ettpunkt, wA der Straße
>s.
mas erklärte r vielen Be- n ebenso un- rlichen Lage ht, wenn sie^ u beteiligen.^ k rechtlichen! ürde» dann »tung hin- er Vertrags
l
stad" meldet » gegen ein ^
dauert an. i
der Bankier l
irrten. Ame- germittlung anische Prä- ir. daß die and Stahltrat für dis nz ein. — >
! Regierung
meldet aus r Erklärung rs Problem europäisches » Geschäfts- die Arbei- Wnzfragen sei seht in Ruhrfrage ürde einen a bedeuten. Erklärung zu verwen- verlangen verlangt?!
tschen
blad" mel- nach dem die König- öln organi- Besatzungs- -cp- Passagiere,
Her.
ad" meldet,
Irbeiter und ibrikcn dem die Summe gebiets zur
am es an- nakters zn setzung des gen, dieser
ntente
der Agen- des Frie- ordnungen übergeben nicht, wie utzerdem 8 : 1) das ie Grenzen iderregime > bezüglich Handels-
über den O Austausch Abkommen )ie beiden Vertreter rden. Bis r, daß die ,nung des r ist mehr ungen sich Zn alliier- lorauszuss- Die Türinden: 1) erten Mo- ^
n, daß dir durch die wird ihren n die Ver- k ist, den <
richtera.
Bolschewistische Warnung an Pole«.
ABC. Aus Reval wird uns gemeldet: Die Moskauer „Prawda" veröffentlicht einen Aussehen erregenden Leitartikel, der sich angesichts des Ruhreinsalls der Franzosen und Belgier mit der Haltung Polens besaßt. Die „Prawda" konstatiert, daß Polen jederzeit bereit sei, Deutschland zu überfallen und daß dann auch die Tschechoslowakei an dem Ueberfall gegen Deutschland teilnehmen würde. Wenn diese Umstände eintreten sollten, werde S-?w- jetrußland unmittelbar durch die Ententeräuber und die mit ihnen verbündeten Staaten bedroht werden. Die "Prawda" schreibt u. a.: „Wenn die polnisch Bourgen-sie sich ein Beispiel an ihrem Patron und Beschützer Frank eich nimmt und die polnischen Truppen gegen die deutsche Grenze wirst, und in das Gebiet dieses ausgeplünderten Landes eindringt. so ist ein europäischer Sturm unvermeidlich. Aber in diesem Sturm werden die Flügel des weißen polnischen Raubadlers gebrochen wer- den." Zum Schluß versichert das bolschewistische Blatt, daß als Sieger in diesem Kampfe nicht die Bourgeoisie, sondern das Proletariat hervorgehen werde, wenn auch nach entsetzlichen Verwüstungen, die das französisch-polnische Abenteuer zur Folge haben werde. Auf der polnischen Negierung liege eine unendlich schwere Verantwortung vor der Menschheit. Polen sei nachdrücklichst gewarnt.
Die Allrussische Landw.ktschastsausstellung und der deutsche Botschafter Gra, Brocksorff--tau!j«u.
abc. Aus Reval wird uns geschrieben: Der deutsche Botschafter in Moskau, Graf Brockdorff-Rantzau, hat dem Hauptkomitee zur Organisation der Allrussischen Lanv- wirtschastlichen Ausstellung ein längeres Schreiben gesandt, das in den Moskauer Blättern veröffentlicht wird. Der Botschafter schreibt u. a.: «Die russische Landwirtschaft und die deutsche Industrie sind die zwei wichtigsten Grundlagen» auf denen die europüiiche Wirtschaft beruht. Dieses Gleichgewicht ist durch den zeitweiligen Nreoergang ver landwirtschaftlichen Industrie Rußlands bedeutend erschüttert. Die Wiederherstellung der produktiven Kräfte der russischen Landwirtschaft ist daher die unerläßliche Vorbedingung für die Gesundung der wirtschaftlichen Wechselbeziehungen auf dem gesamten Kontinent. Für Deutschland und Rußland hat diese Angelegenheit noch eine besondere Bedeutung, deren Größe durch das enge und vielseitige Band, das zwischen der deutschen Industrie und der russischen Landwirtschaft besteht, bestimmt wird. Die deutsche Maschine kann ein Mittel zur völligen Entwickelung der landwirtschaftlichen Macht Rußlands werden, während die Erzeugnisse der russischen Landwirtschaft zu einem Lebensnerv der deutschen Industrie werden können. In der Vorausahnung dessen besteht für mich die Bedeutung der Allrussischen Landwirtschaftlichen Ausstellung in Moskau/'__
Reichstag.
