Geld-, Volks- und Landwirtschaft.
DerBiehstand Württembergs.
Das Statistische Landesamt veröffentlicht in seinen Mitteilungen das Ergebnis der Viehzählung vom 1. Dezember 1922 in Württemberg. Danach ergibt sich bei den Pferden ein Bestand von 103 921 Stück gegenüber 104 590 am 1. Dezember 1921, also eine geringsügige Abnahme von 0,6 Prz., während die beiden letzten Zählungen eine Zunahme ergeben hatten. Die beiden jüngeren Altersklassen unter 5 Jahren zeigen eine beträchtliche Zunahme um ein Viertel bezw. ein Drittel, worin ein Aufschwung der Pferdezucht zu erblicken ist. Der Rindviehbestand, der nach den Zählungen der letzten 4 Jahre fortgesetzt abgenommen hatte, zeigt diesmal eine Zunahme. Es wurden 983 456 Stück gezählt gegenüber 982 851 am 1. Dezember 1921. Die 0,06 Prz. betragende Zunahme des Rind- viehüeftandes beschränkt sich auf die Kälber und das Jungvieh unter 1 Jahr' die höheren Altersklassen zeigen eine Abnahme, die auf die Futterknappheit zurückzuführen ist. Der Bestand der Milchkühe ist von 480 640 im Jahre 1921 auf 472 719, also um 1,7 Prz. zurückgegangen. Der Schafbestand ist auch nach der neuesten Zählung wieder zurückgegangen, nämlich auf 260128 Stück von 268 080 Stück im Jahre 1921. Der S ch w e i n e b e st a n d, der während der Kriegszeit stark znrückgegangsn, seitdem aber wieder stetig angewachsen ist, zeigt nach der neuesten Zählung
wieder einen Rückgang. Gezählt wurden 440212 Stück gegenüber 469 208 im Vorjahr; es ist also ein Weniger von 6,2 Prz. zu verzeichnen. Die Abnahme erstreckt sich aus alle Alters- und Geschlechtsklaffen, ausgenommen die bis 1 Jahr alten Schweine. Der Bestand an Ziegen ist auch im Jahre 1922 wieder zurückgegangen, nämlich von 146 337 auf 144 339 Stück. Der Bestand an Geflügel, der seit Kriegsende beträchtlich zugenommen hat, ist abermals gestiegen, nämlich auf 3 302572 Stück, also um 2.4 Prz. gegenüber 3 225 704 Stück im Jahre 1921. Der jetzige Bestand übersteigt den bisherigen Höchstbestand von 3250962 Stück im Dezember 1912. Der Grund der Zunahme ist in den hohen Preisen für Geflügel und insbesondere für Eier zu suchen, weshalb auch die nutzreichen Hühner und Gänse Zunahmen, während der Entenbestand zuröckging. Die Kaninchenhaltung ist auch 1922 weiter zurückgegangen, so daß nur noch 80975 Stück gezählt wurden. Bienenstöcke wurden 144 038 gezählt gegen 130 065 im Jahr 1921. Di« Zahl der viehbesitzenden Haushaltungen betrug am 1. Dez. 1922 328 211 gegen 320144 i. I. 1921; die Zunahme wird namentlich auf die vermehrte Haltung von Geflügel in nichtlandwirtschaftlichen Betrieben zurückgeführt. Von der Gesamtzahl der viehbefitzenden Haushaltungen entfallen die meisten (30,3 Prz.) auf den Neckarkreis, obwohl er die kleinste landwirtschaftliche Fläche hat; dann kommt der Schwarzwaldkreis mit 27,4 Prz. und erst an dritter
und vierter Stelle der Donau- und Jagftkreis mit 23/k bezw. 19,2 Prz. Wesentlich anders gruppieren sich di« Kreise hinsichtlich des Verhältnisses der Zahl der viehbe- sitzenden Haushaltungen zur Gesamtzahl der Haushaltungen. Im Jagftkreis besitzen 69,7 aller Haushaltungen Vieh, im Schwarzwaldkreis 69,9 Prz. und im Donaukreis 60 3 Prz. während in dem vorherrschend industriellen Neckarkreis nur 44,6 Prz. der Haushaltungen Vieh halten. Im Neckar- und Schwarzwaldkreis herrscht der bäuerlicheKleinbesitzvor, während Donau- und Jagstkreis vorherrschend mittel- und großbäuerlichen Grundbesitz haben.
