daß es nicht srungen mit vergleichen, erreicht zu, rfnisse es zu. lrationskom» an auch noch rng Deutsch- die Forde- Prz., nach . Das fei leerende unwohlen nach ei übrigens ngen Frank- badener Ab, als die deut- lberschlesiens 1922 keine Tohlenförde- 1,8 bis 2 chs, daß das fion gegen- rvO OOV Ton- g der Saar- r Förderung Kriege nur h. ungefähr ionskommis- höfen wegen angeblich 80 Darstellung erheblicher Luxemburg de Teil um die fran- uf dem Ver- gegen die Lieferungen lich. Daraus gierung kon- solchen Umgestellt.
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Aus Stadt und Land.
Calw, den 8. Januar 1S23.
s Bom Rathaus.
! Der Gemeinderat hatte am Donnerstag nachmittag unter dem Vorsitz von Stadtschultheitz Göhner eine SffenNiche Sitzung. Die Gaswerksverwaltung legt die Bilanz für den Monat Dezember vor. Die Einahmen betragen 3 272 600 -4t, di« Ausgaben 4 382 600 -4t, der Abmangel sonach 1110 000 -4t. Der Abmangel erklärt sich aus der weiteren Kohlenpreiserhöhung. Anfang Dezember kosteten 10 Tonnen Kohlen 111220 -4t, am 24. November 235 940 -4t, am 1. Dezember 390 750 -4t. Auch die Frachten und Löhne sind wesentlich gestiegen. Nur durch das frühzeitige Etndecken mit Saarkohle konnte der Gaspreis auf der ISOprozentigeu Erhöhung belassen werden. Es wird also vorgeschlagen, den Kasprets in Calw von SV auf 100 -4l pro cbm zu erhöhen» in Hirsau von SS auf 110 -4t. Die Kokspreise werden folgendermaßen geregelt: Der Preis für zerkleinerten Koks wurde von 2000 auf 300 -4t, für unzerkleinerten von I960 -<t auf 2980 -4t, für Bohnenkoks von 1750 .4t auf 2650 -4t, für Abfallkoks von 1500 -4l auf 2200 -4l. Beim Elektrizitätswerk betragen die Ausgaben im Dezember 2 S75 ISO -4t, die Einnahmen 1416 870 -4t, der Abmangel also 1558 230 °4t. Vom Gemeindeverband Teinach wurde sehr viel Strom bezogen. Der für das Wasserwerk zu Pumpzwecken benötigte Strom soll um einen um 80 Prozent (bisher 5« Prozent) ermäßigten Preis abgegeben «erden, weil sich das Wasserwerk nicht rentiert, und andererseits eine zu weitgehende Erhöhung des Wasserzinses nicht als wünschenswert betrachtet wird, wodurch natürlich die Bilanz des Elektrizitätswerks entsprechend belastet wird. Auch die Erneuerung des Stromnetzes durch 40 neue Masten im Laufe des neuen Jahres mit einem Aufwand von 2 Millionen -4t beeinflußt die Erhöhung des Strompreises. Der Preis für Licht wurde von 75 auf 160 -4t erhöht, für Kraft vo« 65 auf 130 -4t. Die Zählermiete wurde von 10 auf 20 -4t erhöht. Der Wasserzins wurde um das Sfache erhöht. Auch der Grundpreis für gemessenes Wasser wurde erhöht, ebenso der Wassermesserzins. Die Erhöhung der Gebühren für Wasserentnahme ist notwendig im Hinblick auf den Jahresabmangel von 1,7 Millionen °4t beim Wasserwerk. Auf die Anfrage von G.R. Störr, ob man nicht durch bessere Ausnützung der Wasserkräfte das Elektrizitätswerk rentabler gestalten könne, erwiderte der Vorsitzende, daß in nächster Zeit in dieser Richtung Vorschläge unterbreitet werden. — Die Anschaffung von 1000 qm Pflastersteinen zum Preis von sechs Millionen Mark einschließlich Bahnfracht zwecks Pflasterung der wichtigsten Teile der Bischoffstrahe wurde nun nach Besichtigung des Materials durch Stadtbaumeister Herbolzheime r und G.R. Stüber bei der betreffenden Firma und nach der Zusage raschester Lieferung endgültig genehmigt. — Nach einer Verfügung des Ministeriums sind die Fleischbeschangevüh- re« jetzt auf den Mfachen Betrag des Satzes vom 12. Januar 1922 festgesetzt worden. Im Jahre 1922 sind auf dem hiesigen Schlachthaus 127 Ochsen, 49 Bullen, 146 Kühe, 118 Jungrinder, 1109 Kälber, 676 Schweine, 201 Schafe und 9 Ziegen geschlachtet worden. Auf die Anfrage von Frau G.R. Conz, warum hier kein Kuhfleisch wie in