Stuttgarl. Fekr) ^

l40. Sitzung.) Haushalt des Ministeriums des Innern.

Ubg. Taxis (B.V.) bemängelt die Zusammenlegung der Ober- Holler, desmiücrs die Aufhebung der Kreisregierungen. Es sei ».»- Schande, daß man im Schwabenland überhaupt ein Fast- kachtsoerbot nötig habe. Die Sicherungen der auf Zeit ge>- §aKten Srlsvorsteher bezeichnet der Abgeordnete als ungenügend.

Stetter (Komm.) warf dem Minister Graf Hausknechts- Kenst» für das Unternehmertum vor (erster Ordnungsruf). E« inye iiderhaupt sonderbar um gegebene Ehrenworte des Mb k-ster» (poelter Ordnungsruf und Androhung der Wartend ir.hnng lmrch Befragen des Hauses). Redner klagt Uber eine «l.v.'-neiii- Hetzjagd gegen die Kommunisten im Valizeis!,i,< Würtieniberg, empfahl dem Minister die Aufteilung eines Irren­arztes für seine Presfeabteilung und meinte, die Minister küm­mern sich einen Dreck um die Gesetz«, wenn es gegen die Kom­munisten gehe (dritter Ordnungsruf). Abg. Müller (Komm.) beschuldigte den Präsidenten Walter, daß er den Winken der Ministe?» folge (Ordnungsruf). (Abg. Eisenbahnsekretär Maier (Komm.) ruft Pfui Teufel! Ordnungsruf.^ Müller er­geht fick in wetteren Ausfällen (Androhung der Entfernung au» dem Saale). Schließlich führte Stetter seine Rede zu Ende, indem er nach der Auflösung der Einwohnerwehren fragte und eine Verminderung der Räte in den Ministerien sowie Ver­längerung der Stuttgarter Polizeistunde auf 1 Uhr wünschte.

Der Präsident hatte das Haus gefragt, ob es Stetter weiter kören wolle, und die Sozialdemokraten und die Demokraten hatten sich dazu bereit erklärt. Nach einer persönlichen Be­merkung des Abg. Mos (S.) unterstützte Abg. Heymann (S.) die Anfragen der Kommunisten wie deren Antrag auf sofortige Aushebung des tz Mb des Polizeistrafgesetzes, wonach der Aus­nahmezustand verhängt werden kann.

Der Antrag wird dem 'Ausschuß für innere Verwaltung über­wiesen.

Äbg. Ziegler (11SP.): Wenn irgendwo ein Mann nicht am richtigen Platz ist, so ist es. der Minister des Innern. Dort wird «ine Wirtschaft getrieben, er herrschen Zustände, die zum Himmel schreien.

Dann setzte sich Minister Graf mit seinen Gegnern ausein­ander. Die Kommunisten sollen Gesetz und Ordnung achten dann könne man an der Polizei sparen. Die Zusammenlegung der Oberümter sei nicht die wichtigste Frage, erst müsse man ihre Gescha'ftslast nach Aufhebung der Kreisregterungen übersehen. Auch die Aufhebuug der Kommunalvcrbände pressiere nicht, Unerträglich sei es, daß die Gemeindebeamten jetzt sicher ge­stellt werden, während die Orisvorsteher in ihrer alten uir- sicherheit verbleiben müßten.

Abg. Schees (D.d.P.) forderte Stärkung der staatlichen Auto­rität und die Errichtung de» Reichsverwaltungsgerichtshofs in Stuttgart.

Nach einer weiteren Bemerkung von Pfiüger (S.) wird Kap. II samt den Ausschnßentschließungen über die Verrohung der Ju­gend gegen USP. und KPD. angenommen, desgleichen nach kurzer Debatte Kap. 14 (Bezirksverwaltuna). Schließlich ver­tagte sich das Haus, wobei nach einer Geschciftsordnungsdebatte beschlossen wurde, die nächste Sitzung Dienstag vormittag S Uhr «vzuhalten.

Württemberg.

