schaftsversreker der Beamtenschaft des Post- und Telegra- pbenamts zu sich geladen, um sie zur Unterzeichnung einer Er­klärung zu bewegen, daß sie sich den französischen Anordnungen fugen würden. Dieses Ansinnen ist von den Beamkenver- trctern abgekehnt worden. Direktor Jünger, der dagegen Ein­spruch erhob, hat die Erklärung erhalten, daß er sich zur Verfügung der französischen Behörde zu Hallen habe. Sechs Vertreter der Beamtenschaft sind sofort verhaftet und in einem bereitstehenden Auto mit unbekannten Ziel fortgebracht worden. Dfe Vertreterin der Beamtinnen ist von den Fran­zosen sofort freigelassen worden. Infolge des Vorgehens der Franzosen hat das Personal des Post- und Telegraphen­amts beschlossen, die Arbeit um 3 Uhr niederzulegen.

Berlin, 29. Jan. DerBerliner Lokalanzeiger" meldet aus Essen, daß die Franzosen den größten Teil der dortigen Krankenhäuser beschlagnahmt haben. Allein von der Zahl der Betten des städt. Krankenhauses haben die Franzosen 270 beschlagnahmt. Auch der Dtphteritis-Pavillon, die Hautklinik, die Pavillons für Scharlach, Masern und Typhus mußten von den Kranken auf Anordnung der Franzosen geräumt werden. Die Aerzte haben darauf erklärt, daß infolge dieses Borgehens schwere Epidemien ausbrechen können und daß sie die Verantwortung für alle Folgen den '-n überlassen müssen.

Düsseldorf, 29 Jan. Der Präsident der zweiten Ab­teilung des Landesfinanzamtes Düsseldorf. Dr. Singer, wurde heute vormittag von der Besatzungsbchörde in seiner Wohnung verhaftet und. unbekannt wohin, abgesührt.

Aachen, 29. Jan. Zur Stillegung des Eisenbahnver­kehrs erfahren wir, daß auf dem Bahnhof Maschinengewehre aufgestellt wurden. Da alle Verhandlungen zwischen dem Personal und dem Bahnhofskommandan'en ergebnislos waren, hat das Personal die Dienststellen verlassen. Ausweisung sämtlicher Beamten aus dem Ruhr­gebiet, die den französische« Befehlen nicht gehorchen.'

Essen, 30. Jan. Die französische Militärbehörde hat bestimmt, daß im Ruhrgebtet alle Beamten auszuweisen find, die es ablehnen, den französischen Befehlen zu gehor­chen. Der zum Aufstchtsbeamten für den gesamten Post­betrieb im Ruhrgebiet ernannte französische Beamte ließ wegen der deutschen Ablehnung, den Franzosen Teleson- verbindungen herzustellen, den gesamten Betrieb gestern eine Stunde unterbrechen. Bei jeder weiteren Dienstver­weigerung soll die Strafe erhöht -werden.

Schamlose Begründung der unerhörte« Gewalt­politik im Nuhrgebiet.

