Westpsalz dauert an. Ter Vorsitzende der Freien Bau­ernschaft bereist im Kraftwagen die Westpfalz, um die Bauern zum Ausharren aufzumuntern. Vor dem Ge­fängnis, in dem der Führer Hamm sich befindet, fand eine große Bauernkundgebung statt. Hamm wurde aber nicht freigegeben.

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Der d Nische Botschafter -ei Brianv.

Paris, 6. Febr. Ter deutsche Botschafter Tr. Mayer teilte dem Ministerpräsidenten Briand mit, daß die Reichsregierung gegen das Pariser Abkommen Einspruch erhebe. Er bat um eine Erklärung, ob das Abkommen die Grundlage für die Londoner Konfe­renz bilden werde. Briand wird die Anfrage schriftlich beantworten.

TaS Pariser Abkommen in der französischen Kammer.

Paris, 6. Febr. In der Kammer griff Tardieu das Verfahren der Pariser Konferenz scharf an. weil es zu milde gewesen sei. Es sei erwiesen, daß Deutschland imstande sei, alle Bedingungen deS Friedensvertrags zu erfüllen. Man hätte ein allgemeines Pfand auf den gesamten Besitz Deutschlands legen sollen. Tie Konferenz sei überstürzt gewesen und müsse noch einmal ausgenommen werden. Tiefes Abkommen sei unan­nehmbar für Frankreich. Briand verteidigte den englischen Bundesgenossen gegen Angriffe Tardieus. Der Friedensvertrag vcn Versailles sei ausgezeichnet, es fehle ihm nur, daß er lebend sei. Tie Pariser Konferenz habe die Einigkeit der Verbündeten gestärkt, die allein dem Friedensvertrag Leben geben könne. Tie Abgeordneten­kammer sei allerdings durch das Pariser Abkommen nicht gebunden. Tie Erhebungen über die Jahreszah­lungen Deutschlands seien genau, die Berechnungen über die Ausfuhrsteuer seien anzuzweifeln. Tie Zwangsmaß­nahmen werden von den Verbündeten gemeinsam ausge­führt, man habe sie Deutschland nicht mitgetcilt, weil sie eine Angelegenheit der Verbündeten seien, die Deutsch­land nichts angehe. Tie Kriegsentschädigung lasse sich nicht außerhalb Frankreichs zu Geld machen. Tie Welt­märkte könnten eine solche Forderung unmöglich auf­nehmen und wenn sie es könnten, würden sie 12 bis 14 Prozent Nutzen nehmen. Durch die Jahreszahlungen werde Frankreich in 10 Jahren von dem finanziellen Truck befreit sein. Er (Briand) brauche für London Vertrauen, sonst hätte man, wie Tardieu sagte, selbst einen vorübergehenden Bruch mit den Verbündeten ins Auge fassen können, worauf Deutschland hoffte.

Deutsche Arbeiter für Frankreich.

Paris, 6. Febr. Der Londoner Korrespondent des Journal" hatte eine Unterredung mit einem Londoner Finanzmann über die Verbesserung der französischen Va­luta. Der Engländer sagte in bezug ans die Kriegs­schulden der Verbündeten, diese Anleihen würden nie­mals zurückgezahlt. Das Geld, das man in Amerika geliehen habe, habe man nach Italien und viel auch nach Frankreich weitergegeben. Frankreich we.de von Deutsch­land Wiederherstellung, aber keine Kriegsentschädigung erlangen, außer wenn Frankreich sich mit Papiergeld begnüge. Tie Frage des Franzosen, ob man dieses Papier in den Vereinigen S.aaten versetzen könne, be­antwortete der Londoner mit der Frage: Gegen was? Diese Sache sei unpraktisch. Jedes Land muffe feinen Anleihen Lebewohl sagen, und sogar die Zahlung von Wiederherstellungen werde jch.vieng sein. Der Franzose erwiderte: Dann werden wir Farven, Kohlen und Kali und fabrizierte Waren nehmen. Der Londoner wollte die Kohlen allenwlls gelten lassen, erklärte aber, die Hauptsache sei doch, die zerstörten Häuser aufzubauen, hierfür brauche man Arbeitskräfte. Wenn man jetzt von Deutschland zuviel verlange, dann würde man ihm den größten Dienst erweisen. Die einzige Art, wie man es dazu bringen könne, das Uebel wieder gut zu machen, ohne die Zukunft in Frage zu stellen, sei, es zu zwingen, 300000 Arbeiter auf feine Kosten nach Frankreich zu schick.n.

