Die Kartoffel- und Mostobstpreise.
Von der Württ. Landes preis stelle erhalten wir zu der gegenwärtig in der Presse und überhaupt in Kr Oefsentlichkeit viel erörterten Frage der Kartoffel- und Mo stobstp reise folgende Mitteilung:
Die Landespreisstelle hat in einem Runderlaß an die Obnämter und örtlichen Preisprüsungsftellen vom 24. September d. I. Preise für Kartoffeln und Mostobst mit der Maßgabe bekannt gegeben, daß diese Preise, nämlich für 1 Zentner Kartoffeln 45—55 Mk., Mostobst 65 bis 75 Mk., als „angemessene" Erzeugerpreise an- rusehen seien. Selbstverständlich ist, daß zu diesen Preisen beim Verbringen an den Verbraucherort noch die Unkosten für Versand nsw., und beim Weitervertrieb durch den Handel die zulässigen Handelszuschläge hinzutreten. Ausgestellt wurden die vorgenannten Erzeugerpreise unter Berücksichtigung der Marktlage, wie sie sich damals M 24. September namentlich aus dem Stuttgarter Markt galtet hatte.
Infolge der Bekanntgabe dieser „angemessenen" Preise scheint auch der Marktpreis von Kartoffeln zunächst in verbilligender Weise beeinflußt worden zu sein, denn W 27. September betrug der Preis auf dem Groß- Mrkt in Stuttgart trotz geringerer Zufuhr als sonst 65 bis 70 Mk., gegen 70—75 Mk. und darüber an den Mngegangenen Markttagen. Der Marktpreis von 65 D 70 Mk. kommt nach Abzug der Unkosten für Fracht usw. d. m von der Landespreisstelle aufgestellten Erzeugerpreis von 45—55 Mk. ziemlich nahe und übersteigt ihn jedenfalls nur wenig. Inzwischen hat allerdings der Marktpreis wieder augezogen; er betrug am 1. Oktober 10—75 Mk., das ist ungefähr des 25fache des Preises in den letzten Jahren vor dem Krieg. Zu wünschen und zu hoffen ist, daß als Folge der zu erwartenden Zufuhren aus Norddcutschland, das vielfach niedrigere Preise hat, unsere Kartoffelpreise sich verbilligen.
'In Mo st ob st ist eine fast stetige Aufwärtsbewegung, ^wenigstens auf dem Stuttgarter Markt, wahrzunehmen. Per Preis für 1 Zentner betrug Anfang September -50—65 Mk., Mitte September 85—90 Mk., Ende September 105 115 Mk. und am 1. Oktober scheint das Mostobst überhaupt nicht unter 115 Mk. verkauft worden zu sein. Der letztgenannte Preis, der das 2 3-2 7- fache des Preises im Jahr 1912 ausmacht, muß übertrieben und ungerechtfertigt hoch angesehen Verden, zumal wenn man berücksichtigt, daß wir Heuer zwar keine so gute Obsternte wie im.Vorjahr, aber immerhin eine doch annähernd mittlere Ernte haben, md daß das Obst dasjenige landwirtschaftliche Erzeugnis ist, das für den Landwirt mit dem verhältnismäßig geringsten Arbeitsaufwand verbunden ist. Bemerkenswert ist, daß das am 1. Oktober auf dem Stuttgarter Markt M Verkauf gelaugte französische ausgelesene Most- 1 obst zu 112—115 Mk. verkauft wurde, also.. Trotz der V M-, Mehrfrachtunkosten, der Handelszuschläge und des r. bedeutenden Valutaunierschieds nicht teurer, sondern eher l wch billiger war als unser einheimisches Obst.
! Aus Zuschriften, die aus den Kreisen der Landwirtsschaft an die Landespreisstelle gelangt sind und die dahin ftmtm, daß die von den Landwirten geforderten Preise im 50—55 Mk. für 1 Zentner Kartoffeln und 70—90 Mk. für 1 Zentner Mostobst zu ho ch seien, glaubt die Landespreisstelle annehmen zu dürfen, daß sie mit ihrem Vorgehen Recht getan hat und daß auch die von ihr bekanntgegebenen Preise nicht zu nieder bemessen sind. Mehr als durch die Bekanntgabe angemessener Preise kann seitens der Landespreisstelle in der Preisfrage nicht geschehen; denn sie ist nur Preisprüfungs- und Preisbegutachtungsstelle.
