Aus der Heimat.

Wildbad, 6. Oktober 1921.

Ständchen. Gestern Abend übrraschte der Liederkranz unter der Leitung des Musikdirektors Albert Günth von Pforzheim seinen langjährigen Borstand Hermann Gro hmann sr. mit einem äußerst gelungenen Geburtstags­ständchen. Dem weihevollen Chor:Heilig, Heilig ist der Herr", der rein und kraftvoll in die sternenklare Herbstnacht erklang, folgten 2 weitere prächtig gesungene Lieder. Un­ter den zahlreichen Zuhörern wurde die neue Lhorleitung und der Fleiß der Sänger dankbar anerkannt.

Unsere Nachsaison. Die gestrige Nummer desWild­bader Tagblatt" bezeichnete die Konzerte, die zur Zeit täglich von 1112 Uhr und von 3V-4Vs Uhr (wäre nicht eine Verlegung auf 45 Uhr möglich?) im Bor­raume des König-Karls-Bades gegeben werden, alspracht­voll". Mit Recht I Es ist klastische Musik, die uns hier in einer Vollendung geboten wird, die nicht rühmend genug Hervorgeyoben werden kann. Schon der Name des Kapell­meisters, des Herrn Hähnel, würde dafür bürgen, daß die Konzerte nur Gediegenes bieten I Wurde Hr. Konzert­meister Hähnel schon im Laufe der Sommer-Saison hier wegen seiner vorzüglichen Leistungen stets mit Begeister­ung genannt, so hat er jetzt, wo eine noch viel schwerere Verpflichtung auf seinen Schultern ruht, in den Tagen seit Schluß der Haupt-Saison den Nachweis erbracht, daß der ihm gezollte Enthusiasmus wohl verdient ist. Wenn er in seiner wunderbar reinen, jedes Gefühl meisterlich wiedergebenden, ins Innerste der Seele dringenden Art mit dem Zauberklang seiner Geige uns in das Reich der klassischen Musik entführt, kann es niemand geben, der sich dem Eindruck dieser mit tiefem Gefühl gebotenen Kunstfertigkeit entzieht. Neben ihm waltet Herr Dr. Hans Fischer, den man in Wildbad ja schon längst als Musik- Genie kennt, in bekannter Meisterschaft seines Amts auf dem Klavier und auf der Bratsche. Außerdem wirken mit als 2. Geiger Herr Haller, als Cellist Herr Mayle aus Stuttgart. Die beiden hiesigen Verwaltungen haben sich nach langen Verhandlungen auf der schmalen Basis einer Verständigung gefunden, auf Grund derer die Mög­lichkeit geschaffen wurde, die Saison im beschränktem Maße fortzusetzen. Die Stadt Wildbad leistet das Honorar der Musikkapelle, die Badverwaltung stellt den prachtvollen Saal mit seiner hervorragenden Akustik, außerdem den Lesesaal kostenfrei zur Verfügung. Alan müßte blind sein, wenn man die günstige Wirkung dieses Miteinander- Regierens für unsere Badestadt verkennen wollte. Es ist noch eine ganz stattliche Anzahl von Kurgästen, die über den 28. September hinaus hier geblieben sind und hier bleiben wollen, die aber längst abgereist wären, wenn nicht die Konzerte fortgesetzt worden wären. Wenn zur Zeit von Kritikern eingewendet wird, daß die Kapelle aus­schließlich klassische Musikstücke biete, während das leichtere Genre gar nicht vertreten sei, so muß hervorgehoben wer­den, daß dies nur wegen der inoffiziellen Landestrauer um den Heimgegangenen König geschieht, die mit der Be­erdigung am nächsten Freitag abschließt. Jedenfalls kann nicht hoch genug anerkannt werden, daß solche hervor­ragende Kräfte, wie Herr Konzertmeister Hähnel und Hr. Dr. Fischer, ihre Tätigkeit in den Dienst der guten Sache gestellt haben; wenn nicht alles trügt, wird die Nach­saison unter diesen Umständen das vom hiesigen Kurverein

erhoffte Resultat zeitigen, d. h. Wildbad wird auch ein bevorzugter Winter-Lustkurort werden, der es dank seines milden Klimas und seiner heilkräftigen Bäder mit Recht zu werden verdient. Um eine wenn auch nur beschränkte Insertions-Bekanntgabe wird der Kurverein freilich kaum herumkommen. tr.

* Aus Anlaß der Beisetzung des verst. ehemaligen Königs wird am Freitag um 11 Uhr mit der Kirchen­glocke geläutet werden.

sowohl untereinander, als auch mit dem Baumpfahl durch mehrere Drähte verbunden sind (Abb. 1 und 2). Standhafter

Nffrr> berge r Mehllichte.

