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Fslsen'grabe des Josef von Arimathik in eikiem Garkey KM Fuße des Hügels Gulgoleth, auf dem die Richtstätte war, begraben wurde. An diesem Tage verdunkelte in den ersten Nachmittagsstunden ein großer Gewittersturm die Gegend von Jerusalem und an diesem Tage ging auch gegen 6 Uhr abends der vom Erdschatten bedeckte Mond noch^ teilweise verfinstert über die Stadt auf, während zugleich ein heftiges Erdbeben die Stadt und die Umgebung heimsuchte. Von den Jahren 29—35 ist es allein das Jahr 33, an -dem der Oster-Vollmond auf einen Freitag siel. Dazu kommt, daß von 9 Mondfinsternissen, >die sich in diesen 6 Jahren ereigneten, nur eine auf die Osterzeit fiel, nämlich die vom 3. April des Jahres 33. Die von den Evangelisten angegebene Sonnenfinsternis erklärt sich durch den ungewöhnlichen Gewittersturm, und es weisen alle Daten und historisch überlieferten Tatsachen darauf hin, daß in der Dai nur dieser eine Tag, der 3. April des Jahres 33, als Sterbe- und Veerdigungstag Christi in Frage kommt.
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Allerlei
1V6 6SÜ Mark Belohnung setzte das bayer. Ministerium des Innern auf die Ergreifung oder Ausfindigmachung der Täter des sechsfachen Raubmords in Wangen bei Schreben- hausen aus.
Raubüberfakl auf einen Eisenbahnzug- Am 7. April abends 8 Uhr wurde ein Eisenbahnzug von Räubern überfallen unb zwei Frauen und ein junger Mann im Abteil 2. Klasse erschossen. — Dieses Rüuberstück ist nicht etwa in Sibirien oder in Amerika-Wildwest passiert, sondern mitten in Deutschland auf der Kleinbahn Halle—Hettstedt zwischen den Orten Köllme und Teutztal.
Etwas von den Valukafremden. Ein Amerikaner, der es zu haben scheint, kam vor einiger Zeit in Deutschland an, um sich hier auf die nicht mehr unbekannte Art der Valutafremden zu amüsieren. Er hatte sich zu diesem Zweck mit 300 000 Dollar (96 Millionen Papiermark) versehen und suchte nun selbstverständlich zuerst Berlin auf. ' Bei einem üppigen Sektgelage in lustiger Gesellschaft zog ihm ein schönes „Fräulein" unvermerkt fünf Tausend-Dollarnoten (1 600 000 Mark) aus der Tasche. Erst andern Tags bemerkte der Amerikaner den Verlust,, er hätte aber dazu geschwiegen — wozu ein Lärmen bei einer solchen Lappalie? — wenn nicht eine neidische Kollegin Anzeige erstattet hätte. Die Diebin wurde mit einigen Monaten Gefängnis abgefertigt.
Fünfeinhalb Millionen Mark Geldstrafe. Im Frühjahr 1919, zur Zeit, als die Einfuhr von Südfrüchten noch nicht freigegeben war, wurden große Mengen von Orangen und Zitronen ohne Einfuhrerlaubnis über die Schweiz nach Deutschland eingeführt und verkauft. Die Beteiligten bei diesem Schmuggel waren der Prokurist einer Zürcher Speditionsfirma in Singen a. H., Reinhold Schmidt, und der
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Schluß.
Ist es nicht so, als müßten wir ganz besonders den Kollegen der Großstädte, der Jndustriebezirke zurufen: Haltet ein, nur Geschäftsmänner zu sein, gönnt euch und euren Familien Zeit, jene Orte aufzusuchen, die euch zu diesen Gemütszuständen verhelfen. Bringt die unharmonischen Einflüsse des hastenden Daseins,' die heute euren Körper erfüllen, mit der Natur wieder in Einklang. Schonet dis ausgefahrenen Gedankenkurven und gebet wenigstens einige Wochen dem Denken eine andere Richtung. Wüßten alle Menschen, daß sie überhaupt in den Rahmen der Natur gehören, daß sie selbst den Schlüssel besitzen, die unermeßlichen Reichtümer dieser Gotteswelt zu erschließen, dann brauchte es keinen Hinweis. Gerade der Geschäftsmann ist es, welcher durch den Uebereifer der Betätigung zu leicht vergißt, in diesem prachtvollen Umriß zu leben und nicht eher wird ihm Befriedigung zu teil, bis er von innen heraus zu dem Erfassen gekommen ist. Alle, die wir den Vorzug genießen, inmitten der herrlichen Natur unseren Beruf auszuüben, die wir im Winter mehr oder weniger Zeit gewinnen, über das Leben nachzudenken und zu forschen, „Wie die dauernde Verbindung mit dem ewigen Selbst gefunden, und wie das Gefundene sinngemäß in unserem Beruf verwirklicht werden kann", — sollten in erhhötem-Maße bemüht sein, die ganze Geschäftsführung mit diesem Erleben in Einklang zu bringen und niemals aus diesem Rahmen zu treten.
