Aufruf Tevaleras.

London, 11. Okt. Devalera hat einen Aufruf an das irische Volk erlassen: Die Londoner Konferenz werde das Geschick des gesamten Volks stark beein­flussen und werde es vielleicht bestimmen. Es sei Pflicht aller Irländer, jetzt in Irland zusammenzu­stehen. Es sei der Wunsch aller Iren, daß der hun­dertjährige Streit zwischen den Ländern Britanniens und denen des irischen Volks friedlich zu Ende ge­bracht werde. Der Kamps auf irischer SeitS sei stets nur für die Aufrechterhaltung eines Rechts geführt worden, das nicht aufgegeben und nicht ausgeglichen werden könne.

Zollbegünstigttug der amerik. Schiffahrt.

Paris, 11. Okt. Nach einer Havasmeldung aus Washington hat der Senat den Gesetzentwurf Borah, durch den die amerikanische Küstenschiffahrt von der Zahlung der Zölle im Panamakanal befreit wird, angenommen. Angesichts des lebhaften Widerstands des Repräsentantenhauses sei es aber zweifelhaft, ob der Entwurf Gesetz werde.

Die Lage irr Indien.

London, 11. 'Okt. Aus Bombay wird gemeldet, der indische NationalLongreß habe beschlossen, am Tag der Ankunft des Prinzen von Wales (des englischen Thronfolgers) in Indien einen eintägigen Proteststreik durchzuführen und die Bezirksvcrwaltungen aufzufordern, in allen Städten eine Boykottbewegung einzuleiten. Der Kongreß will außerdem den angrenzenden Staaten Mit­teilen, daß die indische Regierung nicht den Bolkswillen vertrete und sie auffordern, keine Verträge mit dieser mehr abzuschließen.

Vorstellungen Seim Verband.

Merlin, 11. Okt. DemTageblatt" zufolge soll der deutsche Botschafter in London, Dr. Sthamer, be­auftragt worden sein, Lloyd George nicht im unklaren darüber zu lassen, welche politischen Folgen sich aus einer Abtrennung des oberschlesischen Industriegebiets von Deutschland ergeben würden. Die diplomatischen -Vertreter Deutschlands in den Ententestaaten sollen Ähnliche Weisungen erhalten haben.

Württemberg.

Stuttgart, 11. Okt. (Die Stadt als Grund­besitzerin) Die Stadt hat nunmehr den gesamten .Grundbesitz der Weißenhof-A.-G., zusamnien rund 50 Hektar käuflich erworben. Dadurch wird wertvolles Bau­gelände mehr zur Entfaltung kommen. Die Weißenhof- A.-G. tritt in Liquidation.

Stuttgart, 11. Okt. (Erwerbslosenfürsorg e.) Zu Beginn des Monats September betrug die Zahl der Unterstützten Erwerbslosen im Stadtbezirk Stuttgart 655 Männliche und 74 weibliche, zusammen 729. Davon sind im Laufe des Monats ausgeschieden wegen Arbeitsauf­nahme usw. 663 männliche und 78 weibliche. Neu hinzu- gekommen sind 334 männliche und 61 weibliche Er­werbslose, sodaß Ende September vorhanden waren: 326 männliche und 67 weibliche.

Auswanöerungsausstellung. Die Eröffnung der Auswanderungs-Wanderausstellung des Deutschen Ausland-Instituts findet am Freitag, den 21. Okt., statt.

Heikbronn, 11. Okt. (Der B,a uar-beiterstrei k.) Die bei der Neckarkanalstaustufe Kochendorf beschäftig­ten 300 Kanalarbeiter wurden ausgespsrrt. Die 130 'Kanalarbeiter bei der städt. Kanalisation in Neckar­sulm sind in den Streik getreten. Mit den Maurern Und Zimmerleuten finden Verhandlungen im Arbeits­ministerium statt. Auch im Gipsergewerbe sind Eini- gungsverhandlungen angebahnt, so daß in Bälde mit einer Beilegung des Bauarbeiterstreiks gerechnet wer­den kann.