Mn^adlmg zur Konferenz.

Brrlin, 6. Febr. Der französische Bor chafter Lau­rent hat dem Reichsminister Simons die Einladung zur Londoner Konferenz am 1. Marz übermittelt. Ter Minister behielt sich die Antwort vor.

Die Londoner Konferenz zwecklos.

London, 6. Febr. Der Pariser Berichterstatter der Westminster Gazette" schreibt zu der Pariser Konfe­renz, man müsse im Zweifel darüber sein, ob daS Pa­riser Mkommen auch verständig sei. Besonders mit Bezug auf die Haltung Amerikas frage man sich, wie weit der Oberste Rat das Recht habe, eine Politik zu beschließen, die andere Nationen berühren kann, die das Abkommen nicht unterzeichnet haben. In diesem Falle handle es sich darum, daß neutrale Länder und vor allem Amerika in gewissein Maß ihrer Handlungs­freiheit durch die Pläne des Obersten Rats beraubt wer­den, ohne befragt worden zu sein, ob sie einer solchen Politik zustimmen. Die Pariser Politiker beginnen ein- znsehen, daß mindestens in zweifacher Hinsicht ameri­kanische Interessen durch die Pariser Beschlüsse verletzt werden, erstens durch den Zoll auf die deutsche Aus­fuhr und zweitens durch die lieber w ach ung der deutschen Anleihen. In beiden Fällen haben die Staatsmänner den Friedensvertrag überschreiten. Es sei klar, daß man durch die Besteuerung der deutschen Aus­fuhr einen Zoll auf die etwaige Einfuhr nach Amerika lege. Amerika wolle sich von den'Verbündeten nicht verhindern lassen, mit Deutschland Handel zu treiben, wie ihm beliebe. Die Vereinigten Staaten wollten nicht gezwungen werden, die Schulden Deutschlands zu be­zahlen, indem sie deutsche Waren um 12 Prozent teurer kaufen müssen. Eine endgültige Entscheidung könne so­mit erst getroffen werden, wenn der neue amerika­nische Präsident am 4. März sein Amt angetreten und seine Politik dargelegt habe. Daher werde die ge­plante Londoner Konferenz am 23. Februar vollkommen zwecklos sein. Harding werde Gelegenheit haben müs­sen, ans der Konferenz vertreten zu sein.

A»,sflüchte.

Paris, 6. Febr. In einer halbamtlichen Note im »,Temps" undJournal" wird behauptet, der Entschä­digungsplan des franzö'iühen Sachverständigen Sey- doux in Brüssel (5 Teilzahlungen und daraus Fest­setzung der Elesamtentschädigung) sei an dem deutschen Widerspruch gescheitert, der sogar so weit gegangen sei, die oberschlesische Frage anfzuwerfcn.

Dazu bemerkt WTB.: Tie deutsche Reichsregierung hat sich dem Plan Seydoux nicht entgegengestellt, sich vielmehr bereit erklärt, darüber zu verhandeln. Aber die Verbündeten haben den Plan durch Annahme eines neuen Entschädignnasabkommens ohne weiteres be'eitigt. Die gegenteilige Behauptung ist nichts als ein Verlegen­heitsmanöver.

Vermögensabgabe in England.

London, 6. Febr. Der Ausschuß der Arbeiterverbände schlägt ein Notopfer von 4 Millionen Pfund Ster­ling vor, daS zur Verbilligung der Lebenshaltung ver­wendet werden soll.

Die Regierung hat eine weitere Herabsetzung des Mehl­preises um einen Schilling für den Sack angeordnet. Seit November ist der Mehlpreis um 12 Schilling ver­mindert worden. Man erwartet, daß die Lebensmittel­preise allgemein um 5 bis 10 Prozent sinken werden.

Kabinettsdvechsel in Athen.

Athen, 6. Febr. Tos Kabinett Rhallis ist zu- rüc!getreten, das neue Kabinett wird durch den Kriegs- Minister Gunnaris, den Führer der weitaus stärk­sten Partei, gebildet iverden, der auch Griechenland auf der Londoner Konferenz vertreten wird. Gunnaris wollte nicht dulden, daß Rhallis, der zum Verband abge­schwenkt ist, nach London gehe.

