Die Konferenz von Porto Rose.

Wik», 3. Nov. Die Konferenz der Nachfolgestaaten der österreichisch-ungarischen Monarchie und Italiens zur Regelung wirtschaftlicher Fragen wurde in Porto Rose (bei Cattaro in Dalmatien) eröffnet. Es soll u. a. ein mitteleuropäischer Eisenbahnbnnd geschaffen werden, der gleichmäßige Bestimmungen und unmittelbare Ta ife brin­gen soll, während jetzt die zu liefernden Waren an der Grenze jedes Nachfolgestaats neu nu geg ben werden müs­sen. Gegen den österreichischen Antrag auf Beseitigung der bestehenden Ein- und Ansfuhrb-schräniungen macht sich lebhafter Widerstand geltend, der Antrag wird aber von den Vertretern der Großmächte unterstützt.

Die tschechische Gewaltherrschaft.

Berlin, 3. Nov. Aus Planen wird demLokalanz." berichtet: Wie hier bekannt wird, kam es anläßlich von Pferdemnsterungen in Eger zu biu.igen Ausschreitungen tschechischer Soldaten, bei denen es 40 Tote und 80 Verwundete gegeben haben soll. Die zur Musterung nach Eger gekommenen Prager tschechischen Militärabteilungen bezahlten die angenommenen Pferde statt mit barem Geld mit Anweisung n auf di' Steuerbchö d'. Die Bauern gerieten darüber in große Aufregung und nahmen gegen das Militär Stellung. Dies s feuerte kurzerhand auf die Bauern. Die Verbreitung di.ser Tatsache ist in Böhmen streng verboten.

Die deutschen Zeitungen in Böhmen und Mähren teilen ihren Lesern mit, daß es den Redaktionen bei der jetzt geübten Zensur unmöglich sei, zu den politischen Verhältnissen Stellung zu nehmen.

Interessante Antworten im Unterhalts.

London, 3. Nov. Im Unterhaus wurden auf ver­schiedene Anfragen von Regierungsseitc folgende Mit­teilungen gemacht: 1) Die französische Regierung hat dm Wortlaut des französisch-türkischen Abkommens der bri­tischen Regierung mitgcteilt. Beide Regierungen stehen in einein Meinungsaustausch über diese Frage. 2) Tie Baukosten für die Großkamp schiffe, die in Bestellung ge­geben worden sind, werden ungefähr 30 Millionen P und Sterling betragen. 3) Chamberlain gab bekannt, er hoffe, daß das Unterhaus am nächsten Freitag Gelegenheit zu einer Aussprache über die Washingtoner Konferenz er­halten werde.

Die Gesellschaft -er Nationen.

Nenhork, 3. Nov.New Park World" erfährt, die Ver­treter der Vereinigten Staaten werden auf der Ab­rüstungskonferenz die Errichtung einer ,Freiwilligen Ge­sellschaft der Nationen" mit einem internationalen Ge­richtshof Vorschlägen. Diese Gesellschaft (die Harding seinerzeit in seinem Regierungsplan erwähn e) sei das beste Mittel zur Abrüstung.

Bevorzugte Befördern".«; -es Aeitungs-rnckva-iers'

. Berlin, 3. Nov. Der Neichsverkehrsmiuister hat vor einigen Tagen angeordnet, daß Wagen für Zeitungs- druckpapier in den nächsten zwei Wochen mit Vor­rang vor allen anderen Gütern zu stellen sind. Die Eiseubahndircktionen sind besonders angewie'en, dafür zu sorgen, daß die Wagen nicht nur znr Beladung ge­stellt, sondern auch dringlich bis zum Empfang durch­geführt werden müssen.

Berlin, 3. Nov. Ter preußische Landtag bewil­ligte ohne Debatte 6 Millionen Mark für die Unter­stützung der Opfer des Oppauer Unglücks.

Reichstag.

Berlin, P. Nov.