Märkte.
(STB.) Eerabron«, 27. Jan. (S ch rve i n e m a r kt.) Dem Markt waren K5 Milchschweine zugeführt, die alle zum Paarpreis von 100 000—110 SM Mark verkauft wurden.
(STB.) Diberach, 27. Jan. Dem Pferde mar kt wurden M Stück, meist Händkcrware, Zum Teil erstklassige Tiere, zugeführt Die Erlöse bezifferten sich bis auf 3^ Millionen Mark. Der Handel war lebhaft und ergab Lei den fabelhaft hohen Prci- sen einen großen Umsatz.
DI» Srtlichen »lkinh-udelivirll« dürfen feldstü-rp-ndllch nicht M Ixn «Seien. UN» Srobdandeirpr-ifen eemchen Mrd,n, d>, für jene noch dt« s-z. «,it,chatltt..en Verlebr»- kosten In Zuschlag kommen. D. Schrift!.
Für die SchrifNeitimg «einntwoitiich: Otto Seltmnnn Lai«,. Drink und Verla, der A, Oeifchläger lchrn Buchdrurkerrt. Salw
Etadtgemeinde Calw.
Vrerrrrholzversorgung 1S23/24.
Für das Bersorglmas'ahr 1923/24 ist wiederum eine Notstandsversorgung der hiesigen Bevölkerung mit Brennholz vorgesehen. Durch Beschlich des Geineindcrats sollen — soweit möglich — nach Wahl der Bcrsorgungsbcrechlig e» erhalten:
' Jede Familie oder alleinstehende Person mit eigenem Haushalt (Herd) entweder 2 Rm. Brennholz oder 1 Rm. Brennholz und 50 Wellen oder 1 Los Slockho z zum Selbst, ausbereiten im Mek von etwa 3 Rm. oder 1 Rm. tzoiz und 5 Ztr. Koks zum Brennhol,zorcis.
Anmeldungen werden am nüchsie»
Dienstag, den 30. ds. Mts. auf Zimmer Nr. 14 cnlgegkngenommcn u. zwar: vormittags von 8'/,—Uhr Buchstabe A—F. vormittags von 10-12 Uhr Buchstabe G —L. nachmittags von 2—3 Uhr Buchstabe M—R, von 3'/« bis 5 Uhr Buchstabe S—Z. Wer die Anmeldung »nterltcht, hat keinen Anspruch aus Zuweisung. Bedürftige oder Minderbemittelte, welche keinen ständigen Verdienst haben oder infolge Krankheit oder anderer Umstände schwer tun, den üblichen Preis zu bezahlen, können bei der Anmeldung Antrag auf verbilligte Holzabgabe stellen.
Wer zngewieseiie Brennstoffe weiter verkauft, wird im nächsten Bersorguiigsjahr aus der Bersorgungslist« gestrichen. Ls wird ausdrückitch darauf aufmerksam gemacht, daß die Zuweisung im Lause de» Frllhiahrs und Sommers für das Dersorgungsjahr IV23/24 erfolgt, und daß später weitere Zuweisungen nicht in Betracht kommen. Die Zuweisungen rrjolgcn wie üblich dem Alphabet nach: doch werden die als bedürftig anerkannten Personen zunächst beriickstchligt. In besonders dringenden Fällen solle» auch andere außer der Reihe berücksichtigt werden. Die Dringlichkeit wird in jedem Einzelfall durch Augeiischeineinnahnlr nachgepriist. Anträge ans bevorzugte Berücksichtigung sind bei der An. Meldung z» stellen.