Reuter meldet, der KabinertSwechsel hahe in den leiten­den kreisen Englands einen ungünstigen Eindruck ge- mackst. (Gunnaris zeigte sich im Krieg als entschiedener T.upchfrennd.)

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Kn einer Unterredung mit B>

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PariS, 6. Febr. ,

geois, dem Vorsitzenden des Völkerbunds, gab Pi ki das Versprechen, daß Wilna von den Truppen des Generals Seligowski geräumt werden soll, wenn der Zeit­punkt für die Volksabstimmung festgesetzt und die Ver­bandstruppen eingetroffen seien.

Tie Kommunisten und bolschewistische Sendlinge ver­breiten unter den Rekruten aufrührerische Schriften. Tie Polizei entfernte aufreizende Anschläge an verschiedenen Gebäuden. Eine Anzahl Personen wurde verhaftet.

Wirtschaftlicher Wochenüberblick.

Geldmarkt. 2m allgemeinen behauptet die deutsche Valuta nun schon in der dritten Woche ihren besseren Stand im Aus­land. Die Pariser Beschlüsse haben bis jetzt keine Wirkung ausgeübt. Mancher ist geneigt, daraus zu entnehmen, daß man i unsere Lage im Ausland keineswegs als hoffnungslos ansehe. Am 31. Januar wurden 100 Mk. tn Zürich mit 10.20 Fran­ken bezahlt. Sie fielen am 1. Februar auf 9.40, erholten sich am 2. wieder auf 9.80, gingen am 3. sogar auf 10, bröckelten am 4. aber wieder auf S.95 Franken ab. Ferner notierten am 4. Fanuar 100 Mk. in Amsterdam 4.70 (5.17-/») Gulden, in Kopenhagen 8.30 (9.40) Kronen, in Stockholm 7.45 (8.20) Kro­nen. in Wien 1121-/, (1092) Kronen, in Prag 128.45 (127.25) Kronen, tn London 2.42 (2.14) Schilling, in Neuyork IM (1.78) Dollar und in Paris 22»/i (25) Franken.

Börse. Die Zurückhaltung des Publikums und die Geschäfts- unlust der berufsmäßigen Spekulation bildeten die Woche über das Charakteristikum des Börsengeschäfts. Nur angeregt durch gelegentliche Rückschläge auf dem Devisenmarkt, zeigte sich vor­übergehend rin stärkeres Interesse für Valutapapicre. Für Banken zeigte sich eher Kauflust. Gut gehalten blieb der Anlagemarkt: Reichsschatzanweisungen 98, Kriegsanleihe 77 drei Achtel, 4p,oz. Württemberg», weiter anziehend, 82.40.

Warenwar-'t. Der Preisabbau scheint jetzt allmählich ein« weitere Ausdehnung anzun-' neu. Aber es wäre verfehlt, über­triebene Hofs,Hingen daraus zu setzen, insbesondere zu erwarten, daß nun alle Geschäftsleute. Hais über Kopf ihre Ware um die Halste hsrimtersetzen. Sie können das einfach nicht! Die wieder erwachende Konkurrenz wird ihre Wirkung tun. Die Kohlen sind wohl weniger knapp, aber »och gerade so teuer wie vorher. Das Eisengesüfttft liegt darnieder. Lebhaft ist der Absatz in Tertilsacken, fast völlig stockend dagegen in Schuh­waren. Häute und Leder werden weiter billig. Luxusartikel haben immer noch den besten Geschäftsgang. Auch Rauchwaren sind um 25 Prozent heruntergegangen, aber eher in den ein­fachen Gebrauchssorten als in den feineren Artikeln.

Produktsnmardt. Der scharfe Rückgang der Produktenpreise ist zum Stillstand gekommen, wenn auch noch nicht alle Schwan­kungen aufgehört haben. Auch die Oelsaaten haben sich erholt. In Berlin stellten sich am 4. Februar Biktoriaerbsen auf 135 bis 140 (unverändert) Futtererbsen auf 105115 (Z- 5), Raps 232 (st- 12), Leinsaat 250-300 (st- 10-25), Wiesenheu 2K bis 28 ( 3). Stroh 1820 (st- 1) Mark. Bemerkenswert ist der weitere Rückgang der Heupreise. Offenbar ist wegen der bevorstehenden neuen Frachterhöhung ein großer Angebot an den Markt gekommen.

