Jagstkreis mit 23,1' gruppieren sich die er Zahl der viehbe- ihl der Haushaltun- ler Haushaltungen und im Donaukreis schend industriellen tungen Vieh halten, risherrschtder Ehrend Donau- und nd grotzbäuerlichen

einemarkt.) Dem die alle zum Paar- wurden.

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werden können.

Gemeinderat.

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Nr. 24

V.mts- und Anzeigeblatt für den Oberamtsbezirk Calw.

98. Jahrgang.

CrschetnNN-twetse: -mal »Schentl. Anzeigen»»!»: Die Zette SV Mk., Famttienanzrigen so Ok., UV M. Eattunelan-eigen lonl.nt ein Zuj^Ug von 1 00"/» F ernjpr. S

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Dienstag, de«. Januar 1923.

De-utzsprets: In der Etadt mit Trügerlohn 63V M. monatlich. Boftbe-iigS»re1» 639 M. mit Bestelleeld. Schluß der Anzeigenannahme 8 Uhr vormittag».

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Zur Lage.

Dom französischen Standpunkt aus ist es durchaus begreif-

im Ruhrgebiet.

lich, dag Herr Poincarch nachdem er sich einmal in die Ruhr- aU-vn von den Nationalisten und der Schwerindustrie hat hm- eiiu^tz.n lassen, versucht, die Sache ihrem planmäßigen Ende entgegenzufüchren. Was den Entschluß zu diesem Gewaltschritt anbelangt, jo fragt es sich erstens, waren die Franzosen über die feste Mderstandsabsichl der deut,chen Regierung nicht recht un­terrichtet, zweitens hatten sie Klarheit über die Haltung der Alliierte» und drittens waren sie sich über die etwaigen unmit­telbaren Folgen eines vorerst passiven Widerstandes und die daraus vielleicht entstehenden Weiterungen nicht im Klaren? Im Hinblick auf die seit mehr als einem Jahr systematisch be­triebene offene und geheim« Propaganda hinsichtlich der Be­setzung des Ruhrgebiet» darf man wohl annehmen, dag die heute in Frankreich herrschenden, nationalistisch-schwerindustriel- len Kreise dis Gelegenheit zu einem solchen Schritt schon lange ersehnt und sie deshalb auch anläßlich der geringfügigen Ver­zögerungen in den deutschen Sachleistungen ergriffen haben. Daß die Franzosen sich vor Beginn dieser Aktion nicht mit den Al­liierten vorher verständigt haben sollten, vermögen wir einfach nicht zu glauben, denn «ine Bekanntgabe derartiger Schritte von so weittragender Bedeutung ist unter befreundeten Mäch­ten schon eine Selbstverständlichkeit, unter Verbündeten aber, dir politisch, wirtschaftlich und finanziell so enge Beziehungen unterhalten, direkt eine Notwendigkeit im Jntresse der Erhal­tung -er Allianz, an der doch Frankreich zum mindesten dasselbe Jntresse wie England, Italien und Amerika haben, denn das wollen wir doch klarstellen, ohne die Rückendeckung der Großen Entente würden die Mitglieder der Kleinen Entente für Frank­reichs Zwecke gegebenenfalls sehr unsichere Kantonisten fein. Daß England die französischen Unternehmungen übrigens nicht stören würde, das hatte uns die englische Presse nach dem Sturz Lloyd George's ja ganz deutlich gesagt, indem sie offen davon sprach, daß man für die Mitwirkung Frankreichs zu Gunsten der englischen Orientpohtik, die durch den Vormarsch der Türkei und dis Vertreibung" Ger Griechen aus Kleinasien einen Knacks gekriegt hatte, Zugeständnisse an Frankreich hinsichtlich der Re­parationsfrage gemacht habe. Nun, und diese Zugeständnisse sind in der Form einer völligen Passivität der englischen Re­gierung gegenüber den fortgesetzten Verletzungen des Versailler Vertrags durch die Franzosen erfolgt, den ja auch England zu garantieren sich verpflichtet hat. Was Italien anbelangt, so scheint es sein Augenmerk in erster Linie auf die östliche Adria­küste und auf Erwerbungen in Afrika gerichtet zu haben, und deshalb den Franzosen ebenfalls hinsichtlich der Behandlung Deutschlands freie Hand gelassen zu haben. Wir müssen uns endlich von dem immer wieder zur Geltung gelangenden Einflug der englischen, italienischen und amerikanischen Presse losmachen, die das Wort Talleyrands so ausgezeichnet in der Praxis an­wendet, daß die Sprache dazu da ist, um die Gedanken zu ver­bergen. Wenn sich die alliierte und namentlich die amerikanische Presse, die inbczug auf Außenpok'iik von einer Disziplin und großzügig geleiteten Planmäß'gkeit ist, von der wir noch sehr, sehr viel lernen müssen, in Entrüstungsgeschrei über die Bru­talität der Franzosen ergeht, so ist noch lange nicht gesagt, daß das auch so gemeint ist, und vor allem ist damit nicht gesagt, daß man auf die Franzosen etwa einen Druck ausiiben möchte, «m sie dazu zu bewegen, von ihrem Unternehmen Abstand zu nehmen.