Stuttgart, 6. Febr. (Aufruf.) Tie Fraktion deS Württ. Bauenibuudes und der Bürgerpartei erläßt folgen­den Aufruf: Durch das Pariser Diktat ist die Lage unseres Volkes geradezu furchtbar geworden. Trotzdem geben sich weite Kreise anscheinend in vollständiger Ver­kennung unserer Lage gegenwärtig dem Karnevalstrei­ben hin. Wir halten dieses Gebaren für unwürdig und bitten alle Kreise unseres Volke- dringend, ans Grün­den der Selbstachtung sich von allen derartigen Veran­staltungen sernzuhalten.

Die Württ. Frauenvereine und -ibünde erlassen eine öf­fentliche Aufforderung an die Bevölkerung, sich vom Fa­schingsvergnügen zurückzuhalten. Die Vereine ersuchen das Ministerium des Innern, alle Faschingsveranstal- tungcn zu verbieten, wie dies in Bayern geschehen ist.

T ie Handelskammer Stuttgart hat der württ. Staatsregierung nahe gelegt, sie möge bei den bevor­stehenden Verhandlungen der einzelstaatlichen Regierun­gen mit der Reichsregierung in Berlin mit ganz beson­derem Nachdruck auf die ruinösen Wirkungen Hinwei­sen, die die württembergische weiterverarbeitende Indu­strie als hervorragende Qualitäts- und Ekportindustrie bei Ausrechterhaltuug einer Sonderbelastung des Exports irleiden müsse.

Stuttgart, 8. Febr. (Unterschlagungen.) Ter Geschäftsführer des Lebensmittelamts Obertürkheim, der 31jährige Kaufmann Karl Nieffer aus Schorndorf, hat durch Fälschungen in den Büchern 135 000 Mk. aus die Seite gebracht, die er in schlechter Gesellschaft ver­praßte. Schließlich entfloh er mit der Kellnerin Elisa­beth Milli nach Mannheim und von dort nach Hamburg, wo er verhaftet wurde. Man fand bei ihm noch 28 000 Mark. TaS Schwurgericht verurteilte ihn zu 2 Jahren 6 Monaten Zuchthaus und 3 Jahren Ehrverlust. Ti« Milli wurde freigesprochen.

Heilbroun, 6. Febr. (Hochschulkonserenz.) Tie in Meinigen Ende Januar ausgenommenen Ver­handlungen des Verbands der deutschen Hochschulen werden gegenwärtig auf dem hiesigen Rathaus weiterge- sührt. Es ist eine unverbindliche Aussprache, deren In­halt zunächst nicht für die Oeffentlichkeit bestimmt ist.

Heii-roim, 5. Febr. (Vom Neckarkanal.) In Horkheim und Neckarsulm sind die Kanalarbeiten wieder im Gang. In Neckarsulm wird in Schichten gearbeitet. In wenigen Monaten soll aber überall Hochbetrieb ein» setzen. -

Ellwaugen, 8. Febr. (Vom Rathaus.) Ter G«- meinderat erklärte den vom Bezirksrat festgesetzten Eier­höchstpreis von 1.20 Mk. für zu hoch und hat einen Erzeugerpreis von 80 Pfg. für angemessen erklärt. Ter Gemeinderat regte an, daß durch den Jagststädtetag die übrigen Städtetage veranlaßt werden, beim Ernährungs- Ministerium dahin zu wirken, daß für das ganze Land rin Erzeugerpreis von 80 Pfg. festgesetzt wird.

Laupheim, 6. Febr. (Fortschreitende Indu­strie.) Das Oberamt Laupheim zählte im Jahr 1884 21358, 1919 28665 Einwohner. Tie Landwirtschaft herrscht im Bezirk vor. Neuerdings macht aber auch die Industrie Fortschritte, besonders in der Oberamtsstadt selbst. Einige Landorte kommen nach, so Bnrgrieden, das in einer Fabrik allein über 400 Arbeiter zählt.

Biberach, 6. Febr. (Pferdedieb stahl.) Dem Echulthciß Rapp in Hürbel ist vorgestern nacht eine schwere Fuchsstute im Wert von etwa 30000 Mk. und »in silberplattiertes Geschirr gestohlen worden.