Das Fugendgerichtsgesetz.
Berlin, 27. Jan. Beginn nachmittags 2 Uhr. Auf der Tagesordnung steht die zweite Beratung des Jugendge- richtsgesehes. Der Ausschuß hat die Regierungsvorlage in verschiedenen Punkten geändert. So bestimmt er in Par» 7 als zuläsiige Erziehungsmaßnahmen: 1) Verwarnung, 2) Ueberweisung in die Zucht der Erziehungsberechtigten oder der Schule, 3) Auferlegung von besonderen Verpflichtungen, 4a) Unterbringen, 4) Schutzaufsicht, 5) Fürsorgeerziehung. — Die Reichsregierung kann auch mit Zustimmung des Neichsrats andere Erziehungsmaßregeln für zulässig erklären. Wenn für dis Straftat eines Jugendlichen Zuchthausstrafe angedroht ist, so tritt an ihre Stelle Gefängnis. Jugendsachen können nach Par. 24 mit Strafsachen gegen Erwachsene nicht verbunden werden. Ter Paragr. 2 der Regierungsvorlage, wonach Jugendliche unter 16 Jahren nicht strafbar sind, soll nach dem Ausschußantrag bei Verkündigung des Gesetzes, der weitere Inhalt des Gesetzes
am 1. Juli 1923 tn Kraft treten. Nach Paragr. 1 der Vorlage gilt als Jugendlicher, wer über 14. aber noch nicht 18 Jahre alt ist. In seiner Entschließung ersucht der Ausschuß die Negierungen, für das Amt des Jugendrichters wie überhaupt für das Amt des Strafrichters nur die best- befähigten Richter heranziizieben. Neichsjustizminister Dr. Heinze betont, der leitende Gedanke des Gesetzes sei der, die Jugendlichen, die gegen das Gesetz verstoßen haben, nicht zu bestrafen, sondern auf den Weg der Besserung zu führen. Es lei zu hoiftn, daß es mit Hilft des Gefttzes gelingen w<""de, die Jugendlich vor Leid, Schuld und Verderben zu bewahren. Nachdem die ersten 15 Paragraphen angenommen sind, stellt sich bei der Nuszählnna aus Anlaß der Abstimmung über einen Antrag die Bescblnßunfä- higkeit des Hauses heraus. Die nächste Sitzung wird auf zehn Minuten lichter anberaumt. — Die neue Sitzung beginnt um 4'4 Uhr. Die erste Beratuna des Ge-etz-ntwurfts über Klejnrentnerfürsoriw st-'ht zunächst auf der Tagesordnung. Danach soll die Mrftrae den Gsm-indeu übsrtra"en werden, denen 'v»s Reich 80 Pr-- nt der anftewend-ten Mittel erstattet. A»f Antrag der Abgg. Frau TmEch sZ.) und Frl. Swröder (S/ oeh! die Vorlaae an den ftzialnast- tischen Ausschuß. — Dft Novelle zur Getreidc"mlaae. welche den letzten Termin für ne Abst"'ernng des Umlaaegetrei- ; des vom 15. Bprft au? den 15 Marz vardatiert, wird o^ne Aussprache iu allen drei Lelunaen augenomm-u. — Die nächste Sitzung wird auf N'Utw'ch. den NI. Jan., st Ubr, festgesetzt. Taaeodrnuna: Anlraaeu und A"träae über dft Störung des Schulb'trisbs >'m besetzten Ruhraeb'"t und eventl. Aussprache über die 'ängsten Vor^än^e In Bauern, falls die Neoieru"a eine Erklärung darüber abzngeben hat. Schluß gegen 5 Ahr.
Aus SiaLt und Lind.
Calw, den 30. Januar 1923.
Llst 1. Fpstkirar weiterer Znasaus all.
Zum Zweck der Kohftnerftarn's traten am Man'aa, den 29. Jan.. Ginlch'chnlmnaen im Perftnenfthrpinn ein. dis voransstchtllch ab Donnerstag, l. Februar, durch Ausfall weiterer Züge verschärft werden.
