Aus dem Reich
Neue Richtlinien des Beamkenbundes.
Berlin, 10. April. Auf der Tagung des Deutschen Be- amlenbunds wurde ein Antrag angenommen, wonach zunächst die Bundesleikung ein vorläufiges Programm auf Grund der Ausführungen des Bundesvorsihenden Flügel aus- arbeiken soll. Neben Flügel wurden drei weitere Borsitzende gewählt: Zugführer Geringhoff von der Reichsgewerkschaft Deutscher Eisenbahnbeainler, Postsekrekär Kug- ler von der ReichspostgewerkschafMnd Oberregierungsrat N ei d h a rd t-München vom Bayerischen Beamtenbund. Auf Antrag des Berbands der Polizeibeamten wurde in den Satzungen ausdrücklich festgelegt, daß für die Beamten der Polizei der Streik in keiner Form möglich sein darft Mit einer Ansprache des Bundespräsidenten Flügel wurde die Tagung geschlossen.
Einspruch gegen die Steuern.
Berlin» '10. April. Die Deutsch-soziale Partei hielt gestern im Zikus Busch eine von über 4000 Personen besuchte Versammlung ab, in der gegen die unerträgliche Belastung des arbeitenden Volkes durch immer neue Steuern Einspruch erhoben wurde. Es wurde die Beseitigung der Umsatzsteuer, die Beschränkung der Dividendengewinne und Herabsetzung des Zinsfußes verlangt.
Der Kampf um die Schule
Braunschweig, 10. April. Der Evangelische Elternbund, Landesverband Braunschweig, hatte zu gestern abend eine Prokestversammlung gegen den jüngsten Schulerlaß des braunschweigischen Kultusministers Grotewohl ei-nberufen, wonach u. a. Schulgebete und religiöse Lieder nur in den Religionsstunden zulässig sind und Lesestücke religiösen Inhalts außerhalb der Religionsstunden nicht verwendet werden dürfen. Im Saale waren gleichfalls zahlreiche Anhänger der weltlichen Schule anwesend. Im Laufe des Abends kam es zu stürmischen Auftritten. Der größte Teil der evangelischen Eltern räumte schließlich den Saal, und der Vorsitzende legte sein Amt nieder. Die Anhänger der weltlichen Schule nahmen darauf eine Entschließung zugunsten des Grotewohlschen Erlasses an.
Durch Explosion 15 Franzosen gelötek, 10 verletzt
Gleiwitz, 10. April. Gestern mittag um 12 Uhr erschienen auf dem alten Hütkenfriedhof französische Besahungstruppen, die in einer alten Gruft unter der Kapelle nach Waffen suchten, die dort vergraben sein sollten. Sie stießen auf Minen, die plötzlich in die Luft flogen. Dabei wurden 15 Franzosen getötet und 10 schwer verletzt. Auch der deutsche Baumeister Häusler von der staatlichen Hütte wurde getötet. Die Kapelle ist vollständig zerstört. Sofort begaben sich Abordnungen aller verbündeten Besahungstruppen. nach der Unfallstelle, um den Tatbestand zu untersuchen. Auf Anordnung der Verbandskommission wurde auf 6 Uhr abends in Gleiwitz eine öffentliche Trauer angsordnet. Sämtliche öffentliche Lokale und Theater wurde geschlossen. Mit der Verhängung des Belagerungszustands wird bestimmt gerechnet. — Nach einer neueren Meldung soll das Unglück auf die Explosion eines polnischen Handgranakenlagers zurückzuführen sein.
Zu der Explosion wird weiter mitgekeilk: Das Unglück ereignete sich in der Familiengruft der Grafen Einsiedel. Die französischen Se.daken waren plötzlich erschienen, um nach Waffen zu suchen, auf die sie vermutlich durch eins Angeberei aufmerksam gemacht waren. Unterführung der Bohrmeisters Häusler stiegen sie in die Gruft: kurz darauf erfolgte die Explosion. Unter den Trken soll sich auch der Stellvertreter des Kreiskonkrolleurs befinden. Die Eleiwiher Blätter dürfen nicht erscheinen, bis ihnen eine Erklärung der Verbandskommission zur Veröffentlichung zugestelik ist.