Heute trat der Reichstag zu einer neuen kurzen-Ta­gung zusammen. Ter neue Innenminister Dr. Köster teUte mit, daß die Interpellation über die Vorkomm­nisse in der Pfalz in der vorgeschriebenen Frist beant­wortet werden wird. Ein soz. Antrag, der eine Er­höhung der Pfändungsgrenze bei der Lohnbeschlag­nahme fordert, aab dem neuen Justftminister Dr. Rad-

^bruch (Soz i Gelegenheit, sich dem Hause vorzustellen. ! Er bOU-Ue die Tendenz des Antrags und konnte be­richten daß eine e"Un>'e^--d? Vorlage bereits aus- aearbeUet ist. Ter Antrag wurde dem Rechtsausschuß überwiesen. Ten Beschlüssen des Steuerfiskus folgend, stimmte das Hans dann einstimmig ohne Ausnahme der Erhöhung der Börsenumsatzsteuer und ihrer Ausdeh- - nung auf Devisen zu. Schließlich beschäftigte man sich mit einem Antrag des Nbg. Gothein (T.d.P.), der Einspruch erhob gegen die unerhörte Verzögerung der Veranlagung und Erbe^n'm der Reichseinkommensteuer. Ter Staatssekretär im Neichsfinanzministerium Dr. Krapf mußte ziweßehen. daß trotz aller Bemühungen die Veranlagung frühestens Ende dieses Jahrs abgeschlossen sein werde. In der AusGrafte erklärten alle Redner, daß die jetzigen Zustände unerträglich seien. Eine Neuregelung sei unbedingt erforderlich. Heute komme der Steuerfiskus nicht zu seinem Geld und die Steuer­zahler würden sväter zu Nachzahlungen verpflichtet, die sie nicht leisten können.

Ter Antrag wurde dem Steuerausschuß überwiesen.

! Am Freitag wird sick, der Reichstag mit den Steuer- ' oorlagen beschäftigen.

Württemberg.

Stuttgart, 3. Nov. (Vom Landtag.) Der Po­lizeiausschuß des Landtags nahm gestern die Beratung über den Entwurf betreffend die Verstaatlichung der Polizeiverwaltung wieder auf. Es wurde die Vorle­gung einer Kostenberechnung für die Verstaatlichung ge- vünscht, die der Minister des Innern zusagte. Bis zum Eingang dieser Kostenberechnung vertagt sich der Aus­schuß eine Woche.

. Stuttgart, 3. Nov. (Die Wertzuwachs st euer.) s Abg. Bock u. Gen. (Zentr.) haben folgende Große An- ' frage an die Regierung gerichtet: Bei Erhebung der s Wertzuwachssteuer ist bisher die Tatsache, daß Gold- i mark in Papier mark um gewandelt worden l sind, völlig unberücksichtigt geblieben. ' Bei ! Berechnung des steuerpf.ichtigen Wertzuwachses werden ! die Friedensgestehungskosten und der jetzige Verkaufs- s Preis miteinander verglichen und der Unterschiedsbe- - trag wird alsWertzuwachs" festgestellt, als ob der ! jetzige Verkaufspreis Goldmark wären, während es sich

> in Wirklichkeit um Papiermark handelt und daher viel- l fach eine Wertsteige'rung überhaupt nicht eingetreten ist.

§ Ist die Staatsregisrung bereit, bei der Reichsregierung ; auf Abstellung dieser steuerlichen Ungerechtig- ! keitt: hinzuwirken?

! Der Tiergarten. Der Platz des jetzigen Tier-'

> gartens auf der Toggenburg ist, wie bekannt, anderwei- ' tig angekauft und soll überbaut werden. Nach längerem i Sträuben hat nun die Staatsfinanzverwaltuüg einen l Teil des Rosensteinvarks bei der Hauptstraße zwischen

dem Schloß und dem Sammelwsiher zur Aufnahme eines Gartens für einheimische Tierarten zur Verfü­gung gestellt mit der Bedingung, daß der Staat ent­sprechend entschädigt und die Einrichtung und der zu erwartende Betriebsverlust des Tiergartens von einer Gesellschaft übernommen wird. Nach derWürttb. Ztg." wird dieselbe Gesellschaft oder Teilhaber derse.ben, die das Marstallgelände angekauft haben, auch den Tiergarten übernehmen.