- TÄramberg. « S«Sr. (U«t»rschl«6USL.)

Dchrlrng Hafner bei der Firma Wölber Söhne hier

t ^ Jahrs die Summe von 40000 Mark

unterschlagen, indem er zeitweise bei der Gewerbcbank lur dw H-rnna Beträge von 1000-3000 Mk. abhob und für sich verwendete. Er wurde verhaftet.

!kSaldcrrhu ch, 6. Febr. (ReichsgründuirgSfei- Der schwäbische Wingolf die Stuttgarter und -e-wmger Aktiven mit dem Vhilisteroerband hat un- rer dem Präsidium des Stuttgarter Wingolf am letz- een Sonntag durch eine Konvention in Waldenbuch den Äeoenktag der Reichsgründungsfeier festlich begangen. Die sjstmiliche Feier im alten Schloßhof sowie der Kommers mrt Treuschwur standen im Zeichen der alten Wingolf- seale: Christentum und Vaterland. Eine solche väter- Endtsche Gedenkfeier soll jedes Jahr in der zweiten Januar-Hälfte in Waldenbuch durch den Tübmaer und Stuttgarter W'-aalr v'-.-anstafte!- werden.

Stuttgart, 6. Febr. (Milchzentrale.) Die Le- bensmitlelabteilung des Gemeinderats hat sich nun öoch für die Errichtung der Landesmilchzentrale bei Beimer- stetten ausgesprochen und ein dahingehendes Gesuch an das Ernährungsministerium gerichtet

Stuttgart, 4. Febr. (Protestder.SradtStutt- g a r t.) Im Gemeinderat erhob Oberbürgermeister Lau­tenschlager schärfsten Protest gegen hie Pariser Be­schlüsse, die unsere Kinder, und Kindeskinder in Sklaven­ketten schlagen. Für Wohnnngsbauten wurden 13,2 Millionen Mark bewilligt. ES (ollen 242 neue Woh- nungen erstellt werden.

Stuttgart, 4. Febr. (Protest.) Die «rbeitS- gemeinschaft der Mietervereine hat an das Reichsarbeits- Ministerium in Berlin folgendes Telegramm gerichtet: Tie organisierte Mieterschaft von Groß-Stuttgart er­hebt eindringlichen Protest gegen die geplante Mi et- steuer und den Reichsmietengesetzentwurf. Tic Woh­nungsnot ist zu beheben durch unverzügliche An-Z.abe von Heimstättendarlehenskassenscheinen,- auch muß jedes Mietengesetz abgelehnt werden, das Himer dem Scp- temberentwurf mit den Anträgen des Mi terbundeS ru- i 'bleibt."

Baden.

Karlsruhe, 4. Febr. Der Landtag wählte heute den von der sozialdemokratischen Fraktion vorgeschlagenen Stadtrat Dr. Engler einstimmig zum Unterrichts- minister.

Ettlingen, 4. Febr. Der Bürgerausschuß befaßte sich in seiner letzten Sitzung mit der Verwendbarkeit des Schlosses zu Wohnzwecken. Im Nord- und Westslüge! des Schlosses sollte das Realprogymnasium untergebrachl werden. Ter Einbau von Wohnungen in daS Schloß wird ungefähr eine Million Mark verursachen.

Wertheim, 4. Febr. Aus Amerika ist die Nachricht eingetroffen, daß Herr Eduard G. Uihlein , der große Wohltäter der hiesigen Armen, gestorben ist.

Karlsruhe, 6. Febr. Nach den Statistischen MonatS- benchten betrug die Zahl der Einwohner von Karlsruhe am 30. September 137 365 gegen 139 221 im Jahr 1913 und 144883 im Jahr 1919. Der Geburtenüberschuß be­trug ,'m dritten Vierteljahr 1920 359, die Zahl der Eheschließungen im Jahr 1920 1635 gegen 1050 im Jahr 1913 und 1877 im Jahr 1919.

