'»erligr Eiiiter.^ u Verlust li». . ng

in der :ött zwischen Amiahme durch den ,. n>ii

und der Auflieferung bei der Bahn durch B.unililniiq der Gineibeförderer bis zu 1 vom Tausend des Veris versichert werden. Für die Abfuhr von der Bahn bis zur Behausung des Empfängers bleibt es bei den sett- ^rigen Bestimmungen.

Heilbronn, 8. Febr. (Kohlendieb.) Seit ei Niger Zeit verübte der Schreiner Friedrich Lott Dieb­stähle an den Kohlenvorratcn des Städt. Wasserwerks und der Firma Köpff u. Söhne. Die Kohlen liest er durch seine Kinder seinen Privatkunden zuführen. Bei einem neuen Diebstahl wurde nun Lott mit seinen Kindern abgefastt. Es handelt sich um etwa 200 Ztr.

Neckarsulm, 8. Febr. (Ein kleiner Hafen.) Da die Möglichkeit vorliegt, entlang des Industriegebiets mit verhältnismäßig geringen Kosten durch Erbreiterung de- Kanals eine Anlandestelle wenigstens für spa­tere Zeit zu schaffen, soll unter namhafter Beteiligung der daran interessierten Firmen diese Anlandestelle aus­geführt werden. Als Ersatz für die schon vorhandene, nun in Wegfall kommende Anlandestelle am Neckar soll sich lautNeckarzeitung" das Reich mit einem entsprechen­den Beitrag hieran beteiligen. Damit wird in Neckarsulm einen: dringenden Bedürfnis abgeholfen und zugleich der Heilbronner Hafen entlastet.

Crailsheim, 8. Febr. (Eine böse Geschichte.) Großes Aufsehen erregt lautFränk. Grenzbote" daS Verschwinden des verheirateten Hauptlehrers in Ellrichs- Hausen, der in eine Kuppelgeschichte in Birkelbach ver­wickelt sein soll.

Reutlingen, 8. Febr. (Besitzwechsel.) TaS Anoll'sche Anwesen in der Gartenstratze ging durch Kauf in den Besitz der Handels- und Gewerbebank über, lk-ie Bank wird dorthin übersiedeln.

Wie derEchazbote" erfährt, ist das Gminder'schc Pabrikanwesen in Lindach von einem Herrn Wacker gepachtet worden. Dieser beabsichtigt, eine Bandweberei einzurichten und den Betrieb im April zu öffnen.

Mutmaßliches Wetter.

Der Hochdruck ist nach Nordosten gerückt, der Luftwirbel im Westen zunächst stehen geblieben. Am Donnerstag und Freitag ist deshalb naßkaltes und mit Schneefällen verbunden'S Weiter zu erwarten.

Stuttgart, 7. Febr. (Reichsbank.' Mii dem Reuban des Reichsbankgebäudes am oberen Teil des dem Abbruch verfallenen Marstalls, gegenüber dem Kimst- gebände, soll im nächsten Sommer begonnen werden.

Marbach, 7. Febr. (Erkannte Leiche.) Die im Neckar bei Beihinaen geländete Leiche wurde als die ledige 24 Jahre alte Berta Haller von Cannstatt, die an Fallsucht litt und seit dem 6. Dezember vermißt wur­de, erkannt.

Tübingen, 7. Febr. (BetriebSumst el lung Die bekannte Brauerei Marquardhist an die Will tl - hvbenzollerische Branereig sellschaft und an die Rott­weiler Psauenbrauerei A.-G. übergegangen. Tie Mäl­zerei wird vergrößert weitergeführt und eine umfang­reiche Bierniederlage betrieben.

Saulgan, 7. Febr. (Todesfall.) Ter frühere Verleger und Schriftleiter desOberländer", August Ehr mann, ist im 77. Lebensjahr gestorben.