Mundelsheim, 3. Nov. (H e r b st a br ech nu n g.) Neulich fand hier die Herbstrbrcchnung mit len Mi g ie- ^ dern der Weingärtnergeselischaft statt. Es konnten weit . über eine Million Mark ausbezahlt werden. Dabei ' haben die meisten der 79 Mitgliedern noch anderweitig Wein verkauft. Der Durchschnittspreis für 1 Eimer Käsberger betrug 7155 Mk. für sonstigen Trollinger 6006 Mk., und für Notgemischt annährend 4000 Mk. Nach der Ausbeuteberechnung wurden zu 1 Eimer Käs­berger 748 Pfund, zu 1 Eimer sonstiger Trollinger- ,oein 750 Pfund und zu 1 Eimer Rotgemischt 775 Pfund Trauben verbraucht. Der Erlös aus 1 Kilo­gramm Trauben b- ^rt sich hiernach auf rund 19, 16

und io Mark. Tie Höhe der sonst verhältnismäßig, geringen Unkosten wurde durch die doppelt von der Gesellschaft und den einzelnen Mitgliedern zu ent­richtenden Umsatzsteuer ungünstig beeinflußt. Im gan­zen dürften Heuer in Mundelsheim 56 Millionen Mark für Wein eingegangen sein.

Vaihingen a. E., 3. Nov. (Ehrung.) Die medi­zinische Fakultär der Universität Tübingen hat dem hiesigen prakt. Arzt Max Walz die Doktorwürde der Medizin verliehen für eine wissenschaftliche Arbeit über die Weiterverbreitung des Typhus.

Tuttlingen, 3. Nov. (Drillinge.) Die Frau eines hiesigen Buchhändlers wurde von drei Knäbchen ent­bunden, die aber alle tot zur Welt kamen.

Rottweil, 3. Nov. (Verhaftet.) DerNaturheil­kundige" Osberger wurde wegen Vergehens gegen 88 218220 des Strafgesetzbuchs in Untersuchungshaft genommen.

Heidcnheirn, 3. Nov. (Hohe Pachtpreise.) Ein Güterbesitzer erlöste bei der Verpachtung von 3 Morgen Acker 6000 Mark von ltt/2 Morgen Wiese 9000 Mark im Jahr.

Herbrechtrngen, 3. Nov. (Nächstenliebe.) Eine für bedürftige Ortsangehörigen im Ort veranstaltete Sammlung ergab 60 Zentner Kartoffel, die unentgelt­lich, und 40 Zentner Getreide, die zum Ablieferungs­preis von 105 Mark zur Verfügung gestellt wurden.,

Lauphcim, 3. Nov. (Winterboten.) In den letz­ten Tagen wurden hier und im Beizrk größere Züge von Schneegänsen beobachtet. Im Volksmund gilt das als ein Anzeichen eines baldigen, kalten Winters.

Ulm, 3. Nov. (Sängergau.). Letzten Sonntag wurde durch Vertreter hiesiger und auswärtiger Ge­sangvereine der Ulmer Gau gegründet. Im Schwab. Sängerbund sind es nun 15 Gaue mit etwa 30000 Mitgliedern. Vorstand des Ulmer Gaues ist Oberlehrer Hammer.

Ravensburg, 3. Nov. (Neue kommunistische Z eitung.) In verschiedenen Jndustrieorten Ober­schwabens entfalten die Kommunisten eine eifrige Wer­betätigkeit für ihr neues, ab 1. Januar 1922 hier er­scheinendes OrganFreie oberschwäüifch" Bolkszeitung" mit dem Aba. Mütter in Weinaarte- Schriftleiter.

Stuttgart, 3. Nov. (Vom Landtag.) Dem Ver­nehmen nach wird der Landtag, wenn keine besonderen Ereignisse eintreten, nach dem 20. November wieder zu Vollsitzung m znsammentreten.

