W. UuL. Mr«1sekK»«r.

preis.) Die Preiselbeeren haben dieses Jahr einen Preis erreicht, der noch nie da war. Das Pfund kostet nicht weniger als 5 Mark.

Biber ach, 22. Ang. (K i r ch enmusiks ch u l e.) Am 1. September beginnt der auf 10 Monate berechnete zweite Jahreskurs der Kirchenmusikschule in Ummendorf. An­meldungen nimmt Pfarrer Keilbach in Ummendorf ent­gegen.

Attlcndors, 22. Aug. (Der rote .Hahn geht um.) Kaum ist die Warnung in dem Aufruf des Grafen Königsegg verklungen, ist schon wieder über einen Brand zu berichten. Das Feuer brach diesmal m dem an der Bahnlinie nach Altshausen gelegenen Locherhof aus. Die. Feuerwehr war wegen Wafsermanggels fast , machtlos, bis zwei zu Hilfe gesandte Lokomotiven ein- M griffen. Es gelang, wenigstens das Wohngebäude zu M retten. Alle Futter- und Erntevorräte find verbrannt.

- Der Besitzer Wilhelm Mattes hat erst vor kurzem den Locherhof gekauft. Brandstiftung ist wahrscheinlich.

Wangen i. A., 22. Aug. (Spende.) Ein unge­nannter Stifter in Wangen hat der Stadtverwaltung 10 000 Mk. zur Unterstützung verschämter Armer und Rentner übergeben, die die öffentliche Wohltätigkeit nicht oder nur in ganz beschränkter Weise in Anspruch nehmen.

Born Bodensee, 22. Aug. (Flugpost.) Zwischen Konstanz und Zürich ist eine Flugpostverbindung im Anschluß an die.Verbindung Stuttgart-Konstanz geplant.

MkNAKr«g"«ÄY mir einmal st» viela Y-vetschgen gK.

gebeih nämlich im Sommer des Kriegsjah-rs 1914.

, Die Bahnhöfe van Bühl und Ottersweier sind die Sam- ! melpunkte, an denen der Zwetschgensegen zusammenströmt.

. Aus all den Zwetschgenorten kommen die eigens gcbau- f ten Wagen angefahren, hochbeladen mit Zwetschgenkörben. Der Reihe nach geht die Verstauung in die Eisenbahn­wagen vor sich. Von der Station Bühl treten jeden Tag 100 bis 160 Eisenbahnwagen mit Zwetschgen die Reise ! meist nach dem Norden an.

Mutmaßliches Wetter.

Die Luftdruckverteilung ist unverändert. Am Mitt­woch und Donnerstag ist zeitweilig bedecktes Wet­ter zu erwarten.

Baden.

Heidelsheim b. Bruchsal, 22. Aug. Auf dem Sport­platz wurde ein lljähriger Knabe beim Kugelstoßen von einer Kugel ins Genick getroffen. Der Verwun­dung wurde keine Beachtung geschenkt und der Knabe ist zwei Tage nach dem Unglücksfall gestorben. Mannheim, 22. Aug. Eine Bestechungs- -und W Schiebergeschichte aus dem Jahr 1919 kam in­folge eines Racheakts nachträglich zur Kenntnis des Staatsanwalts und dann vor der Ferienstrafkammer zur Verhandlung. In dem genannten Jahr hatte der Fabrikant" Karl Seidler aus Heidelberg einen Wag­gon Fett zu verschieben gesucht. Die Sache kam heraus und das Fett wurde der Stadt Mannheim zugewiesen. Seidler bestach nun Volkswehrleute mit 40 000 Mk., die den Wagen wieder freigaben. Das Gericht ver­urteilte Seidler wegen Bestechung zu 8 Monaten Ge- , ^ fängnis und wegen unerlaubten Handels zu 10 000 U Mk. Geldstrafe, die beiden Volkswehrleute zu je 5 M Monaten Gefängnis.

R Schwetziugen^-22. Aug. In einer Sandgrube wurde Rein interessanter Fund aus der Vorzeit gemacht, r Man nimmt an, daß es sich um den Teil eines Ge- I bisses von einem Riesentier oder von einem Saurier * handelt.