Calw, den 27. Januar 1923.
Stadtschuliheißenami: Göhner.
BetlkSse zur RWesAismg.
Das Reich hat der Stadtgemeinde znm Zweck der Verbilligung der Milch für Säuglinge und kleine Kinder der besonders notleidenden Bevölkerungskreise einen Zuschuß verwilligt.
Berücksichtigt werden Säuglinge und Kinder im Aller dis zu 8 Jahren, für die die Ettern insolge besonderer Gründe (Vorhandensein mehrtrer auf Milchnahrung angewiesener Kinder. Erwerbsbcschrünkung usw.) nicht in der Lage sind, die ersorderiichen Milchmengen unverdilligt zu Kausen.
Anmeldungen werden gleichzeitig mit der Meldung für die Hoizzuweisiing (siehe oben) auf dem Rathaus Ztt-r-i r14
am Dienstag, den 3V. ds. Mts. entgegen genommen.
Calw, den 27. Januar 1923.
Stadtschultheißenaml: Göhne r.
Zins - Erhöhung.
Ab 1. Januar
vergüten wir bis auf weiteres: s) Für gewöhnliche Spareinlagen... 6 d) Für feste Anlagen je nach Art der Kündigung und der Höhe des Betrages bis zu.10 '/«,
Der Zinsfuß für die seither zu 4"/, angelegten Spargelder wird ab 1. Januar ans.. 6 °/„
erhöht.
Wir fordern gleichzeitig unsere Gläubiger auf,
die aus Schuldscheinen angelegten Beträge unter Md. 5M.— in ein Sparbuch übertragen zu lassen.
wodurch die jetzt teure jährliche Uebersendung der Zinsen erspart wird.
SM- Md BorslhGmd EM
ringktr. Genossenschaft m. b. H.
Farberei Zlrubberg (Hem. Waschanstalt.
Annahmestelle: Nane Schaible, vackstr.
2L-
Oeffentlicher Aufruf!
Frankreich und Belgien sind voll Uebermut mit militärischer Macht in das Ruhrgebiet eingezogen, um ihre unmenschlichen Forderungen gegen Deutschland mit Gewalt dnrchzusetzen. Schon ist Blut geflossen und Handel und Wandel drohen in diesem blühenden deutschen Lande zu erlahmen.
Mit erhebender und anfeuernder Borbildlichkeit haben sich unsere Rheinisch-westfälischen Mitbrüder mit Mannesmut diesem frechen Treiben widersetzt. Schwer lastet jetzt Frankreichs und Belgiens Hand auf ihnen.
Bei diesem Kampf um Deutschlands Ehre und um Deutschlands Gut wollen wir Schwaben nicht als müßige Zuschauer zur Seite stehen oder uns mit Grüßen und Telegrammen an die Bevölkerung des überfallenen Gebiets begnügen lassen. Nein! Wir wollen den Widerstand unserer Brüder dadurch stärken, daß wir für sie und ihre Familien Geldmittel sammeln. Eie sollen wissen, daß wir alle in diesem harten Kampfe hinter ihnen stehen und Frankreich und Belgien sollen ein geeintes Deutschland finden.
Darum gebt reichlich und mit freudigem Herzen!
Hauptsammelstelle: Herr Oberamtspfleger Fechter.
Sammelstellen in Calw: Calwer Tagblatt, Lederstraße; Kaufmann Dreiß, Marktplatz ; Oberamtspslege Calw, sowie Kassenstelle der Bereinigten Deckenfabriken.
In den Bezirksgemeinden werden wir in den nächsten Tagen örtliche Sammlungen veranlassen.
Stadtschultheiß Göhner. Dekan Zeller.
Deutsche demokratische Partei:
Verwaltungs-Aktuar Staudemneyer.