Baden.

srrrhs, 7. Febr. Die Mitgliederversammlung der evangelisch-positiven Vereinigung Baden- findet am 1. April statt.

Karlsruhe, 7. Febr. Ein Obermeistertag der ba­dischen Metzgermeister lehnte einstimmig die Zwangswirt­schaft,ab und forderte die Hebung unserer Viehzucht im allgemeinen, die Zufuhr und Freigabe von Krastfut- .termitteln, die Ausschaltung aller verteuernden bürokrati­schen Zwischeniustanzen und Zwangsmaßnahmen, Ein- sührnng von Stcisfeltari'en. Der genossenschaftliche Zu­sammenschluß der Metzger Badens )oll eine weitere För­derung erfahren.

Karlsruhe, 7. Febr. Zur Behebung der Woh­nungsnot ist seit einiger Zeit geplant, den bei Karls­ruhe gelegenen Hardt Wald zu beiden Seiten des als ktraße vorgesehenen Geländes der ehemaligen Linken- heimer Eisenbahnlinie in einer größeren Tiefe abzu- hvlzen und auf dem Gelände Siedelungen von Holz­häusern zu errichten, wie solche im Bannwald zu Beginn des Kriegs bereits erbaut worden sind. Tie Häuser haben sich sehr bewährt. Das zu diesen Wohnungen erforder­liche baufähige Holz wird der badische Holzhandel zur Verfügung stellen, wenn man ihm im Tausch dagegen eine entsprechende größere Menge des bei der Abholzung im Hardtwald anfallenden grünen Holzes überläßt. Ein Industrieller macht in der ,,Bad. Landesztg." nun den Vorschlag, daß der Staat 'als Besitzer des Waldes dieses Holz zum V o r k r i e g s p r e i s der gemeinnützigen Unternehmung zur Verfügung stelle. Eine Vorzimmer- Wohnung mit den nöllgeil Nebenräumen (Stallung usw.) ließe sich für 7500 Mk. erstellen. Bei Sprozentiger Verzinsung und 2prozen>iger Tilgung könnte eine solche Wohnung also zu 525 Mk. Miete abgegeben werden. Hinter jedem Haus soll ein Stück des. ausgerodeten Landes dem Siedler zu Feld- und Gartenarb, iten über­lassen werden. Diese Fläche soll uneingezännt blei­ben, damit die Umackerung gemeinschaftlich durch einen Motorpflug vorgenommen werden kann.

Pforzheim, 7. Febr. Etwa 40 Betriebe her Schmuck- warenindnstrie mußten inselge des geschäftlichen Rück­gangs eine rin- bis dreilagige Feierschicht einlegen, von der einige hundert männliche und weiblich? Arbei s° kracke betroffen werden.

' Heidelberg, 7. Febr. Ans Anlaß einer Salvarfan- fchiebung wurde hier eine Geheimapolheke entdeckt, die ein Krankenträger aus gestohlenen Hceresbeständm von über 20000 Mark Wert eingerichtet hatte.

In der Fuchs'schen Waggonfabrik in Rohrb a ch wur- bfu Schiebungen mit gestohlenem Ptlenchtnnüsinate^ral

usw. !',n Wert von weit über AM 000 Mk. fest-gestellt. Dis jetzt find zwei Ang stellte ve-haftet.

Mannheim, 7. Febr. Ter Aufwand für Straß.en- reinigung wird für das Jahr 1921 mindestens 2 700 000 Mk. Kosten verursachen. Ter Stadtrat hat be­schlossen, l 800 000 Akk. von den Anliegern durch eine Gebühr von 3 Prozent des Mietloertes aufzubringe», während 900 000 Mark der Stadtkasse zur Last fallen. In den Straßen mit geringem Verkehr soll nur einmal wöcbmtlich gereinigt werden.