Walldürn, 22. Aug. Im Wald gegen Hornbach wur» de ein -älterer Landwirt von einem etwa 20jährigm Burschen überfallen und mit dem Messer bedroht. Der Landwrit schlug aber den Burschen nieder und rettete dadurch Geld und Leben.

Dttersweier b. Bühl, 22. Aug. Einer hiesigen Fa­milie wurde, während sie im Garten arbeitete, am hellichten Tag aus der Wohnung der Betrag von 50 000 Mk. gestohlen, der aus dem Erlös von Zwetsch­gen und dem Verkauf eines Ochsen herrührt.

Kehl, 22. Aug. Wie dieKehler Ztg." mitteilt, wurden Eisenbahnsekretär Grampp und Betriebs­assistent Berg m ei st er beim hiesigen Stationsamt unter dem Verdacht von Schiebungen in Untersuchungs­haft genommen. Es sollen noch weitere Verhaftungen bevorstehen.

Waldshut, 22. Aug. Zum 463. Male jährt sich die Zeit, daß Waldshut in den Tagen vom 22. Juli bis 27. August 1468 von den verbündeten Schweizern ver­geblich belagert wurde. Zum ersten Mal ist in die­sen Tagen wieder die Kilbi, der Waldshuter Stadt­jahrtag, nach siebenjähriger Pause begangen worden. Lörrach, 22. Aug. Wie derOberländer -Bote"

- meldet, treiben sich z. Zt. fremde Viehaufkäufer Zftn der hiesigen Gegend herum. Das aufgekaufte Vieh scheint in das besetzte Gebiet zu gehen.

Straßburg i. E., 22. Aug. DieNeue Ztg." hatte vor kurzem gemeldet, gegen ehemals deutsche Bahn­beamte sei eine Untersuchung eingeleitet, weil sie an­geblich Anschläge gegen die Eisenbahnen im Elsaß vorbereitet haben. Die gesamte elsässische Presse er­klärt nun, die verleumderische Meldung sei entweder eine verwerfliche Liebedienerei gegen den französischen Verwalter oder ein geschäftliches Gaunerstückchen.

! Die Wühler Frühzwetschgen.

! ^ Eine Sommerreise führt uns nach dem mittelbadischen Städtchen Bühl, das sich mit den im Halbkreis umlie­genden Ortschaften völlig auf die Frühzwetschgenernte eingestellt hat. Man begann diesmal damit zu früh, denn die Händler drängten. Me Folge war, daß die Groß­abnehmer in den Städten die nur mangelhaft gereiften Mrüchte nicht schlankweg losbrachten. Ein Preissturz von ffö Mk. auf 2 Mk. für den Erzeuger trat ein. Unterdessen kamen die so notwendigen Regentage. Sie bedingten eine Unterbrechung der Zwetschgenernte. Auch den Zwetschgen tat der Regen gut, sie wurden schwellender, reifer.

- Ein eigenartiges Bild, ein Bild des nimmermüden Fleißes und der üppigen Fruchtbarkeit, das sich dem Be­scher der Orte Bühl, Kappelwindeck, Altschweier, Bühler- .tal, Neusatz, Neuweier, Ottersweier und darüber hin­aus darbietet. Früchtenbeladene Zwetschgenbüume in Hö­hn, um jedes Haus, in Obstgärten, auf Grundstücken. Die Früchte werden vom Baum gepflückt, nicht geschüt­zt, und sorgfältig in Körbe gelegt. In den Baueruhäu- hrn sind Leitern aller Größen vorhanden, um die manch­mal hohen Wipfel alter Zwetschgenbäume zu erreichen. Die h eurige Ernte ist besonders groß. Ein 70jähriger Emlrwhirer pvir .Kappelwindeck berichtet^ e- hätte seiner

Spiel und Sport.

Fußball.