anderen Städten, zu billigeren Preisen abgegeben werde, antwortete E.R. Widmaier, daß es meistens zum Wurstmachen verwendet werde, und dann auch das Fletsch von jüngeren (erst ernmal gekalbten) Kühen als Rindfleisch verkauft werde. — Auf eine Anfrage des Städte- tags, wie sich die Mitglieder zu einer Anregung, die Lernmittel für die Schulen gemeinsam einzukaufen, stellen, soll geantwortet werden, daß der Ermeinderat in Rücksicht auf das ansässige Gewerbe, das den Schulen vielfach auch günstige Angebote stelle, einem solchen Einkauf kein Jntresse entgegenbringe. — Infolge des Ueberhandnehmens der Maulwürfe auf den städtischen Grundstücken soll dem Fellhändler Eberhard
dt« Erlaubnis zum Fang für di« Monat« Februar und Mürz gegen eine Gebühr von 2000 °4l erteilt werden. Im übrigen wurde festgestellt, daß eine Ausrottung der durch die Vertilgung von Ungeziefer nützlichen Tiere nicht im Interesse der Landwirtschaft sei. — Von Schülern der Neuen Höheren Handelsschule wurden dem Stadtschultheißenamt weitere 15 000 -4t zu Zwecken der Unterstützung von Minderbemittelten überreicht. Vom Handels« und Grwerbeverein wird mttgeteilt, daß die von dem Verein vorgenommene Sammlung für die „Heimatnot" den Betrag von 200 000 -4t schon überschritten habe.
— Im Hinblick auf die hohen Beerdigungskosten macht E R. Staudenmeyer den Vorschlag, nicht nur für die 3. Klasse sondern auch für die 2. Klasse das Holz aus städtischen Mitteln zur Verfügung zu stellen. Ab 1. Januar kostet ein Sarg 1. Kl. 60 000 -4t (bisher 12 000 -4t), 2. Kl. 35 000 (bisher 8000) -4l. 3. Kl. 30 OVO (bisher 7000) -4t. Eine Beerdigung 2 Kl. koste heute 40—15 000 -4t. Wenn man bedenke, daß gerade der heute so schwer darniederliegende Mittelstand seither die 2. Beecdi- gungsklasie benützt habe, so sei dieses Verlangen nicht unbillig. Das Kollegium erklärte sich mit dem Vorschlag einverstanden. Die Bretter für diese Zwecke sollen halbjährlich abgegeben werden. — Zum Schluß der Sitzung dankte der Vorsitzende den ausscheidenden Mitgliedern des Kollegiums für ihr im Jntresse der Allgemeinheit geleisteten Dienste und wünschte namentlich den erkrankten Mitgliedern Eeorgii und Maier gute Vessermig.
Wohltäligkeitsveranstaltung für die „Heimatnot-.
Die Wohltätigkeitsveranstaltung des Handels- und Ee, roerbevereins unter Mitwirkung des Cäcilienvereins und des Liederkranzes haben, um es gleich vornweg zu sagen, einen vollen Erfolg gehabt, sodatz nach Abzug der großen Unkosten der Fürsorge zur Steuerung der Heimatnot noch ein recht ansehnlicher Betrag zuflietzen wird. Beide Ausführungen, sowohl die Vorstellung für Kinder am Nachmittag wie die für Erwachsene am Abend, waren sehr stark besucht. Die 350 kleinen Nachmittagsgäste verfolgten — von einigen kleinen und kleinsten Störenfriedchen abgesehen
— mit großem Interesse die von dem unermüdlich tätigen Herrn Schofer mit viel Geschick und Regiekunst eingeübten Märchen, Festspiele und Reigen. Es war eine Lust, auch für die Alten am Abend, den vielen kleinen Schauspielern und Schauspielerinnen zu lauschen und ihrem ganz vorzüglichen Auftreten Auge und Herz zu leihen. Ganz besonders und lebenswahr wurde das dramatische Festspiel „Waldhüters Weihnacht" gegeben. Die Wirkung dieser Jugendaufführungen war stärker als von Erwachsenen wohlein- studierte Vorstellungen sie oft zu haben pflegen. Die Darbietungen wurden ja in früheren Berichten schon gewürdigt, daß wir es heute unterlassen dürfen, weiteres darüber zu äußern. Es war wieder sehr, sehr nett, und nochmals sei all den Kleinen und Großen, auch den Sängern und dem Dirigenten des Lied?rkranzes herzlichster Dank dafür gesagt, daß sie sich so hilfsbereit und uneigennützig in den schönen Dienst der Nächstenliebe stellten.
