu machen oder doch sich bemerkbar machen zu können. Eines der Mittel, welche innerhalb eines bestimmten Umfanges dem Auftreten der Tuberkulose in etwas steuert, ist die Schaffung gesunder Mund- und Ge- bißverhältniffe, verbunden mit einer gewissenhaften, häus­lichen Pflege der Zähne. Der Satz ganz gekaut, ist halb verdaut, besteht nach wie vor zu recht; aber auch der hat seine Gültigkeit: eine gesunde Mundhöhle und ein voll­

zahniges, gesundes und gepflegtes natürliches Gebiß in einer normalen Mundhöhle gewährt einigen Schutz vor übertragbaren Krankheiten, von denen die Tuberkulose eine der übelsten ist.

Die Fleischprerserhöhung

Stuttgart, 10. April. Die neueste Erhöhung der Fleisch- preise für Eroß-Stuttgart (Ochsen-, Rind- und Schweine­fleisch auf 39, Kalbfleisch auf 3637, Kuhfleisch auf 2330, Hammelfleisch auf 3135 -st) hat in den weitesten Kreisen der städtischen Bevölkerung einen Sturm der Entrüstung ent­facht, zumal auch die Preisfestsetzungskonimission der Stadt­verwaltung sich mit dieser Erhöhung einverstanden erklärte. Um der Oeffentlichkeit über die neuen Erhöhungen Aufklä­rung zu geben, berichtete Bürgermeister Dr. Dollinger, Ober- vekerinärrat Dr. Kößler, Dr. Göser und die Vertreter der Fleischerinnuug in einer Besprechung mit den Vertretern der Presse über die Berechtigung der neuen Erhöhungen. Dt. Dollinger führte dabei aus, daß die Durchschnitksnotierung für 1 Pfund Lebendgewicht am Stuttgarter Schlachtviehmarkt 23,50 -st beträgt. Zum Lebendgewicht kommen 4 Prozent Zu­schlag, weil das Schlachttier auf dem Wege zum Schlachtvieh- markk verliert. Ein Tier mit 516 Kg. Lebendgewicht kommt demnach auf 19 552 -1t, wozu Gebühren und Schlächterlohn von 280 -st kommen. Das Schlachtgewicht wird berechnet nach Abzug der nicht als Fleisch verwendbaren Teile (Haut 2151 -1t, Därme 364 -1t, Fett 480 -1t, Zunge 176 -1t, Herz 120 Mark, Schwanz 84 -1t usw.) im Gesamtwert von 5472 -st. So ergibt sich (Schlachtgewicht gleich 50 Prozent des Lebend­gewichts) ein Fleischwert von 200 Kg. gleich 14 907 -1t, so daß also 1 Kg. Fleisch den Metzger auf 74,54 -st kommt. Für Spesen und Rohgewinn werden 23 Prozent dazu geschlagen, so daß man also mit einem Kleinverkaufspreis von 88 -1t für das Kilo rechnen müßte. Da die Metzger aber das Pfund 1. Qualität zu 39 -1t abgeben, so behaupten sie, daß sie darauf legen müssen. Die Stadtverwaltung hat sich dieser Berech­nung im großen ganzen angeschlossen, den Preis aber auf einige Mark niedriger festgesetzt, da den Metzgern im Ver­kauf der Wurst ein Ausgleich gelassen ist.

Der Vertreter der Landespreisstelle, Oberregierungsrat Trüdinger, hat in der entscheidenden Sitzung eine andere Be­rechnungsart, bei der die Viehpreise seit 1. März in Paral­lele gestellt wurden, vorgetragen und kam zu Ähnlichen Er­gebnissen: Ochsen- und Rindfleisch 39 -1t, Kuhflelsch 2529 Mark, Kalbfleisch 33^34 -1t, Schweinefleisch 38 -1t. Die Metzger haben sich gegen diese Festsetzung erklärt. Bezüglich der Ursachen der Preiserhöhungen wurde erklärt, daß die Preissteigerung vom Landwirk dem Händler, vom Händler dem Landwirt, vom Metzger wiederum dem Händler, nament­lich dem auswärtigen, zugeschoben wird. Die Händler weisen vor allem auf die freie Wirtschaft hin und darauf, daß die Stuttgarter Metzger überbieten. Vom württ. Ernährungs­ministerium und der Stuttgarter Stadtverwaltung wurde wie­

derholt und dringlich Zer Vetsüch gLniÜchk, eilt? EMschrM- kung der Viehausfuhr aus Württemberg zu erreichen. Das Reichsernährungsministerium hak dies bisher immer abge­lehnt.

In den Verhandlungen über die Preisfestsetzung wurden auch Abhilfemaßnahmen besprochen. So wurde auf das Ge­frierfleisch hingewiesen, das zu 2627 -1t zu haben ist, aber bei der Bevölkerung keine gute Aufnahme gefunden hat. Von Ministerialrat Ostertag war der Bezug gepöckelter Her­zen und Nieren aus Dänemark empfohlen und auf das Kuh­fleisch hingewiesen worden. Die schwäbischen Kühe kommen ins Rheinland und werden dort als Rindfleisch abgeseht. An­gesichts der günstigen Futteraussichten sei eine Aenderung in der Preisbildung nicht vor September zu erwarten, weil die Landwirte derzeit kein Vieh abgeben.