Sozialdemokratische Partei:
Lagerhalter Störr.
Zentrumspartei:
Etadtpfarrer Letzkus.
Oberamtmann Gös.
W. Bürgerpartei:
Direktor Sannwald.
Deutsche Bolkspartei:
Gewerbeschulrat Aldinger.
SeschMwlegW «. -Eiti-fehlW.
Meiner werien Kundschaft zur Mitteilung, daß ich die seither neben dem Gasthaus z. „Rötzlr" betriebene in das von mir käuflich erworbene frühere Kürschner Kolb'sche Haus
neben der» „Hirsch" verlegt
habe.
Für das mir seither entgcgengebrachie Vertrauen danke ich bestens und bitte dasselbe mir auch weiterhin zukommen zu lassen.
Calw» den 29. Januar 1923.
Hochachtungsvoll
Carl Dingler. Bäckerei, Calw.
°°sa»>
VVWMVMMIk«.«
knkerri-unr von Lettsediinen, Werke», Prospekten, Xalalose»
»NV.
TlirMrei« Kal».
Heute Abend 8 Uhr:
General-
Versammlung
mit statutenmäßiger Tagesordnung im Vereinslokal. 7'/, Uhr pünktlich Turnratssitzung. Der Vorstand.
kaufe stets und zahle sür jeden Zahn m. Plalinstiften bis zu 1090 Mk., ferner
Gold u. Silber
zu gewerblichen Zwecken. F. Lück, Bad Liebenzell, Wilhelmstr. 190,1 Treppe.
Besseres Fräulein sucht für etwa 3 Wochen
diskrete WNhm
bei guter Bezahlung.
Angebote unter M. P. 22 an die Geschäftsstelle d. BI.
Zuverlässiges
LlNlsiliSltt-en
oder Frau
für täglich 3-4 Stunden sofort oder später gesucht. Zeitgemäßer Lohn.
Frau Ingenieur Preußger Bijchoffstraße 453.
Calw.
Suche
1 Mr 2 Ziesen
zu Kausen eventuell tausche auch gegen Weizenstroh.
Gg. Schechinger, wohnh. im Gasth. zum .Lamm".
Statt Natten.
Babelte Heiäeker Christoph Hohl verlobte
Magolsheim
Januar 1923.
Hof Dicke
Monakam.
Die Gemeinde verkauft das angefaliene
LtWhch
und zwar:
12,09 Festmeter l. Klaffe,
17,00
H Klaffe,
16 83
IN. Klasse,
7,21
lV. Klaffe,
2,77
«»
V. Klaffe.
0.08
Sügholz ll. Klaffe.
Angebote in Prozenten der Forstpreise sind
bis S. Februar an das Schultheitzenamt einzureiche»,
wo auch die Bedingungen eingesehen werden können. Abjuhr ist günstig.
Gemeinderat.
MW«
2u ttsdsn bei:
Osur, Oslw.
Miere« Wt KW!!
N
M
Vom lich. daß au.vn v, eim^tz.n entgegenzu anbetangt feste Müe terrichtet, Alliierten telbaren daraus vi Im Hinbl Iriebrne jrtzuiig d, heute in len Kreise ersehnt un zögerungen die Franz, liierten vo nicht zu gl so weittra, len schon dir polttis unterhaltet tung der Jntresse wollen « Entente reichs Z Daß Eng " stören wiir Lloyd Eeo sprach, daß englischen die Vcrlri gekriegt parationsf sind in de gierung ge Vertrags garantiere, scheint es s käste und deshalb Dentschlan endlich von der engl die das wendet, bergen. Press«, — großzügig sehr viel talität de das auch daß man um sie dl nehmen.
Wir wehren, der Still kehrs, wen Mit einer ins Memel Ententekrie als man die Situa Lausan für die ferneren chen, Rui das gegei gen und Erscheinung .Lrand Mrd