Tübingen, 11. Okt. (Neues Studenheim.) Die altbekannte Studentenwirtschaft Betzei in der Bursa­

gasse wurde von der neugegründeten Studentenverbin­dung Straßburg um 110 000 Mark erworben.

Horb, 11. Okt. (Flüchtig.) Im benachbarten Re- xingen ist der OrtSpolizcidiener seit einiger Zeit verschwunden und mit ihm etliches Geld, das ihm' in Verwaltung gegeben worden war. Untersuchung ist eingeleitet.

Rottweil, 11. Okt. (Lebensmittelpreise.) Der Milchpreis wurde auf 2 Mark für den Erzeuger und auf 2.'40 Mk. für den Verbraucher festgesetzt. Tie Stadt schießt pro Liter 10 Pfg. zu oder täglich 100 Mk. Die Milchanlieferung ist im Oktober von 1600 auf 1000 Liter gesunken. An der Schranne wurden für Gerste 190200, für Weizen 260-265, für Ha­ber 160162 Mk., je für den Zentner bezahlt.

Ebingen, 11. Okt. (Für die christliche Volks­schule.) Nach mehreren sachverständigen Referaten Und lebhafter Debatte hat eine stark besuchte Versamm­lung folgende Entschließung angenommen: Tie am -7. Oktober in der Turnhalle zu Ebingen tagende Ver­sammlung wünscht die Erhaltung der christlichen Volks­schule als freiwilliger Bekenntnisschule, weil diese die wahre Einheit zwischen Schule und christlichem El- - texnhaus verbürgt, die sittlichen Kräfte und Lern­triebe des Kindes steigert und der Kräftigung des Staatsgedankens, sowie der politischen und pädagogi­schen Freiheit dient, während die Gemeinschaftsschule oder gemischte Schule eine Trennung zwischen Schule und christlichem Elternhaus und eine Trennung zwi­schen Religionsunterricht und übrigem Unterricht auf­richtet, eine Verflachung und Verkümmerung des kind­lichen Gemüts herbeiführt, als Zwangsschule durch -Verwaltung der christlichen Eltern den Staatsgedau- ken gefährdet und der politischen und pädagogischen Freiheit widerspricht.

Min, 11. Okt. (Land Wehr-Infanterie-Re­giment 122.) Aus allen Gauen Württembergs strömten am letzten Sonntag die Angehörigen des Landwehr-Jnfanterie-Regiments 122 nach der alten Reichsstadt Ulm, um ihr Regimentsfest zu feiern. Ter Andrang war so stark, daß die Quartiere bis nach Neu- Ulm verlegt werden mußten.

Saulgau, 11. Okt. (Weiheder Franziskaner- ktrche.) Am Sonntag fand durch Weihbischof Tr. Sproll die Wiedereinweihung der hiesigen Franzis­kanerkirche statt. Die Kirche wurde im 17. Jahrhun­dert erbaut und 1664 durch Weihbischof Müller von Konstanz eingeweiht. Im Jahr 1806 wurde die Kirche säkularisiert und geschlossen. Nunmehr hat die Stadt­verwaltung die Kirche erneuern lassen und der Pfarr- gemeinde zurü-^-'--eben.

Württemberg und die Deutsche KriegergräSerfürsorge.

Stuttgart, 11. Okt. Der Bolksbnnd Deutscher Krie­gergräberfürsorge veranstaltete gestern im Gustav Siegle- Haus einen zahlreich besuchten Vortragsabend, bei dem der Beauftragte des Bundesvorstands Dr. Eulen aus Berlin über unsere Kriegergräber im Ausland sonst und jetzt sprach. Der Volksbund übernimmt bekanntlich die kostenlose Vermittlung und Auskunftserteilung für alle deutschen Kriegergräber in fremdek Erde. Soweit die f Kirchhöfe dort schon zugänglich sind, ist den Angehörigen die Möglichkeit gegeben, mit Hilfe des Volksbnudes die Kriegergräber bepflanzen, Pflegen und schmücken zu lassen; ebenso können Lichtbilder ausgenommen weit u. Ans über 100 Friedhöfen wurden am letztjähn 1 olensonntag die Kriegergräber vom Volksbnnd gesck Namens der Staatsregierung sagte Ministerialdi i p ienmeyer, na­mens der Stadt Stuttgart Dr. Tau ger verständnisvolle Förderung der Bestrebungen des ^ nudes zu.

