zsehüirg'öer Besatzung ins Anae'fassen. — Das Haus vertagte sich darauf über die Osterfeiertage. Die nächste Sitzung soll am 2. Mai stattfinden, nach Bedarf früher.
Neues vom Tage
Empfangsabend beim Reichspräsidenten
Berlin, 9. April. Reichspräsident Ebert veranstaltete am Freitag einen Empfangsabend in feinem Palais. In einer Ansprache an die Gäste sagte er, es sei sein Wunsch, di« führenden Persönlichkeiten von Politik und Kunst, von Wissenschaft und Wirtschaft in engere Fühlung miteinander zu bringen. Der Staat dürfe nie aufhören, die Interessen des geistigen Lebens zu pflegen, andererseits sollten auch dis Hüter des geistigen Lebens nicht vergessen, ihre Beziehungen Mm staatlichen Leben aufrecht zu erhalten.
Die Getreideumlage soll für 1S22/2Z bleiben.
Berlin, 9. April. In einer Besprechung des neuen Reichs- Ernährungsministers Fehr mit Vertretern der Landwirtschaft sagte der Minister, die Reichsregierung stimme mit den Ernährungsministern der Länder darin überein, daß die G e- t r e i d e bewirtschastung im nächsten Jahr noch nicht ganz freigegeben werden könne. Bezüglich der Kartoffeln fei an die Bildung von Lieferverbänden und eine unmittelbare Verbindung von Erzeuger- und Verbrauchervereinigungen zu denken. Der Präsident der Reichsgetreidestelle bemerkte, daß die Reichszuschüsse für Brot im kommenden Wirtschaftsjahr völlig Wegfällen, was eine weitere Verteuerung des Brots zur Folge haben werde. Die Vertreter der Landwirtschaft erklärten einmütig, die Beibehaltung der Getreideumlage fei für die Landwirtschaft unerträglich und eins ganz einseitig« Belastung eines einzelnen Bevussstands, die einer Sonderbesteuerung gleichkomm«. Zum Schluß wurde ein Ausschuß eingesetzt, der in nächster Woche mit des Bearbeitung der Fragen beginnen soll.
i Eine amerikanische Kugel.
Berlin, 8. April. Einer Blättermeldung aus Hamborn zufolge, hat die mit großem Eifer betriebene Untersuchung der Ermordung des belgischen Oberleutnants Grass bisher zu keinem Ergebnis geführt. Cs wurde festgestellt, daß die tödliche Kugel amerikanische Munition gewesen ist. Es liegt daher die Vermutung nahe, daß es sich um einen rein persönlichen Racheakt handelt, der in keinem Zusammenhang mit der Ermordung des deutschen Polizeibeamten durch einen belgischen Soldaten steht. Wie es weiter in der Blättermeldung heißt, befindet sich der belgische Mörder des deutschen Wachtmeisters auf freiem Fuß in Aachen.
" Wo alles stiehlt, — —.
' Paris, 9. April. Havas meldet aus Nsuyork, der bekannte Kosakenfiihrer General Semenow sei bei seiner Ankunft in Washington verhaftet, aber Men eine Sicherheit von 25 000 Dollar wieder aus freien Fuß gesetzt worden. Er wird beschuldigt, bei seinen Kriegszügen gegen die Bol- sibswiiten Pelze und Wollwaren im Wert von 475 000 Dollar mrterüblagen zu haben. Semenow erklärte, er sei von Japan, Großbritannien und Frankreich als kriegführende Partei anerkannt worden, und habe während des ganzen Jahres 1918 von diesen Staaten viel Geld zur Kriegführung erhalten. Zum Vsutomachen sei er also nach Krisgsbrauch berechtigt gewesen. Di« Bolschewisten hätten ihn und er die Bolschewisten bestohlen; damals sei alles drunter und drüber ge« gangen und jeder habe genommen, was er brauchen oder verkaufen konte,
Württemberg
Skuktgarl, 8. April. Neue Fleischpreissrhö- hung. Die Stuttgarter Fleischerinnung hat die Fleischprsise schon wieder heraufgesetzt und zwar im Einverständnis mit der städtischen Preisprüfungsstelle. Es kosten jetzt je 1 Pfund Ochsen- und Rindfleisch 1. Qual. 39 «1t, 2. Qual. 34—35 «1t, Kuhfleisch 25—30 -4t, Kalbfleisch 36—37 «1l, Schweinefleisch 39 «1t, Hammelfleisch 34—35 «1t.
