>er er die feindliche Lüge von bei Schuld DeutschlckkM» am Kriege scharf geißelte. Noch zwei weitere Redner Sprachen. Zum Schluß forderte Xylander auf, eine Ab­ordnung zum Ministerpräsidenten von Kahr zu senden. Taufende marschierten darauf zum Regierungsgebänh? Eine Abordnung begab sich zum Ministerpräsidenten und forderte ihn auf, in der Streitfrage fest zu bleiben. Ter Minister hielt unter tosendem Beifall eine Ansprache an die Menschenmenge. Der Schwindel von der Schuld des deutschen Volks müsse zerrissen werden. Drese Frage dürfe nicht ruhen. Er werde sich durch nichts von seinem geraden und ehrlichen Weg abbringen lassen, denn nur mit Wahrheit komme man zum Zi l. Zwei Red­ner brachten Hochrufe auf Deutschland und den Minister­präsidenten aus. Darauf ging die Menge ruhig ausem- ander.

Anschläge in Berlin.

Berlin, 14. März. Durch die amerikanische Presse wird ein Vorfall bekannt, der sich am 23. Februr in Berlin ereignete. In der Dunkelheit wurde auf die Wohnung des' Reichspräsidenten Ebert ein scharfer Schuß abgegeben, der die Helmspitze des Wachpostens traf, sonst aber keinen Schaden anrichtete. Der Schuß wurde vom Dach des Hauses abgegeben, in dem der frü­here Staatssekretär v. Kühlmann wohnt. Amtlich wird der Vorfall jetzt bestätigt; die polizeiliche Nachfor­schung sei ergebnislos geblieben. Wahrscheinlich liege ein Racheakt eines Verbrechers g gm die Polizei vor. (?)

Am 13. März mittags gegen 12 Uhr fand man in halber Höhe im Innern der Sieges säu le in Berlin eine Schachtel mit etwa 6 Kilogramm Dynamit und Pykrin. An der Schachtel b fand sich eine 10 Meter lang" brennende Zündschnur mit Spreng­kapseln. Tie Finder setzten sofort die Polizei in Kennt­nis und einige Beamte der Schutzpolizei durch chnitten noch rechtzeitig die Zündschnur. Die Siegessäule wird namentlich Sonntags von vielen Personen besucht; das Unglück durch die Explo ion wäre entsetzlich gewesen. Als Täter kommen zwei Männer und drei Frauen, dem Aussehen nach Ausländer, in Betracht, die in einem Miet­kraftwagen um diese Zeit bei der Siegessäule an,uhren und gemein,am die Säule bestiegen, worauf sie durch die Sreg^sal.ee davonfuhren. Die Dynamithülsen tragen Bergwerks;.ichen, zwei gekreuzte Hämmer, und den Auf­druckAnhaltiiche Sprengstos,abrik".

Reichstag.

Berlin, 12. März.

(Schluß.) Aussprache zum Bericht des Neeichsminisiers Limons. Aog. Wels (S.) bedauert den unpolitischen Charakter des Vorredners, der unser Londoner Angeovt als hinsälag bezeichnet hat. Man sehe, wohin eine Partei komme, wenn sie mit der Bolkspartei zusammenarbeiiet. L>as deutsche Volk ist bis an die Grenze sci:er Leislungssähigkeit gegangen und will dies auck weiter tun. Die Summe von 226 Milliarden en.spricht unge­fähr der Feuerversicherung aller Häuser in Deutschland, bedeu­tet also die Vernichtung der geiamten deutschen Industrie und jede» Eigentums. Der Bruch war zweifellos beabsichtigt. Des­halb war unser Angebot von 50 Milliarden nicht günstig for­muliert. Der Wiederaufbau Frankreichs, für den sich auch die bürgerlichen Parteien ausgesprochen haben, ist leider als reine Finanzfrage behandelt woroen. Sie hätte in den Vordergrund gestellt werden müssen. Die Lonooner Verhandlungen dürfen nicht abgebrochen bleisen. Die Zollgrenze soll zur Verelendung der Rheinland« führen, um diese zum Anschluß an den Westen zu zwingen. Die Arbeiterschaft wird hier die stärkste Stütz« des Deutschtums sein. Der Völkerbund hat jetzt Gelegenheit, seine Stimme zu erheben.

Inzwischen ist ein Antrag der Koalttionsparteien eingegangen:

.Der Reichstag billigt, daß die Reichsregierung trotz der Gewaltmaßnahmen des Verbandes bei der Ablehnung der unerfüllbaren Forderungen verharrt. Ueber den Antrag soll unmittelbar nach Abschluß der Aussprache namentlich abge­stimmt werden."