Biehmarkt. Die Vtehpreise schlagen weiter ab, wenn auch langsamer als vor 8 und 14 Tagen. Auch die Fleischpreist ! bei den Metzgern geben jetzt etwas nach. Auffallend ist der ' scharfe Rückgang der Schmalzpreise in den Läden. Amerikanische j und namentlich serbische Waren scheinen erleichternd zu wirken.

Zuchtvieh ist unverändert teuer. Dasselbe gilt von Pferden.

! HolMarkt. Die Lage hat sich seit 8 Tagen nicht verändert, i Auf vereinzelten Auktionen werden namentlich für Lpnaholz § so geringe Geto.e abgegeben, daß vielfach ei» Zuschlag nicht erfolgt.

i Landtag.

i Stuttgart, 4. Febr.

Fn der heutigen Nachmittagssitzung des Landtags wurde die Beramna des Instize.ats zu Ende geführt.

Abg. Bicues (D.Bp.) lehnte eine Ämnestie ab: er erklärt« das Vorgehen des Amtsrtchters Wieland-Ulm als taktlos.

Fiistizmiichter Bolz gab «in erschöpfendes Bild über die Ge>

: schästsvermaltung seines Ministeriums. Auch die Afsare Wie- ' land wurde beleuchtet. Nach de» Erhebungen des Landgerichts- Präsiden.en ist zu einem disziplinären Borgehen kein Anlaß Ein« Amnestie darf nicht erlaßen werden, die Todesstrafe bleibt be­stehen. Acht Todesurteile sind in Württemberg noch uner-

^Apg. Haiißn'ann (D.d.P.) anerkannte die verdienstvolle Tä­tigkeit des FujüMi»isters an, und brachte einige Wünsche vor.

; Abg. Bock (Z.) wandte sich gegen die Beseitigung der Ab­treibungsparagraphen. ^ .

> Bei der Abstimmung wurden die Sonderanlrage der Unab- liängiaen, die eine psii.ische Amnestie, die Vermehrung der Letz- ieistelleii und die Streichung der Stellen der Hnusgehtiichc» au den St.a,ansla!.en verlangten, abgclchnt und dem Enit der luni .Vermattung mit einem Aui-va-ck von 53 Millionen Mn wo bei e- i ? P r ' cstimmt.

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Ein Frühlinastrarrm.

Eta« Erzählung a« Sem Leben n»n Fr. Lehne,

<1 Forijetzuuz. (Nachoruck vrrbo en.)

-Du Gute, Einzig?? Vete Tu für «ns, Mary, ich kann eS «ich« mehr! Zn viel yihe ich ertragen müsse«! Seit Du mir Deine Schicksale erzählt hast, habe rch keine Ruhe und mache mir die bittersten Vor­würfe. Deine Worte »erfolgen mich Tag und Nacht vozu die Sorge om Haffs? Immer muß ich mir do- Bild Deines, meines Kindes vei gegenwärtigen! Wie reich war ich zwei so herrlich: Knaben und mncue« vielleicht schon keinen mehr!"

».Wolf, lange Leben ist, ist Hoffnung! Sei ein irnb Kopf hoch!" Kräftig drückte sie seine Hand, mit' innigem Blick in sein Auge sehend.-

Gct, Sie kommen," rief ihr Doktor Korne­lius mit gedämpfter Stimme entgegen, als sie ins Kran­kenzimmer trat. Schnell eilte sie ans Vettchen und nahm die abgezehrte Hand des Knaben in die ihre. Leise und behutsam streich sie die schwarzen Löckchen aus der bläulichweißen Stirn. ,,Da bin ich wieder, mein Liebling, nun bleibe ich ganz bei Dir," flüsterte sie mit tränenerstickter Stimme. Wie bleich er aussah, so ganz anders so wächsern und unter den Augen tiefe dunkle Schatten. -

Frag-mo blickte sie in Doktor Kornelius Gesicht, der ihr gegen überstand. Er sah furchtbar ernst aus und vermied es, sie anzusehen.

Ja, das fft gut," sagte Hasso mit schwacher Stimme. Papa ist doch auch da? Der wollte Dich doch holen!" Daun schloß er aber gleich wieder die Augen. Leises Schluchzen tönt da an Marys Ohr; sie blickte sich um und sah Gabriele an der Chaiselongue zu Füßen eines älteren Herrn ihres Vaters knieen, der graphisch von einer Geschäftsreise wegen der Neuertr ung seines Enkelkindes zurückqerufen war.

Ach, Papa, Papa, wenn mir Hafsv stirbt WM sagt, ich trage die Schuld," schluchzte sie.