Mannheim, 11. Okt. Infolge des trockenen Wetters ist der Wasserstand des Rheins weiter zurückgegangen. Die neuen Lohnerhöhungen von din-chschnittlich 20 Pro­

Lore."

Roman von Emma Haushofer-Merk.

T (Nachdruck verboten.)

Fa sag' nur, Martinger: wo hast Du denn die prächti­gen Kindermodelle aufgetrieben? Diese Kleine in der Mitte, die da kniet, mit dem drolligen Kranz aus den Wirrhaaren, das ist ja ein famoses Ding!"

Ja, nicht wahr? Diese braune Hexe! Die lustige Lore! Natürlich kein bezahltes Modellkind! Nein, ich sag' EüL: das ganze Bild habe ich wirklich geschaut! Er­lebt auf der Wiese da draußen in der Vorstadt, neben un­serem Garten, da hüpfte die ganze Schar so um die Kleine herum, die mit demselben ungeschickten Btätterkranz aus dem Kopfe in der Mitte kniete! Der Wind wehte ihnen die blonden und braunen Haare um die Stirnen und die Sonne lag auf den lachenden Gesichtern und auf den bun­ten Schürzen und auf dem blumigen Rasen. Dazu sangen sie oder riefen sie:

Eisenklar, wie ein Haar,

Hat geschlafen sieben Jahr!

Aber ich sag' Euch, die Lore hat's gleich verstanden, als ich mit meinem Skizzeubuch herangelaufen bin und ganz toll vor Entzücken über diese Lichtessekte gerufen habe: Ruhig! Bleibt! Stillgestanden! Ganz unbefangen hat sie rhre Stellung beibehalten, während mich die andern anstarrten mit großen Augen und offenem Mund. Ein aufgewecktes Kind diese Lore! Ihre Mutter war eine sehr feine Schauspielerin! Das merkt man der Kleinen an. Die andern meine eigenen Buben, wie die Holz­klötze waren sie. Nicht zu brauchen! Na, das war dann ein Stück Arbeit, bis ich diese Rangen beisammen hatte!"

^ Man lauschte an dem ganzen Tisch Martingers Worten. Jeder hatte eine neue Frage und fühlte sich geschmeichelt, wenn er ihm speziell Gehör schenkte.

Mit einem Schlag war er der Tonangebende, der Führer, der Mittelpunkt des Kreises geworden. Vor eini­

gen Augenblicken noch ein Darbender, Zweifelnder, Ent­mutigter, war es ihm nun, als säße er mitten in dem Feste des Lebens am Ehrenplatz. Sein Selbstvertrauen, das eben noch so tief herabgesunken war, schnellte empor zu einem übermütigen Rausche, in dem er mit den Größten der Erde nicht hatte tauschen mögen.

Schon auf der Kunstakademie hatte er für sehr talent­voll gegolten, aber er hatte sich' mit einnndzwcnczäg Jahren in em schönes, armes Mädchen verliebt und in festem Vertrauen ans sein Können, auf sein Glück um sie ge­worben. Nun war's vorbei mit der Schasfenssreiheit. Als Ehemann, als Familienvater konnte er nicht mehr warten, bis feine Bilder einen Käufer fanden; er mußte sich um einen sicheren Erwerb umsehen, mußte illustrieren, lie­fern, was verlangt wurde, auf seine kühnen Pläne verzichten.