Nürnberger Mehllichte sind eigentlich keine besondere Rasse für sich, sondern nur eine Spielart der Nürnberger Lerchentaube. Die Lerche gehört zu den sogenannten Far­bentauben und kommt in zwei Arten vor: Koburger und Nürnberger Lerche. Erstere ist die größere, während die letztere in Feldtnubengrösie gezüchtet wird. In Gestalt und Form gleicht die Nürnberger Mehllichte ganz der Nürnberger Lerche, ist ihr auch sonst in allem Wesens- verwandt. Nur in der Färbung unterscheidet sie sich von dieser. Während das charakteristische Merkmal der Ler­chen die feine Hämmerung des Flügelschildes ist, fehlt diese der Mehllichten gänzlich. Bei ihr ist das Flügel- schild rahmiveiß, und weist zwei tiesschwarze, schmale Bin­den auf, die über den ganzen Flügel reichen sollen. Die Schwingen sind dagegen vielfach etwas dunkler gefärbt. Je reiner das Flügelblatt und je durchgehender, dunkler und schmäler die Binden sind, um so wertvoller ist das betreffende Tier.

Wie der Name schon sagt, wird diese Taubeuart haupt­sächlich in der Nürnberger Gegend gezüchtet. Unentbehr­lich ist sie für den Hochzüchter der Nürnberger Lerchen­taube, zu deren feinen Herauszucht sie unbedingt nötig ist. Grobe Fehler der Nürnberger Mehllichte sind: unreines Flügelschild, blau augelanfem Ohrbacken und zu breite, bräunliche und unterbrochene Binden. Der Schnabel soll hellhornfarbig sein.

Büt-mschutz cm Wea.en und an Weiden.

Die Abbildungen, die diesen Aufsatz illustrieren, zeigen in anschaulicher W-ise, wie man einen sicheren Baumschutz ohne besondere hohe Kosten herbeiführen kann. So ge­nügen z. B. schon vier schwache Pfähle, die rings um den Baum herum in die Erde getrieben werden und daun

wirddi Schutzanlage, wenn man d ei stä.kere Pfähle ein­rammt und dieselben durch jed:el'Lasteu veib'wet- An dich nagelt man dann schmale Bre ter, die den Baum gitter- artig eiuschließen. Soll der Baum bis in die höhere» Partien geschützt werden, so muß man dementsprechend' längere Pfähle mehme», ebenfalls müssen dann die Schutz, breiter länger sein. Der Billigkeit wegen genügen hier auch sogenannteZaunlattten" (Abb. 3 und 4). Das ein-

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frühste und dabei billigste Schutzmittel, das sowohl Gvoß- vich als auch Hasen und Kaninchen fernhält, sind DraP flechtrollen, die am Baumpfahl befestigt werden und ver< mittels zweier Seitenstreben ihre Rundung behalten. Diese Drahtg.fflechtzyylinder erfreuen sich immer zunehmender Beliebtheit und mit Rücksicht auf den allgemeinen Holz­mangel werden sie wohl auch dauernd die größte Ver­breitung finden. - ' s

Mutmaßliches Wetter. k

Der Hochdruck hat sich jetzt im Süden festgesetzt und hält die Störungen fern. Am Freitag und Sams­tag ist deswegen immer noch vorwiegend trockenes, und mildes Wetter zu erwarten.

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Bekanntmachung.

Morgen Freitag haben die Bäcker und Mehlhändler ihre sämtliche leeren Säcke im Städt. Mehllokal abzu­geben.

Städt. Mehl- u. Futtermittelabgabe.

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Das Wegverbot für Distrikt Sommerberg, Abt. Straubenriß ist

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Wir haben etwa 110 Zentner

Heu und Oehmd

zu verkaufen. Angeb. wollen bis spätestens 8. Oktober ds. Is. eingereicht werden an die

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Bekanntmachung.

Maurerarbeiten zum Bau eines Wohnhauses, werden bis 8. 10. 21. durch Karl Maifenbacher in Schömberg ver­geben. Unternehmer können bis zu diesem Termin ihre Angebote einsenden.

Vergebung vag Lslimbeiteu.

Zum Neubau eines 5 Familienhauses am sogenannten Iägerweg, habe ich im Auftrag folgende Arbeiten za vergeben:

Grab-, Beton- und Maurerarbeiten, Zimmer-, Treppen-, Gipser-, Flaschner-, Schreiner-, Glaser-, Schlosser- und Malerarbeiten.

Kostenanschläge und Unterlagen hierzu liegen auf mei­nem Büro vom Freitag den 7. bis Dienstag den 11. d. M. zur Einsicht auf, woselbst auch die Offerten in Prozenten ausgedrückt bis Mittwoch, den 12. d. M., nachmittags 12 Uhr einzureichen sind. (Zuschlagsfrist 8 Tage).

Der Bauleitende: E. Hutzenlaub, Architekt

(Graf Eberhardtbau).

Das ZahnpulverNr. 23

(gesetzlich geschützt).

Die neue verbesserte Zahnpflege auf wissenschaftlicher Grundlage noch Zahnarzt Dr. P. Bahr. Erhält die Zähne gesund und blendend weiß. Stadtapotheke H. Stephan,

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Am Donnerstag, den 6. Okt., abends 7 Vs Uhr i» Hotel Maisch (Saal) eine kornb. Sitzung statt.

Zu erscheinen haben die Gesamtvorstände und Delegier ten der Gewerkschaften. ,

Tagesordnung:

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1. Neuwahl des Gesamtvorstands.

2. Verschiedenes.

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Friseure, König-Karlstraße.

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