Heidelberg, 6. Febr. Die Badische Haferprä- parate-und Grünkernfabrik G. m. b. H. in Mer­chingen und Wisblingen ist in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Die beiden Geschäftsführer und Hauptinhaber F. und I. Rhonheimer sind geflüchtet. Die Staatsanwaltschaft hat ein Verfahren wegen Betrugs ge­gen sie anhängig gemacht. Die Forderungen dürften über 25 Millionen Mk. betragen. Die Gläubiger wollen versuchen, den Konkurs zu vermeiden. Die beiden Ge­flüchteten, die ein üppiges Leben führten, dürften den größten Teil ihres Vermögens in Sicherheit gebracht haben.

Kehl, 6. Febr. Die Untersuchung in den großen Zucker schiebungen, die auf den elsaß-lothringischen Bahnen betrieben wurden, sino abgeschlossen. Mehr als 40 Angeschuldigte, größtenteils Bahnangestellte, werden sich demnächst vor der Straßburger Strafkammer zu verantworten haben. Tie Schiebungen wurden mittels gefälschter Frachtbriefe bewerkstelligt.

Offenburg, 6. Febr. Ter 15jährige Sohn de« TaglöhnerS Schlagenhauf machte sich mit einem Jagdgewehr zu schaffen und zielte scherzw.is« ans seine Mutter. Als diese rief:Das Gewehr ist geladen!", krachte schon ein Schuß und die Frau sank tot zu Boden.

Freiburg, 6. Febr. Die Polizei verhaftete ein 22- jähriges Dienstmädchen aus Hausen, das m einer Stelle in Saarbrücken Kleider, Wäsche, Pelzwaren, Schuhe usw. im Wert von 25 000 Mk. gestohlen hat. Die entwende­ten Gegenstände sind wieder beigebracht.

Radolfzell, 6. Febr. T-ie Stadtverwaltung wird die private Bautätigkeit durch billige Mate- riallicferungen seitens der Stadtgcmeinde wieder in Gang zu bringen suchen. Kies und Sand soll aus den städt. Gruben kostenlos geliefert, Bauholz zu bedeutend er- mäßigten Prellen abgegeben werden. Tie Kostenermäßi- gnng wird etiva 180 Mark auf den Quadratmeter Wohnfläche betragen. Tie gewährte Preisermäßigung soll vorläufig einem Betrag von rund 300000 Mark entsprechen, womit die Unterstützung von 25 bis 30 Woh­nungen in Betracht käme.

DK NekA-ippr d», LöteleysckB» bei Goarshausen MM

nach Ermächtigung durch den ordentlichen Gauturntag des Turn­gaus Süd-Nassau von der Deutschen Turnerschaft angekaust. Die Hochfläche im Ausmaß von 2h, Hektar wurde für den Preis von 7000 Mk., der durch Sammlungen aufgebracht werden soll, erworben. Es sollen hier künftig die Turnwettkümpfe de» Kreise» Nassau stattfinden.

Ei» fettes Pöftchm. Nach der Meinung desJournals" wird der ncuernannte britische Gesandte in Warschau, Max Müller, unter den heute in der Welt herrschenden Valutaschmerzen für seine Person nicht zu leiden haben. Sein Gehalt beträgt 4500 englische Pfund für dar Jahr und da ein Pfund Sterling heut« 32M polnische Mark wert ist, wird er auf seiner neuen Dienst­stelle die immerhin respektable Summe »an ungefähr 14 Millionen Mark zu verzehren habe».