Die Textilarbeiter gegen die 48-Stundenwoche
Freiburg i. B., 10. 4. Die Textilarbeiterverbände Badens haben in dem seit einiger Zeit wegen Lohnerhöhungen und Einführung der 48-Stundenwoche (statt der bisher geltenden 46-Stundenwoche) schwebenden Streit eine Entscheidung dahin getroffen, daß in den Betrieben in dieser Woche Urabstimmungen vorzunehmen sind und daß in den Streik ein- aetreten werden soll, falls die Unternehmer auf der Ein-
führüng der 48-Skündenwoche bestehen sollten. Durch einen solchen Streik würden ungefähr 40 000 Leute betroffen.
Württemberg
Stuttgart, 10. April. Büschs Nachfolger. Wie die „Südd. Ztg." erfährt, ist Professor Karl Leonhardt vom Landestheater in Weimar als Generalmusikdirektor an das Württ. Landestheater berufen worden.
Stuttgart, 10. April. Diehseuchenenkschädi- gung. Durch eine Verfügung des Ministeriums des Innern wurde die Entschädigung für Kälber von weniger als sechs Wochen, die der Maul- und Klauenseuche zum Opfer fielen, neu festgesetzt. Für das Kilogramm des uneröffneten Tieres werden zwei Fünftel des am letzten Stuttgarter Schlachtviehmarkt für Kälber der 2. Werkklasse ermittelten Pfundpreises gewährt.
Jubelfeier der Wilhelm-Realschule. Am Samstag nachmittag feierte die Wilhelm-Realschule das 25jährige Jubiläum in Anwesenheit des Staatspräsidenten Dr. Hieb er u. a. Von den Lehrern wirkt Oberreallehrer Griesinger seit Bestehen der Anstalt an der Realschule.
Erwerbslofenfürsorge. Ende März standen in Stuttgart 116 männliche und 11 weibliche Personen in Crwerbslosen- unterstützung. Bei den Männern ergab sich eine Abnahme um 104, bei den Frauen um 5 Personen. Im März wurde in 23 Fällen unberechtigter Unterstützungsbezug festgestellt.
Die Bevölkerungsbewegung im Jahr 1921. Nach den jetzt vorliegenden Feststellungen sind im Jahr 1921 in Groß- Skutkgart 6480 (1920: 6356) Kinder, darunter 3161 (3004) Mädchen, also mehr Knaben geboren. Die Zahl der Tot- geborenen beträgt 192 (206). Gestorben sind im Berichtsjahre 3996 (1920: 3912) Personen, davon sind 2150 (2056) weiblich, und im ersten Lebensjahr gestorben 562 (629). Der Geburtenüberschuß beträgt also 2490 (2444) Personen, darunter 1011 (1008) weibliche. Ehen wurden 3674 (4658) geschlossen. Die Heiratslust ist somit um fast ein Viertel zurückgegangen.
Stuttgart, 10. April. Freiherr von Lersner gegen das Versailler Diktat. Die Deutsche Volkspartei Groß-Stuttgarts hatte am Sonntag den früheren Vorsitzenden der Friedensabteilung in Versailles, Dr. Freiherr von Lersner, zu einem Vortrag über die Schuldlüge und das Versailler Diktat gewonnen. Die Versammlung im Sieglehäus war sehr gut besucht. Lersner bewies in seinen Ausführungen, daß das Diktat von Versailles der Hauptgrund alles Äebels ist, daß Wilson es lehten^ßndes verschuldet hat, daß die Welt keinen Frieden bekam und daß uns dieses grausame und widerrechtliche Diktat aufgewzüngen wurde. Des weiteren behandelte der Redner die Frage der Schuldlüge, wobei er auf Grund der Dokumente des Krieges die Schuldlosigkeit Deutschlands am Kriegsausbruch nachwies. Den Kampf um die Frage des Kriegsausbruchs hätten wir nicht zu scheuen. Die Gegner aber sehen allmählich das Dogma von der Schuld Deutschlands am Krieg erschüttert. Aus diesen Gründen ist der Redner ein Gegner der Erfüllungspolitik. Er fordert die Herausgabe der amtlichen deutschen Gegenliste der feindlichen Kriegsverbrechen und die Bildung einer geschlossenen deutschen Front gegen unsere Feinde so wie das Festhalten an der Reichseinheit. Die mit lebhaftem Beifall aufgenommenen klaren Ausführungen des Redners fanden ihren Niederschlag in einer Erklärung, in der von der württembergischen Skaats- reglerung verlangt wird, daß sie bei der Äeichsregierung sür eine baldige Klarstellung der Frage der Schuld am Krieg und für die Herausgabe der Liste, feindlicher Kriegsverbrecher eintritt (was übrigens Staatspräsident Dr. Hieber, wie amtlich im Landtag bekanntgegeben, schon längst getan hak).