Handel und Verlehr.
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Weitere Preiserhöhungen. Die Preise für Kalk- jlickstoff, Ammoniakdünger und Ammonsalpeterdünger Kurden um 20 Prozent erhöht, für Natronsalpeter im Hinblick auf seine wesentlich höheren Gestehungskosten um 37 Prozent. — Der Verband deutscher Achsen- kerke hat die verschiedenen Achsenpreise um 18—20 Prozent erhöht.
Tie Berliner Rotlerungskommission für Kartoffeln
s notierte folgende Preise in Mark für 50 Kg. ab Verladestationen: Speisekartofseln weiße 56—58 (Erzeu-
- gerpreise), 62—64 (Großhandelspreise), rote 66—58 (62-64), gelbfleischige 60-63.Mark.
ll Vom Eiermarkt. In der verflossenen Woche sind a die Preise aus allen Märkten weiter erheblich gestiegen.
- Die Zufuhren waren knapp. Es notierten im Groß-
V Verkehr die 1000 Stück am Berliner Markt 2300—2360 , Mk., Sächsischer Markt 2200-2300 Mk., Oldenburgs ,m Markt 2200-2350 Mk., Schlesischer Markt 2200 1 2250 Mk., Süddeutscher Markt 2050-2100 Mk.,
, i Westdeutscher Markt 2250—2400 Mark.
e j. Stuttgart, 11. Okt. Dem Schlachtvieh mar kt am Donnerstag auf dem hiesigen Vieh- und Schlachthof
- waren zugeführt: 122 Ochsen, 13 Bullen, 249 Jungdullen, 155 Jungrinder, 269 Kühe 356 Kälber, 218
i i Schweine und 14 Schafe. Für 1 Ztr. Lebendgewicht , wurden erlöst: Ochsen erste Qualität 750-820, zweite
- ü, "-WO, Bullen erste 690—740, zweite 670-660, ! « ff^urnder erste 760—850, zweite 630—730, Kühe erste v H-60-68Y, zweite 360-500, dritte 230-340, Kälber t 5? 070-1040, zweite 800-950, dritte 830—890,
Schweine erste 1320 -1420, zweite 1210—1320, dritte l -Oob—iigo Mark. Verlaus des Marktes: Kälber leb- ; dast Großvieh und Schweine mäßig.
Stuttgart, 11. Okt. Dem Mostobstmarkt auf dem ^ wrdbahnhof waren 31 Wagen neu zugesührt, darunter u Ws Württemberg und 12 aus Frankreich. Preis wagenweise für 1 Ztr. Obst aus Württemberg 105 , ^106 Mk., aus Frankreich 110-115 Mk., im Klein-
j °ttkauf 116—120 Mk. für 1 Zentner. Dem Mostobst-
Mkt auf dem Wilhelmsplatz waren 100 Ztr. zu- ! »stuhrt. Preis 118-124 Mk. pro Ztr. - Auf dem ühardsplatz waren 100 Ztr. Kartoffeln. Preis ts» . für 1 Ztr. — Filderkraut kostete 50—65 dk i Zentner.
Mannheim, 11. Okt. Dem gestrigen Viehmarkl waren zugeführt: 425 Ochsen, 244 Bullen, 998 Kühs und Rinder, 408 Kälber, 564 Schafe, 789 Schweine. Preise: Ochsen erste Klasse 850—925, zweite 800 bis , 850, dritte 700—750, vierte 600—650; Kühe und Rinder erste 700—775, zweite 650—700, dritte 600—650; Kälber erste 850—920, zweite 800—850, dritte 70Ü bis 750, vierte 500—650, fünfte 300—450 Mk.; Schaft ' 350-520 Mk.; Schweine 1250-1450 Mk. Stimmung: Großviehhandel mit guter Ware mittelmäßig, mit geringer ruhig, nicht geräumt; Kälberhandel lebhaft, ausverkauft; Schweine mittelmäßig, nicht geräumt; Schafhandel ruhig, nicht ausverkauft. — Nächster Großvieh- und Pferdemarkt: Mittwoch, 19. Oktober.