Wie die Mod« entstand. Biele Gelehrte sind der Ansicht, daß der erste Beweggrund für die Kleidung darin bestand, die Auf­merksamkeit auf gewisse Schönheiten de» Körpers zu lenke». Zweifelt»» ist so da; Tätowieren unter den Natur-Völkern ent, standen. In der Frühzeii der Menschheit wurden Farben be« nutzt, um deu Körper durch Bemalung anziehender zu machen, und da» Tätowieren unter der Haut stellt nur eine nachdrücklicher« und dauerndeVerschönerung" dieser Art dar. Der nächste Schritt vom Tätowieren führte zur Bekleidung, indem bunte Bänder, Gürtel und Anhängsel aller Art gebraucht wurden. Bet gewissen Schmuckformen Ist dieses Streben, die Schönheit eine» bestimmten Körperteils hervorzuheben, noch ganz deutlich. Dm Nasenring haben wir zwar aufgegeben; aber der Ohrring muß dazu dienen, die schöne Form de» Ohrs, durch Gold und Edel­steine zu erhöhen. Die Kleidung gewinnt dann mit dem Fort­schreiten der Zinilisation immer mehr an Ausdehnung und tritt jchüeßiich in unserer Vorstellung völlig an die Stelle des Kör­pers Goethe hebt einmal als merkwürdig hervor, daß wir mit dem entzückten Ausruf:War für ein reizender kleiner Fuß!" doch nur den hübschen Schuh meinen, den wir sehen,: lind so hat überhaupt die Mode unsere Anschauung vom Körper völlig umgewandelt und eine Bewunderung der Kleider an die Stelle der noch bei den Griechen vorhandenen Bewunderung der Leiber gesetzt. Daneben ist freilich die Verwendung von Far­ben, von Federn und auffälligen Schmuckstücken, die die Mode des Naturmenschen ausmachte, aus unserer Mode noch nicht »erschwunden, und er spricht für einevrimittve" Gesinnung der Frau, dich sie auch Farben, Federn, alle funkelnden, blitzenden und bunten Sache» bei ihrem Aufputz bevorzugt.

Mord. Dieser Tage wurde «u» München berichtet, daß v« au» Mainz stammende Medtztnstudierende Dr. Le brecht sich in Immenstadt im Etsenbahnzug vor den Augen seiner Frau er­schossen habe. Fetzt wurde sestgestellt, daß es sich nicht um Selbstmord handelt. Frau Lebreckt und der im Eisenbahnabteil anwesende Freund de» Ehepaars, der aus Mainz gebürtige Ma- ler Rolf Schott, wurde unter dem Verdacht des Mord« verhaftet. Zwischen der seit Weihnachten verheirateten Ehe­frau und Schott bestand ein Liebesverhältnis.

Flecktyphus. Bon R an Flecktyphus erkrankten Personen in Wien starben drel. Die von Rußland ekngeschleppte Seuche hat als» bereits Ausdehnung gewonnen.

Die englisch« Firma Armstrong Whtthworth «. Eie. bat mit Rußland einen Vertrag abgeschlossen, wonach die Firma die Wiederherstellung fast aller russischen Lokomotiven übernimmt.

Wolkenkratzer k» Mönche«. Im Münchner Siadtrat berich­tete Oberbaura' Beblo über den Plan des Baus von Wolken­kratzern. Da die hohen Baukosten hohe Mieten erfordern, sei es denkbar, daß nur Bürohäuser sich selbst zu finanzieren ver­möchten, weil die Geschäftswelt in guter Verkehrslage nahe dem Berkehrsmittelyunkt nur mit hohen Mieten rechnen müsse. Ge­rade kn solcher Lage können aber zur Verringerung der Kosten nur hohe Bauten aus gertnaer Baufläche in Betracht kommen. Doch seien für deutsche Verhältnisse amerikanische Wolkenkratzer mit 40 Stockwerken unmöglich; er müßten gewisse Grenzen eingehakten werden. Der Hauptausschuß des Stadtrats erklärte sich mit der Zulassung von hohen Häusern einverstanden. Auch in Leipzig sollen solche Riesenhäuser mit 11 bis 13 Stock­werken erbaut werde». Die Leipziger Architekten wußten aber di« abstoßende amerikanisch« Form derZündhölzchens" glück­lich zu vermeiden und in den Plänen sind architektonisch und ästhetisch einwandfreie Bauten vorgesehen, die allerdings mit ihren 13 bi» 1400 oder mehr Büroräumen «inen gewaltigen B'nck eine» großen Festuiigszl'obstle ähnlich, barstellen, »te aber dabet hartnanllck ß, dt, Breite gegliedert sind. ,

Vermischtes.