Abg. Graf Westarp (D.natl.Bp.) erhebt Einspruch gegen die Verletzung des Völkerrechts und den Bruch des Versailler Vertrags. Was der Außenminister heut« über die Folgerungen gesagt hat. daß wir trotz allem am Versailler Vertrag sesthaiten uüsfen, habe ich nichl verstanden. Es liegt eine glatte Erpressung vor, die nach dem bürgerliche,i Gesetzbuch strafbar ist. Um die­sen Vorwurf zu vermeiden, benutzt der Verband den Vorwand, daß wir gegen den bisherigen Vertrag mehrfach verstoßen hät­ten. Das Zollgebiet am Rhein bringt nicht viel, höchstens ein Drittel der deutschen Zo'lciigänge. Auer seine Einwohner unter­liegen den schwersten Schä ftnnge». Sprit von 226 Milliarden

Unter Gomikngmten.

Ein südlicher Roman zu Wasser und zu Lande.

Bon Erich Friesen.

16) (Nachdruck verboten.)

Auch die scharfen Augen des älteren der neu ange- kommenen Passagiere, der sich alsBaron Schulzen- Aein" vorgestellt hat.

Wer ist die junge Dame?" fragt er voll Interesse seine Nachbarin.

Fräulein Gerda Alwing," erwidert Hilde, htnaus- spähend

Baron Schulzenstetn" wird aufmerksam.

-,AH! Ist das nicht die junge Dame, die ihren Bräutigam vor kurzem hier an Bord verlor. Ich hörte so etwas"

Allerdings," erwidert Hilde tperklich kühler.

Woran starb der Herr?"

Wenn Sie davon hörten, werden Sie es wohl wissen, Herr Baron!"

Nein. War er lange krank?"

Die kleine Hilde ist keine Menschenkennerin, sonst würde sie bemerken, daß der Fremde seine Fragen in einer bestimmten Absicht stellt.

Er war überhaupt nicht krank," erwidert sie ganz harmlos.

Wie?"

Eines Morgens fand man ihn in seiner Kabine vor"

Tot?"

Nein Aber schwerverwundet. Von der Hand eines Mörders." ""

Baron Schulzenstein" heuchelt Erstaunen.

Armes Kind! ... Wie trägt sie es?"

Wegwerfend zuckt Hilde die hübschen Schultern.

Iwan Alzeff war ein unsympathischer Mensch. Nts- Wwd dkinite iüs lewen." ,

gone,, wti oreimeyc oou dem Wtederausoau Lrankretch« ausgehen j , müssen. Einen Erfolg Hütte das auch nicht gehabt, es hätte ; aber sicher kein glattes Nein erfolgen können. Die Anleihe l wolle» wir nicht aviehnen, glauben aber nicht an ihren Erfolg.

' Unsere Zahlungsbilanz ist heute schon passt». Wo sollen die , erforderlichen 26 Miliiaroen Herkommen, wenn wir jährlich drei Miitinrden abstoßen wollen. Wie glaubt der Minister das , Risiko sür das Zustandekommen einer internationalen Anleihe ! übernehmen zu können? Ich kann nicht billigen, daß der , Minister sich mit der Aussuhrabgabe einverstanden erklärte. Die s Vorschläge des Ministers wären sür uns drückend gewesen, j Glücklicherweise sind sie jetzt abgelehnt, dürfen aber 'auch nicht wiederkommen. Es wäre besser und würdiger gewesen, wenn l der Minister nach dem Abbruch der Verhandlungen nicht mehr ! > geführt hätte. Wir freuen uns, daß eine gewisse Uebereinstim- ' sinnig dahin besteht, daß Deutschland neue Verhandlungen nicht ! j einieitet. Sollte es aber zu solchen kommen, so wäre die i l Aushebung von Zwangsmaßnahmen die Vorbedingung. Vom ß Völkerbund erwarten wir gar nichts. Die Regierung muß in t s der SchnlFrage energischer Stellung nehmen. Das Geständnis ! ,j unserer Schuld ist erpreßt und eine große Lüge. Die moralische s s Verantwortung des Kriegs trügt Deutschland überhaupt nicht, i ' wenn wir auch diplomatische Ungeschicklichkeiten gerne zugeben ;

wollen. Bedauerlich ist, daß ein Volksgenosse den anderen be- ; j schuldigt. Hier gehört der Deutsche zum Deutschen! s