Jahrelang hatte er seine Sehnsucht nach breiter Pinsel­führung, nach Farbe, nach einer großen, selbstgewähl­ten Aufgabe bezwungen undBrotarbeit" bewältigt, wie er seine bestellten Zeichnungen nannte. Im letzten Som­mer aber war sein Verlangen so übermächtig geworden, daß er fühlte, er ginge zu Grunde, wenn er nicht Zeit fand, das Bild zu malen, das ihm so farbenfreudig, so lebenswahr vor Angen stand.

Und nun erinnerte er sich in dieser Stunde des Sieges, wie groß das Opfer gewesen, das er seit langer Zeit seiner Familie gebracht.

Aber nicht wahr, Martinger," rief einer der Kollegen, ein wohlhabender, junger Wiener,nun geben Sie das Illustrieren auf!"

Ja, Sie dürfen sich nur noch mit großem beschäf­tigen!. Sie find der neuen Richtung ein Ausstellnngsbild schuldig, etwas epochemachendes."

Ihr habt leicht reden, Kinder," meinte Martinger und ließ den Kopf hängen.Ihr seid Junggesellen. Ich habe mir nur über ein Jahrzehnt lang mit den Illustrieren mein Leben verdient. Ihr werdet sehen, mit dem Verkauf Letzt es nM L>. ü.. >, ,

zent yaven zu einer Erhöhung der Schiffsmieten ge­führt. Diese betragen heute 70 bis 80 Pfennig für I Tonne und Tag gegen 3540 Pfg. zuvor. Schlepp- ! lohn aus der Talfahrt steht noch etwa 300 Prozent i t über Normaltarif, doch steht eine Erhöhung aus 406 t Prozent unmittelbar bevor. f

Freiburg, 11. Okt. Bei den Umbauten im alten Stadttheater, der ehemaligen Augustinsrkirche, wurde ^ ein Stück einer alten Wandmalerei aufgedeckt, ! ^ die etwa aus dem Jahr 1415 stammt. Es handelt ! t sich um die Hälfte eines größeren Gemäldes, das die ! ^ Madonna mit dem hl. Augustinus, dem hl. Antonius t darstellt. ßS

Villingen, 11. Okt. Die hiesige Kronenbrauerei von ! ! I. B. Schilling wird ihren Betrieb stillegen, nachden; I ^ sie mit der Fürstenbergifchen Brauerei A. G. in Do- I, naueschingen eine Betriebsverenngnng eingegangen ist.

Nachdem die Landwirte in der Baar einen Kar- » toffelpreis von 3545 Mk. angeboten hatten, er- k schienen Händler, die den Preis auf 6070 Mk. in die ! ' Höhe trieben. Tie Verbraucher haben gegen diese ! § Preistreiberei entschieden Front gemacht und das Be- ^ zirksamt Villingen hat nunmehr einen Angemessen- heitspreis von 50 Mark festgesetzt.

Born Voderrsse, 1i. Olt. (D/rSuser".) AuH , am letzten Sonntag war der B such ans der Schweiz zum neuen Wein auf deutschem Boden wieder außer­ordentlich stark. Am schiv.'ize.isch.n Ufer waren dieWirt- ^ schäften wie ausgcstoeben, Meersbmg aber hatte etwa , . 3000 fremde Gäste. Für das Viertelliter, das am Sonn­tag vorher noch uni 3 Mark zu haben ivar, iourden ! 5 Mark verlangt. Auch die Insel Reichenau hatte großen !

großen Zuspruch. In einer Ges llschaft von jungen Bur- )

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Ausverkauf. Nach Mitteilung des Vorarlberger v Viehvcrkehrsamts in Bregenz haben landwirtschaftliche sk Verbünde und einzelne Landwirte von Bayern und Würt- temberg im Lauf der letzten Wochen begünstigt durch x