Billingen, 7. Febr. Ter freche Räuber, der in N ordstetten der Landwirt Iäckle zu berauben such­te, ist in der Person des früheren Fahnders Otto Haas verhaftet worden. Zur Ausführung seines Raubs hatte er sich bei einem Friseur eine Perücke und Bart gekauft.

Oberlauchringen bei Waldshut 7. Febr. Tie Ehe­frau des Pflastermeisters'Mai er von Unterlauchringen ließ sich nach ehelichen Zwistigkeiten von einem Ei­senbahnzug überfahren.

Falkau (bei Neustadt), 7. Febr. Der CaritaSverband hat das bekannte Gasthaus zur Krone erworben, um darin ein Kindererholungshcim einzurichten.

Freiburg, 7. Febr. Tie Lu stb a r k ei t » st e uer erbrachte der Stadtkasse im Jahr 1920 einen Gesamt­betrag von 942256 Mark.

Vermischte-.

Di« 78 Millionen Goldmark. Die 24 Tonnen Gold, dir in Paris von Berlin eingetroffen sind, sollen nach derDass. Ztg." türkisches Eigentum sein, das in Berlin verwahrt und mm an den Verband ausgeliefert wurde. Mit der deutschen Enischödigungsrechming hat diese Sendung nichts zu tun.

GeldschmuMl.' An der deutsch-belgischen Grenze wurde nach demEcho du Rhin" ein Kraftmagen angeholten, in dem bedeutende Summen durch Deutschland geschmuggelt werden soll­ten. Die Insassen, darunter der Direktor der' Bank von Ber- vier, wurden festgenommen und das Geld beschlagnahmt. Der Direktor mußte für seine Freilassung eine Sicherheit von 1 Mil­lion Mark stellen.

Trostlose Finanzen Groß-Berlins. Nach den bisherigen Auf­stellungen haben die Ausgaben Groß-Berlins für das Jahr 1920 rund 5470 Millionen Mk. (also beinahe 5>j Milliarden) betragen. Trotz aller neuen Steuern usw. bleibt bei einem Zuschuß aus Anleihemitteln in Höhe von 1155 Millionen doch noch ein ungeüeckler Fehlbetrag in Höhe von rund 500 Mil­lionen Mark, so daß also fast 1p< Milliarden auf schwebende Schuld zu nehmen sind.

Reich« Fischbeute. In Hamburg wurden kür,stich von den Fi­scherbooten und Dampfern an einem Tag 7500 Zentner Heringe «ingebracht.

Das Tanzverbot. Die bayerische Regierung hat Tan'Vergnü­gungen aller Art verboten. Das Verbot wird aber fortgesetzt übertreten, namentlich fanbe» imDeutschen Therier" in Mün­chen allabendlich Tänze statt. Am Sanslag fuhren nun 60 junge Leute in Kraftwagen vor, drangen in das Theat r ein und erzwangen die Einstellung der Tanzausführung. Die Theater- leitung hatte aus Athleten und Preisboxern eine Schutzwache aufgestellt und es kam zu einer großen Schlägerei, bei der­er auf beiden Seilen Verletzte gab. Das Theater mußte aber geschlossen werden und die Tänzerinnen mußten da» Han» »er­lassen.

Blutige Faschingsfeier. Während eines Maskenballs in Lei­men bei Heidelberg drang am Sonntag nachts der in Wies- loch arbeitende Zimmermann Hermann Rasch lärmend in den Saal. Er wurde hiuausgewiesen, kehrte aber um und schoß mit einem Revolver in den Saal. Der 45jährige Zementarbei­ter Georg Kaldrunner, Vater von fünf Kindern, und der Gastwirt wurden tödlich verletzt,- daraus richtete Roscli die Masse gegen sich und brachte sich schwere Verletzungen bet. denen er in der Klinik in Heidelberg erlag.

Beraubung eine« Eisenbahnpostwagen«. Drei Männer dran­gen in den Postwagen des von Doldenberg nach Ltegnitz fahren-" den Eisenbahnzugs ein, schlugen den Postschaffner nieder und raubten aus den Postbeuteln 130 000 Mk., worauf sie die Noi brenve zogen und vom Zug absprangen.