Stuttgart, 8. April. Streik. Seit Freitag früh stehen die Damenschneider wegen Lohnforderungen im Streik. — Die Marmorarbeiter von bier und
Cannstatt, wie von Teinäch befinden sich schon längere Zeit wegen Lohndifferenzen im Streik.
Stuttgart, 8. April. Meisterprüfungen. Die von den Handwerkskammern beschlossene Erhöhung der Meisterprüfungsgebühr auf 150 Mk. wurde vom Arbeitsministerium genehmigt.
Landestaris für Handelsangestellte. Der 20. Gautag des Deutschnationalen Handlungsgehilfenverbands verlangte die Aufstellung eines Landestarifs für Groß- und Kleinhandel in Württemberg und Hohenzollern.
Welzheim, 9. April. Dammrutsch. Die großen Schnee- und Wassermassen, die in der letzten Zeit niedergegangen sind, verursachten auf der Bahnstrecke zwischen Breitenfürst und Klaffenbach wieder größere Dammrutschungen. Zur Verhütung eines Unglücksfalles bleibt deshalb der Zugsverkehr zwischen Welzheim und Klaffenbach solange eingestellt, bis die Schienenanlage an den gefährdeten Stellen eine entsprechende Notstütze erhalten haben.
Altenskeig, 8. April. Die Aufpasser. Eine Ententekontrollkommission war per Auto hier, um bei der Firma K. Kaltenbach u. Söhne, die über den Krieg Munition anfertigte, eine Kontrolle über die Umstellung des Betriebs und des Vorhandenseins etwaiger Munition vorzunehmen.
Ulm a. D., 9. April. Zwei Todesurteils. Die Wagnerswitwe Mathilde Braig von Mielingen, OA. Laupheim, und der Kraftwagenführer Eugen Schwegler von Schnait waren wegen Ermordung des Ehemanns der Brat zum Tode verurteilt worden. Wegen eines Formfehlers legten die Verurteilten Revision beim Reichsgericht ein, dis Sache kam daher neuerdings zur Verhandlung. Die Geschworenen bejahten aber abermals die Schuldfrage auf Mord, empfahlen aber die Angeklagten der Gnade des Staatspräsidenten. Das Urteil lautete abermals auf Todesstrafe.
Das Wuchergericht verurteilte einen Verkäufer (Erzeuger), der sich 5 «1t für das Stück Ei zahlen ließ, zu 200 -1t Geldstrafe.
Schrvenuingen, 9. April. Lohnabkommen. Auf Grund der Verhandlungen der Schwarzw. Uhrenindustrie am 6. April werden vom 3. April ab folgende Teuerungszulagen bezahlt: für gelernte Arbeiter 3,70 -1t, für Angelernte und Hilfsarbeiter 3.20 «1t und für Arbeiterinnen 2 -1t die Stunde. Die Akkordarbeiter erhalten weitere 30 Prozent. Di« Haus- staudszulags wurde von 40 auf 60 Pfg. erhöht.
Baden.
Pforzheim, 9. April. Ter in nächster Nähe von Karlsruhe kürzlich überfallene und ausgerauble Haupt- lehrer Glock aus Pforzheim, der zurzeit krank ist und bei seinen Eltern in Nauheim weilt, hat dem „Pforzh. Anzeiger" einen Brief geschrieben, in dem er den Gerüchten über die angebliche Unwahrheit des Ueberfalls entgegen- tritt, seine Behauptungen im vollen Umfang aufrecht erhält und erklärt, daß er gegen die Verbreiter unnachweisbarer Aussagen gerichtlich Vorgehen werde.