Keine Erhöhung der GH*ertar'ift.
ST-lfgch ist die Aulftünng ver'>-citet. detz mit der V-eonne- l«ng des Personen- ond am 1. Testen er auch e-ne
Erhöhung der Gülertari'e e-ftl-en mer^-. M-» wir von zuständiger Seite bö-m. ist eine solcke E-tzchnnq nicht beabsi^t^t Ob und wann bei den nnsicher-n Berhästnlssen eine n-ne Anrostung der G'^ertarife an die Geldentwertung erfolgen wird, steht noch nicht fest.
Deutsche Stsidte und Dörfer aus der Vaaessch"«
Zu den Lichtbildern, die in dem morgiaen Vort-ag über „Siedlungsanlagen" vorgeführt werden, wird uns getrieben: M wohlgelungene Lichtbilder führen uns ini Flugzeug über dis Netchshauntstadt und andere Städte und Dör'er. S'-- vme'Niacn die klare llestersichtlichkelt des Grnndrlstes mit der LesthgJkast-tt der unmittelbaren Anschauung. Mir erhalten einen Ei-bllck in die Kräfte, welche die Gestaltung einer neuzeitlichen Siedlung bedingen. Mir können Kritik üben vom Standpunkt nüchterner Zweckmässigkeit, wie von dem gesundheitlicher Tordernnoen oder dem der Schönheit. Und die Kritik kann uns Meoweiser lein kür die Aufgaben künftiger Ciedlungstätigkeit und ihrer volkswirtschaftlichen Vorbedingungen.
Vortrag im Ev. Völkerbund.
Der Ev. Volksbund lud am Sonntag nachmittag die Kirchrngemeinde ins Vereinshaus ein Pfarrer Schimpf von Altheng st ett sprach über Johann Valentin An- dreä. Nicht eins beliebige Persönlichkeit aus der Kirchengeschichte sollte der Gemeinde vor Augen gestellt werden, sondern ein alter Calwer Pfarrer.dessen Name aber nicht nur mit der Geschichte unserer Stadt, sondern mit der des ganzen Landes verbunden ist. Der Redner gab zuerst eia
" Der Weihrrachlsfurrd.
Von Hermann Kurz.
„Ich habe meine Eltern nie gekannt", sagte Erhard, und da man mir im Waisenhaus niemals etwas von ihnen gesagt hat, so Hab' ich nicht nach ihnen zu fragen gewagt. Uebrigens", setzte er hinzu, „hört man's doch immer noch ein wenig an Eurer Aussprache, daß Ihr von auswärts gebürtig seid. Sie klingt ein wenig vornehmer, als was man sonst bei uns zu Land zu hören bekommt".
„Ich könnte es noch ein wenig deutlicher hören lasten", erwiderte die Schusterin lächelnd, „aber eben der Schein der Vornehmheit hält mich ab. Es hat mich einige Mühe gekostet, mich anzugewöhnen, aber ich habe von Anfang an stark zu merken bekommen, daß man es armen Leuten nicht so leicht hingehen läßt, wenn dem Reichen ihre Sprache feiner klingt, als seine eigene".
„Ihr habt's da ganz richtig erraten", sagte der Schuster zu Erhard. „Sie hat einen vornehmen Zug in ihrem Wesen, -und der hat mich teils gleich bei der ersten Bekanntschaft zu ihr hingezogen, teils hat er seither auch schon manchen kleinen Ehezwist verursacht. So Hab' ich erst vorhin noch, unmittelbar vor Eurem Kommen, ein wenig mit ihr gezankt, weil sie mitten im Winter Fenster und Türen aufgesperrt hat, um den Lichtergeruch hinauszülassen. .Bist denn eine Gräfin?' Hab' ich zu ihr gesagt".
„Nun, Meister." erwiderte Erhard lachend, „ich bin auch kein Graf, aber ich wills redlich gestehen, daß mir der Qualm ebenfalls zuwider ist, und nicht erst jetzt, sondern schon als Knecht im Löwen hat es mich jedesmal verdros«
. sen. wenn jemand da» Licht ausgeblasen hat. Bon der
Seite also," sagte er zu der Schusterin. „hätten wir ganz gut zueinander gepaßt."