Dom Lalwer Schlachthaus.
In der Zeit vom 16. bis 31. Dez. 1922 wurden im hiesigen Schlachthaus geschlachtet: 6 Ochsen, 5 Rinder, 1 Farren, 8 Kühe, 57 Kälber, 22 Schweine, 9 Schafe und 1 Ziege.
Preisüberwachung und Viehhändler.
Zum Streik der Viehhändler wiü> von amtlicher Seite folgendes bekanntgegeben: Di« Verordnung des Arbeits- und Ernährungsministeriums, wonach die Viehhändler Preis und Gewicht jeds Tieres beim Ein- und Verkauf in ein Verzeichnis eintragen müssen, wurde notwendig, um sichere Unterlagen zu schaffen, die einen Ueberblick über die Gestaltung der Viehpreise vom Erzeuger über den Händler bis zum Metzger und damit auch eine Nachprüfung der Preisspannungen, die die am Vieh
handel Beteiligten in Anspruch nehmen, ermöglicht. Die Viehhändler weisen diese Anordnung zurück, weil diese Ueberwachung der Preisgestaltung ein« Sonderbehandlung eines einzelnen Berufsstandes darstelle. Von Negierungsseite wird darauf hin- gewieseu, daß fast in allen andern Ländern die Viehhändler dem vom württ. Viehhandel abgelehnten Schlußscheinzwang unterliegen. Die allgemeine Buchführungspflicht für den Viehhandel etnzuführen, empfiehlt sich nicht, weil ein großer Teil der Viehhändler sachlich nicht als Vollkaufmann gelten kann und die Erfahrung gelehrt hat, daß dadurch eine wirksame Ueberwachung der Preisentwicklung nicht möglich ist. Ganz mit Recht hat daher das Arbeits- und Ernährungsministerium einer Abordnung des Viehhandels gegenüber die Zurücknahme der Verfügung abgclehnt. Dafür haben die meisten Viehhändler die Drohung, den Stuttgarter Schlachtviehmarkt nicht mehr zu beliefern, wahr gemacht, was im Interesse der geordneten Fortführung der Fleischversorgung zu bedauern ist.
Weibliche Schöffen.
Seit Jahresbeginn haben die Richtertische gelegentlich ein ungewohntes Gesicht In Auswirkung der politischen Gleichberechtigung der Geschlechter tritt nunmehr die Frau auch im Gerichtssaal altiv bet der Rechtspflege auf, und zwar als Schösse. Am Donnerstag amtete am Stuttgarter Schöffengericht eine Frau, die es offenbar ernst nahm mit N-rer neuen Aufgabe; auch von dem Recht der unmittelbaren Befragung des Angeklagten machte sie Gebrauch.
(SCB.) Tübingen, 8. Jan. Professor D. Dr. W u rste r von der evangelischen Fakultät der hiesigen Universität ist gestern Abend unerwartet rasch gestorben. Vor etwa 2 Wochen war er scheinbar an Grippe erkrankt. Eine plötzliche Herzlühmung nahm dem erst 62jährigen Gelehrten das Leben.
Geld-» Volks- und Landwirtschaft.
Anpassung der Holzpreise an die Kohlenpreise!
(STB.) Stuttgart, 5. Jan. Die Süddeutschen Forstverwaltungen und Waldbefitzerverbände von Württemberg, Bayern, Baden und Hessen haben eine Vereinbarung getroffen, dis Brennholzpretse den jeweiligen Kohlenpreisen anzupassen. Auf Grund dieser Vereinbarung werden Brennholztabellen ausgearbeitet, di« die den verschiedenen Kohlenpreisen entsprechenden Brennholz-Waldpreise enthalten, di« für Ware mittlerer Art und Güte und mittlerer Abfuhrlage gelten und die demnach für Waldorte mit günstigen oder ungünstigen Abfuhrverhältnissen und für die Qualität des Holzes entsprechend zu erhöhen oder zu ermäßigen sind.