Tiefbckümmert blickte der alte Ulrich auf sin Kind, das bei ihm Trost suchte, statt bei ihrem Gatten. Doktor Kornelius trat zu ihr und sagte ernst und be­stimmt:

Fassen Sie sich, Frau von Wolfsburg; Haffo darf durchaus nicht aufgeregt werden; er darf Sie nicht weinen hören. Ich bleibe diese Nacht mit Schwester Konsuelo hier."

Bei Nennung dieses Namens fchllra eine jähe Räte in ihr Gesicht. Wie hatte sie dies Mädchen beleidigt und doch kam es wieder in ihr Haus. Sie konnte es jetzt nicht sehen und wankte, von ihrem Va.er unter­stützt, ans dem Zimmer.

Sie bleiben hier, Doktor?" fragte Mary leise. Er nickte.Was denken Sie?" fortschte sie weiter. Er zuckte die Achseln.Ich habe keine Hoffnung die Herztätigkeit ist zu schwach. Ich habe schon altes mög­liche versucht; wir müssen uns auf das Schlimmste ge­faßt machen."

Tränen traten in Marys Augen; ihr Blick flog zu Wolf, der am Fenster stand. Sie deutete auf ihn möchten Sie es ihm nicht sagen?"

Ich kann es nicht," entgegnete er,noch nicht!"

Hasso schlug die Augen wieder auf. Als sein Blick auf Mary siel, versuchte er ein wenig zu lächeln.Tu bist noch da? Die andere ist jetzt fort! Das ist aber hübsch von Dir"

still, mein Liebling, sprich nicht! Ich bleibe die ganze Nacht hier an Deinem Bettchen, Papa auch und Onkel Doktor auch." Hasso foßte ihre Hand und hielt sie fest; der Arzt schob Mary einen Stuhl hin, auf den sie sich setzte, damit sie es nicht gar so unbe­quem hatte. Da drehte sich Wolf um; sein Gesicht trug einen unheimlich starren Ausdruck.Nun, Dok­tor?" fragte er heiser, gierig in dessen Zügen lesend.

Ein Hustenanfall, als Sie weg waren, hat Hasso wieder sehr erschöpft. Jetzt ist er ja ruhig," wich ihm der Arzt auS,zu Ihrer Beruhigung wache ich mit

der Schwester. Schwester Hanna habe ich fortg schickt, weil Konsuelo bleiben will!" , ' .

Als der Morgen graute, war alles vorbei. Die Kunst des Arztes hatte nicht vermocht, das schwache Lebens­licht des Kindes zu erhalten.

Fast wahnsinnig vor Schmerz wühlle Wolf seinen Kopf in die Kissen. Ohnmächlig war Gabriele am Bett ihres Kindes znsammengebrochen; doch Wolf hllte nicht darauf geachtet. Dokhor Kornelius trug sie aus dem Zimmer und ging dann still fort jetzt war er hier überflüssig. Bitterlich weinend neigte sich Mary über den Geliebten.Fassung, Wolf! Jammere nicht so; es schneidet mir ins Herz! Der liebe Gott weiß, warum er Dir das Kind genommen hat," suchte sie ihn zu trösten, während sie über sein Haar strich.Du bist ja nicht der einzige Vater, der ein Kind hergebm muß! Wer weiß, was dem Knaben erspart ist Wolf!i Komm, stehe auf, gehe zu Deiner Frau!" Er zuckte zusammen.Wolf, denke doch an mich; es zerreißt mir das Herz, Dich so leiden zu sehen!" Sie hauchte einen Kuß auf sein Haar. Es war, als ob er ihn fühle; er wandte ihr mit einem trostlosen Ansdruck sein Gesicht zu. Dann stieß er hervor:Warum mir das alles? Warum? O, es gibt keinen Gott, sonst hätte mir dies Kind bleiben müssen wie Hab ich darum gebetet aber vergebens o!"

Hadere nicht mit dem Allmächtigen, Wolf," sagte Mary ernst,trage geduldig, was er Dir cmsirl gt, wie es andere auch tun müssen oder meinst Du, er hätte Dich allein verschonen sollen? Ein jcoer be­kommt sein Teil zu tragen; da wird keine Ausnahme gemacht."

Starr sah er sie an. Dann murmelte er: , Nun habe ich nichts mehr auf der Welt o Mary mein liebes Kind Gott, Gott

(Fortsetzung kolgt.)