Mannheim, 11. Okt. An der gestrigen Börse herrschte feste Stimmung. Im Vordergrund des Interesses stand wieder Braugerste, wobei allerdings der Handel die hohen Forderungen der Erzeuger nicht anlegte. Notiert wurden für je 100 Kg. wagaonfrei Mannheim: Weizen 485-490, Roggen 405-410, Gerste 525-560, für pfälzische Gerste wurden bis 550, für badische bis 545, für württembergische 540 Mk., für bayerische bis 675 Mk. gefordert. Hafer kostete 385—390, Mais 370, inländ. Erbsen 500—600, Ackerbohnen 400, Wiesenheu 495—210, Rotkleeheu 205—220, Stroh 60—70 Mk. Die Forderungen der Mühlen, die über großen Warenmangel klagen, blieben im wesentlichen unverändert. Weizenmehl kostete ^50, Weizenmehl Spezial <1, 725, Roggenmehl 550 Mk. Ab südd. Mühlen wa< ferner Maisgries zu 500 Mk. zu haben. f
j — Der Oktober im Bolksmund. Den Oktober j wünscht das Volk kalt, dann ist die Herrschaft des Win- iers nicht zu rauh. „Sitzt im Oktober das Laub noch fest > am Baum, fehlt ein strenger Winter kaum". Ein war- j mer Oktober bringt nach der Meinung des Volks einen ? kalten Januar und Februar. Dagegen „bringt der Ok- tober viel Frost und Wind, sind Jänner und Hornung ^ tzelind". „Durch Oktobermücken soll man sich nicht „be- : rücken" lassen". Ein kalter Oktober gebietet dem Raupen- ! fraß des nächsten Jahres halt. Den Oktober stellt man ! mit dem März in Parallele und meint, beide müssen 12 i schöne Tage haben. „Wie es im Oktober wettert, so ivird es im März wettern."
, — Kohlensäure i;N Keller. Der hohe Zucker- bzw.
Alkoholgehalt der diesjährigen Weinmoste läßt die größte Vorsicht beim Betreten von Gärkellern augezeigt erscheinen. Das Vorhandensein größerer Mengen Kohlensäure in den Gärkellern macht sich in der Regel bemerkbar durch Erlöschen des Lichts beim Betreten des Kellers. Sie macht längeres Verweilen im Keller lebensgefährlich. Die meistens nahe dem Boden sich ansammelnde Kohlensäure muß, ehe der Keller wieder betreten wird, entfernt werden, entweder durch ausgiebige Lüftung der Räume, durch Abjaagnng de: Lust mittels. Absaugevorrichtungen oder durch A f ecken einer Anzahl flacher, offener, mit Aetzkalk bzw, Kalkmilch gefüllter Gefäße. Wenn auf den Bo^w gestellte Lichter wieder brennen, ist Gefahr aut, L feil. Bei Erstik- kungsgefahr können Sauerstoffapparate sehr wertvolle Dienste leisten.
s« Teilweise Mondfinsternis am 16. Oktober.
Der Monat Oktober bringt eine teilweise Mondfinsternis in der Nacht vom 16. auf den 17. Okt., die bei wolkenlosem Himmel bei uns in ihrem ganzen Verlauf verfolgt werden kann. Der Beginn der Finsternis fällt auf den 16. Okt. abends 10.14 Uhr. Die Mitte der Verfinsterung wird um 11.54 Uhr erreicht, das Ende tritt um 1.34 Uhr des 17. Okt. ein.
— Eilzugverkehr München — Mm — Freibnrg. Der Verkehrsausschuß für das Donautal erhielt von der Eisenbahugeneraldirektion Stuttgart auf Anfrage die Auskunft, daß der gewünschten Einführung eines Eilzugs- paars München—Freiburg i. B. ohne direkte Kurswagen ab 1. Juni 1922 keine Bedenken entgegenstehen. Der Eil- zim soll 12 Uhr mittags in München, 2.55 in Ulm abgehen und abends 8.30 in Freiburaeintrefsen, mit Halt an folgenden Orten: Blaubeuren, Ehingen a. D., Mun- derkingcn, Riedlingen, Mengen (mit Anschluß von Oberschwaben), Sigmaringen, Beuron, Tuttlingen, Jmmen- dingen, Donaucschingen, Löfsingen, Neustadt, Titisee und Hinterzarten. Umgekehrt soll der Zug um 8 Uhr früh Freiburg verlassen und Ulm etwa um 2 Uhr, München um 5 Uhr erreichen.