Wir können uns auch heute noch nicht des Eindrucks er­wehren, als handle es sich um eine abgekartete Sache, zum Zweck der Stillegung der deutschen Industrie und des deutschen Ver­kehrs, weil man Komplikationen im Osten befürchtet. Mit einer eigenartigen Präzision ist der Einfall der Litauer ins Memslgebiet erfolgt, und daraufhin die Absendung von Ententekrlcgsschiffen genau dach der Methode von Oberschlesien, als man einen russisch-polnischen Krieg befürchtete. Heute ist die Situation noch gefährlicher. Heute steht die Entente in La «sanne vor einem offenen russisch-türkiscken Bündnis, das für die Entente gefährliche Weiterungen im näheren und ferneren Osten befürchten läßt. Die Fühlungnahme der Tsche­chen, Rumänen nnd Pole, untereinander und mit Paris läßt das gegenseitige DündnisberhSklnis eb-n^o wie die Befürchtun­gen und entsprechenden militärischenDorfichts"-Maßnahmen in Erscheinung treten. Es ist klar, ein neuer europäischer Welt- .jbrand würde wieder ausdem Zalkan feinen Anfang nehmen.

ie -e» smzösischrii Befehle« nicht gehorche».

denn dort würden die verbündeten Russen und Türken die von der Großen Entente dirigierten Heere der Kleinen Entente zu­erst auf sich zu nehmen haben. Daher auch die Nervosität der Kleinen Entente über die in Wechselwirkung zueinander stehen­den Vorgänge in Lausanne und im Ruhrgebiet. Bekanntlich will man jetzt In Lausanne einen Druck auf die Türken ausüben, in­dem man den von den Hauptmächten der Alliierten ausgearbei­teten Entwurf für einen Friedrnsvertrag den Türken zur end­gültigen Annahme oder Ablehnung unterbreitet, und dann mit der Abreise droht. Zwar wird von alliierter Seite behauptet, eine solche Abreise bedeute noch lange keinen Abbruch der Frie­densverhandlungen, die könnten ja zu einer geeigneteren Zeit wieder ausgenommen werden, aber daß eine derartige Ver­schleppung der Regelung der Ostsragen unter Umständen ernste Konflikte heranfbeschwörcn könnte, darüber dürften sich die Al­liierten auch klar sein. Schon behaupten die Türken, die Grie­chen hätten die lange Verhandlungszeit dazu bnützt, ihr Heer wieder in Takt zu bringen und sie hätten die Absicht, sich Thra­ziens wieder zu bemächtigen. Daß man unter Umstände» die Griechen wieder für solche Zwecke benützen würde, daran haben wir keinen Zweifel. Auch die Russen setzen ihre Proteste über die absichtliche Ausschaltung bei Behandlung der Fragen fort, die sie als Grenznachbarn, die namentlich auch an der Sicherung der Verkehrswege das größte Jntresse haben, mindestens so sehr intressieren, wie die Ententemächte, dis sich einfach als Schieds­richter über die Angelegenheiten selbst aufstellen wollen, wie sie bisher alle europäischen Fragen nach ihrem Gutdünken entschie­den haken.

