Arrv gefL. Weccchtnng!

Die

Kocosnuß-WuLLe^

ist das billigste Speisefett, weil in Folge Abwesenhcil von Wasser und Käsestoffen 25"/c> fetter als gewöhnliche Butter etc.; es wird daher dringend gebeten, mindestens 0«tel weniger davon zu nehme»; auch wird solche aus obigen Gründen in der Pfanne früher heiß. Setzt man der Cocosnußbntter nach und »ach 8 Eßlöffel Wasser auf das Pfund zu und zerdrückt solche, so läßt sie sich leicht zu Schaum rühren und eignet sich dadurch zu Feinbäckercien jeglicher Art.

Begutachtet von Herrn I)r. mock. Lahmauu und der K. Zentralstelle in Stuttgart. Alleinige Niederlage bei

MM!

fertigt schnell und billig die Buchdruckern von

W i l d b a d.

CylinderpLtzer

für: Krrdöt-Lcrmpen,

Cylindcrpützer

füv Kiirderrnrimmel

C. Aberle, ssn.

Meine selbst gebrannte

K cc f f e e

in ganz reinschmeckenden Sorten empfehle den verehrten Hausfrauen bestens.

Kark Merke seil.

Mene Käringe

nur Milchner

empfiehlt K. Aberle fen.

Hl ir n b f ct > cr u.

Herlbronn, 9. Jan. Seit der Volkszählung im Dezember 1885 hat unsere Stadt eine ganz außerordentliche Zunahme der Bevölkerung zu verzeichnen. Im abgelaufcnen Jahre sind nicht weniger als 360 Familien net o zugepgen, so daß bei eincm Zu­wachs von rund 2500 Köpter Heilb onn bei Beg nn des neuen Jahres schon über 30,000 Eiawohmr zählt. Dir Zabl der Ge­burten betrug 890, dab-n ist dü Thatsnche inwressanl daß die männ- licken mit 462 die weiblichen s428) ibcrwiegen. trheschlicßnngen fanden 268 statt gegen 197 im Vorjahre, Todesfälle sind 705 gegen 663 im Jahre 1885 zu verzeichnen. NiiM'.t die Bevölke- i rung der hiesigen Stadt in glncher Lüeise in den nächsten Jahren zu, so wird sie binnen kurzem Ulm überflügeln und in einem halben Jahrzehnt eine Einwohnerzahl von 40,000 erreichen.

— Die 26 Jahre alte Marie Schmelzte von Hallwangen, OA. Freudenstadt, hatte vor einigen Tagen von ihrem Dienstherr» in Jgelsbcrg 100 Lohn a isbezallt und die Erlai buis erhal­ten, diesen in einem 100-Mar'schein bestehenden Geld! .-trag ihrem Vater in Hallwangen überbrinzen zu dürfen. Unrerwcgs wurde sie im Walde von einem Har awerks urschen angefallen, der ihr ihren Geldbeutel mit 2 Mk. Inhalt entriß. (D<n 100-Mark- schein hatte sie auf der Brust verborgen.) Das Mädchen wehrte sich mit Mauncswut, warf dei. Räuler schließlich zu Boden und entfloh, nachdem sie ihm den Raub wieder entrissen. Dem mut­maßlichen Thäter ist man auf der Spur.

Langenburg, 9. Jan. Der Lehrer eines benachbarten Dorfes hat in einem an die Häuserreihe anstoßenden Garten für einen dort sich umhertreibenden Hasen aus Mitleid Futter aufgelegt, welches das ausgehungerte Tier mitunter auch den Tag über anf- suchte. Als nun vor einigen Tagen der Hase sich wieder einge­stellt und an einer in der Nähe befindlichen Hecke sich gelagert, fiel ein halbes Dutzend Raben über ihn her, welche ihm zuerst die Augen aushacktcn und ihn dann gemeinschaftlich zu zerbeißen und zu fressen begannen. Sie wurden indes hierin gestört, als sie ihre Mahlzeit bis auf die Hälfte beendet hatte».

Voll, OA. Göppingen, 7. Jan. Wie alljährlich am Er- scheinungSfeste, so feierten wir auch gestern wieder in gewohnter Weise unser Missionsfest hier. Als Festredner traten aus außer dem Ortögcistlichen Theophil Blumhardt noch Pfarrer Härlin in Gruibiugen, der früher selbst mehrere Jahre als Missionar zu Maichalur in Indien wirkte, und Pfarrer Christoph Blnmhardt in Bad Voll.

Friedrichshofen, 8. Jan. Der See ist dem Ufer entlang von hier bis Langenargen fest gefroren und bietet für Schlittschuh- fahrende eine flotte Eisbahn.