Paris, 28. Jan. Der Berichterstatter der Agentur Havas in Düsseldorf meldet, angesichts des offenen oder passiven Wider­stands der deutschen Beamten hätten die allnerten Behörden be­schlossen, im gesamten Besatzungsgebiet alle oberen Beamten, die bei ihrer ablehnenden Haltung blieben, zu verhaften und aus­zuweisen. Die Durchführung der neuen Matznahm« habe heute begonnen. Das sei der Beginn jener Phase energischeren Vor­gehens, in die man heute eingetreten sei. Die französischen Be­hörden hätten bis jetzt eine Milde bewi.sen, die die Deutschen selbst, die von jener Zeit her, als sie Frankreich und Belgien be­setzt hielten, eine ganz andere Methode gewohnt seien, in Be­wunderung versetzt habe. Die Alliierten hätten ihren Friedens­willen und den Willen zu einer freundschaftlichen Verständigung hinreichend dargetan. Ihre Langmut habe nicht dazu führen dürfen, datz sie als Schwäche ausgelegt werde. Man habe also die Beamten, die die alliierte Oberhoheit nicht anerkennen und sich mit der Berliner Regierung solidarisieren, aufgefordert, ihren Eifer im unbesetzten Deutschland zu entfalten. Man werde zuerst mit jenen beginnen, die die wichtigsten und die bestbe­zahlten Posten inne hätten und die sämtlich tätige Agenten für die nationalistische Propaganda seien, der die deutsch« Erotzindu- rie ergeben sei. Die Maßnahme würde auf die anderen Beamten . nur dann ausgedehnt werden, wenn es notwendig war«. Der Havc brrichterstatter sucht auch festzustellen, datz die Entschei­dungen der alliierten Autoritäten rechtsgültig seien, denn die Haager-Konvention erkenne ausdrücklich, datz man der Macht gehorchen müsse, die sich augenblicklich im Ruhrgebiet etabliert habe. Während der Okkupation hätten^dle Deutschen nur St Stunden passiven Widerstand geduldet und dann sei als Sank­tion nickt Ausweisung, sondern Einsperrung, Deportierung und selbst Füsilierung erfolgt.

Anmerkung des W.T.B.: Es ist außerordentlich bezeichnend, daß hier versucht wird, eine« Vergleich zwischen Friedens- und Kriegszustand anzustellen un.er vollkommener Verkennung des Umstandes, datz der deutschen Regierung am 18. Januar von der französischen Regierung eine friedlich« Besetzung angekünd'gt wurde, d-ren Berechtigung durch keinen Vertrag nachgewiesen werden kann, wie ja auch inzwischen die höchsten juristischen Autoritäten in England festgestellt haben.

Der Standpunkt Deutschlands znr Ruhrbesetzung.

Eine Erklärung des deutsche» Außenministers.

Basel, 29. Jan. Der Berliner Korrespondent derBasler Nachrichten hatte eine Unterredung mit dem Al-tzenminister Dr. von Rosenberg über den Standpunkt Deutschlands zur Ruhrbe- setzung. Der Minister wies dabei zunächst darauf hin, datz der Versailler Vertrag in keinem Falle einer einzelnen Macht eine derartige völlige Freiheit zu jenem Gewaltakt zugestehe und er­klärt« dann: Wir haben den Alliierten Im Jahre 1822 trotz des Währungssturmes, der über uns hinwegbrauste und das Dollar- barometer von etwa 250 auf 9800 Hinauftrieb, trotz des Zustan­des der Staatswtrtschaft und Staatsfinanzen nach Krieg und Revolution für rund eineinhalb Milliarden Werte auf Grund des Friedrnsvertrags ohne Gegenleistung zugeführt und sind Frankreich gegenüber nur zu eineinhalb v. H. obiger Summe in Hohlz- und Kohlenlieferungen im Rückstand geblieben. Wegen -dieser eineinhalb Prozent sollte nach französischer Auffassung der Versailler Vertrag der überstarke« französische» Armee, die kei­