Stuttgart, 3. Nov. (Aenderung des Woh­nungsabgabegesetzes.) Ein dem Staatsministe- cium zur Beschlußfassung vorliegender Entwurf eines Gesetzes zur Aenderung des Wohnungsabgabegesetzes soll die Erhebung der Wohnungsabgabe auf die Zeit vom 1. Oktober 1921 an verschieben, die Abgabe also für das Rechnungsjahr 1921 auf die Hälfte ermäßigen, weil die Abgabe mit 1 Prozent des Steueranschlags der Gebäude inmitten der gegenwärtigen starken Steigerung aller Warenpreise von den Mietern rückwirkend auf 1. April bis 1. Okt. d. I. kaum getragen werden könnte, Andererseits soll die Geltung des Gesetzes bis au/ das Rechnungsjahr 1924 erstreckt werden.

Stuttgart, 3. Nov. (Durch eine Granate ge­tötet.) Auf dem Lagerplatz einer Alteisenhandlung in Cannstatt machten sich am Dienstag mittags drei Hilfsarbeiter, darunter ein früherer russischer Kriegsge­fangener, in der Mittagsfreistunde ohne Wissen des Ar­beitgebers an einer Sendung alter Granaten, sog. Aus­bläser und Blindgänger, die zum Verschrotten aufge­kauft waren, zu schaffen, indem sie Kupfer, Führungs­ringe und Messingzünder entfernten. Dabei platzte eine Granate und tötete alle drei Arbeiter.

Markgröningen OA. Ludwigsburg, 3. Nov (Der S e i d ed i e b st ah l). Kürzlich wurden aus der hiesigen Seidenweberei 6 Zentner Seide im Wert von über 409 090 Mark gestochen. Als Täter wurde lt.Ludwgsb. Ztg." der 17 Jahre alte Sohn eines Angestellten ver­haftet. Das Früchtchen hat mit noch anderen Kom-

Lore."

Roman von Emma Haushofer-Merk.

29. Nachdru! ve: boten.)

Der Klavierspieler, der Lore begleiten sollte trat ein und drückte ihr die Hand. Ein bekanntes Gesicht! Wie zuver­sichtlich er sie anlächelte! Und dann stockte ihr der Herz­schlag. Ein Herr im Frack überreichte ihr ein Bukett und an seinem Arm ging sie hinaus auf das Podium und ver­neigte sich vor dieser dunklen Masse da unten, die ihr wie etwas Feindliches, Furchtbares entgegenstar, te. Wie in einem wirren Traum durchlebte sie diese Sekunden mit einem dumpfen Gefühl, daß diese fiebernden, wilden Herz­schläge ihr die Brust zersprengen würden, daß sic. ohn­mächtig Umfallen müsse, ehe sie nur die Lippen öffnete.

Aber als dann die ersten Takte an ihr Ohr schlugen, da ward es plötzlich ganz ruhig in ihr, da verschwand dre furchtbare, dunkle Masse in einem lichten Nebel und sie vergaß wo sie war. Sie begann zu singen, so unbe­fangen, so sicher, wie in ihrem eigenen Zimmer, mit einem innerlichen Frohgesühl, daß die Töne in dem weiten, hohen Raum so mächtig hinschwirrten, mit de. berauschen­den Lebensfreude, die stets über sie kam, wenn sie ihre Stimme erheben durfte, wenn die Musik sie forttrug in eine fremde Welt.

Das Brahmsche Lied war zu Ende.

Noch ein paar Takte der Begleitung. Dann blieb es einen Moment still. Nur während eines Atemzuges nur während die Menschen, die in feierlichem Entzücken gelauscht, sich wieder erinnerten, wo sie waren.

Und dann kam ein Freudensturm. Dann jauchzte, jubelte man der Zauberin zu, die in den kältesten Herzen eine weiche Rührung hervorgelockt, die graue Häupter umsponnen mit langvergessenem Jngendempfinden und ;unge Seelen erschüttert hatte mit einer allgewaltigen, süßen Sehnsucht.

Ein voller Sieg!

Das Publikum war in eine fteudige, erregte Stimmung geraten, in der es sich nach jedem Lied der schönen, jugendlichen Sängerin kaum beruhigen wollte mit Klat­schen und Bravorufen, mit ungechnem Drängen nach einer weite en Zugabe, mit stürmischem, mit elementarer Gewalt emporranschendem Dank.