Heidelberg, 9. April. Im Alter von 69 Jahren ist Rechtsanwalt Tr. Josef Helm, der Vorstand des hiesigen Anwaltvereins, gestorben. Ter Entschlafene gehörte auch dem Vorstand der Anwaltskammer in Karlsruhe an und war im Jahre 1919 in den Stadtrat gewählt worden. — In Bad Schachen bei Lindau ist der Ehrendoktor der Philosophie, Geh. Kommerzienrat Alexander Wacker, gestorben. Mit ihm verliert Heidelberg in kurzer Zeit seinen Weiten Ehrenbürger. Seiner Vaterstadt hat der Entschlafene vor Jahren eine größere Stiftung zur Schaffung eines Heims für alte Frauen gemacht und dem Turnverein stiftete er, der ein großer Freund des Turnens war, ebenfalls eine größere Summe.
Lahr, 9. April. Eine vielsagende Depesche ist einem Leser der „Lcchrer Zeitung" durch Zufall in die Hände gekommen. Sie wurde im Original vorgelcgt und lautete wörtlich: „Straßbourg, 23. 3. 1040 Min. lasset vier Viehwagen von Passau an mich Kehl spediert unbedingt mnlh-ausen rollen via Neuenburg sorget daß sämtliche Papiere verschickt werden stop avisiert mich telegraphisch wenn Vieh appenweier abrollt. N.N." — Vennutl-ch handelt es sich hier um eine jener Schiebungen ins Ausland. denen die Knappheit des Schlachtviehs und di: ent
sprechende unheimlich? H'öhe Skr Fleischprcise zum großen Teil mftzuverdanken sind.
Triberg, 9. April. Bei der am Mittwoch stattgcfun- denen Wahl des Bürgermeisters waren sämtliche Mitglieder des Bürgerausschnsses anwesend. Wieder gewühlt wurde mit 65 von 66 abgegebenen Stimmen der bisherige Bürgermeister Johann de Pellegrini. '
Radolfzell, 9. April. Ter Abbau der hiesigen Höllenbrauerei, des einstmaligen gewerblichen Wahrzeichens von Radolfzell, schreitet weiter, sodaß in kurzer Zcit- das Gebäude vom Erdboden verschwunden sein dürfte.
Emmen-ingen, 9. April. Lebensgefährlich verunglückt ist der Landwirt Alfred Menton von Tcningcn, der in einem Wagen fahrend, in dem Moment absprang, - als vor einem nahenden Auto das Pferd zu scheuen begann. Er wurde vom Auto ersaht und erlitt einen schweren Schädelbruch.
Ludwigshafen, 9. April. Ter Gesamtvorstand der Freien Bauernschaft der Pfalz hat sich mit folgender Kundgebung gegen die Zwangswirtschaft ausgesprochen: Die Absicht der Regierung, die Zwangsbewirtschastnng für Getreide beizubehalten und gar noch- auf die Kartoffelernte ausMdehnen, zeigt, daß die Regierung berechtigte Wünsche und Forderungen der Landwirtschaft überhaupt nicht beachtet. Die pfälzische und rheinhessische Bauernschaft! st darüber empört; ihre Geduld ist zu Ende. Tie Freie Bauernschaft muß einer Regierung, die durch ihre Maßnahmen eins feindliche Stellung dem Bauernstand gegenüber einnimmt, auch feindlich gegenüberstehcn.
, Mutmaßliches Wetter. ^
Ein neuer Luftwirbel zieht von Westen nach Osten über uns hinweg. Aus seiner Rückseite ist am Dienstag zunächst noch sogenanntes Aprilwetter, dann aber wieder Aufheiterung und Erwärmung zu erwarten.
Die stille Woche
In der Karwoche schweigen in manchen Gegenden die Kirchenglocken. Das sei uns eine Mahnung, in diesen Tagen nicht bloß Lärm und Zerstreuung zu meiden, sondern auch innerlich stiller zu werden.