nen Gegner in der Welt findet, Franzreich zu ständigem bewaff­netem Vorgehen das Recht einräumen. Das wäre widersinnig. Die deutsche Politik kann der Gewalt nicht Gewalt entgegen­setze«, aber sie wird den Versuchen, schwarz in weih zu verwan­deln, und den eklatanten Rechtsbruch in eine legitime Maß­nahme umzudeuten, weiter mit ruhiger Ueberlegung begegnen. Um die Zweckmäßigkeit der Ruhraktion zu illustrieren, machte der Minister folgende Angaben: In der Zeit bis zum 11. Ja­nuar, dem Tage des Einmarsches, erhielt Frankreich von uns täglich für rund 138 808 Eoldmark Kohle und für rund 30 080 Goldmark Holz Nach dem Einmarsch hat Frankreich zwar an­fänglich unter schwersten Eingriffen in das Privateigentum täg­lich für rund 8800 Eoldmark Kohle erhalten, zurzeit geht aber gar keine Kohle mehr nach Frankreich und ebensowenig Holz. Dafür entstehen Frankreich, wenn man die Bcsatzungsstärke wahrscheinlich zu niedrig auf SO 000 Mann einschätzt, an Mehrkosten für die Verwendung seiner Truppen Im Ruhrge­biet rund eine Viertel-Million Eoldmark täglich. Dazu kommen noch die Ausgaben, die die Ruhraktion der französischen Volks- wirtickaft verursacht und die Schädigungen, die der französischen Industrie durch die Unterbrechung des Kohlen^ Uuffes zugefügt werden. Unter dem Druck der Brnonette wird aber der deutsche Arbeiter keine Kohlen fördern. Wenn man glaubt, uns durch einen inneren Krieg von Verurteilungen und Ausweisungen und von Beschlagnahmungen mürbe zu machen, so täuscht man sich Das Bewußtsein unseres Rechts und das Bewußtsein, daß sich das Reckt auf die Dauer durch Gewalt nickt beugen läßt, be­stimmt unsere Politik. Täglich und stündlich gehen uns Kund­gebungen nickt nur aus dem Reich, sondern auch aus den üb­rigen Landesteilen zu, die beweisen, daß mit dem deutschen Volke auch wertvolle Teile des Auslandes unsere Politik des moralischen Widerstands billigen. Bei der Abwehr des Ruhr­abenteuers handelt es sich für uns weder um eine Prestigefrage, noch um eine Spekulation auf Meinungsverschiedenheiten in der Entente, wir wallen nur das Letzte verteidigen, was uns nack dem Genfer Di^at über Obericklesien an wirtickast^cker Kraft und wirtschaftlichen Zukunfismöalichkeiten geblieben ist. Standstastes Verhakten der Nuhrgebietsarbeiter.

Berlin, 30. Jan. Nach einer Meldung desVorwärts" aus Hamm waren dort gestern die Betriebsräte der Berg­arbeiter aus dem ganzen Ruhrbezirk versammelt, um zu der gegenwärtigen Lage Stellung zu nehmen. Der Generalstreik würde eiiimüiig adgelehnt. Die bisher von der Bergorbei» lerschaft eingenommene Abwehrstellung soll in gleichem Maße beibehalten werden. Eine Entschließung sprach sich gegen jeden Nationalismus aus und lehnte die Einführung der Frankenlöhnung ab und gelobte, treu zur deutschen Repu­blik zu halten.

Dortmund, 29. Jan. Gegenüber den sich mehrenden Verhaftungen leitender Reichs- und Staatsbeamte« hat heute eine Konferenz von Vertretern der Arbeiter- und Angestelltengewerkschaften aller Richtungen folgende Ent­schließung gefaßt: Die von den Besahungstruppen vorge­nommenen Verhaftungen leitender Reichs- und Staatsbe­amten können die Gewerkschaften in ihrem bisherigen Ver­halten nicht irre machen. Diese Maßnahmen sind vielmehr geeignet, den Widerstand bis zum äußersten zu steigern. Die Gewerkschaften werden jedenfalls wie bisher ihr Mög­lichstes tun, daß die Franzosen an der Ruhr ihr Ziel nicht erreichen.

Aeberschichlen in den übrigen Bergwerksbezirken Deutschlands.

Berlin, 30 Jan. In sämtlichen Braun- und Stein­kohlenrevieren Deutschlands außer dem Ruhrrevier fanden b.'stern Revierkonferenzen statt, in denen überall die Ge­neigtheit zutage trat, Ueberschichten zu leisten, um einen etwa eintretenden Ausfall an Ruhrsteinkohle auszugleichen.

Streikbeschluß der Saargebletsarbeiter.

Saarbrücken, 30. Jan. Der Sechzehner-Ausfchuß und der Hauptvorstand des Gewerkvereins christlicher Bergar­beiter haben gestern einstimmig beschlossen, daß zur Erlan­gung der Lohnforderungen die Arbeit niedergelegt werde» solle. Auch der alte Verband der Bergarbeiter hat in sei­ner gestern abgehaltenen Hauptkonferenz den Streik ein­stimmig beschlossen. Er soll am S. Februar beginnen. Es wurde ausdrücklich betont, datz es sich nicht um eine poli­tische. sondern um eine rein wirtschaftliche Aktion handele. Voraussichtlich wird außer den Bergarbeitern auch eine Reihe anderer Verufsarten die Arbeit niederlegen, viel­leicht auch die Bergarbeiter in Lothringen, mit denen noch Verhandlungen schweben.