„Ums Himmelswillen. Meister Christoph," rief Justine, indem sie die Hände zusammenschlug, „sehet nur einmal die beiden recht an! Fällt Euch denn nichts auf?"
„Freilich!" antwortete der Schuster. „Es geht mir schon eine Weile im Kopf herum, daß sie eine Aehnlichkeit miteinander haben."
„Und ^e länger man sie ansieht und miteinander sprechen hört," rief Justine, „desto mehr tritt die Aehnlichkeit hervor. Cie drückt sich hauptsächlich in den Augen und in der Art zu sprechen ans"
„Das wäre einmal schön," sagte Erhard liebreich zu der Schusterin, „wenn wir gar noch verwandt wären."
„Erhard!" rief Justine in freudigem Eifer, „schreibe und laß dir vom Waisenhaus die Nachweise kommen! Das wäre ja ein Hauptsund!"
Erhard bedachte sich einen Augenblick, dann schüttelte er den Kopf und erwiderte: „Das werde ich fein bleiben lassen, denn die Papiere könnten unsere» Wünschen nicht entsprechen, und dann wäre es ein Hauptverdruß. Was bedürfen wir weiter Zeugnis? Meisterin, was brauchen wir nach Geburtsschein und Ähnlichkeiten tn Blick, Ton oder Geschmack zu fragen? Sind wir nicht Geschwister durch Schicksal und Gesinnung? Schwester und Schwager, wenn es euch so zu Mut ist wie mir, so ist die Verwandtschaft geschlossen und besiegelt."
Die Schusterin sah ihn mit leuchtenden Auge« an, wagte aber seine dargebotene Hand noch nicht zu ergreifen, sondern warf einen stillsragenden Blick auf ihren Mann. Dieser kratzte sich hinter dem Ohr «ud sagte: „Das wäre
Bild von -er kirchlichen Lage'zu Beginn des 17. Jahrhun-i derts. Er ließ in das Gefüge einer gut organisierten lutherischen Staatskirche hineinsehen. Der Staat sorgte mit aller- lei gesetzlichen Maßnahmen für die Christlichkeit seiner Untertanen, sogar durch Bestellung von Polizeiorganen zur Feststellung säumiger Kirchenbesucher. Aber trotzdem oder gerade deshalb stand das innere Leben der Kirche sehr tief. Aberglauben beherrschte die Gemüter der Württemberger. Teufelsgedanken und Hexenvorstellungen füllten die Köpfe. Die Theologie zeigte ihr Fernsein von Gott durch den bornierten Eigensinn, mit dem sie ihre Gedanken und Eedänk- lein über die Glaubensgegenstände an die Stelle des Glaubens selber schob, das Bekenntnis mit einem Gesetzbuch verwechselte und in giftigen Theologenkämpfen ihre sittliche Ohnmacht offenbarte. In diesem Zustand trat die ev. Kirche in den Lvjährigen Krieg ein. Ter ging zunächst an unserer Heimat gut vorüber, um dann nach der Schlacht bei Nord- lingen umso furchtbarer über Württemberg hereinzubrau- sen. Die württembergische Kirche stand mitten in gewaltsamer Gegenreformation. Aber nun zeigte sich Gott in der Weltgeschichte in ergreifender Größe. Jener äußere Druck schuf die Voraussetzungen für Neubelebung der Kirche. Der Psarrstand. der vorher seine Pflicht versäumt hatte, sühnte durch heldenhaftes Martyrium seine Schuld und echt« Frömmigkeit regte sich wieder. Der Führer dieser kirchlichen Aufbauarbeit war Johann Valentin Andreä. Sein Pfarrersleben gliederte sich tn drei Perioden: Zuerst war er Diakon in Vaihingen, dann Superintendent (Dekan) in Calw, zuletzt bekleidete er höhere Kirchenämter in Stuttgart, Bebenhausen und Adelberg. Das Talwer Dekanat führte er 19 Jahre lang, von 1620—1639. Die erste Hälfte war eine Zeit fröhlichen Schaffens. Andreä wurde hier ein Vorläufer der Inneren Mission. Dann kamen Jahre des Leidens. 1634 kam die Verwüstung Calws durch kaiserliche Reiter. Die Erinnerungen Andreas an den Brand von Lalw hat der Verlag des Calwer Tagblatts kürzlich in dankenswertem Heimatinteresft veröffentlicht. Wir weisen darauf hin. Andreäs Aufgabe war nun Aufbauarbeit, zuerst in der Gemeinde, dann in der Landeskirche. Dabet ging er einmal auf die Belebung und Organisation der Liebestätigkeit aus, dann auf Aufrichtung straffer Kirchenzucht. Jede Gemeinde bekam als Organ der Kirchsnzucht nach reformiertem Vorbild den sogenannten Kirchenkonvent. Proben aus Andreas literarischer Tätigkeit zeigten ihn als einen Mann von großer, plastischer Gestaltungskraft der Rede und als Vertreler eines biblischen Christentums ohne enge, konfessionelle Schranken. Die letzten Lebensjahre waren düster,- seine Kraft war gebrochen; doch hielt sein^ Christenhoffnung gegenüber den Echwermutsanwandlun- gen stand. Mir zählen Andrea heute-zu den Großen der württembergische» Kirchengeschichte.