Aber wo finden wir diese Stille, die uns gerade heute so nottu^ die uns zu erheben vermag über die Not und die Leidenschaften der Gegenwart? Wir finden sieunterde m Kreuz Christi. Hier stehen wir still vor dem Geheimnis einer Passion, die ihresgleichen nicht hat in der Geschichte der Menschheit. Der edelste Menschenfreund hoffnungslos verkannt, buchstäblich zu Tode geguält von denen, für die er lebte! Der Fromme, der sich Gottes Sohn und Licht der Welt nennen durfte, vereinsamt und mitten aus seiner Laufbahn gerissen durch ein unsagbar furchtbares Schicksal! Und wie er dieses Kreuz aus sich nahm! Nicht als die Zerstörung, sondern als die Höherführung seines Lebenswerks! „Vater, nicht wie ich will, sondern wie du willst!" „Vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!" „Es ist vollbracht!" Hier stehen wir still vor dem Geheimnis eines Gottvertrausns, einer Dulderkraft und Menschenliebe, die all« unsere'Maße übersteigt. — Ob wir uns davon etwas aneignen können für unsere Nöte und Versuchungen? Wir fühlen uns freilich klein, ja verurteilt und innerlich vernichtet unter dem Kreuz dessen, der an der Schuld der Menschheit starb. Da müssen wir unseren Anklagen gegeneinander und gegen Gott Schweigen gebieten. Aber uns dringt dann auch der Gottesfrieden ins Herz, der erlösend und versöhnend, schmerzstillend und belebend von Golgatha ausgeht und uns eine neue Hoffnung für die Menschheit gibt. Darum für die stille Woche die Bitte: „Kehr mit deinem Frieden ein, laß mich stille, stille sein." O. R.
Wann ist Jesus Christus gestorben?
Dr. Leo Brenner hat mit der größten Wahrscheinlichkeit s den 3. April des Iah.res 33 als den Tag der Krerizi- ! gung bezeichnet. In die damalige Zeitrechnung übertragen, , heißt das, daß Jesus am 14. Nisan des jüdischen Kalenders und im 19. Jahre der Regierung des Kaisers Tiberius unter l dem Konsulat des Sulpicius Galba im 4. Jahre der 202. Olympiade hingerichtet und am Abend desselben Tages im
Ein Maienglück.
Origmalroman von E. Wildenburg. " s
38- ' ^Nachdruck verboken.)
' Jeden Tcrg begab sich die junge Geschäftsinhaber!« 'gleich früh in die Ansstellungssäle der Leipzigerstraße und beschäftigte sich dort mit dem Aufbau ihres Standes. Die Ausstellung, die in Form eines Bazars vor sich gehen solltx, bestand aus einer Reihe von Buden. Geschmack, Lust und Liebe zur Arbeit ließen Wilma schnell vorwärts kommen. '
Es war ein reizendes Etwas, das dort entstand' und durch geschickte Verhüllung in eine Art von Blumen- rempel umgewandelt wurde.
Das Dach bestand aus lila Glokzynien, die an einen Budhistentempel gemahnen ließen. Ein Vorhang aus rnemandergreisenden tiefroten Nelken schloß das Innere noch vor dem Beschauer ab, einen geheimnisvollen Eindruck hervorrufend.
„Auch der Verkehr mit den andern Ausstellern und Berufsgenossen, teilweise ersten Größen des Kunstgewerbes, machte Wilma viel Freude, besonders, als sie die herrlichen irisierenden Gläser von Marie Kirschner bewundern durste.
Much Bruno Paul, der König in seinem Fach, gönnte ihr ein paar liebenswürdige Worte über ihre Erfindung.
-Wilma strahlte in Seligkeit. — —-
Eines Tages hatte sie, ganz in ihre Arbeit vertieft, nicht bemerkt, daß ein Herr vis-k-vis mit der Einrichtung seiner Bude beschäftigt, sie scharf musterte.
Ausblickend gewahrte sie ihren einstigen Reisegefährten Ralf Guntram. Kein Zweifel, er war es; sie täuschte AH nicht. Er aber hatte sie osfenbar noch nicht, erkannt.
Wilma beobachtete, wie er gleich daraus heraustrat und begann, die dort stehenden großen Koffer mit künstlichen Blumen auszupacken, die Wände seines Zeltes damit zu schmücken.