Märkte.
(SCB.) Kirchheim-Teck, 5. Jan. (Vieh- undSchweiue» markt.) Zufuhr: 16 Farren, 24 Ochsen und Stiere, 60 Kühe, 142 Stück Jungvieh, 3 Kälber, 246 Milchschweine und 46 Läufer. Preis per Stück: Farren 300 006 bis 500000 -4t. Ochsen und Stiere 400 000 bis 800 000 -4t, Kühe 250 000 bis 740 000 «4t. Jungvieh 200 000 bis 550000 -4l. Kälber 60 000 bis 75 000 -4t. Milchschweine 20 000 bis 30 000 -4t, Läuferschweine 40 000 bis 60 000 «4t.
(SCB.) Hall. 5. Jan. (Vieh markt). Zufuhr: 13 Ochsen, 38 Kühe, 57 Räuplinge und 11 Stück Jungvieh. Verkauft wurden 3 Ochsen bis zu 500 000 -4t, 5 Kühe bis zu 280 000 -4t, 12 Räuplinge bis zu 360 000 «st und 6 Stück Jungvieh bis zu 320 000 -st je das Stück. Der Handel war infolge Streiks der württ. Handelsleute schlecht.
Die irNIche. Klelnha»bel«>ire>se dürje» selbstverjUndllch nicht nn d«» Birten- uat Tr«bhandkl«preisei> gemessen weiden, da für jene nach di» sog. wirtschaftlichen Verkehr«» kästen in Zuschlag kommen. D. Schrtftl.
gür di« Schriftlettung «rantwortUch: Otto Seltneann, Calw.
Druck und Verlag der A. Oelschlrger'schen vuchdruckeret. Calw.
-s Der Weihnachtsfurrd.
Von Hermann Kurz.
„Ich hab's nicht anders verdient", sagte Erhard düster, als Justine schmerzlich inne hielt.
Sie rang eine Weile nach Worten, dann nahm sie die Bibel, die nach alter Sitte auf dem Schranke lag, falls ein Gast darin zu lesen begehren würde, schlug ste aus und deutete mit dem Finger auf eine Stelle. Erhard las. Es war die Stelle, wo Sara, Raguels Tochter, ihre Seele vor Gott rechtfertigt, daß sie in seiner Furcht und nicht aus Vorwitz einen Mann zu nehmen gewilligt habe.
„Ich kenne dich ja", erwiderte er. „Vor Gott und meinen Augen bist du wie eine, die ihr Mann nach der Hochzeit verraten und verlassen hat. Was du bist, das bist du mit Leib und Seele, und wem du traust, dem vertraust du dich nicht bloß halb. Dein Vertrauen allein hat dich gestürzt."
Sie sah ihn mit einem freudigen und dankbaren Blicke an, welcher ihm sagte, daß er sie verstanden habe. „Und doch," erwiderte ste, „hat mich eine innere Stimme gewarnt; aber er brachte ste zum Schweigen mit den Worten, wo kein Vertrauen sei, da sei auch keine Liebe."
„Die Worte sind wahr!" rief Erhard, „und wenn sein Herz noch so schnöd gelogen hat, sein Mund hat die Wahrheit gesprochen."