Friede, Freude und Einigkeit gibt uns die Natur. Die mannigfaltigen Kurmittel Mut, Kraft und neues Leben. Die Geschäftsführung muß deshalb, wenn sie in Einklang gebracht werden solh neben praktischen Grundlagen auch Ideale haben. Nichts darf den einkehrenden Gast stören; der Sinn darf nirgends fehlen. Wiederum schauen wir zu unserer Segenspenderin — der Natur. Gerade jetzt im zeitigen Frühjahr ist der Augenblick gekommen, da sie am eindringlichsten zu uns spricht, da Gottes Kraft und Gottes Geist uns täglich neue Wunder erschließt. Wohin wir unsere Blicke wenden, gewahren wir eine Erneuerung von innen heraus. Immer mannigfaltiger wird dieses Erleben und oft erscheint es uns, als würde uns dieses Fühlen gleich der Religion das Spüren des Zusammenhangs mit dem Ewigen verkünden. Kann man sich in diesem Umriß eine ungastliche Gaststätte denken? Würden wir uns nicht dadurch versündigen, den Gästen zeigen, daß wir dieses Rahmens garnichts würdig sind, daß wir gar- nicht verstehen, darin zu leben? Der Platz, den wir in der Weltordnung auszufüllen haben, wäre ja garnicht besetzt und wir würden mit den Kräften der Natur in direktem Widerspruch stehen. Den Erholungsbedürftigen und Kranken enthielten wir vor, was sie haben müssen: „Förderung des Friedens und der Freude".
Wie uns die Frucht des Baumes zunächst begehrenswert erscheint, so sollen auch wir unserem Geschäft, unserem Haus nach außen dieses Gepräge geben. Uno wie ' die Blüten durch ihren Duft vor allem das seelische Empfinden berühren, ist es Pflicht, unsere Tätigkeit mit jenem Sinne zu beleben, der ähnlich dem seelischen Empfinden der Menschen Herz und Gemüt bewegt. In den Sarson- betrieben muß deshalb in erhöhtem Maße die acytungs- volle Fühlungnahme mit seinen Gasten aufrecht erholen bleiben. Es ist eine der schönsten und aufmerksamsten Tugenden, sie umgibt den Gast mit Warme und laßt ihn
der Ware sorgte. Die Strafkammer Frankfurt, vor der die Angelegenheit an zwei Tagen verhandelt wurde, nahm an, daß im ganzen 17 Waggons im Gesamtwert von 898105 ^ auf diese Weise eingeschmuggelt wurde. Die Angeklagten wurden zu je 1796 210 Geldstrafe — das ist das Doppelte des Gesamtwertes — und zu 898105 »öl Wertersatz verurteilt.
Margarineschiebung. Wegen Beschaffung gefälschter Einfuhrscheine für 300 Zentner Margarine im Wert von 3 Millionen Mark für eine Firma in Belgien und einen Unterhändler aus Amerika wurden in Berlin zwei Helfershelfer zu 6 und 9 Monaten Gefängnis verurteilt.
Zusammenstoß von Flugzeugen. Auf der Luftfahrtlinie London—Paris stießen über der Ortschaft Thienley bei Grand-Villiers (Frankreich) im Nebel ein englisches und französisches Postflugzeug zusammen und stürzten brennend ab. Die Führer sind tot; mit dem französischen Flugzeug kamen auch noch ein Mechaniker und vier Fahrgäste ums Leben. Die Postsendungen sind verbrannt.