Ludwigsburg, 10. April. Steuerhinterziehung. Vom hiesigen Finanzamt erhielt der Metzger Karl Sieber wegen Grunderwerbssteuerhinterziehung einen Strafbescheid von 11 880 Mark. Er und seine Ehefrau hatten bei einem Grundstücks-Kaufvertrag den Verkaufspreis von 18 000 Mk. zu nieder angegeben.
Ellhofen OA. Wemsberg, 10. April. Scheuereinsturz. Am Samstag vormittag stürzte unter tosendem Krach die dem Bauern Philipp Heidner gehörige Scheuer ein und beschädigte das nebenanstehende Hausdach.
Eßlingen, 10. April. Milchzentrale. Der hiesige Gemeinderat Kak sich grundsätzlich tür die Errichtung einer
Milchzenkrale mn emem Kostenaufwand von 1l4 Millionen Mark entschieden. Das Liter Milch wird durch die Behandlung in der Zentrale um 20 Pfennig verteuert.
Neuhausen a. F., 10. April. Veränderung der Bezirks Zugehörigkeit. Der Gemeinderat hat sich in seiner Sitzung einstimmig für die Abtrennung vom Oberamt Eßlingen und für die Zuteilung an das Amtsoberamk Stuttgart ausgesprochen.
Lorch, 10t April. Schulübernahme. Der Gemeinderat beschloß nach langen Verhandlungen, die seit 20 Jahren bestehende freiwillige katholische Konfessionsschule auf die Gemeinde zu übernehmen. Die Schülerzahl beträgt 60. An den Verhandlungen nahm auch Oberamtsvorstand Bertsch- Welzheim und Schulrat Straub-Gmünd teil.
Ellnmntzen, 10. April. Vom Rathaus. Der Gemeinderat beschloß die Erhöhung des Erzeugerpreises für Milch auf 4 -4t. Der Verkaufspreis beträgt 4,60 -4t. Die Hundeabgabe wurde auf 100 bezw. 150 -4t festgesetzt.
Reutlingen, 10. April. Vom Albverein. Der Lich- tensteingau des Schwab.. Albvereins beschloß in seiner Mitgliederversammlung, Einsprache zu erheben gegen die nicht genehmigte Ausdehnung der Sonntagsfahrkarten. Kaufmann Karl Reutter wurde zum Obmann gewählt. Im Roßbergturm bezw. im Winterheim soll eine Jugendherberge mit 25—30 Strohlaacrplätzen wieder eingerichtet werden.
Reutlingen, 10. April. Sport. Die hiesigen Turn- und Sportvereine veranstalteten am Sonntag einen 5000 Meterlauf „rund um Reutlingen". Der Turnerbund Pfullingen gewann den Sieg in 12 Minuten 13 Sekunden.
Münsingen, 10. April. Stadtvorstandswahl. Bei der Stadtschultheißenwahl am Sonntag wurde Stadtpfleger Otto Werner von hier mit 740 Stimmen gewählt. Sc >ült- heiß Schmalzried- Hegnach erhielt 247 Stimmen. Dem bisherigen Schultheißen Hörner, der zur O. E. W. nach Biberach geht, wird eine öffentliche Abschiedsfeier bereitet.
Tübingen, 10. April. Von der Universität. Professor Dr. Robert König hat den an ihn ergangenen Ruf auf den Lehrstuhl der Mathematik an die Universität Münster als Nachfolger von Prof. L. Lichtenstein angenommen.
Ravensburg, 10. April. Kapitalverschiebung. Kaufmann Hermann Bochner von Friedrichshafen und der Schiffskassier Weigel von dort wurden je wegen eines Vergehens der Kapitalabwanderung ins Ausland (Schweiz) zu 6000 bzw. 2000 Mark Geldstrafe vom Landgericht verurteilt.