In der weiteren Aussprache wurde ein einseitiges Vor­gehen gegen auswärtige Händler als gefährlich für den Stuttgarter Markt abgelehnt und eine Herabsetzung der Fleischpreise nur dann für möglich erklärt, wenn eine Be­schränkung der Viehausfuhr und eine Sperrung der Landes­grenzen staktfinde. Die kürzlichen Zufuhren vom größten deutschen Schlachkviehmarkt in Berlin hätten den Händlern nur Schaden gebracht, zumal die Fracht für einen Eisenbahn­wagen samt Gebühren auf rund 50 000 -1t zu stehen kommen. Von Metzgern, Händlern und der Stadtverwaltung wurde angegeben, daß die Landwirte den Gewinn der Preissteige­rung haben. Die Landwirtschaft wird sich wohl dazu noch selbst zu äußern haben.

Märkte

Mannheimer Schlachtviehmarkk, 10. April. Am heutigen Schlachkviehmarkt gestalteten sich die Preise etwas niedriger als vor einer Woche. Zugetrieben waren 138 Ochsen, 103 Bullen, 223 Kühe und Rinder, 568 Kälber, 51 Schafe und 1593 Schweine. Bezahlt wurde je 50 Kilo Lebendgewicht für Ochsen, je nach Klasse, 18002900 -1t, für Bullen 18002000 -1t, 1 e und Rinder 1200 lüs 2800 -1t, für Kälber 25002900 -1t, für )afe 1000180» -1t, für Schweine 25003000 -<t, für Sauen 26002700 -1t. Haltung: Großvieh schleppend, nicht ausverkaust, mit Schweinen mittel­mäßig, Ueberstand, mit Kälbern ausverkaust, mit Schafen ausver­kauft. Der nächste Kleinviehmarkt findet am Mittwoch, den 12. April und der nächste Großviehmarkk am Dienstag, den 18. April, statt.

Valinger Schwrtnemarkt, 10. April. Zugeführk wurden 193 Stück Milchschweine, 5 Stück Läuferschweine. Handel lebhaft, alles verkauft. Preis für 1 Milchschwein 8001500 -1t, für 1 Läuferschwein 19502250 -1t.

Ein teurer Zuchtbulle. Auf dem von der LandwirkschaftS- kammer von Westfalen veranstalteten Markt für schwarz­bunte Zuchtbullen erwarb der Züchter Schulze-Ardey in Bettenhäuser! den mit dem zweiten Preise ausgezeichneten Bullen aus der Zucht des Oekonomierats Peitzmeier in Linke! bei Wiedenbrück für 219 060 Mark. Dies ist der bis jetzt in Deutschland am höchsten bezahlte Bulle.

Danksagung.

Die mit Hilfe der Vereinigung der Quäcker in Amerika hier seit Frühjahr 1921 durchgeführte Kinderspeisung geht jetzt leider zu Ende. Sie hat äußerordentlich segensreich gewirkt; viele schwächliche, unterernährte Kinder haben ihr Kräftigung und Gesundung zu verdanken.

Den edlen Spendern in Amerika und allen hiesigen Frauen und Herren, welche sich in uneigennütziger Weise in den Dienst der Sache gestellt haben, sei herzlicher Dank gesagt.

Wildbad, den 10. April 1922.

Stadtschultheiß: Baetzner.

Morgen frische

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Bekanntmachung.

Um die Leistungsfähigkeit der Kasse zu sichern und um die eingeführten Mehr­leistungen beibehalten zu können, hat der Kassenausschuß am 8 . April 1922 beschlossen, den Beitragssatz von ?o/g auf 8 P 0 des Grundlohns mit Wirkung vom 10. April 1922 an zu erhöhen.

Die Krankenversicherungsbeiträge berechnen sich von diesem Tage an folgendermaßen:

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eröffnst. "dE

Ostens unci I^Issebenweine, Viel', Baisse

Neuenbürg, den 9. April 1922. Der Vorsitzende des Vorstandes:

Fr. Heinzeln! ann.

Die Kassenverrvaltung:

Dobernek.

Lohnstnfe der Jnval. Kranken- Dersicherg.

Täglicher Arbeitsverdienst

Grund­

lohn

Beitrag zu

Wochen­

beitrag

r Krankenversicherung Anteil des

Arbeit geb.

Versichert.

6.

I

bis zu 6.99.

6

2.85

0.95

l.90

8.

II

von 7. bis 10.99 ....

10

4.80

l.60

3.20

c.

II!

»11. 16.99 ....

14

6.75

2.25

4.50

v.

IV

- 17. 23.99. . . .

20

9.60

3.20

6.40

L

V

24.- 30.99. . . .

28

13.50

4.50

9.-

?.

VI

31.- 40.99. . . .

36

17.25

5.75

11.50

6.

VII

4l.- 50.99. . . .

46

22.05

7.35

14.70

ll.

VIII

51. 62.99....

58

27.90

9.30

18.60

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IX

63.- 74.99. . . .

70

33.60

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22.40

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75. und mehr

80

38.40

12.80

25.60

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