Anker Freundinnen. „Weißt du, Lisel, ich mag deinen Bräutigam ja ganz gut leiden, nur etwas gefällt mir nicht, er verwechselt immer mir und mich." — „Das ist gar nicht schlimm. Dein Bräutigam verwechselt aber immer mich und dich-" __ (Fl. Bl.)
ep. Für die Konfessionsschule treten immer mehr Lehrer ein. So ist in Breslau ein Ausschuß von Stadt- und Landlehrern zur Gründung einer schlesischen Lehrervereimgung für die Erhaltung der evpng. Schule und Wahrung der Interessen ihrer Anhänger zusammengetreten. Der Westfälische Rektorverein tritt mit seinen 471 Mitgliedern einstimmig für die evang. Schule ein; ebenso die Rektoren im Rheinland. Der Verein evang. Lehrer und Lehrerinnen in Groß-Berlin hat seit 1918 seine Mitglisderzahl um das Vierfache erhöht. Diese Beispiele lassen sich leicht vermehren.
Darf'man fremde Kinder schlagen?
. „Natürlich nicht!" wird man geneigt sein zu antworten. Denn die häusliche Kindererziehung ist, soweit nicht die Schulzucht in Frage kommt, Recht und Pflicht der Eltern, also wohl Privatsache. Doch nicht ganz so! Greift doch der Staat durch die Vormundschaftsbehorde in dqch elterliche Erzich- ungsrecht ein, sobald das geistige oder leibliche Wohl des Kindes durch erziehungswidriges Verhalten des betr. Elternteiles gefährdet wird und veranlaßt dann die Unterbringung in einer geeigneten Familie oder in die Fürsorgeerziehung. Aber die Pflicht, dem Kinde eine angemessene häusliche Erziehung zuteil werden zu lassen, besteht nicht nur gegenüber dem Staat, sondern auch gegenüber jedem Einzelnen, insofern
sagen, daß sich der Hotelier zu einer höheren Erkenntnis seines Berufes durchgerungen hat. Sie läßt ihn fühlen, daß die heilige Verpflichtung, die jeder Mensch dem andern gegenüber zu erfüllen hat, im wahrsten Sinn des Sinnvollen an ihm geübt wird. Denn klar ist es, solange wir unsere Arbeit nur von der Erwerbs- und Brotseite betrachten und glauben, daß mit der Bezahlung dieser Arbeit die ganze Verpflichtung ausgehoben ist, fördern wir weder unseren Beruf noch dienen wir damit der Allgemeinheit.
Tief, weit tiefer als alles liegen die moralischen Gesetze, die folgerechten Verbindlichkeiten — so heilig wie das Menschenleben selbst—das dürfen wir nie vergessen. Ist es nicht eine unleugbare Tatsache, daß wir in unseren Arbeiter- und Handwerkerkreisen vorwiegend mechanische Menschen, im Gewerbe berechnend, geschäftliche und unter denen des Geistes allzuviele verstandesmäßige Menschen haben? Was uns aber in allen Lebenssparten fehlt, das sind Menschen, die sich mit dem Alltage nicht begnügen, Menschen mit Geist und Seele, mit Wissen und wahrem Sein.
Und wenn wir heut auf viele bedeutende Kollegen sehen, besonders solche von Ruf und Namen, so finden wir gerade diese Tugenden am meisten ausgeprägt. Sie besitzen Herz und Gemüt, es sind sinnvolle Menschen und wer mit ihnen zusammenkommt, mag sie mit Blüten vergleichen, sie berühren das seelische Empfinden. Und weiter, diese Kollegen haben für andere immer Zeit, für andere immer eine Freude und nur schweren Herzens kann man sich von ihnen trennen. Wenn wir nur mehr im Leben an diese Freuden denken würden, wie viele glückliche und frohe Stunden könnten wir damit unseren Mitmenschen bereiten. Wenn alles zu spät ist, kommen wir mit lobenden Worten, mit Blumen und Kränzen und den teuersten Denkmälern, im Leben selbst haben wir öfters nicht ein einziges freundliches Wort, nicht einen bescheidenden Gruß eines greifbaren Grashalms.