tz Die Unabhängigen haben inzwischen einen Antrag eingebracht: s e Der Reichstag mißbilligt, daß die Regierung durch nnge- j

k nügende Durchführung des Friedensvertrags von Versailles, i

) sowie durch mangelhafte Vorbereitung und Führung der Lon- j

s doncr Ve.Handlungen dem Verband Vorwand für die Geltend- j

s machung u.,er üiibä.er Forderungen und für die als Sanktionen s-

d bezeichneten Gewallmaßnahmen geliefert und damit zum Schei- '

s tern der Verhandlungen beigetragen habe., Der Reichstag i

s spricht jedoch die Erwartung aus, daß die Regierung jede '

^ vrauchhare Gelegenheit zur Wiedereröffnung der Ausgleichs« >

j Verhandlungen mit dem Verband ergreifen werde. »

? »

Abg. Dr. Bre-tsLeid (USP.): Da die Anweisungen aus j

Berlin ungenügend waren, hat der Minister out eigene Faust : handeln müssen. Der Redner erhebt dagegen Einspruch, daß seine Partei von den Verhandlungen bewußt ferngehalten wor­den sei. Simons war durch viel Borhergeganqenes besckwert.

Der Minister stand sichtlich unter dem Einfluß des Herrn Stinnes, auch wenn er nicht als dessenjunger Mann" ange­sehen werden will. Das Provisorium wäre vielleicht ein gang­barer Weg gewesen. Die Frage der deutschen Kriegssckutt

darf nicht mit den Entschädigungskosten verknüpft werden. Wir verlangen sofort neue Verhandlungen, aber nicht mit dieser Regierung, zu der kein Vertrauen besteht. -

Inzwischen ist der abgeimberte Antrag Drimborn-Siresemann- Schiffer usw. eingegangcn, der folgenden Wortlaut hat:

Der Reichstag billigt, daß die Reichsrenierung die Ab- <

, lehnunq der Pari'er Bedingungen in London dir Unterwerfung j unter die unerfüllbaren Forderungen vorgezogen hat." !

Reichsmiuister Simons betont gegenüber dem Abg. Vreitsckeid, » baß die Anweisungen nicht genügt hätten und er sich na st weiterem Material habe Umsehen müssen. Wenn man warten wolle,

- bis die dentscke Regierung eine» Plan vorlegen könne, der der , französischen Reaierüng genehm sei, könne man la-me warten.

! Gegen die Auffassung des Abg. Westarp, als habe er in

! London die deutschen Interessen preisgegsben. bemerkt Dr. St- : j mons. er habe nur größeren Sckaden verhüten wollen, um i die Rh-inlande und Obcrschlesien bet uns zu bekalten. Wnm er Lloyd George energisch entgegengetreten-e,'te das keinen Zweck hnben können. Wenn die Form fttnes Auftretens in

London nickt die Zustimmung finde, werde er gern einem anderen Vlatz macken. «

! Abg. L'vi (Komm.): Der Minister sei zu einem vollständiaen - s Zusammenbruch seiner äußeren und inneren Politik gelangt. Si- ! mons habe in der ganzen Welt das Mißtrauen zur Ehrllckkeit i der deutschen Politik genährt. 'Die Rede des Adg. Wels habe .

! wie eine Kandidaten'ede tür den Auße"mtnisterpost-n geklungen. i Halte man Brcitsckeids Rede dazu, so sei die Grundlage für s ! die neue Regierung schon gegeben. f

j Abgelehnt 'wird ein Antrag der Kommunisten, der die Auf- j

i nähme der Beziehungen zu Sowsetrußland fordert, sowie die s ! Mißtrauense-Klärung der Unabhängigen. l

! Der berichtete Koalitionsanttag wird bann in namentlicher j

; Abstimmung mit 263 gegen <9 Stimme» angenommen.

Neues vom Tage.

