Die deutsche Weinernte.
Ter Traubenbehang gelangte im Jahre 1921 zur Vollreife und zeichnete sich durch hohe Süßigkeit aus. Tie Mostgewichte erklommen hohe Zahl.n. Das Gesamt- rnenge-Erg.'bnis kann als schwache halbe Enue angesprochen werden, mit rund über 2 Millionen Hektoliter. Tie Preise erreichten unter dem Einfluß der schlechten Valuta und ausländischer preistreibcnder Käufer niedagewesene Sätze. In Rhein Hessen wurde ein halber Portugieser und ein schwacher halber Weißherbst eingebracht. Für Portugi ser wurden im Zentner 150—200 300 Mk. per Aichc (64 Liter), Maische 180-300 Mk., für Frühburgunder bis 320 Mk. und darüber bewilligt. Neue Portuaiesermoste stehen heute aus 9000—12 000 Mk., 'Weißmoste auf 12 000 bis 20 000 Mk. die 1200 Liter. An der Nahe stellte sich der Meugcertrag im Weißgewächs aus eine halbe Ernte. Bezahlt wurden pro Viertel (8 Liter) Maische 75 150 Mk. und darüber. Heute kosten 1921er Weißweine bis 20 000 Mk. und mehr die 1200 Liter. Im Rhein g au blieb der Ertrag etwa unter Mittel. Es wurden bei Wcißtrauben 700—1000 Mk. im Zentner angelegt. Tie Winzer sind im Verkauf zurückhaltend; bei einzelnen Versteigerungen erzielten 200 Liter Maische bis 6100 Mk. Am Mittelrhein, wo der Ertrag insolge der Frostschaden sehr unterschiedlich ausfiel, wurden Trauben im Zentner zu 380— 700 Mk. abgesetzt. Für 1921er Wein wurden bis 20 000 Mk. im Fuder (1000 Liter) erlöst. An der Ahr wurden bei einem Drittel- bis Viertelherbst für Rot- Trauben bis 720 Mk. und darüber bezahlt. An der M o- sel und Saar wurden-bei einem guten halben Herbst für Riesling-Trauben 420—900 Mk. im Zentner notiert. Neue Weine wurden bis 10000- 25 000 Mk. im Fuder i960 Liter) gehandelt. In der Rhein Pfalz fiel die Menge in Portugiesern sehr klein, in Weiß-Trauben zwischen Viertel- und halber Ernte aus. Portugieser kosteten pro Logel (40 Liter) 150- 500 Mk., Weißmoste von 200—1500 Mk. Heute werden 1921er Portugieserweine zu 7000—14 000 Mk., Weißweine zu 11500 bis 60000 Mk. die 1000 Liter abgegeben. In Franken wurde bei verhältnismäßig kleinem Ertrag 850 2500 bis '4000- 5000 Mk. für die 100 Liter Most bewilligt. Baden brachte einen Viertel bis einen T.ittel bis einen Halben Herbst ein. Weißmost wurde ni 650—2000 Mk aus Versteigerungen bis über 4000 Mk. die 100 Liter ab- gcsetzt, Rotmost zu 800—1800 M-k. In Württemberg wurde bei schwachem halbem Ertrag der Eime^ (300 Liter) von 2500—4000 Mk. verkamt
Aus der Heimat.
Totensonntag. Wie im ganzen Reiche, so war auch j hier der gestrige Sonntag dem Gedächtnis der Gefallenen ! des Weltkrieges geweiht. Zu Ehren der Toten wurde ! eine kirchliche Feier veranstaltet, an welcher sämtliche Vereine ! mit florbehängten Fahnen teilnahmen. Die Feier eröffnet«
! der Liederkranz mit dem prächtig vorgetragenen Chor: f „Heilig, heilig, heilig ist der Herr", worauf Herr Stadt- ' pfarrer Dr. Federkin das Wort ergriff und im Anschluß an das Bibelwort: Jerusalem, wenn ick, dich je vergäße, sollte ich meiner Rechten nicht mehr gedenken"! uns daran erinnerte, daß wir die Toten nie vergessen dürfen, wenn wir uns nicht selbst vergessen wollen. -An die Lebenden appelierte er, den Mut nicht zu verlieren und sich vor allem im Innern zu stärken. Schlicht, aber trotzdem markig waren seine Worte. Mit dem eindrucksvollen Chor: „Stumm schläft der Krieger", gesungen vom Liederkranz und mit dem von der Feuerwehrkapelle gespielten Choral: „Wie sie so sanft ruhen", fand die erhabene und erhebende Feier ihren Schluß. kr.