RauS. Sechs schwerbewaffnete Banditen überfielen im Dorf Znborzce de! Hindenburg (Oberschlesien) das Geschäftshaus e-re; deutschen Kaufmanns und plünderten es aus. Es fielen innen 18 500 Mk. Bargeld und für etwa 20 000 Mk. Waren in die Hände.

Durch einen großen Betrug ist die Dortmunder Union mn 2 Millionen Mark geschädigt worden. Bis jetzt sind S Perhaftungen vorgenommen worden. Einer der Verhafteten hat sich im Gefängnis erhängt.

Gisenimhnnngliick. Auf dem Bahnhof Huilles bei Ver­sailles sind am Samstag zwei Züge zusammengestoßen. Bis jetzt sind 45 Tote geborgen worden. Die Zahl der Verletzten ist sehr groß.

Der rätselhafte Frauenkops. Nach derLahrer Ztg." ist der Fund von Teilen eines Frauenkopfes, der in der letzten Woche in dem Schnellzug Berlin Basel gemacht wurde, nicht auf ei« Verbrechen, sondern auf einen schweren Unglücksfall zu- nickzuführen. Ans dem Vorgelände des Bahnhofs Langen- selbold bei Hanau waren am 3. Februar drei Frauen tot ge- fahren worden, die mit dem Personenzug aus der Richtung von Fulda gekommen waren. Der Fuldaer Personenzug hatte in­folge einer Verspätung de» Frankfurter Schnellzugs keine Ein- snbrt und mußte vor dem Bahnhof halten. Die drei Frauen glaubten, ihr Zug befände sich bereits auf dem Bahnhof und stiegen aus. Dabei wurden sie von dem Schnellzug zermalmt.

Seeräuber. Ein rnglisches Blatt meldet, drei griechische So­zialisten, die von einer Bolschewistenkonferenz in Moskau ka- men seien auf dem Schwarzen Meer mit dem Schiff, aus dem sie fuhren, türkischen Seeräubern in die Hände gefallen und darauf getötet worden.

Englische Ofsnier« als LeiermÄme». In den eleganten Vier­teln des Londoner Westens erscheinen immer häufiger maskiert« Männer, die sich als frühere Offiziere der englischen Arme« nnsgeben und als Drehorgelspieler das Mitleid der Vorüber­gehenden nnf sich ziehen. Zweifellos haben sich verschiedene frühere Offiziere diesem Gewerbe zuqewendet, das für sie sehr einträglich ist. Man hat festgestellt, daß diese maskierten Leidr- Männer im Tag 10 Pfundverdienen", und einer von ihnen lehnte einen Posten, der ihm angetragen wurde, mit der Be­merkung ab, ermache" mit seiner Drehorgel wöchentlich 100 Pfund ' Der englische Osfi'iersbund stellt in t«n Blättern fest, daß die verabschiedeten Offiziere bedeutende Pensionen und Zu- mr-ndungen erhalten, so daß sie nicht mit dem Leierkasten ihr Prot verdienen müsse». E» ist aber nachgewiesen, daß ve» s< iedene dieser Leiermänner in vornehmen Hotels wohnen und iich hinein sehr luxuriöse» Leben hingeben. Sie betreihen also Urse Art der Bettelei, weil sie besonders einträglich ist. Auch Ne Poll-ei wendet jetzt den maskierten Leiermännern ihre be­st adere Aufmerksamkeit zu und hat bereit, einig» von ihnen. Ne sicb als Ex-Osfizier« bezeichnen, als Betrüger festgcstell«.

Lokales.