In Oppenheim sind in voriger Woche zwei junge Mädchen, angesehenen Familien angehvrig, mit zwei jungen Männern aus der Umgegend verschwunden. Die Ursache war in der Weigerung der Eltern der betreffenden Mädchen zu suchen, zu den geplanten beiden Heiraten ihre Zustimmung zu geben. Die Mädchen sind nämlich israelitischer, die Männer christlicher Konfession. Das eine Pärchen ist nur bis Hawburg gekommen, wo es, weil das Mädchen noch minderjährig, verhafte; werden konnte.

Bremen, 7. Jan. Die Rettungsstation Dcrumertief tele­graphiert: am 7. Januar von einer gestrandeten Fischerschaluppe 4 Personen gerettet durch die Rettungsmannschaft der Station Dorumertief. ;

Ai: einem Neubau in der Gereonsstraße zu Köln brach am SamStag nachmittag ein in Höhe des vierten Stockwerkes an der Schauseite angebrachtes Holzgerüst zusammen. Ein Schreiner­meister und zwei Arbeiter, welche sieb auf dem Gerüste befanden, stürzten in die Tiefe. Einer der Arbeiter fiel auf eine Straßen­laterne und von da tot zu Boden. Der andere erlitt schwere innere Verletzungen und einen komplizierten Beinbruch. Der Meister zog sich weniger erhebliche Kopfverletzungen zu.

Am Abend deS 5. Januar wurde in dem 10 Minuten von Hattingen a. d. Ruhr entfernt liegenden Dorfe Schälke von einem Arbeiter und seinem erwachsenen Sohne ein furchtbares Verbrechen verübt. Dieselben drangen in betrunkenem Zustande in das Haus ihres Nachbars und richteten denselben mit Dolch- und Messer­stichen so zu, daß an seinem Aufkommen gezmeifelt wird. Schnapps und Brod sollen Motive der gräßlichen That gewesen sein. Der zum Tode Verwundete ist verheiratet und hat drei Kinder.

lieber das Schicksal des Herrn Lüderitz, des Besitzers der Faktoreien in Angra Peqnena, herrscht, wie aus Kapstadt gemeldet wird, große Besorgnis. Im Oktober befand er sich an der Mün­dung des Orange-flusses auf der Reise nach Angra-Pequena. Leute sind ausgesandt, um ihn zu suchen.

— Sisikon im Kanton Uri (Schweiz) droht ein zweites „Elm" zu werden. Unter der Frohnalp haben sich gewaltige Fclsmassen losgelöst, welche das Dorf zu verschütten drohen. Herr Professor Balzer von Bern ist als eidgenössischer Experte beauf­tragt, die Gefahr zu untersuchen und Vorkehrungen gegen dieselbe zu veranlassen.

Rom, 8. Jan. Im Kricgsministerium sind bedeutende Un- terschlcife entdeckt worden. Infolge davon wurden verschiedene Be­amte verhaftet.

— Seit einiger Zeit kommen in Trient fast alltäglich Ex- ccsse zwischen Militär und Civil vor, bei denen ersteres der an­gegriffene Teil ist. In der Sylvesternacht und in der Nacht vom 2. ds. Mts. wurden Soldaten meuchlerisch überfallen und schwer verwundet. Die Thäter sind Italiener. Seitens der Behörden wird mit der Ausweisung aller erwerbslosen, in Trient anwesen­den Italiener vorgegangen.

— Trotz aller Dementis hält der Pariser „Times"-Korre- spondent die Behauptung aufrecht, es bestehe eine deutsch-russische Allianz; der Gang der Ereignisse werde beweisen, daß sie bestehe. Es sei Thatsache, daß Rußland alle Gedanken an eine russisch­französische Allianz aufgegeben; andererseits habe Deutschland Ruß­land Carte blanche in der bulgarischen Frage gegeben.

Madrid, 10. Januar. In dem Alcazar zu Toledo brach in einer der letzten Nächte eine verhexende Feuers­brunst aus.

KumoristiscHes.

— Ein hübsches Zeugnis hat neulich ein Dienstmädchen beim Abgang von ihrer Herrschaft in B. erhalten: „Anna Clemen- tnie Aurelie Großmund hat ein Jahr — weniger elf Monate — bei mir im Dienst gestanden und sich in dieser Zeit fleißig — an der HauSthür, genügsam — in der Arbeit, sorgsam — für sich selbst, gescheidt — im Ausreden, freundlich — gegen Mannsper­sonen, treu — ihrem Liebhaber und ehrlich — wenn Alles ver­schlossen war, gezeigt."