Von den vielen Freuden, die wir unseren Gästen erweisen können, sei besonders einer Erwähnung getan. Der Blumen! Warum ist dieser sinnvolle Tafel- und Zimmerschmuck nicht allgemein zu finden? Zeigt es etwa, daß diese Menschen mit sich selbst oder der Natur in Widerspruch stehen? Was sagen und bedeuten Blumen? Ihre Art und Gattung ist so groß, so reich wie das Erleben, welches sie uns geben und die Gefühle, welche sie in uns auslösen. Befleißigen wir uns mit der Natur eins zu werden — dann dürfen wir sie auch dauernd genießen. Der Quell ist unendlich, er versagt nie. Wollen wir die ganze Pracht gewahr werden, dann gilt es zunächst, das kleinx Ich auszuschalten und nicht allein mit unserem Auge zu sehen, sondern auch mit dem Gemüt zu fühlen. Bald bemerken wir, wie sich Herz und Gemüt mit diesem Erleben verbindet; ist dieser Zusammenschluß hergestellt — dann ist es, als ob unzählige Empfindungszellen in den Vordergrund treten. Sie Hüpfen alle herbei — alle wollen genießen und wir fühlen bald, daß sie eines seeligen Amtes walten. Und mehr, bald fangen die Blumen selbst an zu erzählen, sie sagen etwas, was wir zunächst nicht verstehen, aber wir gewahren plötzlich, wie in unserem Innern etwas ausgelöst wird, was reiner und schöner nicht gedacht werden kann—es ist wonniges Erleben—.
Das alles vermögen Blumen. Sollten wir bei diesem Gedauken nicht darauf achten, die ankommenden Fremden
Msek ein Recht daran YR,'gegen NNgSzdgenyeiten veL KN? Jes geschützt zu werben. Dies hat das Hanseatische Oberlandesgericht bereits vor dem Kriege ausgesprochen. Daheißt natürlich nicht, daß jeder beliebig auf ein fremdes Kind einschlagen darf. Vielmehr muß es sich um eine solche Unart des Kindes handeln, die eine sofortige Züchtigung erfordert, so daß der leibliche Vater, wenn er selbst zugegen wäre, sagen müßte, daß der betr. Fremde in seinem Sinne durch die Züchtigung eine Erziehungsmaßnahme vorgenommen habe. Kann nun etwa der leibliche Vater sagen: „Was mein Kind auch getan- haben mag, ein Fremder darf mein Kind nicht anrühren, die Erziehung besorge ich ganz allein!" In der Tat ist dieser Standpunkt von zahlreichen Vätern, die sich in dem Erziehungsr^cht des nach ihrer Meinung durchaus wohlgeratenen Sprößlings beeinträchtigt fühlten im Wege der Privatklage gegen den „Körperverletzei/' ihres Kindes eingenommen. Doch ohne Erfolg. Denn di« Rechtsprechung hat den Standpunkt eingenommen, daß di« Erfüllung der im öffentlichen Interesse liegenden Erziehungspflicht des Lateran dessen Stelle nach 8 679 BGB. auch dann erlaubt ist, wenn der leibliche Vater sie mißbilligt. Natürlich ist vorausgesetzt, daß die Erziehungsmaßnahme sich an angemessene Grenzen hält. Das hängt eben vom Takt und Augenmaß des Betreffenden ab, der sich häufig auch mit einer Anzeige an den Vater begnügen wird, wenn die Unart des Kinde- eine sofortige Züchtigung nicht erfordert.
Der kontrollierte Maikäfer.
Die Biologische Reichsanstalt schreibt uns: Das Maikäfers ammeln muß rechtzeitig und gut vorbereitet werden, wenn einen Zweck erfüllen, die Wälder und Obstbäume vor Kohl-' raß bewahren und die Felder gegen Engerlingsbefall schütze« oll. Dazu muß man aber auch wissen, wo und wann mit einem Maikäferflugjahre zu rechnen ist. Leider fehlt es noch fast völlig an Unterlagen, die es möglich machen könnte»' Deutschland auch nur für einige Gegenden die Maikäferflug- jahre mit Sicherheit vorauszusagen. Die alte Regel, nach det die Schaltjahre mit den Maikäferjahren Zusammentreffen sc^c len, hat nur insoweit Geltung, als die Maikäfer unter man/ chen klimatischen Verhältnissen eine vierjährige Entwicklung-/ dauer haken. Oft erscheinen die Käser aber alle drei ob«^ fünf Jahre. Zudem gibt es Wald- und Feldmaikäfer, die iN der Dauer ihres Engerlingsdaseins Abweichungen zeigend Erhebungen, die Unterlagen für ein« möglichst zuverlässige'
Naturfreunde (besonders dip Landwirte, Forstleute, Gärtner und Lehrer) werden gebeten, dieses Unternehmen durch Mit«! teilung von Beobachtungen zu unterstützen. Ein zu diesem Zwecke hergestellter Fragebogen kann von der ReichsanstcÄ und den Hauptstellen für Pflanzenschutz kostenlos bezogen un- unfrankiert zurückgesandt werden.