Mittlerer Berwaltimgsdienst. Ti» Ueverfüt-

li'Nst 1»'S mittleren Verwciltungsdienstcs in Württemberg erfordert eine Beschränkung des Zugangs. Nach einer Verfügung des Ministeriums des Innern dürfen die Sckuiltl'eitzenämter und VerwaltungSaktuare bis auf wei­teres nur solche Lehrlinge armehmin. dt» da» Mini­

sterium zum Ant ick kstl»' BoWeketiMgrdMsteS zugelcff- seit hu.' Die Zahl der Zulassungen wird alljährlich besonders festgesetzt. Für das Jahr 1921 beträgt sie höchstens 100: für das Jahr 1922 ist mit einer werteren Einschränkung zu rechnen.

-- Hygienische Bolksbclehrung. Am 5. Februar u urde iu Dresden ein Reichsausschuß für hygienische Vollsbelchrttilg gegründet. Er will in engster Fühlung mit dem deutsch.-'n Hygienemuseum an der Erhaltung und Hebung der Volksgesundbckt durch weitestgehend« Aufklärung des Volks in hygienischen Fragen sich be­tätigen, An der GrüiwuuMagung nahmen Vertreter fast aller Gliedstaaten teil,

Tie Mehiznlttge. Vom 16, Februar an wird die monatliche Mehlratiou bekanntlich von 600 auf 800 Gramm für den Kops erhöht. Dieses Mehl ist nach eine» amtlichen Mitteilung nicht mit dem seinerzeit aeliefev- tru sogenannten Cereäli mmeh'. zu verwechseln, das bei den Hausfrauen noch in unliebsamer Erinnerung ist^ soud,-u es ist reines Weizenmehl, das aus amerikanischem Weizen im Inland zu 75 Prozent Auszug hergestellt und dem teuren Schleichhandelsmehl in jeder Hinsicht vorzuziehen ist. Der Preis stellt sich auf 3.75 Mar< das Pfund für die Kommunalverbände, wozu noch d« Ausschlag für den Kleinhandel kommt.

Kriegsvermiflte «nd «»ermittelte Tote. Wer kann Auskunft geben über: Merath, Sanitätsgefreiter 4 Batterie, F ldartill -Regt. 281, verwundet am 10. 4. 1918 bei Haincillers, Verbleib unbekannt. Steinhilp, gestorben am. 30. 9. 14, im Feldlazarett 7 in Cantal» maisou, Regiment unbekannt. Vogel, gestorben am 2l. 1t, l4. im Kriegslazarett des Gardekorps in Kor- t'hk, Regiment unbekannt. Lässing, gestorben am 3. 10. 14 in Senlis in einem französischen Lazarett, Re­giment unbekannt. Schober, gestorben am 1. 8. 16, in einem französischen Lazarett, Regiment unbekannt. Höl­st el, dgl. Schlosser, gestorben am 17. 9. 14 im K'iegslazarctt 3 in Montmedy, Regiment unbekannte Mitteilungen werden erbeten an das Zentral-Nachweisv- Amt für.Kriegerverluste und Kriegergräber, Stuttgart Rotebühlkaserne.

Konkurse sind im Januar im Reich 162 eröff­

net worden gegen 152 im Dezember und 147 im NH? rember. . ch-

Deutscher Handel mit Amerika. Im Jahr

1920 betrug der Wert der Ausfuhr der Vereinigte« Staaten nach Deutschland 311437 000 Dollar (im Vor­fahr: 208676 000 Dollar). Aus Deutschland wurden im gl ichen Jahr Waren im Wert von 88863000 Dol­lar (78 255 000) nach Amerika eingeführt. (1 Dollar im Durchschnitt des Jahrs 1920 gleich rund 62 Mk.)