Die Freundschaftsspiele nehmen ihren weiteren Fort­gang und brachten wieder eine Reihe spannender Spiele. Die Ergebnisse sind: Stuttgarter Kickers K. V. F. Karlsruhe 6:2; Sportv. Feuerbach 98T. u. Sportv. Mannheim-Waldhof 1:1; Germania Wiesba­denStuttgarter Turn- und Sportfreunds 1:3; Her­tha Berlin V. f. B. Stuttgart 1:1; Südstern Karls­ruhe-Phönix Karlsruhe 2:1; Würzburger F.V. V. f. B. Karlsruhe 4:1.

Der Stuttgarter Sportklub weilt zurzeit in Böhmen und spielte gegen den bekannten F. C. Karlsbad am Samstag 3:2 und am Sonntag 4:0.

Der deutsche Meister, 1. F. C. Nürnberg, wird mit 3 Ersatzleuten vom österreichischen Meister Rapid-Wien vor 35 000 Zuschauern mit 1:0 geschlagen.

Neben den Privatspielen fanden in den einzelnen Kreisen zur endgültigen Feststellung der Ligaanwärter Qualifikationsspiele statt u. a.: Turnerbd. Untertürk­heimT. u. Sportv. Eßlingen nach OVüstündrgem Spiel 2:3; V.f. B. Friedrichshafen Turnerbund Ulm 0:2; Hertha Karlsruhe Sportklub Pforzheim 0: 6; Union Schweinfurt Bahernhos 4:3.

Leichtathletik.

In Hamburg kamen am Samstag und Sonntag die deutschen Leichtathletikmeisterschaften zum Austrag, wo­bei die größte Anzahl Meistertitel nach München fielen.

Gleichzeitig-Hielt die deutsche Sportbehörde eine wich­tige Tagung ab und befaßte sich mit der Terminrege­lung für die Veranstaltungen des nächsten Jahrs. Die im laufenden Jahr erzielten deutschen Höchstleistungen wurden genehmigt.

Radfahren.

Die Meisterschaft von Deutschland für Berufsstraßen- sahrer wurde auf der Strecke StuttgartUlmNürn­berg ausgefahren und von Adolf Huschke-Berlin mit 10 Min Vorsprung vor Aberger-Berlin gewonnen.

Vermischtes.

Ein neuer Stinnesdampfsr. Von Flensburg ist in Hamburg der auf der Werft der Schiffsbaugesellschast für die Reederei Hugo Stiunes erbaute neue Damp­ferHavenstein" eingetroffen. Die Reederei stellt da­mit ihren vierten Dampfer von 12 000 To. Ladefähig­keit in den Dienst Hamburg-Brastlien-Argentinien ein.

Ter Hildesheimer Silberschatz bleibt in Berlin. Der berühmte Hildesheimer Silberschatz des Berliner Mu­seums war in der letzten Zeit von der Stadt Hildes­heim für sich in Anspruch genommen worden. Der preußische Minister für Wissenschaft, Kunst und Volks­bildung teilt nun mit: Es ist richtig, daß der im Jahr 1868 auf militärfiskalischem Gelände bei Hildes- Heim gefundene Silberschatz sich im Berliner Antiqua­rium befindet, nachdem er auf Grund gutachtlicher Aeußerung der Preußischen Akademie der Wissenschaf­ten durch Königlichen Erlaß vom 17. September 1869 den Berliner Museen dauernd zugewiesen worden ist. Die Silbergefäße dieses Schatzes stammen größtenteils aus augustäischer Zeit und stellen das Tafelgeschirr eines vornehmen Römers dar. Sie haben also zu der Heimatkultur Hildesheims, das erst mehrere Jahrhun­derte später entstanden ist, keinerlei Beziehung. Im Interesse der Allgemeinheit aber liegt es, daß Gegen­stände dieser Art einem möglichst großen Publikum zugänglich gemacht und dort aufbewahrt werden, wo sie im Zusammenhang mit anderen Erzeugnissen des klassischen Altertums nutzbar gemacht werden können. Demgemäß ist das Berliner Museum der angemessene Aufbewahrungsort.

Abgeftürzt. Infolge Bruchs einer Schneewächte sind nach Münchner Berichten auf dem Kritzsteinhorn 7 Personen tödlich verunglückt.