Der Wirrwarr, in den die unersättliche Hab- und Machtgier der Alliierten Europa, den Orient und Asien nochmals hinein­gesteigert hat, nimmt immer drohendere Formen an, und wir wissen keinen Tag, ob nicht irgend ein wenn auch anscheinend noch so belangloses Ereignis das Feuer liefert, das den an- gehänsten Zündstoff zur Entladung bringen kann. Am aller- schwersten wäre Deutschland dann in diesem Falle bedroht, und es ist deshalb unverantwortlich, wenn trotz der ernsten Gefahr heute noch Parteiintresscn und -Ziele in den Vordergrund zu rücken gesucht werden. Mehr wie je gilt es heute für uns eiserne Disziplin zu halten, denn von der Festigkeit unseres Zusammen- haltens hängt die Existenz unseres Vaterlandes ab. 0. 8.

*

Zunahme der französischen Gewalttaten.

Berlin, 30. Dez. Wie die Blätter aus Essen melden, spitzt sich die Lage im Ruhrgebiet immer mehr zu. Infolge der zahlreichen Ausweisungen, die bereits erfolgt sind, und des rücksichtslosen Eingreifens der Besatzung in den Eisenbahn- und Postbelrieb herrscht unter der Bevölkerung eine erbitterte Stimmung. Ge­stern wurde das Düsseldorfer Telegraphenamt von französischen Soldaten mit aufgepsianztem Bajonett besetzt. Die weiblichen Beamtinnen wurden von den Offizieren mit Reitpeitschen aus dem Saal getrieben. DerBerliner Lokalanzeiger" meldet aus Koblenz, daß auf dem dortigen Bahnhof 13 Lokomotiven von den Franzosen weggeführt werden sollten. Die deutschen Eisen­bahner setzten jedoch die Maschinen nach dem unbesetzten Gebiet zu in Fahrt und durchfuhren den Bahnhof Diez, wo die Fran­zosen vergeblich versuchten, die Lokomotiven aufzuhalten, mit Schnellzugsgeschwindigkeit. Die Maschinen konnten das unbe­setzte Gebiet erreichen. Die Franzosen haben daraufhin die Eisen­bahnlinie in Ler Gegend von Diez auf eine Strecke von 300 Meter ausgerissen, sokaß der Zugverkehr vollkommen stilliegt. Nach einer Meldung derDeutschen Allgemeinen Zeitung" haben sämtliche 25 durch die Beschlagnahme von Fahrzeugen betroffe­nen Rhein-Reedereien in einem Schreiben an den Thef der fran­zösischen Jngenieurkommission im Ruhrgebiet erklärt, daß sie die Beförderung und den Umschlag von Brennstoffen nach Frankreich und Belgien ablehnen und sich nicht zu Handlungen zwingen lassen, die gegen die Interessen ihres Vaterlandes, sowie gegen Ehre und Gewissen verstoßen.

Berlin, 30. Jan. Der deutsche Geschäftsträger in Paris wurde beauftragt, der französischen Regierung folgende Note zu überreichen: Polizeiwachtmeister Symalla in Al­teneffen wurde am 28. Januar, als er auf feinem Posten stand, von einem französischen Offizier verhaftet. Nach einer mündlichen Auskunft des französischen Befehlshabers wurde der Beamte zu 15 Tagen Gefängnis verurteilt, weil er sich weigerte, einen französischen Offizier zu grüßen. Jede weitere Auskunft wurde hem Polizeipräsidenten verweis

Neueste Nachrichten.

Der passiv« deutsch« Widerstand treibt di« Franzosen in ihrer ohnmächtigen Wut zu immer «eucn Eewaltschritten. Es sind in den letzten Tagen fortgesetzt neue Verhaftungen und Aus­weisung«» deutscher Beamten erfolgt, auf die ebenso prompt mit Einstellung der Arbeit der betroffene« Beamlungen und Rrüeitebetriclie geantwortet wurde. Tie Franzosen haben des­halb erklärt, daß sie sämtliche Beamte, die sich wkrzcrn. ihren Befehlen «ach^ulommen, aneweisen werden. In einer halb­amtlichen Auslassung der Havasagentur werden die unge­heuerlichen Gewalttaten damit begründet, daß die Deutschen im französischen besetzte« Gebiet noch viel rücksichtsloser gegen Widerstand leistende Personen vorgegangrn seien. Man will also hier versuchen, Vergleiche mit der Kriegszeit anzustellcn, wo ein strenges Vorgehen angesichts der Sabotage- und Spio­nageneigung der französischen Bevölkerung notwendig war. Heute aber sind wir im Frieden, «ie doch Herr Poineare selbst erklärt hat!