Fußball. Der gestrige Sonntag stand einmal wieder im Zeichen des Sports. Wildbads Elf hatte die I. Mannschaft der Fußball-Abt. des Turn-Verein Qeschelbronn zum fülligen Verbandsspiel zu Gaste. Punkt hfl 3 Uhr stellten sich die Spielgegner dem Schiedsrichter. Gleich bei Beginn setzte ein Kampf um den Ball ein. Man sah, jeder der beiden Vereine war bestrebt, die 2 Punkte in der Tabelle für sich zu gewinnen. Aber nun zeigte sich in der Hitze des Kampfes recht unerfreuliches. Oeschelbronns Spieler ließen jede faire Spielweise schwinden und begannen auf Grund ihrer körperlichen Kräfte ein Spiel vorzuführen, das jeden Sportsmann mit Verachtung erfüllen mußte. Trotzalledem gelang es ihnen nicht, irgend einen zählbaren Erfolg zu erringen. An Wildbads Verteidigung scheiterte jeder Vorstoß. So endete das Spiel mit einem Unentschieden 0:0. Der Schiedsrichter, ein wenig energischer Mann und vielleicht auch ängstlich, hatte bas Spiel nicht in der Hand; das Resultat wäre für ' Wildbad sicher ein besseres gewesen. kr.
Abend-Unterhaltung. Am gestrigen Sonntag trat der hiesige' Musikverein zum Erstenmal mit einer öffentlichen Unterhaltung auf den Plan. Und wahrlich, überrascht war man, als man die Musik hörte. Vieles wurde gelernt, manches muß auch noch etwas nachgehobelt werden; aber im Großen und Ganzen kann man mit den Erfolgen in musikalischer Beziehung recyt zufrieden sein.
Den Abend eröffnet« ein flott gespielter Marsch, Couplets, lebende Bilder und Theater wechselten in bunter Reihenfolge mit einander ab. Daß neben Musik auch Humor im Verein Platz hat, bewiesen mit ihren Aufführungen die Danien Frl. Weimert, Frauen Mina und Ida Groß- mann, sowie die Herren H. Eisele, H. Rapp, Fritz Bott, Drechsler und Beck, denen wahre Lachsalven entgegendon- nerteu. Die wohlgelungenen lebenden Bilder, die guten Anklang fanden und lebhaft applaudiert wurden, stellten! die Herren Jul. Krimmel (ein altbekannter Meister in solchen Sachen) und Ehr. Schmid. Ein reichhaltiger Ga-' bentisch, der in liebenswürdiger Weise von Freunden und Gönnern voll gedckt werden konnte, brachte den glücklichen Gewinnern viel Freude und Ueberraschung. ?r.
Calmbach, 20. Nov. Bei der heute stattgefundenen - Wahl des Schultheißen wurde Schultheiß Hörnle bei sehr reger Wahlbeteiligung mit 7 Stimmen Mehrheit gegenüber dem Kandidaten E. Keppler wiedergewählt. - Herr Schultheiß Hörnle dankte anläßlich der Zusammenkunft seiner Wähler im Ankersaal nach Verkündung des Wahlresultats in bewegten Worten und gab erneut das Versprechen, nur im Interesse des weiteren Wachsens und Gedeihens der Gemeinde Calmbach zu wirken.
* Notiz! Mit dem heute beginnenden Roman „Die Wirtin zum goldenen Lamm" bieten wir unfern geschätz- ' ten Lesern eine in der wildromantischen Gegend des Titisees spielende Kriminalgeschichte, die neben spannenden Momenten eine Uümenge hochinteressanter Episoden und Szenen enthält.
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Sitzung des Gemeinderats
am Dienstag, den 22. Nov. 1921, nachm. 5 Uhr
Tagesordnung:
1. Armensachen.
2. Vergebung der Bauarbeiten zur Herstellung einer neuen Mauer im Friedhof.
3. Besprechung des Wasserkraftprojekts im oberen Enztal.
4. Gesuch der Hebammen um Erhöhung ihres Wartgeldes.
5. Verschiedenes.
Das Zahnpulver „Nr. 23"
(gesetzlich geschützt).
Die neue verbesserte Zahnpflege auf wissenschaftlicher Grundlage nach Zahnarzt Dr. P. Bahr. Erhält die Zähne gesund und blendend weiß. Stadtapotheke H. Stephan,
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Dienstag, den 22. ds. Mts. abends 8 Uhr
Versammlung
im Gasthaus zur Eintracht.
VollzähligesErscheinenwird unbedingt erwartet.
Der Vorstand.
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Vertreter werden nachgewiesen, wo nicht vorhanden, gesucht.
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ging Samstag abend eine
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Abzugeben gegen gute Belohnung (da Andenken) im
Hotel Maisch.
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Heute abend '/fl 8 Uhr
Bühnenprobe
in der „Linde". Vollzählig, und pünktl. Erscheinen wird erwartet.
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für mittlere Figur zu verkaufen. — Auskunft durch die Tagblattgeschäftsstelle.
Von heute mittag ab sind schöne
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zu haben bei
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