— Ausstattung und Schenkungssteuer. Die Ausstattungen unterliegen als freigebige Zuwendungen unter Lebenden grundsätzlich der Scheilkungssteuer. Ausnahmen sind nur insoweit angängig , als sie im Gesetz ausdrücklich vorgesehen sind. Eine solche Ausnahme enthält der 8 40 des Erbschaftssteuergesetzes. Danach sind aber nur Ausstattungen nicht steuerpflichtig, die Abkömmlingen zur Einrichtung eines angemessenen Haushalts gewährt werden. Das deckt sich bei einer Tochter mit der Aussteuer, auf die sie nach 8 1620 BGB. einen Rechtsanspruch hat. Die Aussteuer umfaßt die zur Einrichtung des Haushalts gehörigen beweglichen Gegenstände emschließlich der zum persönlichen Bedarf der Tochter erforderlichen Kleidung und Wäsche. Eine solche Ausstattung liegt aber nach Entscheid des Rcichssinanzhoss nicht vor, wenn Eltern ' ihrem Sohn ein Grundstück zur wirtschaftlichen Stärkung schenken, eine Verwertung des Grundstücks nie beabsichtigt war und auch nicht erfolgt ist, obwohl der Haushalt längst besteht.
Spiel und Sport.
Ligaverbandsspiele. j
Die Ligaspiele nahmen in allen Kreisen ihren Fortgang. Die Ergebnisse sind im Kreis Württem- ( berg Abt. 1: Stuttgarter Kickers — F.-V. Zuffen- j Hausen 3:0; Sportv. 98 Feuerbach — Pfeil Gaisburg 3:0; Ulmer F.-V. 94 — Tbd. Ulm 3:1. Abt. 2: Stuttgarter Sportklub — Union Bückingen 2:2; V.f.R. Heilbronn — Stuttgarter Turn- u. Sportfreunde 0:0;
Spielvg. Cannstatt — V.s.L. Stuttgart 1:0; Normania Gmünd — Eintracht Stuttgart 0:1. — Kreis Südwest Abt. 1: F.V. Beiertheim — Sportkl. Freiburg 0:1; Sportkl. Pforzheim — Germania Durlach 1:0. Abt. 2: Phönix Karlsruhe — F.-V. Lörrach 5:1. — Im Odenwaldkreis sielen die Verbandsspiele zu Gunsten von Wohltätigkeitsspielen für Oppau aus. In Mannheim spielten Abteilung 1 gegen Abteilung 2 0 : 2 .
Vermischtes.
Tie Kirche des Apostels Johannes gefunden? Be: Ausgrabungen in Ephesus (Kleinasien) wurden bedeutende Teile der Kirche des Evangelisten Johannes freigelegt, besonders die Krhpta, die als Grab dieses Apostels betrachtet wird.
Gegen den Reichsschulgesetzentwurf. Die Tagung des hessischen Volksschullehrervereins in Marburg a. L. erhob Einspruch gegen den Reichsschulgesetzentwurf, der eine freie, einheitliche, nationale Schule zertrümmere.
Vom Oktoberfest. Während des Münchener Oktober- festes wurden auf der Festwiese 15146 Hektoliter Bier und 100 Hektoliter Wein vom Faß verzapft. Zur Anzeige gelangten Diebstähle aller Art im Gesamtwert von 45 000 Mark.
Der Eifinger. Der „Franks. Ztg." wird geschrieben: Kein Berg im deutschen Vaterland kann so in der Sonne stehen wie der Eifinger Berg bei Maulkappe ins Salzacktal hinaus. Die Sonne vermaa gar vronn. Brett und rund springt er unter einer Wald- nicht zu scheinen, ohne seinen Leib zu bescheinen. Das Haus des Weingartmeisters oben vorm Waldfaum ist das hellste Haus allerwege. Drunten dehnt sich, flach in grünen Grund ergossen, ein See aus, der auch im heißen Somme^ der Höhe dunstige Feuchtung gibt. Pappeln und Birkenwipfel überwehen seinen Spiegel. Eine schöne stille Landschaft, eingesenkt zwischen Schwarzwald und Odenwald, liegt unter dem Auge. Und keine Tage des Jahrs sind so blau wie die letzten Septembertage, keine zugleich voll von solch silbernen Schleiern.