Da die Franzosen trotz oder brsser gesagt wegen d-r Brs^u-g des Ruhrgebiets keine Kohlen erhalte«, «nd deshalb rin Hoch, ofen nach dem andern in Lothringen ausgeblase» werd«« mutz» weil der Ruhrkoks sehlt, so wettern sie jetzt gegen di« englische Regierung, die es zulasse, daß englische Kohl« nach Deutschland geschickt werde, wodurch die deutsche Industrie zu weiterem Widerstand ermutigt werde. Ob die Engländer auf den sran- zösischcn Einspruch hin die Kohlenliefernngen verbieten, bleibt abzuwarte«.

Angesichts der Zuspitzung der Lage im Ruhrgebiet scheinen die Alliierten za Zugeständnisse» an die Türkei bereit zu sein, wie sie das ja immer machen, wenn sie mit zwei Gegnern gleich­zeitig zu verhandeln haben. Inwieweit sie mit ihrer Taktik Erfolg haben werden, bleibt abzuwarte«, jedenfalls versuchen sie, die Konferenz vorerst einmal zu vertagen» bis zu einem Zeitpunkt, der ihnen besser patzt.

gert. Auch wurde es ihm trotz seiner Vorstellungen nicht gestattet, einen Vertrete? zu Symalla zu schicken, um sich nach seinem Ergehen zu erkundigen. Das Vorgehen der französischen Militärbehörde gegen den deutschen Beamten, dem sie keine Weisung zu erteilen befugt ist, ist ein Akt der Willkür. Die deutsche Negierung erhebt dagegen Pro­test. Eie s^oederholt das von dem Polizeipräsidenten in Essen gestellte Verlangen, daß Symalla unverzüglich frei­gelassen wird, und behält sich vor, volle Genugtuung zu fordern.

Bochum, 30. Jan. Gestern wurde auch die Filiale der Neichsbank besetzt und Reichsbankdirektor Blumhof ver­haftet. Die Neichsbankbeamten haben daraufhin die Arbeit niedergelegt. Die Privatbanken in Bochum haben aus Pro­test ebenfalls geschlMen. Ferner ist der Leiler des Haupt? Zollamts Bochum, Faust, verhaftet morden. Die Gefange­nen sind alle im Pastorat in Weitmar untergebracht. Der Fernsprechbetrieb, der seit Mittwoch voriger Woche geruht hatte, ist gestern mittag wieder anfgenommen worden. Die französischen Truppen, die das Tetegraphenamt besetzt hiel­ten, sind abgerückt und haben den Telegrapheninspektor Dirke mit sich fortgeführt.

Bochum, 29. Jan. Hellte morgen ist in seiner Woh­nung der Kommandeur der Schutzpolizei, Oberst Bethge, aus dem Bett heraus verhaftet worden. Zn gleicher Zeit ist ein großes militärisches Aufgebot erschienen, besetzte das Finanzamt Bochum nnd begab sich dann in die nahe ge­legene Wohnung des Leiters, des Oberfinanzrats Schmidt, der ebenfalls aus dem Bett heraus verhaftet worden ist. Schmidt hatte erst vor kurzem eine schwere Operation über- standen, unter deren Nachwehen er noch leidet. Sein Stell­vertreter, Regierungsrat Grünwald, hat sich zum Divisions­kommandeur nach Weitmar begeben, um selbst gegen die Derhaftung zu protestieren. Die Beamtenabordnung ist nicht vorgeiasjen worden, dagegen wurde Grünwald gleich­falls ve. haftet.

Dortmund, 29. Jan. Der heute morgen verhaftete Präsident der Oberpostdirektion, Oberpostrat Emst, und der gleichfalls verhaftete Postrat Hisset sind aus dem besetzten Gebiet ausgewiesen und von den Franzosen in Olsen fMün- slerland) abgesetzt worden. Die Verhaftung des Oberpost­direktors Kicseldach bestätigt sich nicht.

Effen, 29. Jan. Für heute Mittag 2 Uhr hatte der ^französische Kommandeur für Lelegrammivesen die Gewerk-