Isny, 10. April. Konzert. Am Palmsonntag veranstaltete der Liederkranz m der evang. Nikolauskirche eine Gedächtnisfeier zu Ehren der Gefallenen, in der kirchliche Kompositionen von Mozart, Bach, Mendelssohn, Händel u. a. zum Vortrag kamen. Mitwirkende waren zwei Münchener Sänger, Frau Stadtpfarrer Knebel von hier und Walchner- Kempten, Müller-Wolfegg und Dorn-Jsny. Die Ausführung trug völlig paritätischen Charakter und war gut besucht.
Friedrichshofen, 10. April. Vom Metallarbeite r- streik. Bei der Maschinen- und Schiffbau G. m. b. H. Man- zell wurde eine Verständigung über den Streik herbeigeführt. Die Bootbauer und Schreiner erklärten sich mit der Einführung der 48 Stundenwoche einverstanden. Der Verband Württ. Metallindustrieller hat deshalb die Aussperrung aufgehoben. Die Urbeit soll heute wieder ausgenommen werden.
Baden.
Freiburg, 10. April. Der ehemalige württ. Majw v. Echoen eck, ein Mann von 44 Jahren, verlobte sic,/ Ende März mit der um 8 Jahre jüngeren Witwe Agnes Kremp und erschoß sich 3 Tage darauf in dem nicht weit von hier gelegenen Dorf Wittnau. Als die Braut davon fuhr, begab sie sich an das Grab ihres Bräutigams und erschoß sich ebenfalls. Herr von Schoeneck soll seiner Braut in einem versiegelten Brief die Gründe dargelegt haben, weshalb er von einer Hochzeit Abstand nehmen wolle.
Kchillach, 10. April. In einem Seitentälchen bei Schap- bach wurde auf einer mit dem Rad unternommenen Geschäftstour der Teilhaber der Weißgerberei I. I. Trautwein Söhne in Schiltach, Weißgerber Friedrich Trautwein, vom Tode ereilt. An einem steilen Abhang scheint er die Herrschaft über das Rad verloren zu haben, so daß er mit diesem in den durch die Schneeschmelze angeschwollenen
Ein Maienglück.
Originalroman Von C. Wildenburg.
39. (Nachdruck verboten.)
-- „Aber, Gnädigste", meinte er eines Tages, „diese wunderbaren Mangolien werden Sie doch nicht gleich in den Vordergrund bringen wollen. Man muß immer erst trachten, das minder Schöne loszuschlagen, und mit den größten und wertvollsten Dingen zuletzt herausrückcn!"
Wilma lachte: „Sie sind mir aber Einer", meinte sie schelmisch, woraus er meinte: „Gnädigste, ich halte mich ja nicht gerade sür schlecht, aber Sie sind wirklich ein viel zu vornehmer Charakter für Ihren Berns, ich muh Sie erst in die Schule nehmen." Er blickte sie dabei so aufrichtig an, daß Wilma nicht anders konnte, als ihm dankend die Hand zu reichen. Auch Lilly Buchmaier kam öfters zu helfen, denn Wilma hatte fetzt noch eine zweite Gehilfin angenommen, da konnte sie gut abkom- men.
Die beiden Damen und Ralph Guntram bildeten in Wilmas Stand ein gar lustiges Trio, dessen Lachen silberhell durch die Feudalität der Säle hallte und oft die alten, da und dort kontrollierenden Erzeslenzen und Präsidentinnen erstaunt die Köpfe wenden ließ, nicht ohne zuweilen einen Abglanz von dem Frohsinn der sZ. g no auf deren Gesichtern hervorzurufen
Auch Cilly Geraldus hatte sich eines Tages' sehen lassen und war, die Liebenswürdige spielend, an Wilmas Tempelchen herangetreten. Wilma aber hatte sie kühl abgefertigt, was bei ihrer klettenhaften Zudringlichkeit nicht so leicht war. Guntram hatte es zum Glück bemerkt und seiner Kollegin tatkräftige Hilfe angedeihen lassen, gerade, als Cilly im Begriff gewesen war, den Wachsüberzug der Blumen einer eingehenden Musterung zu unterwerfen. Ralph Guntram legte die Hände ans die gefährdeten Schätze seines Lieblings:
„Meine Gnädigste, das darf ich nicht zulasten. Das ist gegen Geschäftsbrauch", er schob die Blumen, die sie mit gierigen Augen betrachtete, beiseite und beförderte die Aufdringliche,' immer avancierend, auf das Höflichste aus dem Bereich Wilmas. Ein gehässiger Blick ans Cillys grünschillerndcn Angen tr,st den Mann, er prallte aber von Guntram ab, der gleich Siegfried gegen giftige Pfeile gepanzert schien. Er war nur froh, daß Fräulein Wilma dieses Renkontre nicht allein auSzuhaltcn hatte, sie wäre ihm wohl nicht gewachsen g-nvewn. Er beachtete das von Rache erfüllte Gesicht Cillys gar nicht, sah nur den Dankesblick Wilmas.