Wohltättgkeitsveranstaltung. Aus deutscher Kinder Mund tönt tiefe Wehklage durch deutsche Lande. Auch durch unsere Türen weht ihr zitternder Hauch und um­fängt unsere Herzen wie ein eisiger Frost. Doch die guten, empfindsamen Seelen haben die Klagerufe erhört und seit langem rühren sich eifrige Hand« zu liebevollem Werke. Unter kundiger Leitung der Damen Frau Dr. Grunow Frau Medizinalrat Dr. Schober und Frau Dr. Ehr­mann begannen unsere Wildbader Kinder das Liebes- werk für ihre deutschen Schwestern und Brüder. Keines der Großen und Kleinen wollte fehlen. .So war denn am letzten Sonntag die Stunde gekommen, da die Ver­anstalter von ihrer wohltätigen Arbeit Zeugnis ablegen sollten. Wie zu erwarten war, gestalteten sich die Aus­führungen in bewundernswerter Weise zu einem zart empfundenen, mit künstlerischem Geschmacks durchwebten Ganzen. Eine liebliche Poesie schmückte die nieverzagende Jugend, die bald bittend unser gebefreudiges Herz rührte, bald in fröhlichem Sinn mit uns lachte und scherzte, um -am Schluß unsere Hoffnung an Deutschlands Zukunft zu stärken. Besonders hervorgeheben seien die stimmungs­vollen Bilder aus Humperdincks berühmter Märchenoper Häusel und Gretel", zu denen Frau Wißler und Frl. Fehleisen, die die Gesangsnummern freundlichst übernom­men hatten, das träumerische Engellied und verschiedene andere Melodien von Hungerdinck mit tiefem Empfinden sangen. Die komisch-theatralische Kaffeeklatschszene, die von den jungen Darstellerinnen mit köstlichem Humor Wiedergegeben wurde, löste allgemeinen Beifall aus. Die PantomimeDie Puppenfee" wurde fabelhast gut gespiet und hinterließ den besten Eindruck; die darin vorkommen­den Tänze wurden von Frl. A. Flum einstudiert und fanden allseitige Anerkennung: Den Chören verlieh Hr. Reallehrer Schweizer ein weihevolles Gepräge. Hans Bronolds künstlerisches Niolinspiek umrahmte die ganze Veranstaltung mit duftendem Reiz. Die flotte Klavier­begleitung der beiden Damen Frl. Treiber und Frl. Krämer paßte sich sehr vorteilhaft den Szenen an. Es würd» zu weit führen, auf Einzelheiten einzugehen, und wir glauben im Sinne sämtlicher Besucher der Veranstaltung zu handeln, wenn wir auch an dieser Stelle allen denen, groß und klein, arm und reich, die zum Gelingen des Wohltätigkeitswerkes beigetragen haben, namentlich aber den Damen des Arbeitsausschusses, die in uneigennützigster Weise und mit rührender Hingabe und Aufopferung viele Stunden und Tage der Vorbereitung gewidmet haben, den allerherzlichsten Dank für ihre Mühewaltung aus­sprechen. Ihr köstlicher Lohn sei das Bewußtsein,'einem edlen Zweck mit ganzem Herzen und mit all ihren Kräften gedient zu haben. Der äußere Erfolg war auch ent- sprechend. Die Einnahmen betrugen über 3500 Mk., ge­wiß ein schönes-Resultat und ein erneuter Beweis für den Opfersinn unserer Einwohnerschaft, der noch nie ver­sagt hat, wenn es galt eine gute Sache zu unterstützen. Allgemein ist der Wunsch nach einer Wiederholung der Veranstaltung laut geworden. Hoffentlich gelingt es dem Arbeitsausschuß, diesen zu gegebener Zeit zu erfüllen I Der Schützenverein hielt am letzten Sams­tag zum erstenmal wieder seit mehreren Jahren ein Schützen-Kränzchen im Kühlen Brunnen, ab, das von aktiven und passiven Mitgliedern, sowie auch von Gästen recht gut besucht war. Es herrschte bald echte fröhliche Schützenstimmung unter den Anwesenden. Herr Kiefer al» Lhrenobrrschützenmnster begrüßte di» Erschienenen