Frankreich gegen die englische Kohlenzufuhr nach Deutschland.

London, 29. Jan.Snnday Expreß" berichtet, die fran­zösische Regierung hat beschlossen, Großbritannien gegen­über nachdrücklich die Notwendigkeit hervorzuheben, ein Verbot auf Ausfuhr britischer Kohlen nach den unbesetzten deutschen Gebieten zu legen. Dem Blatt zufolge sehen die Franzosen in der Verschiffung englischer Kohlen nach Deutschland einen entscheidenden verhängnisvollen Zug in ihrem Spiel, das die Zermürbung der deutschen Industrie durch Vorenthaltung der Nuhrkohlen bezwecke. Wenn die britische Kohle an den Platz der Ruhrk-chle tre>e. so könne der französische Plan scheitern. Wie das Blatt weiter schreibt, werde die britische Regierung einem solche« Ersu­chen nicht stattgeben. Die französische Politik an der Ruhr entwickele sich keineswegs planmäßig. Großbritannien, des­sen praktischer Neparationsvlan verworfen worden sei, werde wahrscheinlich auf Jahre hinaus keine Reparationen erhalten. Jetzt, wo die Uim^h-it der französischen Poli­tik immer deutlicher zuta >e !?ete. werde an England das Ersuchen gerichtet, zu Hilfe zu kommen, indem es den eng- lischen Kaufleuten und Industriellen untersag«, vorteil­hafte Geschäfte zu treiben und dem englischen Volk einen

Erwerb zu verschaffen, und' dies zu einem Zeitpunkt, eineinhalb Millionen englischer Arbeiter auf der Straße, lägen.

Dle bequeme Haltung Englands.

London, 29. Jan. Der Arbeiterführer Thomas erklärte in einer Rede, die europäische Lage gleiche in vielen Be­zieh»,-gen der vom August 1914. Die Gefahr sei ebenso un- mittelbar. Angesichts der gegenwärtigen gefährlichen Lage sei die britische Regierung vollkommen im Recht, wenn sie es ablehne, sich an der französischen Politik zu beteiligen.«

Wenn der Arbeiterführer Thomas einen rechtlichen! und moralischen Standpunkt einnehmen würde, dann würde er seine Negierung auf die V e r p f l i chtu n g hin- weisen, gegen die Verletzungen des Versailler Vertrags durch Frankreich Einspruch zu erheben.

Zur Haltung Amerikas.

Amsterdam, 30. Jan.Allgemein Handelsblad" meldet aus Newyork: Die lebhafte Agitation für und gegen ein amerikanisches Eingreifen in der Ruhrsrage dauert an. Verschiedene hervorragende Geschäftsleute wie der Bankier Vanderlip und der Stahlindustrielle Hary erklärten. Ame­rika solle seinen moralischen Einfluß zu einer Vermittlung in die Wagschale werfen. Der frühere republikanische Prä­sidentschaftskandidat Lowden wies darauf hin, daß die amerikanischen Seide-, Baumwolle-, Kupfer- und Stahl­märkte in Europa verloren gehen könnten, und trat für die Einberufung einer internationalen Konferenz ein. Diese Streitereien sind völlig wertlos, denn die Regierung weiß ganz genau, was sie will! ....

Paris, 29. Jan. DieChicago Tribüne" meldet aus Washington: In einer von ihm Unterzeichneten Erklärung in den Blättern versichert Senator Borah, das Problem der auswärtigen Angelegenheiten sei kein europäisches allein. Es berühre die vitalsten amerikanischen Geschäfts­interessen. Die Geschäftsleute, die Farmer und die Arbei­ter würden alle in gleicher Weise in ihren Ex'stenzfragen dadurch betroffen. Das Schicksal Mitteleuropas sei fetzt in der Schwebe und es sei Amerikas Pflicht, in die Ruhrfrage einzugreifen. Deutschlands Zusammenbruch würde einen großen Verlust für alle Volkskreise in' Amerika bedeuten.