Stadtvfarrer Lang, der neue Vorstand des Dolks- bunds, hatte einen würdigen Rahmen für den Vortrag geschaffen. Die einleitenden liturgischen Stücke waren der Not des Vaterlandes von heute gewidmet. Die Begrüßungsworte wiesen darauf hin, ein Gedicht des bekannten Pfarrers Zöckler packte die Versammlung tief, das Feldliedlein Gustav Adolft (Sologesang) verband vaterländische und christliche Gedanken. Der Vortrag führte in vergangene Notzeit. Die Schlußworte, zwei weitere Sologesänge aus dem Schatz der klassischen ev. Kirchenmusik und ein feines Gedichtlein führten wieder von der Vergangenheit zur Gegenwart. Die Sängerin war Frl. Lang von Stuttgart, die Schwester unseres Herrn Stadtpfarrers, uns bereits bekannt von der Paulusaufführung her. Sie wurde von Herrn Nheinwald begleitet. G.
Anrechnung oder Erstattung von Kapitalertragsteuer.
Es besteht Anlaß, auf die Vergünstigung hinzuweisen, die für Kleinrentner mit geringerem Einkommen — 100000 bezw. 200000 Mark — in der Weise vorgesehen ist, daß die in einem Kalenderjahr entrichtete Kapitälertragsteuer auf
freilich eine wohlfeile Art, zu einer vornehmen Verwandtschaft zu kommen. Kreuztausenddonnerwetter," setzte er hinzu, indem er zum erstenmal in seinem Leben mit gedämpfter Stimme fluchte, „es ist freilich gut gemeint und viel Ehre für uns, aber für uns schickt es sich nicht, daß wir zugreifen."
„Kreuzmillionendonnerwetter!" donnerte Erhard so laut auf ihn herein, daß Justine und die Schusterin erschrocken zusammenfuhren und der Schuster selbst sich ein wenig duckte, „ist Euch mein Sohn auch zu vornehm gewesen, wie Ihr ihm die Wohltat Eurer Verwandtschaft eingeräumt habt? Uebrigens," fügte er hinzu, indem er den Ton fallen ließ, „wenn Ihr mir damit sagen wollt, meine Verwandtschaft stehe Euch nicht an, dann will ich mich nicht aufdrängen, denn jeder ist Herr in seinem Haus."
„Nein, nein," sagte der Schuster verlegen, „so mekne ich es nicht, ich habe nur gemeint —"
„Und ich," unterbrach ihn Erhard, „habe nur zeigen wollen, daß ich auch fluchen kann, wenn es not tut. Aber wenn Euch die Verwandtschaft nicht Zuwider ist, so sehet erst einmal zu, wie sie uns erwünscht sein muß. Ihr habt selbst vorhin davon gesprochen, wie die Menschen seien und wie nötig es sei. der Axt einen Stil zu drehen. Gibt es nun ein sichereres Mittel, aus aller Verlegenheit zu kommen? Eurer Frau Bruder kehrt aus der Fremde zurück, wo er sein Glück gemacht und zugleich die Beweise für die vorher unbekannte Verwandtschaft ausgefunden hat, er findet Schwester und Schwager — gottlob nicht im Elend."
Fortfetzung folgt.)