Ruhr. In Nürnberg ist die Ruhr aufgetreten. Von 68 Erkrankten sind 10 gestorben.

Das Reklamerad. Eine Göppinger Firma läßt der­zeit durch verschiedene Städte ein riesiges Rad rollen, das den Weg nach Berlin nehmen und dabei für die Erzeugnisse der Firma Reklame machen soll. Als das Rad durch Heidelberg kam, scheuten die Pferde eines Wagens und drückten mit der Deichsel ein großes Schaufenster ein. Der Schaden, für den die Firma verantwortlich sein dürfte, beträgt 20 bis 30 000 Mk.

Gegen die Verteuerung des Kaffees. Ter Verein der Kaffee-Großröster und -Händler, Sitz Hamburg, wendet sich in einem offenen Brief an die Reichstags- Mitglieder wegen der in Aussicht genommenen Erhö­hung des Kaffeezolls auf 200 Mk. für den Doppel­zentner, während der Kakaozoll nur um 40 Mk. er­höht werden sott. Unter Berücksichtigung des Gold­zuschlags von mindestens 900 Prozent würde damit der geröstete Kaffee um Mk. 12.60 für ein Pfd teurer werden! Der Verein der Kaffee-Großröster und -Händler protestiert dagegen, daß solche Vorschläge dem Volk unterbreitet werden, ohne die zuständigen Fachverbände zu,hören. M wird gefordert, .daß, der

> Kaff«« dör Bevölkerung zu «rschwtnglichen Preisen sr» j hatten bleibt.

BallommglüS. In Bitterfeld waren am Sams­tag Nachmittag zwei Freiballons aufgeststgp- Der i eine landete glücklich wieder, der ande stt--.; / 7-üd gegen einen Fabrikschornstein, in dessen SlK-z ' m und Blitzableiter sich das Netz der Ballonhülle verfing. Hierdurch wurde die Hülle aufgerissen und der -stillou stürzte aus 60 Meter Höhe herab. Drei Jnft-sft-r wur­den getötet, der Ballonführer erlag am Sv..,.: ,g sei­nen Verletzungen.

Eine Belästigung. DieFranks. Ztg." schreibt: Eine Chemische Fabrik in Wiesbaden versendet ohne Bestellung Päckch'en mit Totletteartikeln an Privat­personen. DieFabrik" droht, falls sie innerhalb- 10 Tagen nicht Gegenteiliges höre, so werde sie dem Empfänger den Preis von 27 Mk. in Rechnung stel­len und bittet, wenn manWider Erwarten" nicht be­absichtige, mit ihren Erzeugnissen einen Versuch zu machen, diese zurückzusenden. Es handelt sich hier um einen Unfug. Einer der Empfänger jener Päck­chen teilt mit, daß er in unfrankiertem Brief der Firma geschrieben habe, die Sendung werde drei Tage lang zur Abholung bereit stehen und dann auf den Kehrichthaufen fliegen. Er rät, daß jeder, der auch solche Päckchen erhält, die gleiche Antwort erteile. Zur Rücksendung ist selbstverständlich niemand verpflichtet, aber auch sofortiges Wegwerfen der Sendung t»äre rechtswidrig.

Ende des Notgelds. Die Reichsregierung hat- die Länder ersucht, in Zukunft die Ausprägung und das Drucken von Notgeld durch Handelskammern, Ge­meinden usw. zu verhindern und dafür zu sor­gen, daß das noch vorhandene Notgeld möglichst ein­geschränkt wird. Wie eine Korrespondenz erfährt, hat die bayerische Landesregierung bereits die Außerkurs­setzung des Notgelds für den 1. Januar 1922 und dessen Einlösung angeordnet. !

Gestörte Fahnenweihe. Bei der Fahnenweihe des VereinsStahlhelm" in Großsalza bei Schönebeck a. Elbe (Prov. Sachsen) drang ein Zug sozialistischer Kundgebenden mit roten Fahnen in den Festraum ein, zertrümmerte die Einrichtung und riß die schwarz­weiß-roten Fahnen herunter. EH wurden Schüsse ab­gegeben, durch die eine Frau und einige Männer ver­wundet wurden. Die Einwohner des Orts wurden ge­zwungen, die schwarz-weiß-roten Fahnen zu entfernen.