Der SS. Geburtstag. Die Mitglieder des Reichskabinetts erschienen am 4. Februar bei dem Reichspräsidenten Ebert. um ihm die Glückwünsche zum SO. Geburtstag darzubrlngrn.

Karl tzauptmann ft. Der Dichter Dr. Karl Hauptman», der Bruder Gerhard Hauptmanns, ist in Schreibrrhau in Schlesien an Herzschwäche gestorben.

Der Fasching in Preußen. Mit Rücksicht aus den Ernst der Lage sotten in Preußen Faschinasveranstaltunaen nur da ge­stattet werden, wo das Verbot wirtschaftliche Härten ergeben würde, namentlich wenn schon größere Vorbereitungen getroste, ft»> Winckchff« UtmschrMM«» soU^ vOMitpep WÜstK.

Lokales. 1

Schnee. Nu< dem Oberland werden stärke Schnee­fälle gemeldet.

Ue-er Diebstähle bei der Zollrevision wird

rielfach geklagt. So erwartete eine kinderreiche Familie in Hohenstadt bei Aalen eine Sendung aus Amerika. Nach langem Warten traf die Kiste ein. Als sie geöffnet wurde, lag darin eilt altes zerrissenes Fahnen­tuch und ein schwerer Stein. Eine andere Familie sollte einen Herrenanzug bekommen. Beim Oeffnen der Kiste^war nichts mehr zu finden. Postsendungen mit Liebesgaben werden oft geöffnet. Tann wird auf dar Paket ejn Hamburger Zettel geklebt:Sendung bean­standet"; und wenn dann die Sendung endlich an den Adressaten gelangt, hat er für dieBeanstandung" daS Vergnügen, 3.25 Mark Gebühr bezahlen zu müssen und er darf froh sein, wenn die Sendung keinen allzu großen Abmangel aufweist. Tie Liebesgaben aus dem Ausland können einem auf diese Weise recht entleibet werden.

Trauertag. Al- nationaler Trauertag für die im Weltkrieg Gefallenen ist der erste Sonntag im März, in diesem Jahr also der 8. März, in Aussicht genommen. Sämliche bürgerssiche Parteien sind mit diesem Vorschlag einverstanden. Tie sozialdemokratische Partei ist grund­sätzlich mit der Einrichtung eines nationalen TrauertagS einverstanden, hat aber noch einige Bedenken wegen des Tags. T-ie unabhängige und die kommunistische Partei lehnen einen nationalen Tranertag ab.

Schnellzirgsverkchr Holland Württemberg Tirol. Mit Beginn des Sommerfahrplanes werden die Schnellzüge D 23 (Stuttgart ab 8.30, Ulm an 10.40, Friedrichshofen an 12 58) und D 60 (Friedrichshafen ab 5.05, Ulm ab 7.42, Stuttgart an 9.34 nachm.) zu internationalen Schnellzügen ansgebant. D 23 erhält Anschluß von Amsterdam ab 5.50 nachm, (mit Schlaf­wagen), Düsseldorf 11.48, Köln 12.45 nachts, Mann­heim an 5 46, ad 6.00 vorm., Heidelberg 6.27, Stutt­gart ab 8.30, Ulm 10.40, Fnedrichtzhaien an 12.30, Lindau 1.08, , Innsbruck an 7.55 nachm.> In der Gegenrichtung geht der Zug 10.05 vorm, in Innsbruck ab, berührt 4.47 Lindai», 5.11 Friedsichshafen, Stutt­gart ab 9.40 nachm., Heidelberg 12 00 nacht?, Mann­heim 12 22, Köln 5.33, Amsterdam 1.33 nachm.

Darf ma« auf eineu erwischten Dieb schis» ßen? Diese Frage ist bei der heutigen Unsicherbeit von großer Bedeutung. Ein Eiaentümer hatte, begleitet von seinem Hund und ausgerüstet mit geladenem Ge wehr, während der Nacht in einer Schntzv,",tte bei sei- »W Obstbau«e« Wachs «Halte». V« ßviL« Worgeiz