„Und doch," erwiderte ste, „wie ich mit ihm vom Steinkreuz heimging, hatte ich ihn nicht mehr so lieb, wie zuvor, statt daß ich ihn doch jetzt noch hätte viel lieber haben sollen. Es überkam mich ein Gefühl von Fremdheit, das mir wie ein kalter Schauer durchs Herz fuhr, und von Stund an erwachte eine Abneigung in mir, die mir erst nach und nach recht klar wurde. Freilich fand sich gleich ein Anlatz dazu. Ich hatte mit meinem vollen Herzen nicht daran gedacht, datz einmal am Steinkreuz ein Mord verübt worden sein sollte; er aber hatte daran gedacht, und im Heim- Zeheste iva Mir rins Strecke weit Lusammengingen. jWftM
er darüber, wobei ein kalter, frecher Zug in seinem Gesicht zum Vorschein kam, den ich sonst nie gesehen hatte und der mir das Herz zuschnürte. Aber es war zu spät. Ich bekämpfte diese Abneigung mit aller Kraft, aber es ist leicht zu denken, datz mein Widerwille nicht vermindert wurde, wie stchs um die Zeit, wo die Arbeiten zunehmen, immer deutlicher zeigte, datz es autzer dem Herzen auch noch am Kopf, an den Händen und Füßen fehlte. Ich hatte mich nun schon ganz an den Gedanken gewöhnt, daß mir das Los bxschieden sei, das so viele Frauen haben: mit einem Manne leben zu müssen, den man nicht mag. Aber so kam es nicht. Ich wurde allmählich gewahr, datz ich noch durch etwas ganz anderes als durch Eid und Ring an ihn gebunden sei, und sagte ihm dies bei einer Gelegenheit, wo ich unbemerkt mit ihm reden konnte. Er hatte damals, wie es sich später herausstellte, seine Augen bereits auf seine jetzige Frau geworfen. Anfangs wollte er mich nicht verstehen, dann brauchte er jämmerliche Ausflüchte; als ich mich aber auf das Geschwätz gar nicht einlietz, sondern geradeaus ging und ihm fein Gelöbnis vorhielt, da — o Erhard, du würdest es keinem Menschen, du würdest es dem Teufel kaum zutrauen — aber der Teufel hat ihm auch in jener Stunde leibhaftig aus den Augen gesehen — da faßte er auf einmal seinen Entschluß, stieß ein höhnisches Gelächter aus und sagte, ob ich denn nicht wisse, datz, was man am ersten April verspreche, nichts gelte, ich hätte es mir den andern Tag noch einmal versprechen lassen sollen."
Erhard prallte sprachlos zurück. Die freche Niederträchtigkeit, die sich in r Art und Weise eines Wortbruchs aussprach, und dazu an einem von ihm so geliebten Wesen verübt, machte ihn so bestürzt, datz er keines Wortes fähig war. Er ballte beide Hände, die Ader an der Stirn schwoll ihm an, und mit weit offenen Augen suchte er nach einem Gegenstände, den er, wenn er dagewesen wäre, zermalmt haben würde.
^ Erhard. Erhard!" riet Justine, „nicht wahr, dazu j
war ich doch zu gut, um so unter die Füße getreten zu werden? So feile Ware ist mein Herz doch nicht gewesen, um — in den April geschickt zu werden?"
„Sei ruhig," sagte er, sich nach und nach von der Erregung erholend. „Wenn man das Gold auch über und über mit Kot besudelt, es bleibt doch Gold, aber gefallen hättest du dirs nicht lassen sollen."
„Hätte ich ein Messer bei der Hand gehabt," erwiderte ste, „wer weih, was geschehen wäre! Ich kehrte ihm den Rücken und ging in der ersten freien Stunde zu seiner Mutter. Da war ich vom Teufel zu seiner Großmutter gekommen. Sie stellte sich sehr erstaunt und voll Unwillens. Sie hätte nie geglaubt, sagte sie, datz ich ein solches Aer- gernis geben würde, sie habe mich für eine ganz andere Person gehalten; aber noch empörender sei es, datz ich ihren Sohn beschuldige; ihr Sohn habe immer gesittet und eingezogen gelebt; ich solle mich wohl in acht nehmen, es werde ihm ein leichtes sein, wider mich zu schwören, undj niemand werde meine Aussage Hellers wert achten. Ich zeigte ihr den Ring. Sie besah ihn und lachte mich aus: ich solle nur den Goldschmied fragen, was er von einem Treuring solcher Art halte, dessen Erlös nicht zu einem Stück Brot hinreiche. Wenn es je wahr sei, was ste nicht einmal glaube, datz ihr Sohn mir diesen Ring geschenkt habe, so set das der beste Beweis, wie sehr er von seiner anfänglichen guten Meinung zurückgekommen und wie wenig ich ihm wert gewesen sei. Nach seinen Reden über mich zu schließen, habe ich das durch meine Aufführung verschuldet. Ihr Sohn habe nämlich schon seit eisiger Zeit Verdacht auf mich, und dieser Verdacht sei ihr auch anderswoher bestätigt worden, datz ich mich sehr stark mit einem andern eingelassen habe. Und jetzt — ste hätte es nicht meisterhafter machen können, mich stumm zu Boden zu schlagen — jetzt nannte sie — wen meinst du?"
„Mich."
(Fortsetzung folgte