Deutschland und der Friedcnsvcrtrag. In Darm- . stadt wird am 28. August eine AusstellungDeutsch­land und der Friedensvertrag" eröffnet, die ! von derLiga zum Schutz der deutschen Kultur" an­läßlich deren Südwestdeutscher Jahrestagung veranstal­tet wird. Zahlreiche Vertreter Badens und Würt- . tembergs haben ihr Erscheinen zugesagt. Die Aus­stellung, die schon in mehreren deutschen Städten ge­zeigt wurde, bringt auf etwa 200 Tafeln in bildlicher, für jeden verständlicher Darstellung die Wirkungen des Friedensvertrags auf unser gesamtes Leben. Wenn man bedenkt, wie wenig noch die Kenntnis dieses un- ses unser ganzes Dasein fesselnden Vertrags ins Volk gedrungen ist, so ist es außerordentlich zu begrüßen, daß die Liga sich dieser Aufgabe angenommen hat.

, Billigeres Brot in Frankreich. Der Preis für ein ' Kilo Brot ist in Frankreich auf 1,10 Franken (bisher 1,20 Franken) herabgesetzt worden.

Englischer Humor. Es wird berichtet, daß» 25 Fäs­ser englischen Biers in der'Nähe von Neuhork in einem unterirdischen Gang gefunden wurden. Die ame­rikanische Behörde kennt das englische Bier. Sie be­diente sich zu seiner Auffindung eines Rutengängers.

Lokales.

Bartholomä. Vielerorts gilt Barthokomä (24. August) als Herbstanfang. Man sagt: An Bartholomai schreien d' Vögel ach und waih. Am Bodensee heißt es: Bartholomä schütt' kalt Wasser in den See. Nach Ansicht des Landmanns bestimmt der Tag den Charak­ter des Herbstwetters. Der Volksmund will wissen: Wie Bartholomäus sich hält, so ist der ganze Herbst bestellt. Nun beginnt der Obstherbst, der leider dieses Jahr spür ich ausgefallen ist, und die Wintersaat: An Bartholomai legt man die ersten Aepfel ins Heu.

Gegen die Umwandlung von Wohnränmen in Geschäftsräume. In neuerer Zeit werden, so wird aus Bayern berichtet, besonders in den Großstädten häufig Wohnhäuser von industriellen Unternehmungen, vor allem auch von Banken, angekauft und für ge­schäftliche Zwecke verwendet. Der bayerische Minister für Volk-Wohlfahrt hat daher die Regierungspräsi­denten angewiesen, dahin zu wirken, daß künftig die Zustimmung zur Umwandlung von Wohnungen in Ge­schäftsräume nur dann erteilt wird, wenn der Ge­meinde entsprechende gleichwertige Wohnräume oder gegebenenfalls Geldbeträge zur Herstellung neuer Wohnräume überwiesen werden. Kündigungen zwecks Räumung sollen demgemäß nur dann anerkannt wer­den, wenn ein schuldhaftes Verhalten des Mieters vor­liegt. Wenn Gemeinden oder Mieteinigungsämter die­sen Richtlinien nicht folgen wollen, sollen besondere Anordnungen erlassen werden.

Blitztelegramme". Die Postverwaltung beab­sichtigt, Telegramme einzuführen mit der Garantie, daß sie innerhalb drei Stunden sich in den Händen des Adressaten befinden. Diese sollen den Namen Blitztelegramme erhalten. Die Gebühr dafür soll den zehnfachen Betrag eines dringenden Telegramms be­tragen, also mindestens 90 Mk. oder bei größeren Telegrammen als 10 Worte 9 Mk. das Wort. Wenn das Telegramm in drei Stunden den Adressaten nicht erreicht, wird es nur als dringendes Telegramm ver­rechnet und der Aufgeber erhält den Mehrbetrag wie­der zurück. DieKonstanzer Ztg." bemerkt dazu: In Friedenszeiten kostete das Wort eine» gewöhnlichen