)en Kurssturz der österr. Krone ca. 1400 Stück Vieh, f

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Vom Büdensce, 1l. Olt. (DerSuser") Auch , am letzten Sonntag war der Bestich aus der Schweiz i zum neuen Wein auf deutschem Boden wieder außer- , ordentlich, stark. Am schweizerischen Ufer waren die Wirt­schaften wie ausgestorben, Meersburg aber hatte etwa ' 3000 fremde Gäste. Für das Viertelliter, das am Sonn­tag vorher noch um 3 Mark zu haben war, wurden l 5 Mark verlangt. Auch die Insel Reichenau hatte großen . ! großen Zuspruch. In einer Gesellschaft von jungen Bur- ^ schen mit ihren ,Bräuten" entstanden beim Suser Mei- - nungsverschiedenheiten. Eines der Mädchen stieß einem u, 18jährigen Ziegelciarbeite- von Zozn-gg l A. Stockach)^em Stellmesser in die Brust, sodaß er schwerverletzt rüs' ^ Krankenhaus geschasst werdm mußte. z

Ausverkauf. Nach Mitteilung des Vorarlberger Viehverkehrsamls iu Bregenz haben landwirtschaftliche A Verbände und einzelne Landwirte von Vapeur und Würt- ^ temberg im Lauf .der letzten Wochen begünstigt durch §

den Kurssturz der "österr. Krone ca. 1400 Stück Vieh, ^

Nutz- und Zuchtvieh, in Vorarlberg anfgekauft und mit ^ behördlicher Bewilligung über die Grenze gebracht. Nun . hat die Vorarlberger Regierung verfügt, daß ans Vor­arlberg bis auf weiteres kein Vieh mehr ausgeführt werden darf. !

Mutmaßliches Wetter.

Der Hochdruck hält den Störungen M len immer noch stand. Am Donnerstag r .1'eitag ist i ni-'ise ci-ncki-npä nnd niitd«.'- _ 'N erwarten. ! -l

Jammerschade, Paul, daß Du so früh geheiratet hast!" ^ platzte der dicke Klaus mit seiner derben Unverfrorenheit ^ § heraus. ^ !

Ja, ja, Freiheit muß ein Künstler haben!" nes '

ein kleiner blonder mit einem nasenweisem Gesicht. ^

Martinger war plötzlich zerstreut und nachdenklich ge- 8 worden. O

Die Worte der Freunde machten auf ihn einen größeren , Eindruck als er sich eingestehen mochte. Sie rüttelten s ° seinen Egoismus wach und weckten in ihm einen heim- ^

liehen Acrger, daß er jahrelang, zu wenig an sich und sein Talent gedacht hatte. Es war ihm mit einem ^ ^ Male klar, daß seine Frau ihn mutlos gemacht, daß ! f sie ihn beständig zur sicheren Brotarbeit hingetriebcn ,

hatte, weniger durch Worte, als durch ihre ängstlichen, flehenden Äugen. Mitten in seiner Feststimmung sagte ^

er sich mit dumpfem Groll: j

-Ich habe mich viel zu viel einspinnen lassen, das ^

muß jetzt anders werden." ^ ^

S in Kopf glühte und das heiße Blut summte ihm dnrck, die Adern, als er dann in später Stunde aus dem z rauchersüllten, schwülen Raum in die Herbstnacht hinaus- . i trat. In dem Hofgarten, den er durchschritt, roch es v« nach welkem Laub und feuchte Nebelluft zog von der l x Isar über den englischen Garten heran. Er hieb mit - ^ dem Stocke in kühnem Hieb in das Dunkel. 1

Wie berauscht war er, obwohl er nicht viel getrunken h hatte. Eine überschäumende Lebenskraft, eine unbändige Ausgelassenheit fühlte er in sich wie als wilder Junge, z,

wenn es ihm gelüstet hatte, irgend einen waghalsigen i

Streich' anszuführen. i > k

Als er in die Nähe seines Heims kam, durchzog M b

doch eine freudige Stimmung, bei dem Gedanken, daß er v

seiner Frau erzählen durste) wie ihn seine Freunde ge- « feiert, bei dem Gedanken an seine beiden lustigen Buben, g die nun wohl schon in ihren Betten lagen, mit denen L er gerne noch herumgetollt hätte.

nL.l i.ch! KgrMung jM W