mehr damit zu erfreuen? Muß dieser Gruß nicht besonders spmpathisch berühren? Und weiter, wenn wir diese Blumen schon in unseren Häusern und Eingangshallen haben, sagen sie nicht: Hier hat Sorgfalt und Pflege, Mitgefühl und Liebe ein Heim und wenn Du Fremdling hier einkehrst, erhälst Du alles in weit größerem Maße. Können wir den Gästen sinnvoller und eindrucksvoller begegnen? So hörte ich letzten Sommer einen Gast erzählen, daß er viel umhergereist und überall mit lieben Menschen zusammengetroffen sei, die es häufig besser mit ihm gemeint haben, als viele vermeintliche Freunde. Und weiter fügte er hinzu: Wissen Sie, wie ich diese gute Menschen gefunden habe? Ich schaute zunächst nach jenen Häusern, die schon von außen das Gepräge der Ordnung und Sauberkeit trugen. Das war aber nicht mein einziges Augenmerk. Nun suchte ich mein Zimmer dort, wo Blumen grüßten, es brauchten absolut keine Rosen oder Nelken zu sein, ein Wald-oder Wiesenstrauß hätte es auch getan, nur achtete ich darauf, daß dieser Strauß auch gepflegt war. Traf es zu, dann mietete ich. Nie hat mich dieses Zeichen getäuscht; die Menschen, die jenen Strauß pflegten, haben auch gegeben, was mir Gottes Geist und Gottes Kraft für mein Gemüt gab: „Friede, Freude und Einigkeit I"
Ist nicht Wildbad mit seiner herrlichen Umgebung, seinen Quellen und Bädern, in erster Linie dazu berufen, vorerwähnte Bedingungen zu erfüllen, den Erholungsbedürftigen und Kranken in erhöhtem Maße durch seine Bäder zu dienen und führend unter den deutschen Badeplätzen zu stehen?
Daher blicken wir zunächst auf unseren Wald, wir empfinden dabei die ewige Sprache des Weltgeistes und meinen, mit unseren Tannen völlig verwoben zu sein.
Und die Bäder? Die Geschichte lehrt, mit welch tieferen Bedeutungen das Baden an berufenen Stellen verknüpft war, und wie der Badende nicht allein eine Reinigung und Kräftigung des Körpers sondern auch der Gesinnung erwartete. So schmückte man in alten Zeiten die Badezellen mit Symbolen, erlies gewisse Vorschriften, damit auch Fantasie und Vorstellung belebt wurde. Mit Freuden begrüßen wir es, daß bei uns der malerisch > gegenständlichen Darstellung so viel Geschmack enrgegen- ; gebracht wird und die Badezellen dadurch eine gewisse ! Weihe erhalten. Bedauerlich ist es nur, daß sich in den z Gesellschaftsbädern das Verbot des Schweigens nicht sn- bringen läßt. Wollen wir uns ähnlich wie in der Natur so ! recht dem heilenden Einfluß hingeben, verbietet sich jedes ; unnütze und wertlose Sprechen; nicht einmal ein mWges j Gedankenspiel sollten wir führen, es sei denn, daß sich j der Gedanke auf Symbole und Heilung richtet.
: Unwillkürlicy drängt sich auch die Frage auf, warum
! wir gerade in Wildbad den Blumenschmuck so wenig ; sehen. Wäre es nicht überaus sinnvoll, wenn jeder einzelne i mehr daran denken würde, Garten und Haus damit zu ! zieren? Die ankommenden Fremden wüßten, ihnen gilt .der Gruß und niemand würde diesen Eindruck vergessen: Was aber Blumen sagen, soll von uns Menschen m erhöhtem Maße vollbracht werden:
Freude den Kommenden
Friede den Bleibenden
Segen den Scheidenden. ll.