Der erste ZwischenfaK.

i Düsseldorf,, 14.- März. Ein französischer Offizier, g - der von einem Offizier der Schutzpolizei nicht gegrüßt.( i wurde, schlug dem deutschen Offizier die Reitpeitsche ins t Gesicht. Der Deutsche zog die Pistole und schoß den ! ! Franzosen nieder. s

l Ammer weiter vor. f

j Frankfurt a. M., 14. März. Die Franzottn haben j ihre Postenketten bis nahe Frankfurt vorgeschoben. Acht . j schwarze und drei weiße Offiziere überwachen auf dem - j Bahnhof Rödelheim den Güterverkehr. Im Frank- i j furter Stadtwal! bei Mitteldick wurden die Büroräume 1 s der Ziegelei Holzmann u. Co. mit Beschlag belegt. ^ ' . Paris. 14. März. Die Pariser.Blätter.behaupten, >

in den Fabriken und Gruben des Keubefttzten Ruhe- snd Nheingebiets werde unter den Arbeitern für einen Ge­neralstreik Stimmuna gemacht oder daß sie ausgesperrt werden sollen. Der Berichterstatter desOeuvre" meldet, es genüge, die Tätigkeit in Düsseldorf und Um­gegend zu sehen, um die Ueberzeugung zu bekommen, daß Deutschland alles bezahlen könne.

TerMatin" sagt, bis der Hochmut des deutschen Volks die Behandlung begriffen hat, die man ihm auferlegt, wer­den vielleicht Wochen vergehen. Aber man werde es ihm beibiittgen. Die einfache Rückkehr zum Pari- s.e r Abko m ni e n ohne neue Sicherheitsleistungen wer­de vom französischen Parlament n rch t geduldet, die ein­fache Nückkehrzu den: nnzuverlässigen Frie- deusvertrag, der die Entschlußfreiheit der Wieder- herstelluugSkommission noch' zu sehr beenge, werde von der französischen Regierung nicht mehr angenom­men werden. Auf Deutschland warte, wenn es bei sei­nem bösen Willen verharre, ein ganz neuer Ver­trag, der bestimmter sei, als der von Versailles und härter als das Pariser Abkommen. Das könne sich abspielen in der Zeit, die Dr. Simons (im Reichstag) nötig zu haben erklärte, um seineOhrfeige" in Lon­don zu vergessen.

Dev Kohlertüberflutz.

Brüssel, 14. März. Wegen der Ueberschwemmung aller Lager mit Kohlen wird im belgischen Kohlenbecken von Charleroi vom 16. März an nur noch an vier Tagen in der Woche gearbeitet.

Die englischen Grubenbesitzer berechnen, daß durch die Kündigung des Ueberschichtenabkommens durch die Bergarbeiter im deutschen Ruhr gebiet monatlich etwa 1 Million Tonnen Kohlen weniger gefördert wer­de, die anderweitig gedeckt werden muß, da der Verband von den vertragsmäßig zu liefernden Kohlen keine Tonne Nachlassen wird. Deutschland werde also, um seine Liefer­pflicht zu erfüllen, ausländische Kohlen um jeden Preis kaufen müssen. (Vielleicht verkaufen Frankreich und Bel­gien selbst zu diesem Zweck die Ablieferungskohlen an Deutschland, die man ja immer iin Ring herum fahren lassen kann. Auf einen Unsinn mehr oder weniger kommt es doch nicht an und die Hauptsache ist doch dasGe­schäft.")

Gestörte Märzfeier.

Wien, 14. März. Die sozialdemokratischen Studen­ten veranstalteten gestern eine Feier der Märzrevolution, bei der Abg. Bauer, Grünberg und Hartmann sprechen sollten. Die deutschnationalen Studenten verhinderten die Feier, Bauer wurde persönlich angegriffen und mußte mit den andern Rednern in Sicherheit gebracht werden.

Der Rektor der Universität erließ eine Kundgebung, worin alle Veranstaltungen auf akademischem Boden, die nicht wi scnschastlichen oder Humanitären Zwecken dien n, bis auf weiteres untersagt werden.

Madrid, 14. März. Maura hat auf die Bil­dung eines u'ueu Kabinetts vei zichtet. Man da Salazar hat den Antrag zur Bildung eines konservativen Koali- tionskabinetts angenommen.

A3 LOö Mark Belohnnn«).

^ Berk in, 14. März. Der Neichskommissar für die Entwaffnung hat aus die Ermittelung der Verbrecher­baude, die den Anschlag auf die Siegessäule verübte, eine Belohnung von 25 000 Mark ansgesetzt. Im gan­zen werden 33 000 Mark Belohnung ausgesetzt.

Die Landtagchvahlerr in Mecklenburg.

Nostock, 14. März. Die Gesamtzahl der bis 10 Uhr vürmittags zu den Landtagswahlen abgegebenen Stim­men beträgt: Deulschnattcmale 56 607, Deutsche Volks­partei 51 653, Dorfbund 11373, Wirtscha'tspartei 8535, Demokraten 11000, Sozialdemokrattu 103 204, Unab­hängige 2683, Kommunisten 13 525. Die bürgerlichen Parteieil haben eine starke Mehrheit. : i

Der russische Nevolutionstag.