Senator Borah beabsichtigt, die vorstehende Erklärung als Grundlage für seine nächste Rede im Senat zu verwen­den. in der er die amerikanische Intervention verlan-wn wird. Warum hat er sie nicht schon früher verlangt?!

Desorganisation des holländisch-deutschen Eisenbahnverkehrs.

Amsterdam, 30. Jan.Allgemeen Handelblad" mel­det: Da der Eisenbahnverkehr von Holland nach dem Rheinland völlig in Unordnung geraten ist, hat die König­liche Luftsahrgesellschaft einen Flugdienst nach Köln organi­siert, der ausgenommen werden soll, sobald die Besatzungs­behörden ihre Zustimmung erteilt. Es sollen Passagiere, Post und Güter befördert werden.

Eine Spende niederländischer Arbeiter.

Amsterdam, 30. Fan.Allgemeen Haudelsblad" meldet, hat der Ausschuß des Bundes Niederländischer Arbeiter und Arbeiterinnen der Schokolade- und Zuckerwarenfabrikcn dem Niederländischen Allgemeinen Gcwerkschaftsbund die Summe von 3500 Gulden für die Arbeiter des Ruhrgebiets zur Verfügung gestellt.

Gegen sranzösische Theaterstücke.

Berlin, 28. Jan. ImIntimen Tjeater" kam es an­läßlich der Ausführung eines französischen Einakters z« Protestkundgebungen des Publikums, das die Absetzung des Stückes verlangte. Die Direktion wurde gezwungen, dieser Forderung Rechnung zu tragen.

Zur auswärtigen Lage.

De« Friedensvertragsentwurf der Entente Mr Lausanne.

Paris, 29. Jan. Der Sonderberichterstatter der Agen­tur Havas in Lausanne meldet: Der Entwurf des Frie­densvertrags ist gestern halbamtlich an die Abordnungen verteilt und heute der türkisch?» Abordnung übergeben worden. Der Vertrag enthält 160 Artikel und nicht, wie kürzlich irrtümlich gemeldet worden ist, SV, außerdem 8 Abkommen und Zusatzerklärungen, welche sind: 1) das Meerengenabkommen. 2) das Abkommen über die Grenzen Thraziens, 3) das Abkommen über das Ausländerregime in der Türkei. 4) die Erklärungen Albaniens bezüglich der Bezahlung der ottomanischen Schuld. 5) das Handels- Regime mit der Türkei. 6) die Erklärungen über den Waffenstillstand, 7) das Abkommen über den Austausch der Bevölkerung, 8) das griechisch-türkische Abkommen über den Austausch der Kriegsgefangenen. Die beiden letzteren Abkommen werden morgen durch die Vertreter Griechenlands und der Türkei unterzeichnet werden. Bis jetzt besitzt man noch keinerlei Fingerzeige dafür, daß dis türkische Abordnung der sofortigen Unterzeichnung des Friedensvertrags günstig gegenübersteht. Man ist mehr und mehr geneigt zu glauben, daß die Abordnungen sich schließlich auf eine Vertagung einigen werden. In alliier­ten Kreisen glaubt man. daß heute noch nicht vorauszuse­hen ist. bis wann diese Vertagung dauern wird. Die Tür­ken sind anderer Ansicht und zwar aus zwei Gründen: 1) weil sie gezwungen sind, die Kosten der verlängerten Mo- bilisation zu tragen, 2) weil sie lebhaft wünschen, daß dis Räumung Konstantinopels und des Tschanak durch die britischen Trupven demnächst stattstndet. Man wird ihren Forderungen ohne Zweifel willfahren, wenn man die Ver­tagung beantragt, deren ausschließlicher Zweck ist. de« Türke« die Unterzeichnung des Vertrags zu erleichtern.