Als alle Waren ausgsbant waren, hatte man einen Vorhang von japanischer Seide vor das Tempetchen gezogen: die Nebersülle der konservierten Blnmen drängte sich hinter der Gardine hervor — es war, als hätten sie neben dem natürlichen Aussehen auch ihre geheimnisvollen Kräfte beibehalten. Und sie wuchsen und blühten tatsächlich aber in dem Sinn, daß sie ihrer Bestnenn Reichtum und Ehren brachten. Es war, sür Ralph ein trautes Arbeiten hinter der Gardine. Von Cilly, die sich noch immer in der Nähe hernmdrückte, obgleich sie gär nichts in der Ausstellung zu tun halte, wurden die Beiden mit einem ganzen Kommentar böswilliger Verleumdungen bedacht, die aber an ihnen vollststä'ndig abprallten. Wilma verließ sich durchaus auf die Ehrenhaftigkeit des Mannes, mit dem sie zusammen arbeitete. Der war nicht vom Schlag des Grasen Dieter!
Der gute Kamerad betete seine Gefährtin an wie ein Helligenbild, ohne die leiseste Beimischung von Sinnlichkeit, er trieb einen förmlichen Kult mit ihr. —
Nur ab und zu, wenn er sich unbeachtet glaubte, dann loderte em verhaltenes Feuer in seinen Äugen, sobald fem Blick über die schlankschöne Gestalt des' Mädchens glitt Wilma aber in ihrer unschuldigen Reinheit bemerkte es nicht-
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So vergingen die Tage und die Eröstnung der Ausstellung kam heran. Man war in fieberhafter Aufregung.
Wilma hatte sich zu dem feierlichen Akt ein neues Kostüm machen lasten, das sie vorzüglich kleidete. Ralph betrachtete sie entzückt. Als er si' so liebreizend irr ihrer jungen Schönheit zwischen den Minnen stehen, sah.
„Fräulein Wilma, Gnädigste» wie eine Frühlingsgöttin sehen Sie aus, so von Blumen umgeben!"
Er machte damit ziemlich recht haben, der gute Junge, tim Wilmas seine, aber volle Gestalt wuscht? sich ein Kleid von zart geblümter Seide, das eine» Grund von Blaßercme auswres.
Es war, wenn auch au die Moste sich ansi'kmend, doch ein wenig nach eigener Phantasie gehalten und pawe in das Vlumentempelchen, als halte es ein Künstler eigens dafür entworfen.
Dazu trug das junge Mädchen einen Schuienbu? aus blaßgrünem Stroh, an den Seilen mir dicken Veiickm- tusts eigener Fabrikation garniert. Die Bänder c,.-s Huies schlangen sich in graziösen Windungen um die dekollerwr-s Korsage.
Gimtram halte ins Schwarze getrosten mit seinen! Ausspruch, aber er ahnte nicht, was sür -Saasen ihm die Schönheit seiner Angebeteten noch bereuen so!l:'e! Die andere Männerwelt war nämlich derselben Annckit und umlagerte das Tempelchen gleich den Wallfahrern, die Genesung erhofften.
, Es wurde ein Tag des Triumphes für Wilma. „Nein, diese Freude!" --- Wilma fiel ihrer Gast.sin hinter dem Vorhang um den Hals und küßte sie innig.
Die Kleine meinte dazu: „Wie ich mich freue, daß „Sie solchen Erfolg haben, liebes Fräulein Wilma. Sie haben es aber auch wirklich wie keine And re verdient, daß Ihnen der Himmel sein.n reichsten Segen zuteil werden läßt. »
Wilma schloß ihr den Mund mit einem Kuß. „Ruhig, mein Herzchen!"
.(Fortsetzung folgt.)