Im übrigen Deutschland weiß man von den Schwaben-Weinen nicht viel. Der auf unseren Rebenbergen gediehene Lebenssaft wird von uns selber getrunken in den Gasthöfen und kleinen Weinstuben unserer Städte und Städtlein. Aber von ein paaren ist der Name doch hinaus gekommen. Der Jngelfinger, der Criesbacher, der Markelsheimer, der Heilbronner, der Käsberger, der Untertürkheimer, der Verrenberger, der Schwobejörchle, der Zuckerle. Diese und andere kann inan vereinzelt auch jenseits des Mains finden, wo etwa ein bürtiger Schwabe wirtet. Indes der erste Unter ihnen ist der Elsinger, an Alter und Seele. Wir haben ihnid en Königswein geheißen, nicht nur weil er der Hofkammer gehörte und die Schloßtafel erleuchtete. Die Revolution ließ ihn gerechterweise dem Herzog Wilhelm zu Württemberg.
Ludevikus de Werteneberch hat einst Anno 1153, beurkundet durch Kaiser Rotbart, sein Gut Elbingen dem Kloster Maulbronn geschenkt. So rundet es sich Wohl, daß das Kleinod am Ende dem weiland letzten Herrn des Württemberger Landes verblieb.
Die Schenkung war damals eine Wiegengabe für das Kloster. Die Mönche hatten vor kaum einem Jahrzehnt mit dem Bau ihrer Kirche begonnen und hausten selber unterm Notdach, als sie schon, einer anderen Urkunde gemäß, den Weinberg terrassenförmig anlegten. Die Fachmänner sind heute noch unter sich einig, dies habe nicht mehr mit Verstand geschehen können.
Der Elsinger durchzog dann die ganze Geschichte des Klosters mit seinem Dust. Er war eine hochbezahlte Handelsware, und die Aebte setzten ihn Königen und Kaisern vor. Dichter haben ihn besungen, und Nikodemus Frischlin zählte ihn in einem Poem auf, welches dem Herzog Ludwig von Württemberg -U dessen Hochzeit Anno 1575 galt: Mä r .
„Sodann der starke Elsinger, '' ' , ' dl!
I. müd Bein macht und dis Zuiige schwer."
Wie das Kloster aufgehoben und der Elsinger Derg tvürttembergisch geworden war, hat sich einmal ein Ehronist beklagt, der köstliche Morgentrunk fülle seitdem leider nur die Keller der vornehmsten Regierungs- Md Kirchenbeamten.
Die Kelter steht voll Käufer. Das Frühgewächs, der Portugieser und der Clevner werden vom Rentamtmann ausgeboten. Ueber 100 „Oechsle" wiegt der dunkelrote Saft des Clevners. „Zucker ist Salz dagegen," meint einer der Probierer. Ich nehme mein Glas, hinaus in die Sonne und trinke den ersten Neuen auf das liebe deutsche Vaterland.
1000 Mark bietet drinnen der Eine fürs Hekto, die Angebote klettern aneinander hinauf, ums doppelte fällt schließlich der Zuschlag. Ach es gibt keinen Bürgerwein und keinen Wein für die Dichter! Auch er wird die Keller anderer füllen.
Zn vierzehn Tagen kommt das „gemischte Gewächs" hur Lese und noch später, schon unter den ersten Frösten, der Riesling. Seit 1893 reiste kein solcher Tropfen mehr im Land wie dieser sein wird.
Menschen, die sich selbst verkaufen. Vielfach ist der Glaube verbreitet, daß die Möglichkeit besteht, den eigenen Körper bei Lebzeiten zu wissenschaftlichen Zwecken zu verkaufen. Immer häufiger wenden sich Leute an Anatomische Institute und bieten für den Todesfall ihren Körper an! Bezeichnend ist, daß die Mehrzahl solcher Angebote aus Kreisen von Jugendlichen kommt! Meist werden gleich mehrere Tausend gefordert. Die Universität Marburg gibt jetzt bekannt, daß es an der Zeit ist, den tieseingewurzelten Glauben zu zerstören, daß Menschenkörper angekauft werden. Das hat es nie gegeben, ist auch gesetzlich unmöglich.
Kattfunde. In Ensisheim (Elsaß) ist ein neuer Kalischacht in Betrieb genommen worden. In 830 Mete» Liste War man auf das Kalilaaer aestoßen. ^