Also seine Fabrik hatte hier auch einen Stand? Jetzt nahm er die Sportmütze ab und strich sich durch sein welliges Haar, eine Bewegung, die Wilma auch im Kupee an ihm beobachtet hatte. Dann überzog Plötzlich ein leuchtender Glanz sein hübsches offenes Gesicht. Er sah förmlich verklärt aus, der gute große Junge. „Gerade wie ein Kind, das jetzt seine Weihnachtsgeschenke bekommt!" zuckte es Wilma durch den Sinn.
Und so war es auch! Seine Stiesmütterchenranken, die er eben über einem Wandbrett hatte anbringen wollen, glitten zur Erde, mit zwei Schritten stand er vor dem Tempelchen Wilmas.
„Nein, welches Glück, daß ich Sie endlich einmal sehe, Sie wiedergefunden habe."
Und als Wilma ihn fragend anblickte, fuhr er unentwegt fort:
„Ja, sehen Sie, Gnädigste, ich hatte doch in meiner unglaublichen Zerstreutheit den Zettel verloren, auf dem ich mir auf dem Schlesischen Bahnhof Ihre Adresse notiert hatte. Wenn Sie wüßten, welchen Kummer ich darum gehabt habe, Sie würden das tiefste Mitleid mit mir haben", er zeigte lächelnd auf seine Schläfen: „Da, sehen Sie, Gnädigste, wie ich schon die ersten weihen Haare bekommen habe."
Wilma konnte nun zwar kaum ein Spitzchen entdecken, aber sie machte doch pflichtschiftdiast ein bedauerndes Gesicht.
Ralph war in den Anblick seines holden Gegenüber versunken. „Nun werde ich aber alle Schmerzen vergessen, die mir die lange Trennung bereitet hat", sagte er lächelnd. -
Sie waren dann gleich so vertraut miteinander, als ..hätten sie sich schon jahrelang gekannt. Es war wohl
eine Art von Sympathie, die Wilma zu dein jungen Mann hinzog, der sie mit seinen großen braunen Augen so treuherzig anblicken konnte.
Er gefiel ihr unzweifelhaft, und sie bedauerte sehr, ihn nicht eher wiedergetroffen zu haben. Als er sich ans dem Meldeamt erkundigt hatte, war sie gerade in Breithof gewesen.
Sie fühlte sich besonders zu seinem Charakter hingezogen. Kam es, weil sie nach der großen Enttäuschung, die sie soeben erlebt, ein starkes Anlehnungs- bcdürfnis empfand? Vielleicht aber kam es auch durch den gleichen Berus, den sie Beide Hallen und der, auf gegenseitige Hochachtung gegründet, bald eine Art kameradschaftlicher Vertrautheit im Ton hervorgerufen hatte. Er sah sie mit verliebten Blicken an, die sich fast zur Anbetung steigerten. Der gute Mann mit dem braun gebrannten Gesicht errötete dunkel, wenn er an ihren Stand hcrantreten und das Wort an sie richten durfte. Wenn Wilma in die Kategorie der koketten Frauen zu ählen gewesen wäre, so hätte sie stolz sein dürfen über en Erfolg, den sie hier schon wieder so rasch zu verzeichnen hatte.
Ralph Guntrams Persönlichkeit verschönte sich von Tag zu Tag. Sein an und für sich schon hübsches Aeußere gewann noch zusehends durch die peinliche Pflege, die er seiner Person jetzt «ngedeihen ließ. Sein männliches Gesicht zeigte unzweifelhaft hübsche wohlgebildete Züge; die braunen Haare, die sich der modernen Frisur zum Trotz immer wieder an den Schläfen lockten, gaben ihm das Aussehen eines guten großen Jungen. Treuherzigkeit lag in seinem Blick. Dieses Zusammentreffen mit dem einstigen Reisegefährten kam der jungen Dame auch beruflich sehr gelegen, konnte er doch wie kein Anderer bei der Einrichtung ihres Standes mit Rat und Tat ihr zur Seite stehen. So manchen harmlosen und praktischen Geschäftstrick lernte Wilma von ihm.
.Fortsetzung folgt.) ...