Hehssugsors, 14. März. Der 4. Jahrestag der Re­volution, der 12. März, ist in Petersburg ruhig ver­laufen. Die Arbeit wurde überall eingestellt. In den Straßen hielten Patrouillen die Ordnung aufrecht. Die lebten Lebeusmittelvorräte wurde in Petersburg ver­teilt. Es besteht keine Aussicht auf neue Zufuhr.

Natürlich außer seiner Braut?"

Gerad- will Hilde antworten. Ta gewahrt sie, wie Olivia Roberts, die bisher ruhig am Flügel gestan­den, rasch einige Schritte dem Eingang zu macht, als wolle sie den Musiksalon verlassen.

Gerda ist soeben eingetreten.

! Und an ihrer Seite Sir Reginald.

!Wer ist der Herr?" fragtBaron Schulzenstein" im Flüstertöne.

Einer ihrer feurigsten Verehrer."

Sein Name?"

Sir Reginald Carlton."

Ah!" HinterBaron Schulzensteins" Brillen­gläsern blitzt es auf.Ist der Herr schon lange an Bord?"

Er machte die ganze Reise mit uns, verließ aber das Schiff plötzlich in Alexandria."

So? Und wann kam er wieder?"

In Beiruth. Kurz bevor derBismarck" den Hasen : wieder verließ."

Hm, hm! . , . Das war an einem Abend, nicht wahr?"

Jawohl."

Uno in der nächsten Nacht wurde der Bräutigam von Fräulein Alwing ermordet?"

Jetzt wird , die kleine Hilde doch aufmerksam. Die scharfen Augen des seltsamen Mannes funkeln gar so interessiert zu ihr herüber.

Inzwischen hat Olivia Roberts Gerda und ihren Begleiter mit Beschlag belegt. Geschickt weiß sie, ihre Wut hinter einer lächelnden Maske zu verbergen.

Baron Schulzenstein" aber beobachtet die kleine Gruppe scharf. Mit dem geübten Auge des gewitzigten Detektivs erkennt er bald die ganze kleine Maskerade. Weiß er, daß Sir Reginald die junge Deutsche an set- > ner Seite leidenschaftlich liebt; weiß er, daß Gerda Al­wing diese Liebe erwidert^ daß jedoch eine gewisse Eche«

ihr Wesen ihm gegenüber beherrscht: weiß er, daß Olivia Roberts die beiden haßt bis aufs Blut-

Und er zieht seine Schlüsse.

Ohne daß Gerda und Sir Reginald eine Ahnung davon haben, stehen sie unter der beständigen Beob­achtung von zwei Augenpaaren: den scharfen, zudring­lichen, vor nichts zurückschrcckenden Augen zweier Detektivs.

Diese Augenpaare folgen ihnen auch, als sie nach der Ankunft desBismarck" im Hafen von Piräus sofort an Land eilen ;folgen ihnen, als sie hinauf zur Akropolis steigen dieses einst herrlichste Bauwerk der Erde, welches wie ein majestätisches Antlitz aus fer­nen Jahrhunderten zu uns herüberlugt, als wäre es kein Gebilde von Menschenhand, sondern ein Werk jenes großen Künstlers, der die ewigen Pyramiden der Al­pen errichtete und die Fackel des Vesuvs entzündete...

Weltvergessen stehen die beiden jungen Menschenkin­der, deren Herzen einander in innigster Liebe entgegen­schlagen, vor den mächtigen, zerklüfteten Marmorsäulen, über die sich^ luftige Bogen hinwölben, gleichwie um dem ganzen architektonischen Hymnus eine tiefhar­monische Klangfarbe zu geben.

Voll Entzücken blicken sie in die ätherreinen Gefilde ciltheltenlscher Knust mit ihrer Tempeiprachr, ihren Mar- morgebilden, ihrVn Schönheitsidealen.

Und als angesichts solch weihevoller Unsterblichkeit sich Hand zu Hand findet, als der Mann die kleine Mädchenhand an seine Lippen preßt und in seliger Versunkenheit in die schimmernden blauen Augen blickt .da nicken zwei aus der Ferne zynisch lachende Gesichter einander verständnisinnig zu.

Ter Abend bricht herein. In weiter Ferne ballen sich dunkle Wolken am westlichen Himmel. Zypressenbänme werfen im Weichen Schimmer des Mondlichts weithin- kriechende Schatten.

?Fortsetzung folgt.)