Lore hatte in ih em L.ben noch nicht so viel strahlende, freundliche Gesichter ge'ehen, noch nicht so viele liebens­würdige Worte gehört, wie da draußen im Vorzimmer, während man ihr den Mantel umhing und die verschieden­sten Namen an ihr Ohr klangen, die zartesten, fein behand­schuhten Damenfingerchen sich ihr entgegenst eckten,. die ernstesten Männer sich in tiefster Bewunderung vor ihr verneigten. Und doch sehnte sie sich gerade in diesen Glücksmomenten nach einer befreundeten Seele, nach einem bekannten, vertrauten Menschenkind, das ih en Triumph mit ihr erlebte, dem sie in ihrer dankbaren Erschütterung hätte um den Hals fal en dürfen.

Da klang plötzlich ihr Name -an ihr Ohr:Lore! Lorle! Liebes Lorle!"

Sie sah verwundert, fragmd in ein Helles Frauenge­sicht mit frischen, dunklen Augen, aber völlig ergrautem Haar und suchte nach einem Zusammenhang, einer leisen, kaum faßbaren Erinnerung. Aber während sie sich noch besann, fühlte sie schon einen warmen Kuß aus ihren Lippen und eine bewegte Stimme flüsterte ihr zu:

Sie kennen die alte Frau nicht wieder, nicht wahr? Ich hatte ja auch keine Ahnung, als ich den Namen auf dem Zettel las:Elenore Burg". Aber bei dem ersten Blick auf Ihr Gesicht gab es mir einen freudigen Stich durch das Herz! Und Leo und ich, wir schrien fast auf: Das Lorle!"

Nein wie rch mich freue, Frau Martinger!" ries Lore und die Augen wurden ihr feucht vor Rührung über diesen herzlichen Empfang, über die mütterlich warme Umarmung, die ihr zuteil wurde.

Ihr Gesicht verfinsterte sich einen Moment, als ihr nun ein junger Mann neben Laura die Hand entgegen- streckte:Darf ich Sie auch begrüßen, Fräulein Lorcl"

Wie er Albert glich, aber seine Stimme erinnerte nicht an die des Bruders und der Ausdruck seiner Augen war viel ruhrger und bescheidener.

Herr Leo Martinger, nicht wahr?" sagte sie, ihr Lächeln wiederfind.nd.

Mutter war ganz bös, daß Sie uns nicht gleich aus­gesucht haben!"

Ja, wirklich! Vom wohnen im Hotel kann doch nicht die Rede sein, Lore!" bestätigte Laura eis ig.Ich fahre mit Ihnen, damit Sie sich umziehen können, aber Sie müssen zu uns, da hilft kein Widerstreben!"

-i- * rj:

Wie gemütlich das war, der Abend zu viert! Richard Wrilburg, der Bruder Lauras, ein schweichamer, siennd- licher Mann, blickte mit größtem Wohlgefallen ans ieme» hübschen, jungen Gast, und freute sich über eine Gelegen­heit, um seinen besten Wein aus dem Keller holen zu lassen. Dieses einfache, wohnliche Behagen in dem hüb­schen Eßzimmer, an dem runden Tisch, an dem kein Diener mit peinlichem Gesicht servierte, sondern man sich gegenseitig mit lustigem Zuspruch die Speisen reich­te, wie das Lore anheimelte! Sie war so glücklich, so über­mütig-froh! Manchmal mußte sie über 'eine heitere Be­merkung ganz hell anf.'ache r, um ihrem innerlichen Jubel Ausdruck zu geben.

Zum ersten Male in meinein Leben habe ich ein Ge­fühl, als wäre ich zu Hause!" sagte sie dann init einem Male ganz weich und erg.issen und drückte Lauras Hand

Aber plötzlich ging's wie ein kühler Hauch durch d-m Zimincr und die frohen Augen wurden ernst. Wer hatte nur Alberts Namen genannt? Laura sah so knmmerv l und traurig vor sich hin, daß sie das zornige Anfblil'-en Lores Zügen nicht beme k.e.

.. (Fortsetzung folgt.) . -